Die rote Liste - Welche Bands sind für euch tabu?

Weinen funktioniert doch bei jedem anders (manche können auch vor Freude weinen) - in meinem Gehirn ist es leider immer noch als Zeichen der Schwäche/des Versagens eingebrannt (fuck, bin ich manchmal altmodisch o_O), vor allem aber, weil/wenn es aus nicht nachvollziehbaren Gründen passiert und man deshalb von Anderen gemieden wird.
Daran liegt das Ganze wahrscheinlich, auch das Vermeiden der Depri-Musik.
Manchmal hilft da einfach nur noch Speed Metal oder (Black) Thrash Metal mit strunzdummen Texten. Und heut Abend erst mal den aufgenommen Schlefaz gucken. :D:jubel:
Also...ich sag mal so...wenn wir zum Beispiel "Die Geister die ich rief" mit Bill Murray nehmen und er am Ende den kleinen Timmy fragt, ob er bei seiner Rede was vergessen hat, muss ich echt immer kämpfen. :schnuller: Ähnlich bei der Green Mile Szene, wenn der blonde Wärter (Der der auch bei der Soldat James Ryan mitspielt) völlig verheult gezeigt wird.

Dann habe ich ein paar mal gemerkt, dass es manche Inszenierungen von diesen schmierigen TV-sucht den Superstar-Shows schaffen, ähnliche Knöpfe bei mir zu drücken. Das hat mich dann verwundert. Weil mich oft so Momente die auch ganz offensichtlich darauf angelegt sind, vollkommen kalt lassen. Titanic, etc. Nichts!

Was ganz selten passiert, ist das ein Buch solche Emotionen hervor ruft. Aber am Ende von der Bücherdiebin war ich auch erstmal fertig mit der Welt.

Ob das jetzt für mich Schwäche ist...

Ich glaube nicht wirklich. Es geht jetzt nicht in die Richtung, dass ich nah am Wasser gebaut bin oder so. Eigentlich eher das Gegenteil. Vielleicht hängt das auch ein wenig damit zusammen, wie man sich sonst dabei verhält.

Aber ja...interessantes Thema!
 
Also...ich sag mal so...wenn wir zum Beispiel "Die Geister die ich rief" mit Bill Murray nehmen und er am Ende den kleinen Timmy fragt, ob er bei seiner Rede was vergessen hat, muss ich echt immer kämpfen. :schnuller: Ähnlich bei der Green Mile Szene, wenn der blonde Wärter (Der der auch bei der Soldat James Ryan mitspielt) völlig verheult gezeigt wird.

Dann habe ich ein paar mal gemerkt, dass es manche Inszenierungen von diesen schmierigen TV-sucht den Superstar-Shows schaffen, ähnliche Knöpfe bei mir zu drücken. Das hat mich dann verwundert. Weil mich oft so Momente die auch ganz offensichtlich darauf angelegt sind, vollkommen kalt lassen. Titanic, etc. Nichts!

Was ganz selten passiert, ist das ein Buch solche Emotionen hervor ruft. Aber am Ende von der Bücherdiebin war ich auch erstmal fertig mit der Welt.

Ob das jetzt für mich Schwäche ist...

Ich glaube nicht wirklich. Es geht jetzt nicht in die Richtung, dass ich nah am Wasser gebaut bin oder so. Eigentlich eher das Gegenteil. Vielleicht hängt das auch ein wenig damit zusammen, wie man sich sonst dabei verhält.

Aber ja...interessantes Thema!

Das ist leider das Thema meines Lebens (und ich versuche gerade, damit offener umzugehen). Bin sozusagen IM Wasser gebaut, aber bei Situationen, wo man offiziell weinen "darf" kommt nix (die Supertalent-Mitleidstour zieht bei mir aber z.B. gar nicht).
Und immer hieß es: Hör auf zu heulen, reiß dich zusammen (wenn ich das höre, ballen sich immer noch innerlich die Fäuste), zähl bis 10 (und ich zählte bis 11 :D)... als würde das helfen. Hoffentlich hat sich der gesellschaftliche Umgang mit so etwas seitdem geändert.

Inzwischen denke ich, dass das eine Veranlagung/Hormonsache ist oder so etwas zumindest mit hineinspielt. Wenn keiner versteht, wieso man weint, spielt es aber wohl auch keine große Rolle mehr, wie man sich dabei verhält - bzw. kann man das in dieser Situation nicht kontrollieren...:hmmja:
Oh je, ich hoffe, das geht nicht zu weit, aber ich muss auf dieses Thema einfach aufmerksam machen. Kenne aber - außer mir selbst - keine weiteren "Betroffenen" (hihi, jetzt hab ich in meinem eigenen Beitrag "Besoffenen" gelesen :D).
Ist symptomähnlich wie PTBS, nur ohne das Trauma zu kennen.
 
Ich habe bei Alles steht Kopf geheult wie ein Schlosshund. Bin bei solchen Filmen auch wirklich nah am Wasser und mag sie.

Aber die Themenbereiche Einsamkeit/Verlorenheit und Körperbild/-wahrnehmung faszinieren mich dafür umso mehr.
Auch da gibt es faszinierende Musik. Der DarkWave von Sopor Aeternus kreist zB nur um Transsexualität und Tod. Im Funeral und Dark Wave sind Tod, Vergänglichkeit, Einsamkeit und Ich-Identität zentralere Themen als tragische Liebe (Das ist zB mehr Dark Rock und etwas Gothic Metal). Ich kann mir auch solche Lovesongs geben und mag sie dann und wann, aber höher schätze ich die Auseinandersetzung mit dem Selbst und den eigenen Schatten.

Ansonsten lasse ich mich natürlich immer gerne von deinen Tipps inspirieren!
Hatte im Filmfaden auch Mal ne Feel-Bad-Liste gesetzt, bin aber gerade nicht motiviert am Handy zu suchen, deshalb spontan:
  • We need to Talk about Kevin
  • Irreversible
  • A Serbian Film
  • Requiem for a Dream
  • Dogtooth
  • Das Fest
  • Dogville
  • Kill List
  • Tyrannosaur
  • Jagdszenen aus Niederbayern
  • A Hole in My Heart
  • Bedvilled
  • Michael
  • The Nameless
  • Die letzten Glühwürmchen
 
Das ist leider das Thema meines Lebens (und ich versuche gerade, damit offener umzugehen). Bin sozusagen IM Wasser gebaut, aber bei Situationen, wo man offiziell weinen "darf" kommt nix (die Supertalent-Mitleidstour zieht bei mir aber z.B. gar nicht).
Und immer hieß es: Hör auf zu heulen, reiß dich zusammen (wenn ich das höre, ballen sich immer noch innerlich die Fäuste), zähl bis 10 (und ich zählte bis 11 :D)... als würde das helfen. Hoffentlich hat sich der gesellschaftliche Umgang mit so etwas seitdem geändert.

Inzwischen denke ich, dass das eine Veranlagung/Hormonsache ist oder so etwas zumindest mit hineinspielt. Wenn keiner versteht, wieso man weint, spielt es aber wohl auch keine große Rolle mehr, wie man sich dabei verhält - bzw. kann man das in dieser Situation nicht kontrollieren...:hmmja:
Oh je, ich hoffe, das geht nicht zu weit, aber ich muss auf dieses Thema einfach aufmerksam machen. Kenne aber - außer mir selbst - keine weiteren "Betroffenen" (hihi, jetzt hab ich in meinem eigenen Beitrag "Besoffenen" gelesen :D).
Ist symptomähnlich wie PTBS, nur ohne das Trauma zu kennen.

Also wenn ich selber mal irgendwas in die Richtung gesagt habe, dann eher so dass es mir in dem Moment leid tut, dass die Person weinen muss. Auf keinen Fall, weil die Person das nicht dürfte.

Das habe ich mir inzwischen (Es ist auch echt eine Weile her, dass jemand so richtig in meiner Gegenwart geweint hat) aber auch bleiben lassen. Wenn jemand weinen muss, lasse ich die Person weinen und nehme sie wenn gewünscht in den Arm. Ansonsten lasse ich ausheulen und höre zu. Das ist zumindest mein Umgang mit solchen Situationen.

Mir persönlich geht es nicht zu weit, aber wir können das ansonsten auch gerne per PM zu Ende besprechen! :)

Was genau meinst du denn dabei mit "betroffen"? IM Wasser gebaut?
 
Ich habe bei Alles steht Kopf geheult wie ein Schlosshund. Bin bei solchen Filmen auch wirklich nah am Wasser und mag sie.


Auch da gibt es faszinierende Musik. Der DarkWave von Sopor Aeternus kreist zB nur um Transsexualität und Tod. Im Funeral und Dark Wave sind Tod, Vergänglichkeit, Einsamkeit und Ich-Identität zentralere Themen als tragische Liebe (Das ist zB mehr Dark Rock und etwas Gothic Metal). Ich kann mir auch solche Lovesongs geben und mag sie dann und wann, aber höher schätze ich die Auseinandersetzung mit dem Selbst und den eigenen Schatten.


Hatte im Filmfaden auch Mal ne Feel-Bad-Liste gesetzt, bin aber gerade nicht motiviert am Handy zu suchen, deshalb spontan:
  • We need to Talk about Kevin
  • Irreversible
  • A Serbian Film
  • Requiem for a Dream
  • Dogtooth
  • Das Fest
  • Dogville
  • Kill List
  • Tyrannosaur
  • Jagdszenen aus Niederbayern
  • A Hole in My Heart
  • Bedvilled
  • Michael
  • The Nameless
  • Die letzten Glühwürmchen

Einiges kenne ich vom Namen. Die letzten Glühwürmchen habe ich gesehen und ja...
Dogville ebenfalls.

Beides Filme die ich nochmal sehen will.

Und bei A Serbian Film kriege ich schon Gänsehaut, wenn ich die Trailermusik höre!
 
Die Toten Hosen
Böhse Onkelz
......
Sabaton
Powerwolf
Trivium

+ alles an Metalcore, Nu Metal und allen anderen, identitätslosen, erzwungenen "Metal" Mist Erscheinungen..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also wenn ich selber mal irgendwas in die Richtung gesagt habe, dann eher so dass es mir in dem Moment leid tut, dass die Person weinen muss. Auf keinen Fall, weil die Person das nicht dürfte.

Das habe ich mir inzwischen (Es ist auch echt eine Weile her, dass jemand so richtig in meiner Gegenwart geweint hat) aber auch bleiben lassen. Wenn jemand weinen muss, lasse ich die Person weinen und nehme sie wenn gewünscht in den Arm. Ansonsten lasse ich ausheulen und höre zu. Das ist zumindest mein Umgang mit solchen Situationen.

Mir persönlich geht es nicht zu weit, aber wir können das ansonsten auch gerne per PM zu Ende besprechen! :)

Was genau meinst du denn dabei mit "betroffen"? IM Wasser gebaut?

IM Wasser gebaut = man muss wegen Dingen weinen, die man selbst nicht genau versteht, manchmal hat es mit eigenen Versagensängsten, zu hohen Anforderungen und Perfektionismus zu tun. Das führt dann zu regelrechten Panikattacken mit hohem Puls, Tunnelblick, manchmal auch Zittern etc.
Es kann aber auch andere "Trigger" geben, wie Musik und Geschichten zu/hinter der Musik (back to topic :D), Filmszenen, Gesprächsthemen und bestimmte Lichtstimmungen. Hilft schon mal, die zu (er)kennen.

Jemanden weinen lassen: So etwas finde ich bewundernswert, im Normalfall gehen die Leute einfach weg oder es wird unterstellt, dass man gerade "eine Szene macht"/das nur spielt oder übertreibt. Viele melden sich auch einfach nie wieder, wenn sie so etwas miterleben und dann hasst man sich dafür - ein Teufelskreis...o_O

Ich finde es nicht schlimm, wenn das hier auch andere lesen, für mich ist das gerade, wie auf eine seltene Krankheit aufmerksam zu machen und es tut sehr gut.
 
IM Wasser gebaut = man muss wegen Dingen weinen, die man selbst nicht genau versteht, manchmal hat es mit eigenen Versagensängsten, zu hohen Anforderungen und Perfektionismus zu tun. Das führt dann zu regelrechten Panikattacken mit hohem Puls, Tunnelblick, manchmal auch Zittern etc.
Es kann aber auch andere "Trigger" geben, wie Musik und Geschichten zu/hinter der Musik (back to topic :D), Filmszenen, Gesprächsthemen und bestimmte Lichtstimmungen. Hilft schon mal, die zu (er)kennen.

Jemanden weinen lassen: So etwas finde ich bewundernswert, im Normalfall gehen die Leute einfach weg oder es wird unterstellt, dass man gerade "eine Szene macht"/das nur spielt oder übertreibt. Viele melden sich auch einfach nie wieder, wenn sie so etwas miterleben und dann hasst man sich dafür - ein Teufelskreis...o_O

Ich finde es nicht schlimm, wenn das hier auch andere lesen, für mich ist das gerade, wie auf eine seltene Krankheit aufmerksam zu machen und es tut sehr gut.

Nee! Also weggehen würde ich da definitiv nicht. Da bin ich überhaupt kein Freund von. Ich kanns auch nicht haben, wenn irgendwas so ungesagt/ungeklärt im Raum schwebt. Widerliches Gefühl! Und für einfach nicht melden bin ich auch nicht der Typ. Zumindest nicht absichtlich!

Aber ich kann mir (leider) lebhaft vorstellen, was du schilderst. Zumindest höre und sehe ich ähnliches oft genug. Dann bin ich immer dezent verwundert über menschliche Beziehungsformen.

Ansonsten...ja, ich habe wohl auch meine Trigger. Aber so aus realen Situationen heraus, gibt es da nicht so viele.

siehe kleine Korrektur:D

Wo das identitätslos und erzwungen sein soll, wüsste ich auch immer noch nicht, aber okay...
 
Nee! Also weggehen würde ich da definitiv nicht. Da bin ich überhaupt kein Freund von. Ich kanns auch nicht haben, wenn irgendwas so ungesagt/ungeklärt im Raum schwebt. Widerliches Gefühl! Und für einfach nicht melden bin ich auch nicht der Typ. Zumindest nicht absichtlich!...

Kompliment, sowas ist selten. Meiner Meinung nach verhalten sich 90 Prozent da anders.
 
Kompliment, sowas ist selten. Meiner Meinung nach verhalten sich 90 Prozent da anders.

Joa was soll ich sagen! Ist zumindest meine Selbstwahrnehmung, oder mein Wunsch wie ich in der Hinsicht versuche zu sein. Habe damit aber zumindest ganz gute Erfahrungen gemacht. Hilft ungemein Dinge zu klären und zu kommunizieren. Aber ich befürchte so langsam schweifen wir damit wirklich ab! :D
 
Das hab ich auch noch nie verstanden...

Ich kann es ja noch nachvollziehen, wenn man ein Genre wie Schlager (als ganzes) ablehnt. Aber Hip Hop/Rap...

Ein so emotionales und vielseitiges Genre, welches wie Metal aus Protest heraus entstanden ist...

Hmm,.. auch wenn die Debatte dadurch vielleicht etwas theoretisch wird, aber weder "emotional" noch "Protest" sind für mich Merkmale (qualitativ) guter Musik. Cannibal Corpse ist wohl kaum emotionale Musik, aber was das musikalische Können angeht, sicher "hochqualitativ". Max Giesinger ist sicher "emotional", aber ebenso sicher in seinem Retorten-Geschunkel nicht qualitativ. Die 70er sind mit ihren Protest-Songs - aus denen immerhin Metal entstand - für mich oft tolle, innovative, gar bahnbrechende Musik - die NS-Grölgesänge der 20er waren allerdings auch "Protest" (gegen "Reaktion" und "Rotfront"), dennoch sind sie für mich in kreativer Hinsicht keine besonders erwähnenswerte Musik.

Bei meinem einen ist es - ob ich es will oder nicht - so, dass eine Band mir dann exzeptionell gut gefällt, wenn sie Kreativität UND Können in ihrem Schaffen vereint. Zum Beispiel Iron Maiden. Oder Judas Priest. Was die spielen ist mitunter olympionik, was das Können angeht - und bahnbrechend, was ihre Ideen angeht. So etwas beeindruckt mich. Nun gebe ich zu, dass es ebenfalls eine Leistung ist, wie Eminem, keine Ahnung, 350 Wörter in eine Minute zu packen, auswendig und in Reimform. Wirklich, mich beeindruckt das. Nur sehe ich bei Eminem, der - für mich als Hip Hop Laien - wohl so etwas wie die Königsklasse des Hip Hop darstellt, immer noch bei weitem nicht das Können etwa eines Glenn Tipton oder eines Dave Murray. Und nein, auch bei aller Liebe und bestem Willen nicht. Nun kann man freilich sagen: "Scheißegal. Mir gefällt, was mir gefällt." Klar, ist völlig legitim und für mich ohne Probleme zum Durchwinken geeignet. Nur mag ich, für mich, anspruchsvolle, gerne komplexe Musik. Und das ist Hip Hop nicht. Jedenfalls nicht, soweit ich das überblicke. Und ich wurde im Leben schon sehr oft (viel zu oft!) mit Hip Hop konfrontiert. Hörproben würden mich da also kaum überzeugen, ich wäre aber dennoch offen. Ich bin überhaupt immer offen. :)
 
Hmm,.. auch wenn die Debatte dadurch vielleicht etwas theoretisch wird, aber weder "emotional" noch "Protest" sind für mich Merkmale (qualitativ) guter Musik. Cannibal Corpse ist wohl kaum emotionale Musik, aber was das musikalische Können angeht, sicher "hochqualitativ". Max Giesinger ist sicher "emotional", aber ebenso sicher in seinem Retorten-Geschunkel nicht qualitativ. Die 70er sind mit ihren Protest-Songs - aus denen immerhin Metal entstand - für mich oft tolle, innovative, gar bahnbrechende Musik - die NS-Grölgesänge der 20er waren allerdings auch "Protest" (gegen "Reaktion" und "Rotfront"), dennoch sind sie für mich in kreativer Hinsicht keine besonders erwähnenswerte Musik.

Bei meinem einen ist es - ob ich es will oder nicht - so, dass eine Band mir dann exzeptionell gut gefällt, wenn sie Kreativität UND Können in ihrem Schaffen vereint. Zum Beispiel Iron Maiden. Oder Judas Priest. Was die spielen ist mitunter olympionik, was das Können angeht - und bahnbrechend, was ihre Ideen angeht. So etwas beeindruckt mich. Nun gebe ich zu, dass es ebenfalls eine Leistung ist, wie Eminem, keine Ahnung, 350 Wörter in eine Minute zu packen, auswendig und in Reimform. Wirklich, mich beeindruckt das. Nur sehe ich bei Eminem, der - für mich als Hip Hop Laien - wohl so etwas wie die Königsklasse des Hip Hop darstellt, immer noch bei weitem nicht das Können etwa eines Glenn Tipton oder eines Dave Murray. Und nein, auch bei aller Liebe und bestem Willen nicht. Nun kann man freilich sagen: "Scheißegal. Mir gefällt, was mir gefällt." Klar, ist völlig legitim und für mich ohne Probleme zum Durchwinken geeignet. Nur mag ich, für mich, anspruchsvolle, gerne komplexe Musik. Und das ist Hip Hop nicht. Jedenfalls nicht, soweit ich das überblicke. Und ich wurde im Leben schon sehr oft (viel zu oft!) mit Hip Hop konfrontiert. Hörproben würden mich da also kaum überzeugen, ich wäre aber dennoch offen. Ich bin überhaupt immer offen. :)

Von "Qualität" als Merkmal war ja noch gar nicht die Rede. Du hast nur gesagt du lehnst einfach ab.

Jede Form von Hip Hop ist für mich tabu. Egal welche Band. Egal wie sympathisch (unter Umständen) die Akteure. Das ist für mich nicht mehr als Geräuschkulisse. Dabei schätze ich die Kunst und Künste durchaus auch anderer musikalischer Arbeiter, von Jazz, über Klassik (hier auch Filmmusik), irischer Musik, bis hin zu handgemachtem Pop. Aber Rap geht gar nicht. Wenn der lief, haben wir schon als Jugendliche die Party verlassen und viel lieber irgendwo im Park bei den Punks gesoffen.

Und sogar, dass du lieber zu den Punks gegangen bist. Diese Musik ist aber, genau wie oft die irische weder sonderlich Komplex, oder Kreativ. Also zumindest definitiv nicht öfter als Hip Hop und Rap.

Wenn du das Können was mit Rap zusammenhängt nicht anerkennst, kann ich auch nicht viel machen, außer für dich nochmal auf Atemtechnik, Lungenvolumen, Reimtechnik, etc. hinzuweisen. Du kannst ja nicht einfach nur Haus-Maus-Reime zusammen schmeißen. Es braucht bestimmte Vokalabfolgen um sie schnell wegsprechen zu können. Dann auch noch die Silbenlänge, oder Länge von Reimketten, welche manche Künstler da schaffen. Oder sowas wie Freestyle Rap, wo du dir den Kram aus den vielen Reimen in deinem Kopf mal eben zusammen bastelst. Entschuldige, aber wenn man das nicht als Können anerkennt, weiß ich es auch nicht.

Mit dem Beat und dem DJing/Sampling ist das übrigens genauso. Ich verstehe diese Gekrähe nach "handgemachter" Musik so gar nicht. Da hängt dann immer dieser unsinnige Begriff von Ehrlichkeit und Authentizität dran. Obwohl es halt kein Stück unehrlicher ist, wenn Musik digital erstellt wurde. Als wäre das wesentliche dann irgendwie einfacher. Selbst ein Musicmaker ist letztendlich auch nur ein Instrument auf dem man irgendwie spielen lernen muss. Es mag an der E-Gitarre sicher noch schwerer sein, den gewünschten Ton zu entlocken, aber der Schwierigkeitsgrad beim erstellen ist mir persönlich am Ende ziemlich egal. Genauso ist mir egal, ob jetzt jemand die Musik ganz ehrlich und authentisch mit einer Band aufgenommen hat, oder den Kram einfach im Kopf hatte und selbst per Drumcomputer programmiert hat. Das Ergebnis ist am Ende eine Geräuschabfolge, die ich mag oder eben nicht.
Der Gitarrist erzeugt bestimmte Noten, Riffs, etc. genau wie der Drummer und Basser. Der DJ nimmt kurze Samples davon und baut wieder eigene Sachen damit zusammen. Alle müssen dabei einen entsprechend großen Wissensschatz über ihr jeweiliges Instrument im Kopf haben. Das war jetzt aber eher ein Exkurs!

Letztendlich kann Hip Hop natürlich völlig unkomplexe Musik sein. Das kann Metal aber auch. Hip Hop kann aber eben auch sehr komplex werden. Und wie gesagt: Das Punk und irische Musik dann besser (weil komplexer) sein soll, ist dann auch irgendwie nicht passend.
 
Wenn du das Können was mit Rap zusammenhängt nicht anerkennst, kann ich auch nicht viel machen, außer für dich nochmal auf Atemtechnik, Lungenvolumen, Reimtechnik, etc. hinzuweisen. Du kannst ja nicht einfach nur Haus-Maus-Reime zusammen schmeißen. Es braucht bestimmte Vokalabfolgen um sie schnell wegsprechen zu können. Dann auch noch die Silbenlänge, oder Länge von Reimketten, welche manche Künstler da schaffen. Oder sowas wie Freestyle Rap, wo du dir den Kram aus den vielen Reimen in deinem Kopf mal eben zusammen bastelst. Entschuldige, aber wenn man das nicht als Können anerkennt, weiß ich es auch nicht.
Ja die haben definitiv was drauf. Kann ich ich selber nicht die Bohne. Aber ich finds dennoch, bis auf ganz wenige Ausnahmen, beschissen, denn es gefällt mir auch nicht die Bohne. Der Klang, bis auf Ausnahmen, dieser so genannten "Musikrichtung" geht mir tierichst auf die Nüsse, abgesehen von deren Lifestyle, Mode etc...
Da muss ich mir anhören wie mich permanent irgendwelche Typen mit ihrem dummen, nervtötenden Gequatsche penetrieren.:thumbsdown: Dazu irgendwelche Beats die mir nicht egaler sein könnten.
Nur weil was schwer ist oder kompliziert, kann ich es trotzdem zu tiefst ablehnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jede Form von Hip Hop ist für mich tabu. Egal welche Band. Egal wie sympathisch (unter Umständen) die Akteure. Das ist für mich nicht mehr als Geräuschkulisse.
Ich hör ja auch keinen HipHop (falls es wer noch nicht mitbekommen hat), weil ich es durchgängig scheiße finde. Das ist aber normal irgendwie, hör ja auch sonst nichts, was mir nicht gefällt. Aber geht es hier nicht eher um Sachen, die man musikalisch mögen oder zumindest akzeptieren würde, wenn nicht xy wäre?

Frage ich mich bei unzähligen Psot hier. Habe nur diesen zitiert, weil hier das Wort symphatisch fiel. Und Unsymphatie abseits von Musik hier das Schlüsselwort ist...
 
Ja die haben definitiv was drauf. Kann ich ich selber nicht die Bohne. Aber ich finds dennoch, bis auf ganz wenige Ausnahmen, beschissen, denn es gefällt mir auch nicht die Bohne. Der Klang, bis auf Ausnahmen, dieser so genannten "Musikrichtung" geht mir tierichst auf die Nüsse, abgesehen von deren Lifestyle, Mode etc...
Da muss ich mir anhören wie mich permanent irgendwelche Typen mit ihrem dummen, nervtötenden Gequatsche penetrieren.:thumbsdown: Dazu irgendwelche Beats die mir nicht egaler sein könnten.
Nur weil was schwer ist oder kompliziert, kann ich es trotzdem zu tiefst ablehnen.

Das habe ich ja eben auch nur auf die Antwort von wegen mangelnder Qualität geschrieben. Mir persönlich gings anfangs nur grundsätzlich darum, dass ich persönlich keine grundlegende Abneigung gegen eine Kunstform empfinden kann, welche eben auch ähnlichen Wurzeln wie meine favorisierte kommt. Zumindest fällt mir da kein Beispiel ein. Ich kann so ziemlich allen diesen Kunstformen oder Musikgenres irgendwas abgewinnen. Außer eben unserem deutschen Prollschlager, der auch keinerlei tiefer gehenden künstlerischen Anspruch hat...so per Definition. Und darüber habe ich nur mein Unverständnis geäußert. Mal davon ab assoziiere ich bei sowas immer recht schnell diese vorpupertären "Anti-Hiphop-Alliance" Shirts die manche mal zur Anfangszeit ihrer Metal-Karriere getragen haben um allen zu zeigen, was sie für beinharte Rockers sind! :D
 
Von "Qualität" als Merkmal war ja noch gar nicht die Rede. Du hast nur gesagt du lehnst einfach ab.

Naja, ich wollte halt erklären, warum ich Hip Hop auch theoretisch wenig abgewinnen kann. :)

Und sogar, dass du lieber zu den Punks gegangen bist. Diese Musik ist aber, genau wie oft die irische weder sonderlich Komplex, oder Kreativ. Also zumindest definitiv nicht öfter als Hip Hop und Rap.

Ui, wieder so ein Mensch in diesem Forum, der gewieft argumentiert. Klar, da haste völlig Recht. Ich meine zwar, dass damals im Park keine Musik lief, aber ja,.. viel lieber Punk als Hip Hop. Auch wenn ich Punk aus genau dem Grund, den ich weiter oben angeführt habe, vergleichsweise weniger abgewinnen kann als Metal. Ich mag komplexe Arrangements. Ist halt so. Da bin ich anfällig. Ich liebe es, Nuancen, Spielereien, Aspekte und Hintergründiges in einem Song erst dann zu entdecken, wenn ich ihn zum vierten oder fünften Mal gehört habe. Das begeistert mich. Und dieser durchgängige Beat in vielen Hip Hop Song langweilt mich schon von Haus aus sehr. Ich mag auch Metal-Songs nicht so gern, die aus einem einzigen Riff bestehen. Es gibt natürlich, und da bin ich zu sehr Metaler, Ausnahmen. Ministrys New World Order zum Beispiel. Nur ist mir bewusst, dass das keine große "Kunst" (!) ist. Obwohl mir das Lied extrem gut gefällt. Und ich denke, so geht es auch einem Hip Hop Hörer. Er weiß, es ist keine große Komplexität, der er da frönt, aber das ist ihm nicht so wichtig. Und das ist,.. das muss mir völlig klar und recht sein.

Wenn du das Können was mit Rap zusammenhängt nicht anerkennst, kann ich auch nicht viel machen, außer für dich nochmal auf Atemtechnik, Lungenvolumen, Reimtechnik, etc. hinzuweisen. Du kannst ja nicht einfach nur Haus-Maus-Reime zusammen schmeißen. Es braucht bestimmte Vokalabfolgen um sie schnell wegsprechen zu können. Dann auch noch die Silbenlänge, oder Länge von Reimketten, welche manche Künstler da schaffen. Oder sowas wie Freestyle Rap, wo du dir den Kram aus den vielen Reimen in deinem Kopf mal eben zusammen bastelst. Entschuldige, aber wenn man das nicht als Können anerkennt, weiß ich es auch nicht.

Doch, natürlich ist das Können. Auch der von dir angesprochene Freestyle ist sicher nicht einfach zu bewerkstelligen. Es ist halt nicht komplex, was man da HÖRT. Und allein deshalb nichts, was mich begeistert. Ganz abgesehen davon, dass mir persönlich ein Beat (mit Sprechgesang) als Musik schlicht nicht gefällt. Ich mag es nicht. Und das ist natürlich auch immer ein Stück weit nicht objektiv zu begründen. Sondern subjektives Empfinden. Recht objektiv hingegen gefällt mir diese Ghetto-Attitüde nicht, die in manchen Bereichen des Hip Hop Dauertrend ist. Alles, was damit assoziiert wird, langweilt mich. Ich finde es sogar regelrecht nervig. Was meinst du, was für eine Musik ein Totalverweigerer-Kiddo heute im Regelfall hört? Die, die null Bock auf Schule haben und deshalb lieber aussteigen? Deutschen Rap. Ich habe noch nie erlebt, dass solch ein Kind andere Musik gehört hätte, als deutschen Was-weiß-ich-Rap. Irgendein Zusammenhang muss da also - objektiv - bestehen. Wie auch immer der aussieht.

Mit dem Beat und dem DJing/Sampling ist das übrigens genauso. Ich verstehe diese Gekrähe nach "handgemachter" Musik so gar nicht. Da hängt dann immer dieser unsinnige Begriff von Ehrlichkeit und Authentizität dran. Obwohl es halt kein Stück unehrlicher ist, wenn Musik digital erstellt wurde. Als wäre das wesentliche dann irgendwie einfacher. Selbst ein Musicmaker ist letztendlich auch nur ein Instrument auf dem man irgendwie spielen lernen muss. Es mag an der E-Gitarre sicher noch schwerer sein, den gewünschten Ton zu entlocken, aber der Schwierigkeitsgrad beim erstellen ist mir persönlich am Ende ziemlich egal. Genauso ist mir egal, ob jetzt jemand die Musik ganz ehrlich und authentisch mit einer Band aufgenommen hat, oder den Kram einfach im Kopf hatte und selbst per Drumcomputer programmiert hat. Das Ergebnis ist am Ende eine Geräuschabfolge, die ich mag oder eben nicht.
Der Gitarrist erzeugt bestimmte Noten, Riffs, etc. genau wie der Drummer und Basser. Der DJ nimmt kurze Samples davon und baut wieder eigene Sachen damit zusammen. Alle müssen dabei einen entsprechend großen Wissensschatz über ihr jeweiliges Instrument im Kopf haben. Das war jetzt aber eher ein Exkurs!

Ja, und zwar ein ziemlich cooler Exkurs. Und du hast völlig Recht. Mit "handgemacht" meinte ich, und das muss ich echt besser kommunizieren, selbstgemacht. Also nicht dieses Kommerzzeug, das von Plattenfirmen geschrieben wird und nur einem hübschen Gesicht in die Fresse gelegt wird. Klar ist handgemacht auch Computer oder so. Ich liebe Nine Inch Nails. Sogar Prodigy mag ich gern. Und natürlich sind das echte Künstler. Du hast also... mit jedem Wort Recht! ;)

Letztendlich kann Hip Hop natürlich völlig unkomplexe Musik sein. Das kann Metal aber auch. Hip Hop kann aber eben auch sehr komplex werden. Und wie gesagt: Das Punk und irische Musik dann besser (weil komplexer) sein soll, ist dann auch irgendwie nicht passend.

Es gibt auch anspruchsvolle irische (Volks-)Musik. Schonmal David Kincaid gehört? :) Aber egal... Stimmt schon. Musikalische Vorliebe lässt sich nicht nur theoretisch begründen. Sie ist immer - wie etwa eine Lieblingsfarbe - Ansichtssache. Allerdings wollte ich meine musikalischen Vorlieben auch etwas theoretisch unterfüttern. Wenigstens... theoretisch. :D
 
Übler Film, hat mich ebenso wie Irreversibel ein paar Tage emotional beschäftigt. Kann ich nur alle paar Jahre Mal sehen. Boah, ich hab Hundstage in der Liste vergessen.
Nur mag ich, für mich, anspruchsvolle, gerne komplexe Musik. Und das ist Hip Hop nicht. Jedenfalls nicht, soweit ich das überblicke.
Technisch hochwertigen Hip Hop und besonders faszinierende Raptechniken gibt es jedoch auch. Aber dazu muss man dann auch bereit sein sich mit dem Genre zu befassen, Feinheiten und Techniken verstehen und erkennen lernen und dann noch tief genug in die Materie dringen um technisch hochwertigen zu finden und zu erkennen. Das Beatboxing von Rhazel, oder das Scratching der X-Ecutioners zB sind technisch verdammt hochwertig. Vermutlich kann jemand wie @1984 noch viel weiter ausführen und Beispiele für technisch hochwertige Musiker aus dem Bereich anbringen. Dass man dazu bei irgendeiner Musik die nicht Teil seiner musikalischen Sozialisation ist aber keine Lust hat sich tief genug hineinzuarbeiten um solche Feinheiten zu Kennen und erst auch zu erkennen, find ich nachvollziehbar. Da ist es dann eben wieder nur der Geschmack.
 
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