Die rote Liste - Welche Bands sind für euch tabu?

Was mir hier immer noch viel zu kurz kommt: Öffentliches Scheißen ist nicht nur eine Handwerkskunst, die man erst mal beherrschen muss, sondern manchesmal auch hohe Kunst - vor allem in Zusammenhang mit Selbstverstümmelung, Urinieren, Erbrechen und dem Absingen der Bundeshymne. https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_und_Revolution

Mhm. Naja. es gibt halt immer noch eine Stufe unter der letzten, das ist klar. Mir entzieht sich hier der Begriff Kunst in so einem Zusammenhang. Aber wer bin ich schon, nur ein kleiner Junge mit seiner Gitarre.
 
Um die Welt zu schockieren, muss man es erreichen, dass die Welt einem beim Schocken auch zusieht.
Dazu braucht man möglichst die ganze Welt als Publikum.
Dazu muss man zB entsprechende Musik machen, die von der ganzen Welt gehört wird, und nicht von vielleicht ein paar tausend Leuten weltweit, die ohnehin wissen, dass sie in ne Freakshow gehen, wenn sie auf dessen Konzert gehen, und entsprechend auch nix andres erwarten.
Das ist der Grund, warum ein Zungenkuss zwischen Madonna und Britney Spears einen weltweiten Skandal auslöst und GG Allin mit dem von mir aus größten Scheißehaufen, den die Welt je gesehen hat, keine Katze hinterm Ofen vorlockt.
Das Einzige, was heutzutage bei einer kleinen und/oder unbekannten Band auf deren Konzert noch schocken könnte, wäre Mord oder Selbstmord oder ein lebendes Schwein zu schlachten oder so (was ich übrigens alles für ne scheiß Idee halte und niemals unterstützen würde!), auf jeden Fall etwas, worüber sich der brave Deutsche vorm Fernseher in den Nachrichten empören könnte.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da hatte Alice Cooper und Ozzy Osbourne in Deutschland (oder nur in Bayern?) Auftrittsverbot. Geradezu lächerlich heutzutage. Aber: Skandal!
das stimmt schon alles. Musst aber bedenken, dass das in den 90ern noch ein wenig anders war, VOR dem Internet. In Fanzines ging es da schon heftig ab, ob man mit nem GG-Shirt auf Konzis durfte oder nicht usw. Und: er war mit seinem Gednakenwerk bei Jerry Springer und noch ner millionenfach in den prüden USA geguckten Talkshow im TV, wo es echt heiß her ging, kranker shit, falls du mal Nerv dazu hast. Das mit dem Selbstmord auf der Bühne wollte er dann auch durchziehen, als ultimatives Opfer sozusagen. Aber,wie bei so vielen Großmäulern, kam ihm der armselige Tod eines Junkies dazwischen. Nunja.
 
Ich meine, Kunst die schockieren soll, gab es schon immer. Aber zu der Zeit sollte das meist auch ne sozial- bzw. gesellschaftskritische Aussage haben. Ich denke da an Josef Beuys, oder diese österreichischen Aktionskünstler, die live Rinderhälften verunstalteten usw.
 
Interessante Diskussion. Am provokantesten fand ich G.G. ja in seiner späten Schlager-Phase. Da hat er echt krasse Sachen gemacht, wie z.B. dieses Stück, welches sein radikal einseitiges Frauenbild zum Thema hat (NSFW!):

 
Jetzt da der Bukowski-Allen-Vergleich schon im Raum steht: Allen langweilt (und zwar: immer), und Bukowski finde ich überbewertet.

Da fand ich Henry Miller besser, und wenn ihr auf erotische Literatur steht, lest Sacher-Masoch.
 
Jetzt da der Bukowski-Allen-Vergleich schon im Raum steht: Allen langweilt (und zwar: immer), und Bukowski finde ich überbewertet.

Da fand ich Henry Miller besser, und wenn ihr auf erotische Literatur steht, lest Sacher-Masoch.
Von Sacher-Masoch empfehle ich vor allem seine Gruselgeschichten.
 
Alleine erotische Literatur und Bukowski, der Bogen geht mir jetzt zu weit. :D

Apropos Schund: auf dem HOA las ich nebenbei SNUFF von Chuck Palahniuk, so ein Bums, aber seltsamerweise genau das richtige für diese Gelegenheit.
 
wusste nicht, dass der auch Grusel geschrieben hat.

Ich interessiere mich für die falsche Art von Literatur ... merke ich gerade ;)
 
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