An manchen Stellen gingen mir die Witze überhand, keine Ernsthaftigkeit, bis dann dieses Vater-Sohn Thema zum Ende überstrapaziert wurde und die ganze Blue Man Group inklusive erster Guardians Generation zum Abschiedsfeuerwerk kommt, wo wieder viel zu viel Ernst für die vorherige Witzkanonade geliefert wurde. An sich ist das aber blödsinniges Mimimi, weil eigentlich beides geliefert wurde und nur der Eindruck nach einem Kritikpunkt hächelt.
Jede Figur hatte ihre Momente, niemand kam wirklich zu kurz. Alles stimmte und ich martere mir das Hirn, dass mir kaum Kritik in den Sinn kommt.
Die Anspielungen auf diesen verdammten Howard The Duck hingen mir zum Hals raus. Klar, der hat seinen Comic, seinen Film, ist aber trotzdem ziemlicher Mumpitz für mich, obwohl er derber Fanservice ist. Und Stan Lee als Erzähler der Beobachter, Gott bewahre... Dafür muss ich den Machern tausendfach für die Weitergabe von Solaris danken. Die rotfarbene Gestaltung des Planeten beim Blick vom Weltraum aus, die Wellenmasse, die sich auf anderen Planeten ausbreitete, die neu entstehende Menschenfigur mit den absurden Gesichtsverzerrungen, durch die sie durchfliegen, das stammt alles aus Stanisław Lems Buch, ebenso natürlich die Idee, ein Planet könnte ein einziger Organismus sein. Wie Ego seine Entwicklung beschreibt, könnte schon eine Fortsetzung von Lems Klassiker sein, nur aus anderer Perspektive, nur weniger wissenschaftlich.
Darüber hinaus hatte der Film tolle Szenen, wie die anfängliche Kamerafahrt und die 700 Sprünge. Nur eine Frage stellt sich mir: auf welchem modernen MP3-Player sind nur 300 Lieder? Ok, ich wüsste auch gerne, warum Ego den Tumor gepflanzt hat, machte für mich keinen Sinn, bin aber auch nur ein Mensch und kein Planet. Im Fazit hat sich der Kinobesuch echt gelohnt. 10/10 plus eine Rolle Klebeband für Taserface.