Drone

Früher mochte ich Sunn und Gnaw Their Tongues, nervt mich mittlerweile nur noch. Insgesamt in Verbindung mit Metal meistens furchtbar langweilig, die guten Ausnahmen wurden bereits genannt (Earth, Nadja, Boris) und dort gilt, was @Lobi schreibt. Reiner Drone ist mir häufig auch zu langweilig, ich hab's lieber in Richtung Ambient/Electro (Tim Hecker, Fuck Buttons, William Basinski, teils Ben Frost) oder eben gleich Noise (Prurient). Da sind die Grenzen im Grunde so fließend, dass Drone selbst als Genrebegriff für mich unbrauchbar wird.

Edit: Ich sehe gerade in der Spotify-Genreplaylist, dass es natürlich 40 Mrd. Künstler gibt, die ich nicht kenne. Vielleicht höre ich mal rein.
 
Also ich empfinde es so dass ich Bock drauf haben muss. Sonst geb ich mir das auch nicht und bei Zugfahrten kann das auch ganz gut hören
 
Ich fand ja immer, dass im Genre Gitarren-Drone bereits in den 90ern mit "Earth 2" eigentlich alles gesagt war. Sunn waren dann ein netter Aufguss mit zeitgemäßerem Sound, aber ich habe sie eigentlich imemr eher als Tribute-Act wahrgenommen. Zumindest in ihrer Anfangsphase. Ich hab mir dann etliche Scheiben aus dem Genre gekauft, muss aber zugeben, dass mich nie wieder etwas so gekickt hat wie die frühen Earth. Interessant wurde es immer nur dann, wenn sich die Drone-Elemente mit anderen Stilen vermischt haben. Da wurde es dann mit unter wirklich großartig. Elektronsichen Ambient/Drone fand ich immer irgendwie unspektakulär. So konnte ich auch mit Fear Falls Burning trotz aller menschlichen Sympathie nie was anfangen.

Persönliche Highlights:
die oben erwähnte Hyatari - The Light Carriers
Sunn/Boris - Altar
Eath - Hex bzw etliche alben des Spätwerks
Khanate - alles
Nadja - fast alles

Ab dem zeitpunkt wo Drone (oft) nur noch Kapuze und Brumm war, war ich dann raus.
 
Barn Owl wurden ganz vergessen bei der Ancestral star kann man sich seinen Tagträumen hingeben
Stimmt, Barn Owl sind grossartig! :)

Reiner Drone ist mir häufig auch zu langweilig, ich hab's lieber in Richtung Ambient/Electro (Tim Hecker, Fuck Buttons, William Basinski, teils Ben Frost) oder eben gleich Noise (Prurient).
Genau das gibt mir heute viel mehr als "Gitarren-Drone", weil diese Künstler einfach vielseitiger unterwegs sind und eine gewisse Tiefe bieten, statt einfach nur mit möglichst hoher Lautstärke und Monotonie beeindrucken zu wollen.
 
[B O L T] sind eine der großartigeren aus der neuzeit im drone/metal segment
https://wearebolt.bandcamp.com/ (04) ist eines der akutellsten und auch der besten

teile von bolt waren früher auch bei kodiak dabei. die sind heute immer noch unerreicht. damals, zu der zeit als denovali noch tolle musik rausgebracht hat.
 
Max Richters Sleep ist so ein Beispiel von Drone, der kein Drone ist, aber toll dröhnend und zum Relaxen.
 
Die grandiosen Angelic Prozess müssten hier doch auch reinzählen oder?
Ja, und sowas von, vom Autokorrekturfehler ab, ein Monument über jede Genregrenze hinaus.
Dazu:

Black Boned Angel
Mit Verdun und The Endless Coming Into Life ein Projekt, dass den Spagat zum Dark Ambient gekonnt meisterte. Depressiv-zermürbender Scheiß, keine Frage. Wer Verdun Mal unter Kopfhörern von Anfang bis Ende im Dunkeln gehört hat vergisst es nicht.

Khlyst
Tsss, dass die fehlt. Supergroups gibbet ja ein paar im Drone und Khlyst gehört dazu. Schlagzeuger Tim Wyskida (Khanate, Jodis), Gitarrist James Plotkin (Khanate, Lotus Eaters, O.L.D.) und Runhild Gammelsæter (Thorr's Hammer) machen Krach. Ebenfalls zwischen Dark Ambient und Drone Doom. Keifen, Schreien, Flüstern, Singen zu strukturarmer verstörend-schauriger Musik. Schmuck, aber leider ohne Bass.

Teeth of lions rule the divine
Noch ne Drone-Supergroup. Dabei ein deutliches Verbeugen vor den Melvins, letzthin ist das Album der Band Rampton die Droneversion der Melvins, nur ohne Melvinsmitglied.

Stumm
Ich vermisse Stumm und kann das eine vorhandene Album I nur jedem empfehlen der Sludge und Drone irgendwie zugeneigt ist. I ist ein bitter garstiges Biest von einem Album. Als würden Sunn O))) mit EyeHateGod Teile von Dopesick in die Ewigkeit ziehen.

Apropos Dopesick Bongripper haben mit Heroin ein ganz abnehmbares Drobealbum gemacht und in der Mitte der Aufnahme My Name is God gesampelt. Kann allerdings nicht mit den anderen Namen der Liste mithalten.

Dazu Monarch!, Corrupted, Moss, die frühen Sektarism ...
 
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Ich habe Drone Doom lange schwer verehrt. Beginnend mit Joe Preston und Lysol (Hung Bunny) von den Melvins und Earth 2 von Earth war das was im Drone stattfand für mich mal die Dekonstruktion des Metals, mal die Fortführung des Post-Industrials (Dark Ambient, Ritual, Death Industrial) mit neuen Mitteln und mal die Steigerung der doomigen Metal-Hardcore-Hybride (Sludge, Post, Stoner). Das Genre pendelt zwischen kunstvoll intellektuellen (Monoliths & Dimensions), hypnotischen (Earth 2) und diversen emotionalen Alben (Nadja, Khlyst, BBA, Stumm) mitunter auch häufig in die gähnende Langeweile (Wreck of the Hesperus, manches von Nadja). Heute bin ich wohlwollend skeptisch gegenüber Neuerscheinungen. Gibt immer noch gutes, die letzte Monarch! driftet zwar in eine andere Richtung, aber ja verdammt.
 
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Für Drone brauch ich Bock. Dann aber richtig :D

Am liebsten natürlich Sunn oder Nadja.
Earth hab ich bis auf die 2(die Mega ist) nie als wirklich dronig wahrgenommen.

Asva sind brauchbar, ascend sind cool und Gnaw Their Tongues auch richtig fein. Wobei es bei letzterem einfach zu viel gibt.
 
Was mich vor allem schwer angemacht hatte waren die beiden extrem emotionalen Lager im Drone:
1. Der zermürbend depressive bis schaurige Drone von Gruppen wie eben Khlyst und Black Boned Angel, der oft Anleihen aus dem Death Industrial mit sich brachte und nicht selten wie eine gedankliche Fortführung von MZ.412 klang, oder eben Moss mit ihrem lovecraftschen Horror-Drone. Ein ähnliches Konzept findet sich bei Vaelastrasz. Oder Stumm mit ihrem Sludge/Black-Keif-Ätz-Drone. In die gleiche Schiene würde ich auch die schmerzlich vermissten Khanate einsortieren, wenn die auch punktuell rockistischer Anmuteten. Mag an Dubins Gesang liegen. Ebenso spielt das Goatpsalm-Album Erset La Tari in Richtung Death Industrial trifft etwas Drone.
2. Der verträumt schwelgerisch bis melancholische gelegentlich Dronegaze genannte Drone von Nadja, Angelic Process, dem politisch indiskutabelen Projekt M., dem ähnlich wie Nadja produktiven aber qualitativ weniger überzeugenden russischen Projekt Accasari oder das ukrainische in den Ambient driftende Desolate Horizons. Überhaupt ist "Dronegaze" viel im Osten zu finden, mal weniger gut, mal weniger schlecht, richtig heraus sticht da aber kein Projekt.

Zuletzt hatte ich Vergnügen an Gruppen wie Nightwitches, den jüngeren Monarch! oder auch Taurus, die alle mit Drone-Elementen spielen, aber nicht mehr wirklich Drone lieferten, sondern mehr irgendeinen psychedelisch schrägen Avant-Metal-Hybrid fabrizieren.
 
Teeth of lions rule the divine
Noch ne Drone-Supergroup. Dabei ein deutliches Verbeugen vor den Melvins, letzthin ist das Album der Band Rampton die Droneversion der Melvins, nur ohne Melvinsmitglied.

Drone? Auch Stumm. Drone? Die Stumm hab ich vor einigen Jahren verkauft. Hat mich gar nimmer berührt. Aber die TOLRTD ist das fieseste Album aller Zeiten. Khanate vermisse ich auch. Würde ich auch nicht in die Drone-Ecke stellen allerdings.
 
TOLRTD ... Ja schon, nicht puristisch, aber ...
Auch Stumm. Drone?
auch hier, auch nicht puristisch, aber schon irgendwie.
WotH, Sediment geht arg in die Richtung, der Rest nicht, aber Sediment schon und verkackt dabei.
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Bestes mir bekanntes Album von Nadja (da kommt man ja nicht hinterher) ist übrigens When I See the Sun Always Shines on TV, was im Prinzip in die gleiche Kerbe schlägt die @Lobi erwähnte. Mit klaren Songs funktioniert das Projekt besser, wobei ich auch die erste Kolabo mit Vampillia ziemlich schätze (obwohl die sehr schmalzig daherkommt).
 
WotH, Sediment geht arg in die Richtung, der Rest nicht, aber Sediment schon und verkackt dabei.

Der habe ich mich nie wirklich gewidmet, hatte die als extrem krachig im Hinterkopf, aber gut... finde aber beide LPs und die beiden Demos ziemlich großartig. Die Drone-Tapes/CDr waren Schrott, keine Frage. Vielleicht komme ich nochmal an Sediment ran, wenn es denn je physisch veröffentlicht wird (ihr altes Vinyl-Label eines Bekannten von mir existiert ja leider nicht mehr). Andy laviert ja um den Zustand der Band etwas rum, ich glaube aber, da kommt sonst nichts mehr nach. Beneath The Sod fand ich übrigens ganz gelungen als Nachfolger.
 
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