ENFORCER - Nostalgia (05.05.23)

In den Charts ist Gitarrenmusik tot? Mal gesehen, was für Bands regelmässig in den Top 10 sind?
Wenn sich die Art von Musik nicht lohnen würde, hätten sich Bands wie GHOST oder NIGHTFLIGHT ORCHESTRA längst aufgelöst

Nun ja, Ghost ist, wie aktuell Powerwolf und Sabaton eine der wenigen Bands, die es "geschafft" haben, bzw. aktuell gut verkaufen.

Die Mucker von beispielsweise Nightflight Orchstra spielen meines Wissens in mehreren Bands, und kommen somit wohl auch über die Runden.

Aber die Charts und Gitarrenmusik, dass ist so eine Sache. Klar sind immer mal wieder Hartwurstkapellen in den Verkaufscharts vorne dabei, aber nach 4 Wochen sind die meisten wieder in der Versenkung verschwunden.
Ganz zu schweigen von der Radio, Musik-TV und sonstigen Airplay-Charts (YT, Vevo, etc.). Da bekommt dann ne Metalband fast garnix von (Radio, TV), oder aber zwar à la Rammstein (sowieso eine der Ausnahmebands, die man an einer Hand abzählen kann ;)) zwar 47 Millionen Aufrufe (Enforcer 105.000), kacken aber gegen sowas wie Luis Fonzi (6,1 Milliarden Klicks), Wiz Khalifa (4,1 Mrd) oder Ed Sheeran (4,1 Mrd) immer noch voll ab. Und in den Charts macht man bei der Klickzahl die Kohle...

Metal oder Hardrock findet dort faktisch fast nicht statt. Denke das meinte @Hero Of The Day u.a. mit Charts?
 
Sehr interessant was Ihr da so schreibt. Es gibt viele gute neue Bands. Ich denke alle diese Bands haben das gleiche Problem: Sie schreiben keine außergewöhnliche Songs. Es ist egal ob im Vintage Rock oder im NWOTHM Bereich. Klar das sie es schwer haben bei der Masse was veröffentlicht wird.
Ach ja die Charts sind mir sowas von Wurscht. Ich höre das an auf was ich Bock habe.

So ich muss mich mal demnächst mal hinsetzen und durch die Alben dieses Jahrzehnts in meiner Sammlung gehen und mir eine Highlightplaylist zusammen stellen.
 
Sehr interessant was Ihr da so schreibt. Es gibt viele gute neue Bands. Ich denke alle diese Bands haben das gleiche Problem: Sie schreiben keine außergewöhnliche Songs. Es ist egal ob im Vintage Rock oder im NWOTHM Bereich. Klar das sie es schwer haben bei der Masse was veröffentlicht wird.
Sehe ich genauso.

Zu erfolgreichen neuen Metal/Rock Bands, die es in der heutigen Zeit "geschafft" haben: Ghost sind da für mich eigentlich das einzige positive Beispiel, wie man sich aus dem Metal-Underground in die "Charts" hocharbeiten kann. Heftigen Shitstorm der "echten" Metal Fans inklusive. Und die Betonung liegt auf arbeiten, denn die haben es noch fucking harder getried als zB Enforcer, und schreiben halt auch wirklich gute Nummern. Ob das jetzt noch Metal ist oder nicht will ich hier gar nicht anschneiden.

Zum Thema Charts: Auch wenn man in den 80ern als Metal-Musiker ganz gut von einem Plattenvertrag leben konnte, war die Musik trotzdem Underground und definitiv nicht in den Charts. Es stimmt schon, daß der Zeitgeist damals "rockiger" war als heute, trotzdem waren Maiden, Priest, Slayer, Metallica etc dort NIE ein Thema.
Ganz lustig mal nachzuschauen: '
Deutsche Jahrescharts 1986: Die härtesten Nummern sind "Final Countdown" auf Platz 11 und "Burning Heart" auf Platz 26.
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1986/top-100/1
 
Zum Thema Charts: Auch wenn man in den 80ern als Metal-Musiker ganz gut von einem Plattenvertrag leben konnte, war die Musik trotzdem Underground und definitiv nicht in den Charts. Es stimmt schon, daß der Zeitgeist damals "rockiger" war als heute, trotzdem waren Maiden, Priest, Slayer, Metallica etc dort NIE ein Thema.
Ganz lustig mal nachzuschauen: '
Deutsche Jahrescharts 1986: Die härtesten Nummern sind "Final Countdown" auf Platz 11 und "Burning Heart" auf Platz 26.
Ich finde, das kann man nicht mehr miteinander vergleichen.
Früher waren die Bands nicht in den Charts und haben trotzdem 10x mehr verkauft.
Heute sind so Bands zT Nr. 1 in den Albumcharts, aber wenn man sich die Gesamtverkaufszahlen anschaut, lächelt 1986 nur mal müde.
 
Ich finde, das kann man nicht mehr miteinander vergleichen.
Früher waren die Bands nicht in den Charts und haben trotzdem 10x mehr verkauft.
Heute sind so Bands zT Nr. 1 in den Albumcharts, aber wenn man sich die Gesamtverkaufszahlen anschaut, lächelt 1986 nur mal müde.
Ja klar, wie schon zuvor angemerkt wurde haben in den 80ern und 9ern ALLE mehr verkauft, egal welche Musikrichtung. Das ändert ja nichts am Verhältnis zwischen Under- und Overground, lediglich daran, daß die meisten Metal-Bands heute zusätzliche Jobs brauchen, was damals nicht der Fall war.
 
man braucht zu diesem thema weder charts noch sonstiges hernehmen um einen überblick zu bekommen. wenn man das beispiel, dass absolute "kennt niemand" bands auf kleinst labels vor 30 jahren noch "kleinauflagen" von 5000 stück rausgebracht haben bedenkt und dass dann mit heute vergleicht wo independent größen ala high roller und co mit dem durchschnitt aus 500 stück vinyl und 1000 stück cds des öfteren auf ware sitzen bleiben ist doch alles gesagt.

wer davon leben will muss konsequent touren, wer aber konsequent touren will muss im vorfeld fast schon ein gewisses kontingent an tonträger absetzen. anders geht da nix mehr wenn man nur noch von der band leben will.
 
Grundsätzlich reichten in den 80igern über den Daumen gepeilt 3000 verkaufte Alben aus um eine halbwegs vernünftige Uundeground-Produktion zu finanzieren. Das war damals nicht viel. Bands wie Rage, Running Wild, Steeler o.a. haben immer über 20.000 LP/CDs an den Mann gebracht. Davon können die meisten heute nur noch träumen. Deshalb sind Chartplatzierungen und Verkaufszahlen IMO kein vernünftiger Gradmesser mehr, sondern vielmehr die Besucherzahlen auf Tour. Da fand ich es schon erstaunlich, dass Sabaton z.B. so große Menschenmassen ziehen. Das ist im Metalbereich eher außergewöhnlich und wird nur von den wirklich großen Bands erreicht. Ghost scheinen es dahingehend auch gepackt zu haben und der Tourschnitt beim Amorphis/Soilwork Gastspiel vor ein paar Wochen war ebenfalls sehr ansprechend. Leider spielen die meisten Undergroundacts nach wie vor vor 100 bis 350 Leuten und mit Glück kommen auch mal 500. Davon zu leben ist schwierig bis unmöglich. Die Schweden haben hier aufgrund ihres Sozialsystems schon einen Vorteil, aber ewig hält man das nicht durch.
 
Ich habe jetzt verspätet das Interview im Heft gelesen und mir auch mal das Album gegeben. ENFORCER-Fan war ich nie und werde ich auch nicht mehr, bin aber mit ihrem Schaffen soweit ganz gut vertraut. Was für mich beim Interview besonders hängengeblieben ist, war die Diskussion über die Gleichförmigkeit von aktuellen Heavy-Alben, auch sehr guten, im Vergleich mit Klassikern aus den 80ern. Da ist schon was wahres dran - viele dieser alten Alben haben Kapitel und Spannungsbögen wie ein Buch oder vereinen sehr unterschiedliche Tracks durch einen gemeinsamen Sound (oder auch nur den Gesang), während gefeierte neue Alben oft deutlich weniger variieren. @Eiswalzer hat das in seinem Post sehr gut beschrieben. Ich sehe "Zenith" also genau aus der Perspektive, das ist für mich die "Motivation hinter dem Album", die hier diskutiert wurde - der Versuch, ein Album zu schreiben, dass durch irgendwie "befreiteres" Songwriting an Spannung und Tiefgang gewinnt und an diese Albentradition, die ja im Interview auch genannt wird, anknüpfen kann. Ob das gelungen ist, wage ich nach einem Hör nicht zu beurteilen, aber ich find's interessant und applaudiere jedenfalls dem Versuch.
 
Angesichts des ganzen Bashings fände ich es interessant zu lesen, was denn so eure wohlüberlegten Enforcer Lieblingssongs sind.

Hier meine Top-5:
- Stellar Plains
- Below the Slumber
- Katana
- Take me out of this Nightmare
- Running in Menace
 
hab das Album jetzt ein paar Tage im Auto laufen gehabt, ist nett...mehr aber auch nicht. Regrets geht gar nicht...der eine oder andere Song ist mir dann auch zu komisch. im grossen und ganzen ist das Ding aber okay. wird bestimmt nicht unter meiner Top 10 2019 rangieren, das werden andere Alben aber auch nicht. ich hoffe allerdings das die Richtung nicht weiterverfolgt wird, dann werde ich wohl meinen Support einstellen müssen.
 
Ich habe jetzt verspätet das Interview im Heft gelesen und mir auch mal das Album gegeben. ENFORCER-Fan war ich nie und werde ich auch nicht mehr, bin aber mit ihrem Schaffen soweit ganz gut vertraut. Was für mich beim Interview besonders hängengeblieben ist, war die Diskussion über die Gleichförmigkeit von aktuellen Heavy-Alben, auch sehr guten, im Vergleich mit Klassikern aus den 80ern. Da ist schon was wahres dran - viele dieser alten Alben haben Kapitel und Spannungsbögen wie ein Buch oder vereinen sehr unterschiedliche Tracks durch einen gemeinsamen Sound (oder auch nur den Gesang), während gefeierte neue Alben oft deutlich weniger variieren. @Eiswalzer hat das in seinem Post sehr gut beschrieben. Ich sehe "Zenith" also genau aus der Perspektive, das ist für mich die "Motivation hinter dem Album", die hier diskutiert wurde - der Versuch, ein Album zu schreiben, dass durch irgendwie "befreiteres" Songwriting an Spannung und Tiefgang gewinnt und an diese Albentradition, die ja im Interview auch genannt wird, anknüpfen kann. Ob das gelungen ist, wage ich nach einem Hör nicht zu beurteilen, aber ich find's interessant und applaudiere jedenfalls dem Versuch.
Witzig finde ich in diesem Zusammenhang, dass ausgerechnet die im Interview ständig als Komiker belächelten Helloween genau jene gepriesene Vielfalt von Plüsch bis Vollgas seit mindestens 20 Jahren schamlos durchziehen. Ich glaube, der Herr hat kein Kürbis-Album nach "Keeper II" jemals gehört, wobei einer der neuen Songs interessantweise diverse Trademarks der Hamburger umsetzt (Titel müsste ich raussuchen, habe mir das Album nicht gekauft).
 
Hab die Scheibe jetzt ein paar Mal gehört. Der erste ausgekoppelte Song war nach meinem Geschmack. Aber das ist dann auch gleichzeitig der beste des Albums. Der Rest ist nett, allerdings rauschts an mir vorbei. Nicht schlecht, aber ich brauchs einfach nicht. Schade, hätte ich nicht gedacht.
 
Hab das Album jetzt auch ein paar mal durch, allerdings bisher nur auf mp3 und bisher nicht auf der heimischen Anlage. Trotzdem finde ich,dass das ein sehr gutes Album geworden ist. Klar ist der Stilbruch groß, aber ich finde trotzdem man hört noch wer da am Werk ist. Sowas ist mir dann lieber als der nächste lauwarme Aufguss von schon dagewesenem. Es gibt genug Bands die sich ständig wiederholen. Deswegen geht von mir der Daumen hier eindeutig nach oben. :top:
 
Nein, nein und nochmals nein.
Ich kann diese `Euphorie` der neuen ENFORCER in keinster Weise teilen.
`Weiterentwicklung`, `über den Tellerrand schauen` in allen Ehren; aber das hier???
Never.
Mir ist das ZU zuckersüss zugegossener `Mainstream (Hard/Pop)` Rock.
Und was die sich bei `Regrets` gedacht haben?!?! Grundgütiger.
Ausser ein paar zarten Ausnahmen ("Searching for You") und, mit Abstrichen, "Ode to Death" ist `Zenith` für mich (bis jetzt) die grösste Enttäuschung 2019.
Vielen Dank.
 
Ich finde die neue Enforcer zwar echt gut und mag alle Songs auf der Platte (sogar Regrets), aber trotzdem ist sie für mich das schlechteste Enforcer Album, da Enforcer zuvor einfach bessere Speed Metal Songs geschrieben haben.
 
Hab Zenith am WE genau 1x gehört und bin am Ende ratlos. Ich hadere irgendwie mit mir selbst.
Vorweg ich steh total auf Enforcer, From Beyond war sogar mein Album 2015.

Kurzer Vorab-Listenwahn:

2008 - Into the Night - 8/10
2010 - Diamonds - 8,5/10
2013 - Death by Fire - 8/10
2015 - From Beyond - 9,5/10
2019 - Zenith - ?/10

Ich räume ein, ich habe Zenith "nebenbei" laufen lassen und mich nicht zu 100 % drauf konzentriert.
Allerdings habe ich mich immer wieder bei zwei Gemütszuständen ertappt:

1. "Boah, das klingt aber geil, was haben die alle, dass die das schlecht reden o_O?"
2. "Boah, was ist das klebrige Grütze, geht ja gar nicht."

Und dieses auf und ab habe ich gefühlt ein paar mal gehabt.
Am Ende war ich ratlos... ich muss das Ding noch ein paar mal hören. Ich bin grundsätzlich froh, dass ich halt auch ein paar Mal 1. gehört habe.
Somit habe ich auf jeden Fall Lust es nochmal zu hören, aber wo es am Ende bei mir landen wird..... ratlos......
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer von Enforcer enttäuscht ist sollte lieber die Mystik anhören. Die ist richtig gut geworden und die drei Mädels von Mystik sehen auch viel besser aus.
 
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