Ich bin weder Hammerfall noch Eternal Champion Experte, aber wenn ich das richtig sehe, kommen die einen aus den USA, was es für Untergrundbands schon schwieriger macht, was zb Tourkosten etc angeht, wenn da Label oder Bookingagentur nicht investieren. Eine Booking Agentur wird aber für gewöhnlich erst aktiv, wenn sich eine Tour finanziell lohnt.
Dazu auch wieder die Frage, wie sehr sich das Label und die Künstler reinknien etc.
Wie oft spielen sie live? Wie stark sind sie live?
Hammerfall waren von Anfang ein Schwerpunktthema bei einem grossen europäischen Label.
Was heute auch vieles erschwert, ist die Masse an VÖs und veränderte Hörgewohnheiten bei vielen.
Und wie viele alteingesessene Manowar/Hammerfall Fans befassen sich überhaupt noch mit neuen Bands?
Einmal im Jahr Maiden gucken gehen ist ok, Clubkonzert von xy wird oft gar nicht registriert ausserhalb der nerdigen Enthusiasten
Hammerfall waren aber durchaus innovativ und so tot war der Heavy Metal in Europa jetzt auch nicht (z.B. konnten Blind Guardian große Erfolge verbuchen und Running Wild waren gut dabei, wenn man bedenkt, dass sie zu diesem Zeitpunkt ihren Zenit überschritten haben). Deutlich schwerer konnten sich Bands von der Marke Blind Gammaween etablieren, die durch den Erfolg von HF einen gewissen Aufwind bekommen haben. Für mich haben diese Bands viel weniger Eigenständigkeit und gerieten in Vergessenheit. Ähnliche Parallelen bestehen in anderen Genres, die sehr schnell sehr bekannt wurden (z.B. Hair Metal).
Eternal Champion sind auch eigenständig, weswegen sie auch eine wesentlich höhere Reichweite besitzen als andere NWOTHM-Bands. Aber die Band ist nicht so aktiv, auf ein neues Album wird sehnlichst gewartet. Da haben Hammerfall mehr Arbeit in ihre Musik investiert.
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn Maiden und Priest heute nochmal anfangen würden, wären sie genauso unbekannte Nischenbands, wie die meisten Bands aus der Ecke.
Und was genau heißt Innovation? Innovatives wird doch gerne mal als Unsinn verschrien.
Ansonsten: Amon Amarth und Schlager?!
Die Innovation einer Band wird erst dann deutlich, wenn andere Bands sich auf diese beziehen. Was Maiden betrifft, weiß ich nicht, aber Priest haben ende der 60er Blues gespielt und hatten 10 Jahre später eine beachtliche metallische Härte drauf. Mit der Painkiller haben sie der Härte eins draufgesetzt, der Sound auf diesem Album ist dazu noch sehr eigentständig. Sie haben sich stets dem Zeitgeist angepasst und klangen trotzdem nach Priest.
Maiden haben ihren Stil weitesgehend beibehalten und auch dieser ist unverwechselbar. Hier sind es weniger die Riffs, sondern Arrangement und Songwriting, was bei dieser Band das Alleinstellungsmerkmal ist.
Innovation wird nur gerne gesehen, wenn sie subtil stattfindet
. Wobei es nicht mal besonders innovativ sein muss, man braucht ein Alleinstellungsmerkmal, was voraussetzt, dass man nicht nur blind kopiert und irgendwo innovativ ist.
So richtig Schlager sind wohl auch Sabaton nicht, aber das Songwriting ist bei den genannten Bands schematisch, weswegen sich viele Lieder gleichen. Auch sind die Lieder sehr eingängig und melodisch, aber auch nicht zu abgedreht. Andere Melodeath-Bands klingen bei weitem nicht so "poppig". Die ersten Alben von AA werden in diesem Kreisen durchaus geschätzt, wahrscheinlich weil diese abwechslungsreicher waren. Ich habe mich mit dieser Band nicht beschäftigt, aber ich höre diese Meinung oft.