Die mysteriöse Grenze zwischen Underground und Mainstream

Ist es Underground wenn Bands wie Pilze aus dem Boden schießen und in kleinen Labels unterkommen? Wenn permanent Unmassen an Platten auf den (Underground-)Markt geworfen werden? Wieviel Metalbands gibt es und wieviel Tonträger werden veröffentlicht? Selbst wenn sie auf kleinen Labels veröffentlichen, ist es bei der gesamten Masse in meinen Augen kein Underground.
Ist es Underground in einer kleinen Kaschemme im Hinterhof zu spielen oder ist es nur ein anderes Event als ne große Halle? Im Grunde nur ein anderer Teil/ eine andere Spielart der ganzen Masse.
 
Nun ja, ich würde das nicht mal so sehr den Bands selbst vorwerfen. Scheinbar gibt es für diese Schwemme an VÖs einen Markt, sonst wäre das Kartenhaus ja schon vor etlichen Jahren eingestürzt. Aber es läuft und läuft und läuft und läuft. Die Nachfrage ist also da. Aber wie gesagt, ich würde Quantität nicht mit Mainstream gleichsetzen. Ich sehe das eher so, dass Viele den Underground erst in den letzten fünf bis zehn Jahren für sich entdeckt haben. Durch Festivals wie das KIT oder das HOA wurde die reine Lehre verbreitet, Publikationen wie das DF haben da sicherlich auch eine Rolle gespielt. Und natürlich das Internet. Das, was früher von einem kleinen Kreis in dunklen Hinterzimmern und kleinen Fanzines abgefeiert wurde, war durch die Kommunikation im und durch das Netz plötzlich "in". Die Qualität war schon immer da, aber der Zugang war nun leichter, die Verbreitung ebenso. Ich denke, jeder setzt den (Zeit-)Punkt, an dem aus dem Underground Mainstream wurde anders, da gibt es keine "richtige" Antwort. Gleiches gilt für die Parameter, was denn nun genau Underground ist und was nicht, das kann man gar nicht klar definieren. Aber die Diskussion ist immer spannend, da verschiedene Denk- und Sichtweisen immer spannend sind. Der Weg ist hier also das Ziel. Weitermachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nö, es ist so ziemlich genau das Gegenteil... Marketing soll dazu dienen, den Absatz eines Produkts zu fördern. Was ToM da machen, mögen einige "uiuiui cool" finden, ich pers. finds schon sehr, sehr dämlich und wie @Dogro auch schreibt, ist das elitärer Cliquen-Quatsch.
Absolute Zustimmung.
Ich hab selber vor Jahren extrem viel Zeit und Aufwand investiert um an eine E-Mail Adresse der Band zu kommen, angefragt wegen eines Tapes, Antwort war dann frag mal bei Stormspell.
Der wusste allerdings noch von nichts und sagte er würde überschwemmt an Anfragen bezüglich des Tapes.
Am Ende hatte er dutzende Anfragen, aber nur 20 Tapes bekommen, er musste dann auslosen wer was kriegt und wer leer ausgeht.
Mein Interesse an der Band ist danach rapide runter, ganz egal wie gut die Musik ist...
 
Von der Band gibt es absolut nichts zu kaufen und niemand weiß genau, welche Gesichter hinter der Band stecken. Alle Veröffentlichungen werden per Post über ein mysteriöses kanadisches Postfach direkt an eine kleine, erlesene Auswahl an Leuten geschickt. Ich wage mal zu behaupten: Das ist Underground. :D
Nee, das ist genau die Art elitärer Schnickschnack, den ich bei den Neofolkern der 90er so verachtet hab. Tape limitiert auf 666 Exemplare mit Optionsschein für ne 7" mit Siegel für die ersten 66 Besteller und so ein Käse.
 
An dem Tag als es bei H&M Babystrampler mit Motörhead-Logo zu kaufen gab, wurden sämtliche bis dahin für unsere Subkultur geltende Maßstäbe pulverisiert. Einfach so.
Ich wage auch zu behaupten, dass ein Motörhead/Scorpions/AC/DC Publikum 2014 sich zum grossen Teil nicht auf ein Konzert der gleichen Bands 1982 getraut hätte.
Und ja, 1987 ist man als Metallica Hörer noch mitunter schwer komisch angeguckt worden. Da musste ich Venom und Sepultura nicht erwähnen
 
Zurück
Oben Unten