Dieser Prog-Song läßt mich gerade nicht los

Pain Of Salvation - A Trace Of Blood

Der Song wird mich für den Rest meines Lebens begleiten, nicht nur, weil er rein musikalisch nicht von dieser Welt ist, sondern in erster Linie wegen der Lyrics, in denen ein Ereignis geschildert wird, das (meiner Frau und) mir auf fast schon unheimlich ähnliche Weise widerfahren ist, wie es Daniel so unnachahmlich besingt. Es tauchen im Laufe des Songs mehrere Zeilen auf, die de facto von mir sein könnten, vorausgesetzt, ich hätte das beneidenswerte Talent, mich so gewandt auszudrücken. Ganz besonders die folgenden Worte haben sich tief eingebrannt, ebenso wie dieser furchtbare Begriff "Spätabort", von dem ich wünschte, ihm nie begegnet zu sein:

You were to be the first, how wonderful
Now I will always fear to hope again

Diese Angst, diese Scheißangst vor jedem Vorsorgetermin "danach", das erneut irgendetwas sein könnte, was einem komplett den Boden unter den Füßen wegzieht - es ist Gott sei Dank nie wieder passiert, wir haben drei gesunde Mädels bekommen; Freunde von uns hingegen haben die ganze Scheiße gleich zweimal durchlebt, und da wuselt bis heute kein Kindelein durchs seinerzeit bereits fertiggestellte Kinderzimmer.
Warum ich das alles hier schreibe? Heute jährt sich dieser Vorfall wieder einmal, und irgendwie nimmt mich das alles nach all den Jahren nochmal richtig mit, wobei ich selbst nicht genau verstehe, warum. Auf jeden Fall werde ich niemals diese schreckliche Nacht im Kreißsaal vergessen, welche - genau wie im Song - mit "A Trace Of Blood" ihren Anfang nahm.


Oha, danke fürs Posten! Tut mir wirklich leid für euch… :(
 
Gildenlöw geht nicht selten textlich an seine Schmerzgrenze und versteht es meisterhaft, Stimmungen abzubilden und in seine Songkonstrukte einzubinden. Eigentlich mag ich diese "Typ XY reagiert auf Lied Z" auf YT nicht besonders, aber das hier sind fast 40 Minuten, die derart menschlich emotional sind, dass es schon fast weh tut:

Uff, ich weiß nicht, ob ich mir das anschauen kann bzw. will, zumindest jetzt gerade nicht, aber danke für den Hinweis, den Clip kannte ich noch nicht.

Oha, danke fürs Posten! Tut mir wirklich leid für euch… :(
Wie geschrieben, die Sache liegt Jahre zurück, und danach hat es das Leben in Sachen Familienplanung wirklich gut mit uns gemeint, doch völlig abschütteln kann man eine solch einschneidende Erfahrung natürlich nicht, zumal wir im Gegensatz zum Lyrischen Ich in ATOB sehr wohl den Namen kannten.
Übrigens hatte ich ursprünglich vor, den Song für das anstehende zweite Favourite-Song-Battle zu nominieren, doch am Ende wäre er wohl doch nur an irgendeiner stumpfen Splatter-Grunz-Nummer gescheitert, und das hätte mir wirklich weh getan...
 
Wie geschrieben, die Sache liegt Jahre zurück, und danach hat es das Leben in Sachen Familienplanung wirklich gut mit uns gemeint, doch völlig abschütteln kann man eine solch einschneidende Erfahrung natürlich nicht, zumal wir im Gegensatz zum Lyrischen Ich in ATOB sehr wohl den Namen kannten.

Es wäre seltsam, eine solche Erfahrung abschütteln zu können. Auch, wenn es danach funktioniert hat, so wird es doch immer im Bewusstsein bleiben.

Übrigens hatte ich ursprünglich vor, den Song für das anstehende zweite Favourite-Song-Battle zu nominieren, doch am Ende wäre er wohl doch nur an irgendeiner stumpfen Splatter-Grunz-Nummer gescheitert, und das hätte mir wirklich weh getan...

Ich denke, dieses Schicksal dürfte wohl all' unsere Nominierungen treffen. Natürlich wäre es ein perfekter Song für dieses Battle gewesen, meine Stimme hätte er wohl selbst gegen meine Eigennominierung geholt.
 
Auch wenn das nihct so ganz in die Prog-abteilung gehört, bin ich mir sehr sicher, hier das richtige Publikum für diesen Interpreten zu haben. Die Rede ist von Johnny Indovina und seinem gothischen Folk-Rock-Orchester (so to speak ...) Das Album "The World Inside" ist seit knapp 30 Jahren in meiner Liste der Inselalben und als ich gestern quasi zufällig mit eben jenem Johnny im Netz eine sehr intensive Unterhaltung hatte, lief das Album nach einiger Zeit mal wieder. Es war wie ein Homecoming und nun bin ich wieder komplett im Rausch. Der zweiteilige Titelsong geht mir noch immer genau so unter die Haut wie damals bei WOM als ich das Album von meinem Kollegen mit den Worten in die Hand gedrückt bekam: "Habe ich gerade rein gehört. Klingt ein bisschen wie Tull. Gefällt Dir bestimmt." Nun, sehr viel Tull ist da nicht drin, aber die Atmosphäre hatte mich sofort am Schlawittchen und es gab Mitte der 90er eine Phase in der dies eine dieser Platten war, die mich aufgerichtet hat. Von daher ist die Bindung tief und bin aktuell neu verliebt in diese Musik.

https://www.youtube.com/watch?v=wg95f_g7gXU&list=PLjI6hM3-ysxGzckpxEZz-OrDRSdRz_gTr&index=2
 
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Ein absoluter Alltime-Fave:

SAGA - Framed (live)

Möglicherweise ist "World's apart" eines der größten je erschaffenen Rockalben für mich. Call it Prog, call it whatever you like - aber: während AOR seinerzeit eine Stromlinienform entwickelte (vgl. Bosten, Styx, Loverboy, Journey & Co.). schlug "World's apart" zwar einerseits in diese Kerbe ("Wind him up", "On the Loose"), allerdings verfügten SAGA nunmal über eine Prog-Vergangenheit (nun ja, Journey natürlich auch...) - und diese wurde mitnichten in Gänze über Bord geworfen.

Es ist nahezu egal, welchen Titel man von diesem Album wählt, alle sind für sich absolute Großartigkeiten: "Framed" lebt von einem fast schon lässigen Grundaufbau, integriert aber eine derartige Vielzahl an kleinen Kabinettstückchen. Es ist eine wahre Freude dieses Stück jedes Mal aufs Neue zu entdecken. Musik, regelrecht anbetungswürdig von allen Instrumenten bis hin zum schlicht überirdischen Gesang Sadlers, der hier sämtiche Register zieht.

Wann immer auch die ersten Töne von "Framed" laufen ist es schlicht und ergreifend packend: diese stetigen, kleinen Wandlungen, speziell im Gitarrnbereich, unterlegt von Keyboardteppichen, die auf den ersten Hör sanft klingen und untermalen, dieser Übergang in den Chorus...das Solo ab ca. 2'45 - man kann sich problemlos in diesen Song reinlegen, ehe die Abfahrt auf dem Fuße folgt und in einem furiosen Finale endet. Wer nicht spätestens nach diesem Song davon überzeugt ist, dass Ian Crichton einer der wohl großartigsten Gitarristen aller Zeiten ist (von gefühlvoll über Shredding), dem ist schlicht nicht zu helfen.

Ich habe eine Live-Version aus dem Jahr 2012 verlinkt, die noch einmal eine völlig eigene Dynamik entwickelt und unterstreicht, welch großartige Live-Band die Kanadier sind.
 
Ein Song, der nur allzu bekannt und beliebt ist, aber soll er deswegen etwa nicht in diesem Thread Platz finden???

Dream Theater: Take the time

I&W liegt schon immer im Auto in der Gesangsabteilung, dennoch legte und lege ich es wesentlich weniger häufig ein als SFAM. Und wenn, dann höre ich eigentlich immer nur "Met. Pt.1" und eben "Take the time".

Ich glaube, "Take the time" ist der positivste und gewiß einer der energetischsten Songs aus dem gesamten Prog Metal. So oft ich ihn gehört habe, immer reißt er mich mit und immer hebt er die Laune (sogar, wenn es gar nicht nötig erscheint). Da ist soviel Esprit, soviel unbändige Lebenslust - Ihr wißt ja, daß DT im Vergleich mit vielen ihrer Mitstreiter bei mir insgesamt nicht ganz so hübsch wegkommen, aber einen Song wie "Take the time" hätten und haben Fates, Waltz und andere nie schreiben können/geschrieben.

Da ist die gesamte DT-DNA drin. Und zwar ausschließlich die positive.

Dieser Song ist ein verdammtes Meisterwerk. Ich erinnere mich, daß @SMM in einer Ausgabe mal schrieb, er habe früher jedes Break und jeden Rhythmuswechsel mitmachen können. Ja, heute nicht mehr, oder was? ;)

Dieser Song ist wir alle und wir alle sind dieser Song. :jubel::jubel::jubel:
 
Tool - Pneuma:
Wer braucht schon Achterbahnen, wenn Musik dich emotional & körperlich noch viel höher, schneller und weiter katapultieren kann?! Allein schon wie die Instrumente ab 1:18 nacheinander einsteigen ist verdammt cool gemacht, das Hi-Hat Spiel einfach nur sensationell, die nun folgenden Variationen phänomenal. Der unheilvolle Gesang orientiert sich dann an diesem Beat, man achte nur mal auf die Betonungen, die parallel zu den Snareschlägen gesungen werden. Hammer. Ab 3:00 kommt zum ersten Mal der (nennen wir es mal) Refrain, diesmal noch recht zurückhaltend, später deutlich forscher. Der Part danach (3:15 bis 3:50) ist einfach nur MEGA und für mich sowas wie das große Bindeglied zwischen all den geschickt gestreuten kleineren Mosaikteilchen. Die Tombs werden hier richtig geil bearbeitet, was für eine Power ey!! Man schaue sich auch mal das tolle Livevideo dazu an, wo nur Danny Carey gezeigt wird. Dann wieder der ruhige Part vom Beginn, diesmal gesellt sich das fette Riff ohne Umschweife dazu. Der Gesang wird emotionaler, im Hintergrund schwirren Stimmeffekte durch den Raum. Ab 5:35 wieder der mächtige Power-Part. Man beachte, dass die Tombs nun noch wilder zum Einsatz kommen, ich sehe einen zustimmend nickenden Neil Peart über dem Drum Kit schweben. Dann plötzlich wieder Ruhe, es folgt kontrollierter Minimalismus und traumhaftes Dynamikspiel pur. Was sich natürlich lediglich als kurze Verschnaufpause entpuppt, denn wie erwartet kommen immer mehr vorher schon kurz vorgestellte Elemente (leicht variiert) zurück und vereinen sich zum absoluten O(h)rgasmus-Part des Stücks: ab 9:18 verlassen Lied und Hörer diesen Planeten und verschmelzen zu einem Kontinente umschlingenden Weltmeer voll Emotionen. Das ist einer dieser Parts, wo dann wirklich alles perfekt zusammenkommt und man jedes Mal aufs Neue weiß, dass dies die einzig wahre Musik ist. Ich krieg da jedes Mal eine Gänsehaut. Das vorher schon gespielte Riff ist diesmal kein normales Gitarrenriff, was aus einer normalen Gitarre ertönt. Nein, diesmal ist es ein außer Kontrolle geratener Kampfhund, der dich nachts durch dunkle Gassen verfolgt, letztendlich stellt und erregt anspringt. Und Dir gefällt es, goddamnit, von diesem Dynamikmonster immer und immer wieder gebissen zu werden. Ich blute jedes Mal bei diesem Gottsong, aber fuck it, das ist es wert....
 
:top:

Carey ist wirklich einer der genialsten Tom-Tom-Spieler, die ich je gehört habe! Ist sein Signature-Sound. Sehr geiler Song mit starken rhythmischen Anleihen an "Lateralus", den Song, oder?, ich kenne das Album überhaupt noch nicht.
 
Kürzlich Mal wieder von Fates Warning die No Exit gehört. Der Song In A Word packt mich auch nach all den Jahren noch. Müsste glatt mal gucken, welche FW Songs noch aus der Feder von Frank Aresti stammen.
 
Kürzlich Mal wieder von Fates Warning die No Exit gehört. Der Song In A Word packt mich auch nach all den Jahren noch. Müsste glatt mal gucken, welche FW Songs noch aus der Feder von Frank Aresti stammen.
100% so geht es mir auch. Nach einem ersten, noch recht zaghaften Versuch auf "Guardian" wirst Du auf "Perfect Symmetry" drei von Aresti finden, zwei absolut überirdische, nur "The arena" ist nicht ansatzweise so auf der LP gelandet, wie es geplant war. Danach gab es keine Songs von Frank mehr, weil Jim das Ruder komplett übernommen hatte.
 
Dieser Song ist ein verdammtes Meisterwerk. Ich erinnere mich, daß @SMM in einer Ausgabe mal schrieb, er habe früher jedes Break und jeden Rhythmuswechsel mitmachen können. Ja, heute nicht mehr, oder was? ;)

Dieser Song ist wir alle und wir alle sind dieser Song. :jubel::jubel::jubel:

Doch eigentlich immer noch. Hab ich aber ehrlich gesagt schon ziemlich lange nicht mehr gehört....
 
Tool - Pneuma:
Wer braucht schon Achterbahnen, wenn Musik dich emotional & körperlich noch viel höher, schneller und weiter katapultieren kann?! Allein schon wie die Instrumente ab 1:18 nacheinander einsteigen ist verdammt cool gemacht, das Hi-Hat Spiel einfach nur sensationell, die nun folgenden Variationen phänomenal. Der unheilvolle Gesang orientiert sich dann an diesem Beat, man achte nur mal auf die Betonungen, die parallel zu den Snareschlägen gesungen werden. Hammer. Ab 3:00 kommt zum ersten Mal der (nennen wir es mal) Refrain, diesmal noch recht zurückhaltend, später deutlich forscher. Der Part danach (3:15 bis 3:50) ist einfach nur MEGA und für mich sowas wie das große Bindeglied zwischen all den geschickt gestreuten kleineren Mosaikteilchen. Die Tombs werden hier richtig geil bearbeitet, was für eine Power ey!! Man schaue sich auch mal das tolle Livevideo dazu an, wo nur Danny Carey gezeigt wird. Dann wieder der ruhige Part vom Beginn, diesmal gesellt sich das fette Riff ohne Umschweife dazu. Der Gesang wird emotionaler, im Hintergrund schwirren Stimmeffekte durch den Raum. Ab 5:35 wieder der mächtige Power-Part. Man beachte, dass die Tombs nun noch wilder zum Einsatz kommen, ich sehe einen zustimmend nickenden Neil Peart über dem Drum Kit schweben. Dann plötzlich wieder Ruhe, es folgt kontrollierter Minimalismus und traumhaftes Dynamikspiel pur. Was sich natürlich lediglich als kurze Verschnaufpause entpuppt, denn wie erwartet kommen immer mehr vorher schon kurz vorgestellte Elemente (leicht variiert) zurück und vereinen sich zum absoluten O(h)rgasmus-Part des Stücks: ab 9:18 verlassen Lied und Hörer diesen Planeten und verschmelzen zu einem Kontinente umschlingenden Weltmeer voll Emotionen. Das ist einer dieser Parts, wo dann wirklich alles perfekt zusammenkommt und man jedes Mal aufs Neue weiß, dass dies die einzig wahre Musik ist. Ich krieg da jedes Mal eine Gänsehaut. Das vorher schon gespielte Riff ist diesmal kein normales Gitarrenriff, was aus einer normalen Gitarre ertönt. Nein, diesmal ist es ein außer Kontrolle geratener Kampfhund, der dich nachts durch dunkle Gassen verfolgt, letztendlich stellt und erregt anspringt. Und Dir gefällt es, goddamnit, von diesem Dynamikmonster immer und immer wieder gebissen zu werden. Ich blute jedes Mal bei diesem Gottsong, aber fuck it, das ist es wert....


Hatte gar nicht auf dem Schirm, dass du auch Tool magst. Gefällt mir. :)
 
Disillusion - Am Abgrund

Ist das Prog? Ist das Death? Ist es alles und nichts? Egal, dieses Meisterwerk von einem Song enthält die ganze Essenz von DISILLUSION, ist die logische Fortsetzung von "The Mountain" und so ziemlich das progressivste, was die Band bisher aufgenommen hat. Hört euch das Teil an, man wird es nur schwer wieder los, wenn man das Stück einmal geknackt hat.

 
Meine momentane "Neuentdeckung" (dank des Forums hier):

Shadow Gallery mit "Crystalline Dream"

Die Band sagt mir zwar vom Namen etwas und auch das Cover der "Legacy" hab ich schon häufiger gesehen, aber erst durch das posten des Covers vom Debut hat mich dazu gebracht mich mit der Band zu beschäftigen. Aber dieser Song ist schon sowas von stark (erinnert mich an das großartige DT Debut) und die sehr gute Kritiken (auch hier) haben mich gleich dazu veranlasst 3 Alben zu bestellen.

Ich denke die Band ist jetzt für die kommende Herbst/Winter Zeit eine optimale Wahl.:acute:
 
Liegt primär daran, dass mir die Zeit fehlt um mir das Alles mal anzuhören, könnte mir vorstellen, dass es dann ein paar Likes von mir gäbe.
Niemand wird guten Gewissens behaupten können, daß Du zu geizig mit den Likes umgehst. Wenn das DFF Monopoly wäre und die Likes die Währung, dann würde Dir heute, nach so vielen Runden, nichtmal mehr die Badstraße gehören und Du müßtest darauf hoffen, jede Nacht für lau im Südbahnhof verbringen zu können.

Was Likes angeht, bist Du die Sterntaler dieses Forums. Ich muß es wissen, denn ich habe zu gewissen Zeiten mehr als 90% meines Like-Einkommens aus Deiner Hand bezogen...
 
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