Dunkeltroll rolls a Record #20: DEAD LORD : Goodbye Repentance

Dunkeltroll

Till Deaf Do Us Part
Moin ihr Forumsnasen,

es haben ja bereits einige von uns Themen gestartet, in denen sie ihren Lieblingsplatten oder vergessenen Schätzen Aufmerksamkeit zukommen lassen. Dieser Tradition würde ich mich gerne anschließen - allerdings mit Reviews zu zufälligen Titeln aus meiner Sammlung.

Es läuft folgendermaßen: Ich habe meine Tonträger aus dem Bereich Metal/Hard Rock in eine Tabelle eingetragen, und da hat natürlich jede Zeile eine Nummer. Gerade habe ich (@Sanja ist mein Zeuge) mit drei W10 die Zeile 495 erwürfelt, und in der guck ich gleich nach, welche Veröffentlichung ich nächste Woche Sonntag vorstellen werde. Im Anschluss würfel ich dann mit zwei W10, wie viele Zeilen es weiter geht.

- Neuzugänge in der Sammlung werden immer vor dem Würfelwurf eingereiht; die Liste ändert sich also stetig.

- Wenn ich übers Ende raus gehe, zähl ich natürlich wieder von vorne - bei derzeit 1173 Einträgen in der Liste, wenn zuletzt Eintrag 1170 besprochen worden wäre, wäre ich also bei einem Wurf von 30 bei Eintrag 27.

- Manche Alben hab ich in mehreren Ausführungen - die bespreche ich natürlich nicht doppelt. Stattdessen geht es dann zum nächsten noch nicht besprochenen Beitrag weiter.

Sinn der Aktion (für mich) ist es, mich einfach mal wieder etwas intensiver mit einem Tonträger zu beschäftigen. Das kann ein Lieblingsstück sein, aber auch eine Promo oder ein merkwürdiges Geschenk. Ich werde dann jeweils erst mal notieren, was mir spontan dazu einfällt, dann das Teil hören, noch etwas Recherche betreiben, und am Ende eine völlig subjektive Meinung angeben.

Was verbirgt sich nun also hinter der 495?

IRON CURTAIN: Jaguar Spirit

Das geht schon mal gut los... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Sowas ähnliches könnte man natürlich auch über die Jukebox Funktion von Musik-Sammler machen - Excel ist schließlich der Teufel . ;-)

Ich hab die gerade mal angeworfen, und würd ich das machen müsste ich nächsten Sonntag folgendes Besprechen:

Knack, The: Get The Knack / SHM-CD
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https://www.musik-sammler.de/release/the-knack-get-the-knack-shm-cd-1387819/
 
Sowas ähnliches könnte man natürlich auch über die Jukebox Funktion von Musik-Sammler machen - Excel ist schließlich der Teufel . ;-)

Ich hab die gerade mal angeworfen, und würd ich das machen müsste ich nächsten Sonntag folgendes Besprechen:

Knack, The: Get The Knack / SHM-CD
https://www.musik-sammler.de/release/the-knack-get-the-knack-shm-cd-1387819/
Das kommt natürlich auch drauf an, was man alles in seine 'Sammlung' aufnimmt - hier stehen auch die Platten meines Vaters, und da ist absolut nix dabei, was auch nur entfernt an Rock erinnert. Darum hab ich die auch nicht erfasst... ;)

Wobei das hier natürlich Heavy Metal im wahrsten Sinne des Wortes ist: https://www.discogs.com/No-Artist-D...Vorgestellt-Von-Martin-Seidler/release/722846 :D
 
Sowas ähnliches könnte man natürlich auch über die Jukebox Funktion von Musik-Sammler machen - Excel ist schließlich der Teufel . ;-)
Dazu müsste ich zumindest mal die Sammlung dort eintragen... ich hab einen Discogs-Account und trage dort unregelmäßig Scheiben ein. Bin noch sehr weit weg von der Vollständigkeit (ca. 15%), da fehlt mir einfach die Zeit. Wenn ich es mache, will ich es auch richtig machen!
 
Here we go. :)

Letzte Woche hatte ich mich schon über das Ergebnis gefreut - und zwar aus zwei Gründen:

- Die Platte wurde damals recht schnell wegsortiert, weil sie auf Anhieb keinen besonderen Eindruck gemacht hat,
- und ich komme für mindestens 10 Wochen um den recht großen ICED EARTH-Block in meiner Sammlung herum... ;)

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# 1 : IRON CURTAIN :
Jaguar Spirit

495-JaguarSpirit.jpg


2013 veröffentlicht.
Meine Version: High Roller Records 2018 in Transparent Swamp-Green, 200 Copies , seit 2018 in der Sammlung

Mein Erstkontakt mit IRON CURTAIN fand auf dem Taunus Metal 2017 statt. Hatte vorher nicht rein gehört, aber beim Gig 'ne Menge Fotos gemacht, und hatte genug Spaß, ihr damals aktuelles Album Guilty As Charges (2016) am Merch zu erstehen.

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Jaguar Spirit hab ich dann später bei High Roller mal mitbestellt - aber wie das so ist: Viele Bands kommen auf der Bühne zwingender rüber als auf Konserve, und so hatte ich die Platte als 'ganz nett' nach ein oder zwei Durchläufen weggestellt - bis letzten Sonntag. Jetzt, 5 Durchläufe später, ist das Teil allerdings gut gewachsen.

Aber von vorne: IRON CURTAIN spielen Heavy Metal der alten Schule, irgendwo zwischen MOTÖRHEAD, TANK, NIGHT DEMON und ENFORCER, um es grob zu umreißen. Der Vergleich zu den ersten beiden betrifft vor allem den Gesang, musikalisch ehr letztere. Auf Jaguar Spirit gibt es also jede Menge flotte, mit Zitate gespickte, ehr heiser und in mittlerer Tonlage gesungene Songs zu hören. Und das macht durchaus Spaß, auch wenn die Platte ohne einen großen Hit daher kommt.

Weiter muss ich dazu eigentlich gar nix schreiben, oder? Selber rein hören:
Wobei: Der Bonustrack Heavy Metal Nation ist schon ein Ausreißer. Vermutlich gibt es da diverse Gastsänger, die aber nirgends aufgeführt sind. Außerdem erinnert mich das 'Oho -ohohoho' verdammt an den Titelsong von Team Umizoomi : https://youtu.be/ILUf1fhNQEc . Aber damit steh ich vermutlich recht allein da... :D

Anyway: Gute Platte, aber nicht weltbewegend. Ich geb mal vorsichtige 7,5 Punkte in Erwartung der Dinge, die da noch kommen mögen. Wer mit zwei oder mehr der vier oben genannten Bands was anfangen kann, sollte ein Ohr riskieren.


Und nächste Woche: Die Würfel schicken mich 17 Zeilen vorwärts. Und das bedeutet:

RON MAIDEN - The X Factor
OK... :)
 
Zuletzt bearbeitet:
# 2 : IRON MAIDEN : The X Factor

XFactor.jpg


1995 erschienen.
Meine Version: CD Repress von ?, seit 2017 in der Sammlung

Here comes the nightmare that never ends... ;)

Na ja: Ganz so schlimm ist es auch nicht, aber mit einer Spielzeit von über 71 Minuten ist das Teil doch eine ziemliche Geduldsprobe. Und die Tatsache, dass ich mir das Album erst vor wenigen Jahren der Vollständigkeit halber ins Regal gestellt habe (für ein paar Taler und gebraucht), spricht wohl für sich. In diesem unseren Forum wurde schon eine Menge darüber geschrieben, und daher weiß ich natürlich, dass The X Factor von vielen geschätzten Forumsnasen sehr gemocht wird, und das ist auch gut so. Ich möchte euch trotzdem schildern, warum ich auch nach über 25 Jahren mit dem Album nicht warm geworden bin.

Schon der Vorgänger Fear Of The Dark stellte für mich eine ziemliche Enttäuschung dar, da er wie Stückwerk wirkte und darüber hinaus (für mich) einige echte Totalausfälle an Bord hatte. Als dann Bruce die Band verließ war das zum einen natürlich ein Schock, ließ zum anderen aber auch vermuten, dass man sich musikalisch auseinander gelebt hatte, woraus sich dann die Uneinheitlichkeit ergab. Es bestand also Hoffnung, dass MAIDEN mit einem neuen Sänger wieder geschlossener auftreten würden.

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Nun kannte ich vor Veröffentlichung der The X Factor bereits die Massive Noise EP von WOLFSBANE (hab keine Ahnung mehr, ob ich die vor oder nach Bekanntgabe von Blaze als neuem MAIDEN-Sänger gekauft hatte - ob das also ehr Zufall war, oder ich gezielt den neuen Mann schon mal antesten wollte), auf der Blaze eine recht ruppige Vorstellung ablieferte und dem Publikum quasi Schläge androhte, falls es nicht verdammt noch mal mitmachen wolle. Daraus ergab sich bei mir eine Erwartungshaltung: Ich rechnete mit einer geradlinigen, aggressiven 'jetzt erst recht'-Platte, mit der MAIDEN es allen zeigen würden, die sie nach dem Ausstieg von Bruce bereits abgeschrieben hatten: Vom Degen zurück zu Schlagring und Klappmesser der Di'Anno-Jahre, sozusagen.

Wie wir alle wissen, wurden meine Erwartungen absolut nicht erfüllt - mit Ausnahme von Man On The Edge vielleicht, welches folgerichtig auch mein Lieblingstrack auf dem Album ist. Nun kann man der Band natürlich keinen Vorwurf daraus machen, dass sie nicht das Album geliefert hat, das ich gerne von ihr gehört hätte - und über die Enttäuschung bin ich inzwischen auch zumindest teilweise hinweg gekommen. ;) Damals (mein Freund Holger hatte sich das Album gekauft, und ich denke mal, dass ich es mir auf Tape aufgenommen hatte) war ich aber regelrecht schockiert.

Andere Kritikpunkte überdauern aber bis heute. Als ich mir das Album diese Woche nach langer Zeit mal wieder intensiv angehört habe, hatte ich irgendwann die Band vor Augen, wie sie sich ein paar Wochen nach den Aufnahmen bei Steve im Pub trifft, um sich den Mix anzuhören. Nach über einer Stunde angespannten Lauschens sagt Blaze dann schließlich:

Doch, das hat Potential. Meine Gesangslinien brauchen hier und da noch etwas Feinschliff, der Gitarrensound sollte fetter sein, und dann muss man die Songs natürlich noch straffen - so 10 bis 20 Minuten weg, die Stärken raus arbeiten, und das wird richtig großartig! Ich kann es kaum erwarten, ins Studio zu gehen! Steht schon fest, wer die Scheibe produzieren soll?

Woraufhin Steve ihn überrascht ansieht, und erwidert:

Was meist du damit? Das IST das Album. Schließlich weiß ich am besten, wie MAIDEN klingen sollen - die Kopie fürs Presswerk ist schon abgeschickt.

Blaze läuft rot an, nimmt einen langen Zug aus seinem Bierkrug, beißt sich auf die Zunge - und schweigt...

An manchen Stellen klingt Blaze mitreißend, und dass seine Stimme hervorragend zu düsteren, getragenen Stücken passt, hat er ja auch auf seinen Soloalben oft genug bewiesen. An anderen Stellen klingt er hier aber, als würde er den (noch nicht finalen) Text erstmals vom Blatt absingen und improvisieren. An einer Textstelle wie 'But that's the easy way, that's the selfish way' muss ich inzwischen an TENACIOUS D denken, so unfreiwillig komisch klingt das. Hier wäre also meiner Meinung nach mehr drin gewesen, und die Schuld sehe ich nicht bei Blaze.

Vor allem bei den Rhythmusgitarren stört mich dieser oft nur angezerrte Sound, der klingt, als wäre das Distortion-Pedal kaputt. Das ist natürlich Geschmackssache, mir gefällt es jedenfalls nicht. Und dann ist da natürlich das Problem, welches in den letzten 25 Jahren nicht gelöst werden konnte: Steve klimpert gerne auf seinem Bass herum, und niemand ist in der Lage, ihn davon abzubringen. Und so folgt ein unnötiges Intro auf ein unnötiges Outro - manchmal scheint es so, als ob das noch der gleiche Song wäre...

Immerhin: Im Vergleich zu Fear Of The Dark wirkt die Platte weniger zerfahren, und tatsächlich kann ich jedem Song etwas abgewinnen - zumindest in Passagen. Es hätte ein richtig gutes Album werden können - in der veröffentlichten Form ist es aber für mich ein Wechselbad der Gefühle, und schwankt nahezu ständig zwischen 'empfehlenswert' und 'Rohstoffverschwendung', womit ich dann zu meiner Bewertung kommen will: 6 Punkte, weil ich MAIDEN mag. Hätte das eine unbekannte Newcomerband mit Blaze als Sänger bei Steve in der Scheune aufgenommen, würde seit 20 Jahren vermutlich niemand mehr einen Gedanken an die Platte verschwenden.



Und damit komme ich zur Auslosung für nächste Woche: Die Würfel zeigen eine 90, und das ergibt:

LUNAR SHADOW: Far From Light

Großartig - ich hoffe, das bekomme ich auch angemessen erzählt. :)

Edit: Wort vertauscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
# 3 : LUNAR SHADOW : Far From Light

FarFromLight.jpg


Erschienen: 10.03.2017
Meine Versionen: CD und goldenes Vinyl, beide seit 2017 in der Sammlung.

Come and close your eyes forever
Lay down and choose to die
In breathless sleep all grief shall falter
As I take your life


Es gibt wenige Alben, die mir so nahe gehen wie dieses. Auch heute, fast vier Jahre später, bin ich da immer noch verdammt nah am Wasser gebaut, denn es ist für mich untrennbar mit dem Tod meines Vaters und meiner anschließenden Katharsis verbunden.

Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber soviel sei gesagt: Kurz nach Veröffentlichung dieses Albums trafen meine Mutter, meine Geschwister und ich die Entscheidung, die Maschinen abzustellen. Es dauerte keine fünf Minuten. Was ein ruhiger Sonntagabend werden sollte, war auf einmal der vielleicht dunkelste Punkt in meinem Leben. Wieder aus dem Krankenhaus zurück, stellte ich dieses Album an, hörte es wieder und immer wieder, schüttete Unmengen an Bier in mich hinein, und heulte, bis mir die Tränen ausgingen. Bis dahin war es Montag Nachmittag. Sanja hatte mich auf der Arbeit entschuldigt: Mir war das in dem Augenblick völlig egal.

Drei Wochen zuvor hatten LUNAR SHADOW auf dem German Swordbrothers in Lünen gespielt, wo ich meine Scheiben zum 'Chilikoch-Freundschaftspreis' am Merch erstanden hatte. Mein erster Eindruck von Debütalbum war durchaus zwiespältig: Hatte mich die Triumphator-EP quasi aus dem Stand begeistert, war Far From Light doch wesentlich komplexer, und der Sound des Albums ist, gelinde gesagt, verdammt gewöhnungsbedürftig. @Matty Shredmaster nannte ihn damals glaub ich sogar eine Frechheit, oder so was in der Art. Ich kann nur sagen: Ja, aber anders kann ich mir die Platte nicht mehr vorstellen.

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(Max & Kay auf dem Swordbrothers 2017)

Ich versuche mal halbwegs objektiv zu sein: Hinter dem komischen Sound verbirgt sich ein hochgradig atmosphärerisches Album, das vor allem mit seinen Gitarrenmelodien und -soli begeistert. Die Drums scheppern, der Gesang ist ehr schmückendes Beiwerk (durchaus gut, aber selten im Mittelpunkt), aber es passiert ständig was. Die Gitarrenarbeit ist so gefühlvoll, melancholisch und eigenständig, es verschlägt mir heute noch den Atem. Ganz, ganz stark. Und der von Max gewählte Vergleich von wegen 'WISHBONE ASH meets DISSECTION' trifft es glaub ich ganz gut.

Es hilft alles nix (ich kann es nicht besser beschreiben): Wer die Platte noch nicht kennt, sollte unbedingt rein hören. Vielleicht hier:


Wertung? Far From Light war mein Album des Jahres 2017, und ich gebe auch heute subjektive 9,5 Punkte - objektiv aber mindestens 8.

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Ich bin mit diesem Review etwas früh dran, da morgen oder übermorgen die neue LUNAR SHADOW hier ankommt, und ich Far From Light noch vorher besprechen wollte, bevor sich da Eindrücke vermischen. Ich erwarte Großes! :)


Die Auslosung für nächste Woche: 47 Zeilen vorwärts, ergibt:
METAL INQUISITOR - Panopticon
Auch schön! :top:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne, das war bei Dread Sovereign. Allerdings habe ich mich aufgrund des Sounds tatsächlich nicht weiter mit Far From Light und infolgedessen der Band Lunar Shadow auseinander gesetzt.

Nah genug dran, denk ich:
Ich war schon alleine aufgrund des geilen Artworks richtig heiß auf die Scheibe.
Habe jetzt mal vorsichtig vorgehört, und musikalisch finde ich das sehr gelungen. Der Sound ist aber leider derart für den Arsch, dass ich das Album nicht kaufen werde. Mir tut das in den Ohren und der Seele weh. Schade um die vertane Chance :hmmja:
Musikalisch finde ich das Debüt immer noch deutlich spannender als beide Nachfolger (die besser klingen, zugegeben). Ich würde es an deiner Stelle noch mal versuchen. :)
 
Nah genug dran, denk ich:

Musikalisch finde ich das Debüt immer noch deutlich spannender als beide Nachfolger (die besser klingen, zugegeben). Ich würde es an deiner Stelle noch mal versuchen. :)
Nein, eher nicht. Es gibt mehr als genug Musik, die ich auf Anhieb mag und schon nicht ausreichend würdigen kann ;)

Aber so nah dran war das nicht, war ja nur eine Meinung ohne irgendwelche Anschuldigungen.
Eine Frechheit habe ich es bei Dread Sovereign genannt, weil der Sound derart müllig war, dass es mir als Musiker peinlich wäre, dafür Geld zu verlangen. Aber der Erfolg gibt ihnen recht, und sie haben es wieder getan. Also liegt es wohl an mir :D

Btw. kann ich mir Musik mit schlimmem Sound grundsätzlich anhören, aber in Einzelfällen klappt es trotzdem nicht. Bei dem Cover von Far From Light hatte ich ziemlich klare Erwartungen, die schlicht nicht erfüllt wurden und mir jeden Spaß an dem Album genommen haben. Daher habe ich auch keine Lust, es noch einmal zu versuchen. Aber ich denke, dass die Band mit dieser Einzelmeinung bestens leben kann, und für mich ist es nicht gerade ein Weltuntergang.
 
# 4 : METAL INQUISITOR : Panopticon

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Erschienen: 18.01.2019
Meine Version: Massacre Records 2019, rotes Vinyl, seit 2020 in der Sammlung

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METAL INQUISITOR sind inzwischen seit über 20 Jahren aktiv, und haben sich zu einem der Stützpfeiler der traditionellen Metalszene in Deutschland entwickelt. Überaus sympathisch, bodenständig und musikalisch verlässlich - alles, was Heavy Metal in den 80ern großartig machte, landet bei METAL INQUISITOR im Kochtopf - und sonst nix.

Ihr nach wie vor aktueller Langplayer Panopticon bildet da keine Ausnahme: Klar und druckvoll, aber nicht zu modern produziert, animiert er neun Songs bzw. 42 Minuten lang fast durchgehend zum Fistraisen und Headbangen. Dabei sind die Songs durchaus abwechslungsreich, auch wenn es keine großen Überraschungen gibt - muss es aber auch nicht. Instrumental ist das alles mehr als nur solide, nur am Gesang von El Rojo könnten sich die Geister scheiden: Für mich dürfte er zwischendurch auch gern mal in eine tiefere Tonlage wechseln.

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METAL INQUISITOR auf dem Deaf Forever Birthday Bash, September 2019

Jo: Unglaublich viel mehr hab ich zu dem Album auch nicht zu sagen. Mein persönlicher Favorit ist Re-Sworn The Oath, mit siebeneinhalb Minuten das mit Abstand längste Stück der Platte, da es neben einem interessanten Aufbau auch einen epischen Touch hat. Ein durchgehend gutes bis sehr gutes Album ohne Skip-Kandidaten - 8,5 Punkte sind da denk ich angemessen.


Für die nächste Runde (in spätestens einer Woche - kommt drauf an, wie viel 'Arbeit' ich mit dem Review habe, vielleicht kann ich die Schlagzahl hier ja erhöhen) würfel ich jetzt wieder, wobei die Panopticon inzwischen in Zeile 651 zu finden ist: 48, bringt uns zu Nummer 699.

NOCTURNAL RITES : Grand Illusion
Hm: Das liegt wieder ziemlich in meiner 'Komfortzone'... :D
 
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# 4 : METAL INQUISITOR : Panopticon

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Erschienen: 18.01.2019
Meine Version: Massacre Records 2019, rotes Vinyl, seit 2020 in der Sammlung

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METAL INQUISITOR sind inzwischen seit über 20 Jahren aktiv, und haben sich zu einem der Stützpfeiler der traditionellen Metalszene in Deutschland entwickelt. Überaus sympathisch, bodenständig und musikalisch verlässlich - alles, was Heavy Metal in den 80ern großartig machte, landet bei METAL INQUISITOR im Kochtopf - und sonst nix.

Ihr nach wie vor aktueller Langplayer Panopticon bildet da keine Ausnahme: Klar und druckvoll, aber nicht zu modern produziert, animiert er neun Songs bzw. 42 Minuten lang fast durchgehend zum Fistraisen und Headbangen. Dabei sind die Songs durchaus abwechslungsreich, auch wenn es keine großen Überraschungen gibt - muss es aber auch nicht. Instrumental ist das alles mehr als nur solide, nur am Gesang von El Rojo könnten sich die Geister scheiden: Für mich dürfte er zwischendurch auch gern mal in eine tiefere Tonlage wechseln.

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METAL INQUISITOR auf dem Deaf Forever Birthday Bash, September 2019

Jo: Unglaublich viel mehr hab ich zu dem Album auch nicht zu sagen. Mein persönlicher Favorit ist Re-Sworn The Oath, mit siebeneinhalb Minuten das mit Abstand längste Stück der Platte, da es neben einem interessanten Aufbau auch einen epischen Touch hat. Ein durchgehend gutes bis sehr gutes Album ohne Skip-Kandidaten - 8,5 Punkte sind da denk ich angemessen.


Für die nächste Runde (in spätestens einer Woche - kommt drauf an, wie viel 'Arbeit' ich mit dem Review habe, vielleicht kann ich die Schlagzahl hier ja erhöhen) würfel ich jetzt wieder, wobei die Panopticon inzwischen in Zeile 651 zu finden ist: 48, bringt uns zu Nummer 699.

NOCTURNAL RITES : Grand Illusion
Hm: Das liegt wieder ziemlich in meiner 'Komfortzone'... :D
Saugeile Band. Saugeiles Album (obwohl mein Favorit nach wie vor "Ultima Ratio Regis" ist). Absoluter Highlightsong auf dem Album ist für mich "Discipline And Punish":verehr::verehr::verehr: , sowie "Change Of Front" und "Free Fire Zone":top:
 
Saugeile Band. Saugeiles Album (obwohl mein Favorit nach wie vor "Ultima Ratio Regis" ist). Absoluter Highlightsong auf dem Album ist für mich "Discipline And Punish":verehr::verehr::verehr: , sowie "Change Of Front" und "Free Fire Zone":top:
Stimmt: Zu Discipline And Punish wollte ich eigentlich noch was geschrieben haben - das ist ja quasi ein purer Thrash-Song. :top:
 
# 5 : NOCTURNAL RITES : Grand Illusion

GrandIllusion.jpg

Veröffentlicht am 28. September 2005.

Meine Versionen: Century Media (CD + DVD), 2005, in Sammlung seit ?, und Inner Wound Recordings (Transparent Vinyl, 100 Copies), 2015, in Sammlung seit 2015.

I'm still alive
Though I'm old, trite and weary
And I know I'm alive enough
To stand my ground
So there is nothing to revive -
I'm still alive


Ach ja, 2005: Für mich persönlich ein Jahr, in dem jede Menge passiert ist. Nachdem ich 2004 viel unterwegs war, hatte ich in Clausthal-Zellerfeld (mal wieder) ein Studium angefangen - als Hartz IV Empfänger, mit Wissen des Amtes. Das war quasi mein 'Hobby': Mit zwei abgeschlossenen Ausbildungen könnten sie mich gerne jederzeit vermitteln, so lange würde ich mich halt weiterbilden. Dabei lernte ich coole Leute aus China, dem Iran, Vietnam und Australien kennen, und kaufte mir infolge dessen bei Gelegenheit einen Reiskocher (denn so was benutzen auch die Profis!). Gelernt hab ich dabei auch noch ein wenig - unter anderem hatte ich einen Russisch-Kurs belegt; doch meine aus Russland stammende (Ex)Freundin, die (neben ARIA) der Grund dafür war, entschloss sich dann, ihren Aufenthalt in London nach dem Praktikum auf unbestimmte Zeit zu verlängern - womit der Keks endgültig gegessen war, und ich mal wieder Single war. Kein böses Blut: Unsere Vorstellungen gingen halt zu weit auseinander.

Geld war unter diesen Umständen natürlich denkbar knapp, und so war es cool, dass es damals ein Wacken-Street-Team gab, bei dem ich mich anmeldete: Für das Verteilen von Flyern (ja: für Wacken wurden mal Flyer verteilt!) sollte es Gästelisten-Plätze auf ausgewählten Konzerten geben. Und eines dieser Konzerte war das von GAMMA RAY, NOCTURNAL RITES und POWERWOLF am 21.10.05 im Hype Park in Osnabrück. Hab mich beworben, bekam die Flyer geschickt, alles supi!

Auch darüber, wie ich NOCTURNAL RITES schätzen gelernt hatte, habe ich bereits was geschrieben. Kurz darauf hatte ich meinen Freund Chris, mit dem ich auch eine Weile Musik gemacht hatte, damit angesteckt, und so kam er mit zu besagtem Konzert (halbe Spritkosten: Check!). Noch bevor es los ging, lernten wir ein nettes Mädel aus Oldenburg kennen, und während die beiden schon mal rein sind und sich POWERWOLF angesehen haben (die hab ich bis heute nicht live gesehen...), hab ich pflichtbewusst auf dem Parkplatz und am Eingang Flyer verteilt. Als ich damit durch war bin ich an die Kasse, erzählte was von Gästeliste, aber da stand mein Name leider nicht drauf. Mein Bargeld reichte nicht für ein Ticket, mein Kumpel war nicht erreichbar, also bat ich darum, den Tourmanager von GAMMA RAY zu holen, der müsste das ja eigentlich wissen... Der kam dann auch, guckte sich meinen Personalausweis an, schüttelte erst mit dem Kopf und sagte dann: 'Ach, du hast morgen Geburtstag? Na los, geh rein!' :top:

Nach dem Konzert feierten wir zu dritt bei mir im Bus noch ein wenig in meinen 34. Geburtstag rein. Ich tauschte mit dem Mädel aus Oldenburg Kontaktdaten aus, und wir trafen uns tatsächlich noch mal (aber das ist eine andere Geschichte). Am nächsten Morgen machten Chris und ich uns dann zu ihm nach Hause auf, wo seine noch recht frische gebackene Freundin bereits auf uns wartete - die auch der Grund war, warum er keine Zeit mehr zum Musik machen hatte. Für den Abend wollten sich noch ein paar Freunde und Bekannte einfinden, ich stellte mich an den Herd, und lernte seine durchaus sehr sympathische Freundin dabei erstmals besser kennen.

OK, reicht jetzt langsam (denkt sich vielleicht der ein oder andere) - wir wollen was über die verdammte Platte lesen!!! Ich mach es kurz: Das Mädel aus Oldenburg meldete sich nicht mehr, und Chris gab seiner Freundin den Laufpass - und so ergab es sich, dass @Sanja und ich ein Paar wurden, und bis heute sind. :)

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Kommen wir also zur Musik: Wie man dem Ausschnitt aus meiner Tabelle entnehmen kann, halte ich verdammt viel von dieser Band: In der Regel reicht mir eine Ausgabe eines Albums. Die Grand Illusion war aber erst einmal ein wenig enttäuschend für mich: Waren die Vorgänger quasi lupenreine Euro-Power-Metal/Melodic-Speed Scheiben, so kann man dieses Album am ehesten als Melodic Metal umschreiben. Die Geschwindigkeit wurde über weite Strecken etwas runter gefahren, es gibt fast permanent einen Keyboard-Teppich, und das Drumming ist auch viel weniger absurd verspielt. Die Gitarren verschwinden oft hinter Keyboards und Bass - soweit zu den Schwachpunkten.

Pluspunkte: Durch diese kleine Kurskorrektur (es gibt zu keinem Punkt Fragen, welche Band das ist) kommt das kraftvolle, rockig/bluesige Organ von Jonny Lindqvist noch besser zur Geltung. Dadurch wirkt das Ganze noch etwas 'erwachsener', als es im Vergleich zu ähnlich gelagerten Kapellen vorher schon war. Und die Gitarren trumpfen bei den kurzen, aber prägnanten Soli um so mehr auf.

Vom Songwriting her ist das hier 'ABBA-Metal' im besten Sinne: Super eingängig, dabei vielschichtiger als zuerst erfassbar, und Ohrwürmer ohne Ende. HIGH SPIRITS machen zwar völlig andere Musik, sind aber was das betrifft auf einem vergleichbaren Level. Experimente halten sich in überschaubaren Grenzen: Es gibt diverse Gastbeiträge auf dem Album, z.B. von Stefan Elmgren (damals noch bei HAMMERFALL) und Jens Johansson (STRATOVARIUS), doch wirklich auffällig ist nur der von Kristoffer Olivius (NAGLFAR), der bei Cuts Like A Knife zu einem interessanten Vokal-Doppel beiträgt.

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(NOCTURNAL RITES auf dem Rock Hard Festival 2017)

Für viele von euch wird Grand Illusion zu glatt und poliert sein, da mache ich mir gar keine Illusionen. ;) Für mich ist das aber ein tolles Album einer Band, die spätestens auf der Bühne gar nicht mehr erwachsen wirkt - oder zumindest nicht abgeklärt, und die auf jeden Fall Arsch tritt (und sei es auch untereinander). :D Von mir, heute: 8,5 Punkte.

Hier noch das Video zum Opener Fools Never Die:

Die Auslosung für Runde # 6 : 11 Zeilen vorwärts.
OINGO BOINGO: Weird Science
:D - Das ist mal was anderes (was musste ich auch alle Singles in die Liste tippen)... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cornholio : Danke schön! :)

Leider kann ich nicht über jedes Teil in meiner Sammlung so viel erzählen - da gibt es so einige, von denen ich keine Ahnung habe, warum ich sie überhaupt besitze... :D
 
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