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RECONDITE - Plangent#012
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Crossed Paths, von und mit Andy Whale:
https://edgedcircleproductions.bandcamp.com/album/4am-sessions
Cover von mir:

CROSSED PATHS is something of a dream team-up between Bolt Thrower’s Andy Whale (also drummer for EDGED CIRCLE death metal titans DARKENED) and the prolific Jason Walton (SCULPTURED, AGALLOCH). And “dream” is the operative word when it comes to the duo’s debut recording, 4AM Sessions: far, FAR from metal, CROSSED PATHS create dark and unsettling kosmische in the grand tradition of ‘70s Tangerine Dream, Klaus Schulze, and Cluster. Familiar these spacey excursions may be seem, uniquely, the duo’s electronic ambience integrates an overt war-themed focus, creating a hallucinatory effect not unlike the visuals to the film Apocalypse Now.
 
Das flowt schon richtig fein.

Wer weiss, was es in dieser Art noch so gibt?

Civilistjävel! ebenfalls aus Schweden wären mir da eingefallen, sind aber nochmal ein gutes Stück kälter als Varg, aber vielleicht gefallen dir die auch.

Außerdem In Aeternam Vale, falls noch nicht bekannt:
https://www.youtube.com/watch?v=9NIpCfiEcl4
https://www.youtube.com/watch?v=bdZJ_QNWf2Y

GAS find ich wiederum deutlich wärmer aber stellenweise von der Stimmung recht ähnlich. Kann man eigentlich nicht oft genug empfehlen. Genauso wie The Field, wurden aber eh beide in dem Thread schon genannt.

Bei mir läuft gerade die Meitei- Kwaidan. Japanisch, mysteriös, experimentell und eigenartig, allerdings kein Groove :D
https://www.youtube.com/watch?v=GaEqxyNPUqA
 
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Aha, ein Thread für elektronische Musik. Gestern sah ich in Genf das Konzert der deutschen Elektro-Pioniere Kraftwerk mit beeindruckender 3D-Show. Jeder kriegte beim Einlass eine 3D-Brille.
 
MODERAT More D4ta
https://moderat.bandcamp.com/album/more-d4ta
Vorgeplänkel
Ich fahre auf dieses Projekt seit dem ersten Album ab. MODERAT sind das, was passiert, wenn das Duo Modeselektor und der Solo-Artist Apparat zusammenkommen. Alle drei stammen aus der Berliner Elektro-Szene. Während Modeselektor eher die experimentelle Techno-Schiene bedienen, hat der Output von Apparat einen arty-farty-Charakter, der von großflächigem Sampling über die Zusammenarbeit mit klassischen Musikern bis zuletzt dem Schreiben von Soundtracks für Theaterproduktionen reicht. Inzwischen tritt er mit Band auf und die Herkunft aus dem Elektro wird nicht mehr so richtig offenbar.
MODERAT war von Anfang an die kommerzieller orientierte Spielwiese der drei, die denn auch erfolgreicher war. Ich habe MODERAT auf der Tour zum dritten Album in Leipzig live gesehen, wo sie mühelos das Easy Auensee mit 3600 Plätzen ausverkauft haben. Zum Abschiedskonzert in Berlin vor der Pause sollen es sogar 17.000 gewesen sein.
Trotz Charts-Ambitionen sind MODERAT nie ins Flachwasser abgerutscht. Ihre Pop-Elektro, mal mit, mal ohne den sanften, hohen Gesang von Apparat, hatte immer Niveau und interessante Details. Das erste Album, "I", war noch etwas durcheinander, wozu auch zahlreiche Gäste beitrugen, aber schon voller Hochkaräter - "No. 22" ist für mich bis heute eine der geilsten Elektro-Ausgeburten ever. Auf der zweiten Scheibe haben sie den Signatursound aus Beats und Melancholie konsolidiert, die dritte überführte ihn in teils schon soulige Gefilde. Danach war erstmal einige Jahre Pause, weil - so die Verlautungen - die Beteiligten Abstand voneinander und Zeit für andere Projekte benötigten.
Jetzt, 2022, sechs Jahre nach "III", ist das vierte Album erschienen und der von der gewohnten Zählweise abweichende Titel zeigt an, dass sich etwas geändert hat. Auf der zugehörigen Tour mietete sich die Gruppe in Leipzig ins Werk2 ein, das ein Drittel des Fassungsvermögens der Venue aus der vorherigen Tour hat, mit dem Ergebnis, dass alle Karten schon weg waren, als ich von der Tour überhaupt erfuhr. So musste das Album reichen.
Es ist auf der strukturellen Ebene viel Vertrautes da. Das Album enthält klassisch nach Strophe und Refrain gegliederte, von der Stimme Apparats angeführte Mainstream-Tracks ("Easy Prey", "More Love", "Copy Copy") in der Tradition von "Bad Kingdom". Es wird in der Tradition von "Milk" durch einen reinen Rave in zwei Hälften geteilt ("Neon Rats"). Und in der Tradition von "Versions" gibt es auch ein eher träumerisches Instrumental ("Drum Glow"). Apparats Stimme ist immer noch hoch und darin auch etwas polarisierend. Die Modeselektor-Herren basteln immer noch kunstvolle Rhythmen unter all das, die oft in Richtung Drum 'n' Bass gehen.
Es ist aber auch etwas anders geworden. Das vierte Album führt die Linie ins immer Song-orientiertere, Charts-tauglichere nicht fort. Die Melodien sind weniger eingängig und die Atmosphäre ist dunkler. Zeitweise hält eine unbekannte Kühle Einzug - natürlich in homöopathischen Dosen, wir reden hier immer noch über Popmusik, nicht Funeral Doom. Das fällt in den Instrumental-Tracks am stärksten ins Gewicht ("Fast Land", "Numb Bell"), denen die leichtfüßige, schwelgerische Schwermut, die man von MODERAT kennt, abgeht. Aber auch unter den mit Gesang ausstaffierten Stücken finden sich mit dem Darkwave-geprägten "Doom Hype" und der Mantra-artigen, an David Sylvian erinnernden Nummer "Undo Redo" ein paar echte Düsterlinge, die nebenbei meine zwei Highlights das Albums sind.
Durch die kühlere Gesamtatmosphäre entwickelt "More D4ta" ebenso ein eigenes Gesicht wie alle drei Alben zuvor. Wie es sich im Ranking macht, muss der Langzeittest zeigen. Nach den ersten Wochen empfinde ich es als etwas schwächer, aber das dachte ich bei "III" auch, und heute gehe ich auf das Album ebenso steil wie auf seine Vorgänger. MODERAT-Alben entwickeln sich nämlich mit dem wiederholten Hören - auch eine Eigenschaft, die bei Chartsmusik nicht selbstverständlich ist.
 
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MODERAT More D4ta
https://moderat.bandcamp.com/album/more-d4ta
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Durch die kühlere Gesamtatmosphäre entwickelt "More D4ta" ebenso ein eigenes Gesicht wie alle drei Alben zuvor. Wie es sich im Ranking macht, muss der Langzeittest zeigen. Nach den ersten Wochen empfinde ich es als etwas schwächer, aber das dachte ich bei "III" auch, und heute gehe ich auf das Album ebenso steil wie auf seine Vorgänger. MODERAT-Alben entwickeln sich nämlich mit dem wiederholten Hören - auch eine Eigenschaft, die bei Chartsmusik nicht selbstverständlich ist.
Ich habe Moderat auch vor wenigen Jahren erst kennengelernt und sie gehören seit dem zu meinen Lieblings Electroacts.
Für mich persönlich ist Rusty Nails vom Selbstbetitelten Album ein Meilenstein. Aber ich finde all ihre Alben einfach grandios...

Daher war ich überrascht als ich plötzlich den neuen Output entdeckt habe und muss sagen, dass mich der erste Hördurchlauf absolut kalt gelassen hat. Zu eingängig, zu langweilig/austauschbar waren die ersten Eindrücke.

Paar Tage später rotiert die Platte fast täglich bei mir und ich hab sie natürlich direkt bei BC gekauft und ärgere mich keine Karten mehr für ein Konzert in der Waldbühne ergattern zu können.

Hast du evtl noch ähnliche Electro Empfehlungen die einem als Moderat Fan gefallen könnten? @progge
 
Schlechte News von Hante.... :hmmja:

"As you already know, I got complications from Covid and my left inner ear doesn’t work anymore. Which means my brain has to relearn how to function with only one inner ear. And it is a long road.
But the thing that I didn’t mention until now is that I also lost my left hearing in the battle. It will never come back. Tinnitus is the only new sound that comes from this side.
This obviously changes a lot of things and music will never be the same to me. It is hard to process what the lost of an hearing will change in my life.
But I am ok, as strange as it sounds, I am ok. I discovered myself in a way I would maybe never have without this disease. I’ve been strong, focused, resilient. I see this as an opportunity to become a better version of myself, maybe a happier one, even being half deaf.

Now, is there a future for Hante? To be honest, it’s a question I can’t answer yet. If I can’t mix and master my own tracks anymore, will it still be Hante?
But many things are planned for @minuitmachine this year and I’m doing my very best to be ready for the exciting things to come after the summer: our US tour in October and our album release in November!
This is the beginning of a new me. I just need to figure out what this means."


https://www.facebook.com/hanteband
 
@samurro
Schön, dass ich doch nicht der einzige hier bin, der Moderat mag. Ich bin null Spezialist in Elektro, Pop oder Chartsmusik, verstehe von der Machart dieser Art Musik nichts und bin da auch nicht aktiv auf der Suche, also meine Auswahl ist Willkür bzw. orientiert sich einfach an meinem eigenen Tonträgerbestand. Unter Berücksichtigung dieses Vorbehalts meine Liste von Acts, die ich atmosphärisch und/oder in der Wahl der Mittel vergleichbar finde.
Zunächst macht es Sinn, bei den Moderat-Protagonisten selbst anzufangen. MODESELEKTOR ist mir meist zuviel HipHop und Techno, aber auf der „Monkeytown“ sind einige Sachen zu finden, die schon in Richtung Moderat weisen und wenn dir „Rusty Nails“ so zusagt, könnte ein Track wie „Grillwalker“ oder „Berlin“ was für dich sein.
https://modeselektor.bandcamp.com/album/monkeytown-2
Von APPARAT besitze ich und kann ich empfehlen die „The Devil’s Walk“ und „LP5“. Ist fragmentarischer als Moderat, aber durch Stimme, Melodien und Melancholie gibt es viele Schnittstellen.
Wenn man die Musik von JAMES BLAKE beschreiben würde, käme ein Textbaustein raus, der auch auf Moderat passen würde. Ich kenne hier nur das selbstbetitelte Debüt. Hörbeispiel daraus:
https://www.youtube.com/watch?v=SqQAEl1Mz1Y
NICOLAS JAAR hat sich mit seinem ersten Soloalbum „Space is only Noise“ m.E. auch etwas in der Richtung bewegt und „Colomb“ ist eins meiner meistgehörtesten Lieder überhaupt, obwohl ich diesen Effekt auf der Stimme in allen anderen Fällen, in denen er verwendet wird, hasse wie die Pest. Seine vielgestaltige Musik ist experimentell und wenig Mainstream-orientiert angelegt und auf den Folgealben fielen die ohnehin sparsamen Beats immer mehr weg.
https://nicolasjaar.bandcamp.com/album/space-is-only-noise
Mehr Beats und Eingängigkeit gibt es bei DARKSIDE, ein Projekt des o.g. N. Jaar mit dem Gitarristen Dave Harrington, das sanfte Dancefloor-Beats (straighter als Moderat) mit Gitarre kreuzt. Hier live: https://www.youtube.com/watch?v=g3AMQCf4lj4
KIASMOS machen superverträumten Techno, der dir zusagen könnte, wenn du die „Milk“-Seite von Moderat magst. @Der böse Och , ist vllt. auch was für dich als Recondite-Hörer.
https://kiasmos.bandcamp.com/album/kiasmos
Und wenn dir Kiasmos noch nicht zu weit weg von Moderat ist, rate ich noch zum JON HOPKINS, auch Atmo-Techno, zumindest das mir bekannte Zeug, was aber nur ein Ausschnitt seines Wirkens ist, dabei recht farbenfroh.
https://jonhopkins.bandcamp.com/album/singularity
Soweit erstmal, vielleicht ist ja was dabei, super sind alle genannten allemal, ich höre keine schlechte Musik.

PS: Die "III"-Scheibe von Moderat hat mir zeitweise dieselben Vibes wie SADE verpasst, aber das ist jetzt wirklich ein reiner Gefühlsausdruck, ist stilistisch natürlich eine völlig andere Hausnummer.
 
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