Enslaved

Habe das Album bestimmt schon 8 mal gehört und es ist eigentlich ist alles gut. Aber wirklich zünden will das Album nicht. Enslaved ist irgendwie nicht mehr meine Band. Die sind mir vielleicht doch etwas zu progressiv. Bei den Alben davor ging es mir genauso. Eigentlich alles im grünen Bereich, aber wirklich gefallen will mir das Material trotzdem nicht. Das letzte Enslaved Album, dass ich richtig Klasse fand, war Axioma Ethica Odini. Das ist ja auch schon wieder 10 Jahre alt.
Übrigens Highlight auf dem neuen Album ist bisher Homebound
 
Das geht mir schon seit Ruun so. Riitiir war dann auch die letzte Scheibe, welche ich mir gekauft habe. Irgendwie ist da nichts mehr bei mir hängen geblieben. Zum Glück gibt es ja genug andere Bands, welche bei mir noch Emotionen wecken können.
 
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Wow, bin grad richtig geflasht und froh. Letzteres vor allem, weil eine einstige Lieblingsband mich mit den letzten Alben nicht mehr so richtig erreicht hat und jetzt mit so einem geilen Teil daher kommt.

Mit diesem etwas wirren, leicht verspuhlten, versponnenen und träumerischen Meisterwerk.
 
Meine ganz spezielle Entfremdung von ENSLAVED geht mit "Utgard" irgendwie in eine weitere Runde, ohne dass ich das will. Vielleicht kann ich das Blatt wenden, denn ich liebe ENSLAVED. Immer schon, und immer noch. Aber ich komme trotzdem nicht mehr so ran an die Band, wie ich gerne möchte. Dabei bin ich ja an sich immer jemand, der stilistische Entwicklungen "seiner" Bands spannend findet und gerne mitverfolgt, aber zwischen ENSLAVED und mir ist seit "Mardraum" eine gewisse Sprachlosigkeit entstanden. Eine Sprachlosigkeit voller Bewunderung allerdings, und auch eine zugeneigte Sprachlosigkeit. Es fällt mir echt schwer, dafür die richtigen Worte zu finden. Auch bei "Utgard" sollte an sich wieder alles passen. Das Artwork ist phänomenal (ist ja mein Avatar-Tier höchstselbst mit drauf), und der Einstieg mit dem Ginnungagap-Schöpfungs-Mythos um Ymirs Leib ist exzellent gewählt, um mich zu umgarnen. Bei aller musikalischer Wandelbarkeit und Entwicklung ist letztlich ENSLAVED zumindest hier immer ENSLAVED treu geblieben, in der Art und Weise, die altnordische Überlieferung würdevoll und emotional packend in ihr Schaffen einzuflechten, ohne dass es kitschig, idealisierend oder albern zu werden droht. Die Örebro-Produktion von Bogren/Lindgren ist der Hammer: transparent bis transzendent, schwebend bis ätherisch, spacey, differenziert und doch heavy. Die Leadgitarren und Soli sind wieder und wieder traumhaft. Die Mischung von progrockigen Vibes und harter, harscher Stahlkunst bei "Homebound" ist irre gut; auch bei 'Urjotunn' geht die Post herrlich ab, Cyber Punk meets Hawkwind. Das geht dann auch so weiter; im Prinzip liefert die Band mal wieder eine rundum grandiose Scheibe ab, wie sie es nahezu immer tut, und doch ist da bei mir immer wieder eine recht kühle Distanz, die am Ende dazu führt, dass ich die Scheibe doch nicht so recht verinnerliche. Die letzte Enslaved, die ich wirklich nicht nur beim Hören absolut genieße, sondern auch in Herz und Hirn mittrage, wenn sie nicht läuft, ist nach wie vor die "Blodhemn". Interessanterweise ist genau das bei HELHEIM nicht passiert, mit einer ja nicht gänzlich unähnlichen musikalischen Vita... Wow, 'Flight Of Thought And Memory' ist ja durchaus megageil. Gut, es geht um Hugin und Munin, das muss ja geil sein, aber das ist eine herrliche Abfahrt. Schnell, auch ein wenig Raserei. Nicht wie früher, nein, aber immerhin Raserei. Raserei muss bei ENSLAVED schon dabei sein. Grutle macht bei dem Song einen Hammerjob, die Klampfen auch... Okay... ihr seid gerade live Zeugen, dass meine distanzierte, respektvolle Affektion vielleicht doch noch mal in eine etwas heißere Amour mit ENSLAVED übergeht.

Und okay, ich geb's ja zu, "Sprachlosigkeit" war vielleicht doch nicht so ganz der treffende Ausdruck.
 
Ich hab die neue jetzt zweimal gehört und merke schon, dass sie mir sehr gefallen wird in ihrem dezenten Abdrehen ins Spacige. Ich hab zwar den Weggang des Keyboarders/Sängers noch nicht verwunden (Enslaved sind die erste Black-Metal-Band, die meine Frau mich bat ihr auf CD zu brennen, damit sie sie in ihrer alten Karre auf dem Weg zur Arbeit hören kann [Sie hört sonst nur Audioslave und Korn oder sowas]), aber das hier wird was. Ich hebe mir die Scheibe vorsichtshalber für besondere Gelegenheiten auf. Falls sie bei mir voll zündet. Sprich. Nur einmal die Woche. Samstags. Mit einem Bier oder Cocktail oder guten Wein in der Hand.
 
Sehr geil. Und das war nur erste Teil.
Ich spreche Schwedisch fließend und habe bei Grutle kein Problem ihn und sein Norwegisch zu verstehen, aber Ivar raspelt ganz ordentlich mit herbem Akzent und Verschlucken von Silben. :D
 
Schöner Film, der richtig Lust macht, die Band mal wieder zu hören. Das neue Album sollte ich nicht vergessen. Habe es bisher nur einmal gehört und war so enttäuscht, dass ich es nicht mehr angestellt habe seitdem.
 
Sehr geil. Und das war nur erste Teil.
Ich spreche Schwedisch fließend und habe bei Grutle kein Problem ihn und sein Norwegisch zu verstehen, aber Ivar raspelt ganz ordentlich mit herbem Akzent und Verschlucken von Silben. :D

Das ist cool, dass Du schwedisch sprichst. Es gibt gute schwedische Podcast die im Deaf Forever affinen Publikum sicherlich gut ankämen. Zum Beispiel metalpodden, rockpodden oder der C90 Podcast. Auch aus der Gitarrenecke gibt es da gutes.
Lasse ich manchmal laufen in der Hoffnung....irgendwann verstehst du es.....:)
 
Ich hab die neue jetzt zweimal gehört und merke schon, dass sie mir sehr gefallen wird in ihrem dezenten Abdrehen ins Spacige. Ich hab zwar den Weggang des Keyboarders/Sängers noch nicht verwunden (Enslaved sind die erste Black-Metal-Band, die meine Frau mich bat ihr auf CD zu brennen, damit sie sie in ihrer alten Karre auf dem Weg zur Arbeit hören kann [Sie hört sonst nur Audioslave und Korn oder sowas]), aber das hier wird was. Ich hebe mir die Scheibe vorsichtshalber für besondere Gelegenheiten auf. Falls sie bei mir voll zündet. Sprich. Nur einmal die Woche. Samstags. Mit einem Bier oder Cocktail oder guten Wein in der Hand.
Ich muss ja sagen, dass mir persönlich der Klargesang des "neuen" Keyboarders vielleicht sogar besser gefällt als der von Herbrand Larssen. Und so mega-unterschiedlich klingen die jetzt auch nicht, finde ich.

Meine allgemeinen, bisherigen Gedanken zum neuen Album (höre ich gerade erst zum vierten Mal):
Finde es auffallend - und irgendwie auch gut, dass es endlich mal wieder auf eine LP passt (die letzten Alben hab ich alle auf CD, während ich bis "Below The Lights" alles auf Vinyl habe).
Die Songs sind im Schnitt ja auch ungewöhnlich kurz für Enslaved - durchschnittlich knapp 5 Minuten, während die Durchschnittslänge auf den meisten anderen Alben ja eher zwischen 6 und 9 Minuten war und sonst noch auf einigen zwischen 5 und 6 Minuten (und im Schnitt nur kürzer auf "Blodhemn", wenn ich mich nicht irre).
Das ist nicht das Schlechteste, denn auf manchen Alben der Band finde ich, dass in den langen Songs zu viele Wiederholungen desselben Parts vorkommen (war ja schon auf "Vikingligr Veldi" so - da für mich vielleicht sogar am negativsten, aber auch auf neueren Alben kam das öfter mal vor, wobei das natürlich immer Ansichtssache ist).
So ein Bisschen fehlen mir bisher aber trotzdem die richtigen Höhepunkte in den Songs, die mir allerdings allesamt gut gefallen. Vor allem "Homebound" ist richtig großartig! Alle anderen Stücke mag ich auch, aber da fehlt der letzte Funke zur Begeisterung, die ich aber eh zuletzt öfters auf "Axioma Ethica Odini" fühlte, was ja nun schon gut 10 Jahre alt ist. Insofern alles absolut im grünen Bereich.
Außerdem finde ich ganz cool, dass die neue Scheibe oftmals nicht so sehr einfach nach "wieder einem weiteren, typischen, neueren Album der Band" klingt. Klar, der Stil ist unverkennbar, aber hier und dort sind nun auch mal orientalisch anmutende Melodien zu hören ("Fires In The Dark") und diese Bathory-Vibes im stampfenden Teil von "Jettegryta" hab ich so von Enslaved schon länger nicht mehr gehört. Das sequenzer-getriebene aber sonst eher roh-rockige "Urjotun" empfinde ich sogar als sehr frisch im Bandkontext.
Insgesamt auf jeden Fall wieder alles auf hohem Niveau und diesmal auch nicht ganz so durchgängig "auf Nummer sicher" wie zuletzt.
Ich denke, die Scheibe hat auch noch Wachstumspotenzial. Bisher tendiere ich schon dazu, sie als bestes Album seit "Axioma..." anzusehen. Das fand ich allerdings erst auch beim letzten Album und das hat mich bei einem erneuten Durchlauf vor kurzem dann nicht mehr ganz so beigeistern können, wie in den Wochen nach dem Kauf.
Irgendwas zwischen 8 und 9 Punkten wird sich bei "Utgard" aber auch langfristig festigen, denke ich.
Irgendwie ist dies für mich musikalisch ein komisches Jahr - zwar durchaus einige gute Scheiben und auch viele neue Alben von seit Jahren sehr geschätzten Bands, von denen mich aber nichts so umhaut, wie die besten 5 oder 6 Alben des letzten Jahres...
 
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Ich stehe sehr auf Enslaved, aber nach mehrmaligen Hören bei Spotify habe ich nun endgültig beschlossen, dass ich die neue CD nicht kaufen muss. Schade.
Ich kann es irgendwie durchaus nachvollziehen, auch wenn ich das neue Album wirklich gut finde.
Aber ich hab letzt mal wieder die für mich eigentlich auch nicht besonders weit oben stehende "RIITIIR" angehört und fand dort zumindest die erste Hälfte doch viel besser als wohl alle Alben, die die Band seitdem veröffentlicht hat. Und zwar - und das fiel mir letzt erst so richtig auf - wegen der (gerade in der ersten Hälfte des Albums) großartigen Gesangsmelodien! Die waren auf den letzten drei Alben leider eigentlich immer irgendwie eher nur nett bis nichtssagend.
Solche Gänsehautmelodien wie bei "Thoughts Like Hammers" oder "Roots Of The Mountain" (überhaupt ein Hammer-Song!) gab es seitdem in meiner Wahrnehmung nicht mehr von der Band.
Allerdings schwächelte "RIITIIR" dafür halt gegen Ende auch schon ziemlich, da finde ich im direkten Vergleich dann das aktuelle Album wiederum besser.
 
Ich kann es irgendwie durchaus nachvollziehen, auch wenn ich das neue Album wirklich gut finde.
Aber ich hab letzt mal wieder die für mich eigentlich auch nicht besonders weit oben stehende "RIITIIR" angehört und fand dort zumindest die erste Hälfte doch viel besser als wohl alle Alben, die die Band seitdem veröffentlicht hat. Und zwar - und das fiel mir letzt erst so richtig auf - wegen der (gerade in der ersten Hälfte des Albums) großartigen Gesangsmelodien! Die waren auf den letzten drei Alben leider eigentlich immer irgendwie eher nur nett bis nichtssagend.
Solche Gänsehautmelodien wie bei "Thoughts Like Hammers" oder "Roots Of The Mountain" (überhaupt ein Hammer-Song!) gab es seitdem in meiner Wahrnehmung nicht mehr von der Band.

Allerdings schwächelte "RIITIIR" dafür halt gegen Ende auch schon ziemlich, da finde ich im direkten Vergleich dann das aktuelle Album wiederum besser.
Jetzt hatte ich gerade posten wollen, das ich mich die letzten Tage noch mal intensiver mit den "neueren" Alben der band beschäftigt habe und mich, ähnlich wie @Hugin , von der Band irgendiwe entfremdet fühle,
da sehe ich, dass du bezogen auf Riitiir mir die Worte aus der Tastatur genommen hast. :)
Gerade läuft sie wieder, und die ersten zwei, zweieinhalb Songs sind absolute Granaten, die sich sowas von im Ohr festsetzen, dass es nicht mehr feierlich ist.
Und je länger die Scheibe dann dauert, desto ... ja. belangloser ... wird sie. Das gleiche Spiel bei der Ruun oder der Utgard - zwei, drei echt tolle Nummern drauf, der Rest ... nunja.
 
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