Es wird endlich mal Zeit für einen MANILLA ROAD-Thread

Verschwörungstheorien und Populismus sind eben nicht bloß irgendwelche diskutierbaren Meinungen oder Präferenzen sondern dem Wesen nach klar antidemokratisch. Sie liefern keine produktiven Beiträge zu offenen Debatten; im Gegenteil schließen sie Debattenräme ab.

@Neudi lässt als 'Deaf Forever'-Redakteur diesen entscheidenden Punkt unkommentiert und basta? o_O
 
Er ist ja nicht NUR Redakteur, sondern als Mitmusiker/Freund "involviert"...

Das ist doch insofern in Ordnung.
als nächstes kommt noch die Sippenhaft;). Ne, aber ich kann das auch nachvollziehen und evtl. wird ja auch heiß diskutiert, oder eben nicht. Wir haben hier nicht immer das Exklusivrecht auf alle interna. Vielleicht hakt da ja auch wer anders nach. Nichtsdestotrotz ist das Posting, welches Bryan verwendet, nicht einfach nur "ich wähle Trump und gut is", sondern da liest sich ja schon auch vieles von der ganzen giftigen Ideologie dahinter heraus. Eigentlich fast alles. Und das ist das hier vielen vor den Kopf stoßende daran, gerade wenn man ihn auch schon erlebt hat, kann man das nicht so recht glauben. Das macht es noch mehr "ächz".
 
Das mag jetzt, hier und heute eine unpopuläre Meinung sein, aber ich finde es fast bedrückender als solche Zitate, wenn ich sehe, wie schnell heute der Stab über die wirklich sehr zahlreichen US-Metal-Musiker gebrochen wird, die sich in den letzten vier Jahren mehr oder weniger deutlich zum Trumpismus bekannt haben. Es ist in den letzten Jahren zunehmend unfair gespielt worden, im politischen Diskurs in den USA, und jeder von uns dürfte mitbekommen haben, wie tief die Gräben sind, wie schnell man angefeindet wird, und dass sich in dem Zusammenhang beileibe nicht nur Trumpisten "daneben benommen" und andere unfair angefeindet haben. Es sind auch aus dem demokratischen Lager unfaire Anfeindungen und Verhöhnungen gegen die Trump-Anhänger und Republikaner en masse fallen gelassen worden, und dass in dieser aufgeheizten und massiv feindseligen Stimmung in erheblichem Maße Unsinn geteilt und gesagt wird, den man ungefiltert weiter trägt, weil er aus dem "eigenen Lager" kommt, ist so bedauerlich wie leider normal.

Von den Sachen, die Bryan hier sagt, finde ich vieles falsch, manches auch traurig und unfair. Aber keiner von uns weiß, wie viel Bullshit er sich möglicherweise gefallen lassen musste, in den letzten Jahren, weil er sich dem Trump-Lager zugehörig fühlte. Immerhin, und das sollte man in all dem Ranting nicht überlesen: Er spricht von "my conservative friends" und von "my liberal friends".

Es haben 70 Millionen Amerikaner Donald Trump gewählt. Auch wenn wir das irritierend finden, auch wenn ich das selber nicht so ganz verstehen kann, und auch wenn ich mich nach 72 Stunden non-stop CNN-Schauen riesig gefreut habe, dass Joe Biden gewählt wurde, so finde ich es doch irgendwie sehr traurig, dass und wie das nun in die Verlängerung geht. Dass es für die Wahlverlierer schwerer ist, den Frust beiseite zu schieben, als für die Wahlsieger, und dass es hierbei zu teils unschönen Nachkartaktionen kommen kann, überrascht doch nicht. Biden will die Hand ausstrecken, an seine "fellow Americans" gleich ob "red" or "blue". Ich glaube, dass er sich von ihnen mehr gefallen lassen musste, als wir. Er will es trotzdem tun. Ich finde es einfach dezent anmaßend, aus politischen Rants in sozialen Medien, gleich wie doof ich sie selbst auch teilweise finden mag, darauf zu schließen, dass all die Musiker, die wir jahrzehntelang unterstützt und auf der Bühne angefeuert haben, viele von uns auch als sympathische und freundliche Menschen persönlich getroffen und mit ihnen gesprochen haben, offenbar doch Arschlöcher sein müssen, einfach weil sie - wie knapp 50% ihrer Landsleute, aus welchen Gründen auch immer diesem bigotten Narzissten verfallen sind.

Verstehen kann ich das auch nicht. Aber ich finde schon, dass man - wie @Neudi sagt - manche Dinge nicht unbedingt überbewerten muss, die in einem Megafrust nach einer durchhofften, durchlittenen Wahl in einem politisch zerrissenen Umfeld gesagt werden.

Gut, nur meine 2 Pfennig, aber ich bin ja auch jemand, der in diesem Leben noch nie auf die Idee gekommen ist, jemanden allein wegen seiner politischen Position abzulehnen. Kann jeder natürlich anders handhaben, aber auch hier gilt, dass Wunden nicht besser heilen und Gräben nicht besser zugeschüttet werden, wenn man Feuer mit Feuer bekämpft.

Ich bin ein scheiß Hippie, ich weiß.


Rüdiger, auch wenn ich die Meinung nur zum Teil teile, finde ich es immer wieder bewundernswert, wie du darum ringst, Verständnis zu haben für alle.
Du bist ein Brückenbauer, das bewundere ich sehr.
 
Bezüglich "my liberal friends": Ich lese seit einiger Zeit die Facebook Kommentare von Rick Fisher und der hat wirklich eine SEHR liberale Einstellung. Ich hätte jetzt noch nix gehört, dass Bryan und er sich deswegen verkracht hätten. Trotzdem natürlich alles unschön, aber ich würde auch erst mal an alle apellieren den Ball flach zu halten.
 
Bezüglich "my liberal friends": Ich lese seit einiger Zeit die Facebook Kommentare von Rick Fisher und der hat wirklich eine SEHR liberale Einstellung. Ich hätte jetzt noch nix gehört, dass Bryan und er sich deswegen verkracht hätten. Trotzdem natürlich alles unschön, aber ich würde auch erst mal an alle apellieren den Ball flach zu halten.

Hat der nicht auf der CL getrommelt? Dann bin ich schon wieder ein ganzes Stück glücklicher
 
Ja, und der hat auch bis zuletzt immer mal wieder bei Live Auftritten als Gast-Drummer mitgemacht. Und der hat mit Mark das Riddlemaster Album aufgenommen.
 
Ich werde jetzt sicher nicht meine Manilla Road Platten verteufeln und auch meine Ashbury CD bleibt im Schrank. Trotzdem... gerade solche Kultbands haben etliche Fans, die auch die ganzen sozialen Netzwerke verfolgen
und da hat man als Musiker einen gewissen öffentlichen Stellenwert. Klar, manchmal kochen die Emotionen über aber gerade dann würde ich mir doppelt und dreifach überlegen so ein Müll in die Welt zu rotzen.
Auch US-Musiker wissen, dass die europäische Metal-Szene vorrangig sehr liberal (im amerikanischen Sinne) unterwegs ist und sie ihren Erfolg auch hauptsächlich uns bzw. Festivals wie KIT usw. zu verdanken haben.
Oder wie fürchterlich angesagt sind die Bands drüben? Wer hat sie aus der Versenkung geholt?

Ich hab auch schon gedacht: man, dem könnte ich eine pumpen. Hab ichs gemacht? Nein. Hätte ich es auf Facebook geschrieben würde es jeder ernst nehmen und der Shitstorm wäre da. Nur als Beispiel.
Rob Davies ruft zum Bürgerkrieg auf, was in meinen Augen einfach zu weit geht. Vielleicht war es im Affekt geschrieben und er meint es gar nicht so. Woher sollen wir das wissen.

Also, liebe US-Musiker. Überlegt mal ein wenig was ihr da von euch gibt und vor allem wo. Kann sehr schnell in den falschen Hals geraten und auf faden Beigeschmack auf euren zukünftigen Konzerten kann ich verzichten.
 
Ich werde jetzt sicher nicht meine Manilla Road Platten verteufeln und auch meine Ashbury CD bleibt im Schrank. Trotzdem... gerade solche Kultbands haben etliche Fans, die auch die ganzen sozialen Netzwerke verfolgen
und da hat man als Musiker einen gewissen öffentlichen Stellenwert. Klar, manchmal kochen die Emotionen über aber gerade dann würde ich mir doppelt und dreifach überlegen so ein Müll in die Welt zu rotzen.
Auch US-Musiker wissen, dass die europäische Metal-Szene vorrangig sehr liberal (im amerikanischen Sinne) unterwegs ist und sie ihren Erfolg auch hauptsächlich uns bzw. Festivals wie KIT usw. zu verdanken haben.
Oder wie fürchterlich angesagt sind die Bands drüben? Wer hat sie aus der Versenkung geholt?

Ich hab auch schon gedacht: man, dem könnte ich eine pumpen. Hab ichs gemacht? Nein. Hätte ich es auf Facebook geschrieben würde es jeder ernst nehmen und der Shitstorm wäre da. Nur als Beispiel.
Rob Davies ruft zum Bürgerkrieg auf, was in meinen Augen einfach zu weit geht. Vielleicht war es im Affekt geschrieben und er meint es gar nicht so. Woher sollen wir das wissen.

Also, liebe US-Musiker. Überlegt mal ein wenig was ihr da von euch gibt und vor allem wo. Kann sehr schnell in den falschen Hals geraten und auf faden Beigeschmack auf euren zukünftigen Konzerten kann ich verzichten.

Klasse Beitrag! :top:
 
Und ich wollte es eigentlich nochmal mit Manilla Road probieren, da ich bisher nur die Crystal Logic habe und die auch nicht besonders gut finde.
 
Crytstal Logic
Open The Gates
The Deluge

wer nach den 3 Megakrachern keinen Zugang zu der Band gefunden hat, der kann es leider lassen!!!
Vergiss die "Mystification" nicht! Dann das ganze frühe Werk und weiter nach vorne durch den Rest bis zur tollen letzten ackern. Gibt auf jeder einzelnen viel zu entdecken.
 
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