Euer Doom Album 2019

Genau das ist es. Also unterlass es bitte hier. Wenn dich die Frage zu Diocletian bewegt, kannst du das in einem entsprechenden Thread zur Sprache bringen.
Halte ich für wenig zielführend, da ich weder im Heft- noch im War-Black-Metal-Thread eine sinnvolle Antwort erwarte, weshalb ich diese Frage hier noch hintenran geschoben habe. Wie gesagt, ich halte mich üblicherweise lieber aus derartigen Diskussionen heraus, und werde mich in Zukunft auch daran halten.
 
PLATEAU SIGMA
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SYMBOLS
THE SLEEPING HARMONY OF THE WORLD BELOW

Plateau Sigma ist eine seit 10 Jahren aktive italienische Band mit einem höchst eigenständigen Stil und einer konstanten Besetzung. Das Fundament ihres Metals liegt gewiss zwischen Melodic Death Doom der Richtung Saturnus: Veronika Deciedes to Die und Goth Metal a la My Dying Bride: Like Gods of the Sun, aber anstatt sich gänzlich diesem Stil hinzugeben und ihn einfach zu adaptieren reichert Plateau Sigma die Musik mit moderneren Einflüssen an und schafft mit Rückgriffen auf Musik aus der Zwischenwelt von melodischem Post-Metal und alternativem Prog wie späte Isis, Callisto oder Ortega, dem Dark Wave der 80er von Christian Death, Ataraxie und Dead can Dance und was einem da sonst noch in den Sinn kommen -oder nicht kommen- mag eine ganz eigene Spielweise, einen ganz eigenen Doom, den auf Melodic Death Doom zu begrenzen schlicht Fehl ginge.

Das gegenwärtige Resultat ist ein Album, das mit einer Vielzahl von Ideen und Facetten aufwartet, das jedoch dennoch wie aus einem Guss erscheint. Und wenn ich mir Gedanken zu Vergleichsgrößen machen müsste würde ich wohl bei Gruppen wie Hanging Garden oder Oceanwake landen, die von Plateau Sigma allerdings gekonnt an die Wand gespielt werden. Letzthin ist nämlich jedem Augenblick des Albums nicht nur der Ideenreichtum der Musiker, sondern auch ihr technisches und songschreiberisches Vermögen zu entnehmen. Die Texte haben zumindest etwas lyrischen und inhaltlichen Anspruch, die Kompositionen sind Komplex, Eingängig und Gekonnt zugleich und Tempo und Tonalität bleiben überwiegend dem Death Doom nah. Symbols - The Sleeping Harmony of the World Below erschien im Oktober und blieb trotz der Veröffentlichung via Avantgarde kaum beachtet. Acht Stücke lang oszilloiert die Band um den Melodic Death Doom bis in die Peripherie dessen was man so noch darunter zu fassen bereit ist. Hervorzuheben sind dabei A Parody of Medea, The Moon Made Flesh, The White Virgin, und The Child and the Presence, aber Ausfälle sucht man meiner Meinung nach vergebens. Den Wechsel zwischen Growling und dem gothlastig-postpunkig klagenden Klargesang bekommen selbst richtig große Namen nur selten so charismatisch und atmosphärisch hin. Das Schlagzeugspiel ist ebenso bemerkenswert und das mir dann noch Mal Soli gefallen ist wie hier auch nur der Fall wenn sie mehr Atmosphäre als Handwerk transportieren. Dazu ist die Platte, gerade für die Ebene auf der die Band ihr Dasein fristet sehr gut produziert und abgemischt. Chapeau.

https://plateausigma-music.bandcamp.com/
 
PLATEAU SIGMA
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SYMBOLS
THE SLEEPING HARMONY OF THE WORLD BELOW

Plateau Sigma ist eine seit 10 Jahren aktive italienische Band mit einem höchst eigenständigen Stil und einer konstanten Besetzung. Das Fundament ihres Metals liegt gewiss zwischen Melodic Death Doom der Richtung Saturnus: Veronika Deciedes to Die und Goth Metal a la My Dying Bride: Like Gods of the Sun, aber anstatt sich gänzlich diesem Stil hinzugeben und ihn einfach zu adaptieren reichert Plateau Sigma die Musik mit moderneren Einflüssen an und schafft mit Rückgriffen auf Musik aus der Zwischenwelt von melodischem Post-Metal und alternativem Prog wie späte Isis, Callisto oder Ortega, dem Dark Wave der 80er von Christian Death, Ataraxie und Dead can Dance und was einem da sonst noch in den Sinn kommen -oder nicht kommen- mag eine ganz eigene Spielweise, einen ganz eigenen Doom, den auf Melodic Death Doom zu begrenzen schlicht Fehl ginge.

Das gegenwärtige Resultat ist ein Album, das mit einer Vielzahl von Ideen und Facetten aufwartet, das jedoch dennoch wie aus einem Guss erscheint. Und wenn ich mir Gedanken zu Vergleichsgrößen machen müsste würde ich wohl bei Gruppen wie Hanging Garden oder Oceanwake landen, die von Plateau Sigma allerdings gekonnt an die Wand gespielt werden. Letzthin ist nämlich jedem Augenblick des Albums nicht nur der Ideenreichtum der Musiker, sondern auch ihr technisches und songschreiberisches Vermögen zu entnehmen. Die Texte haben zumindest etwas lyrischen und inhaltlichen Anspruch, die Kompositionen sind Komplex, Eingängig und Gekonnt zugleich und Tempo und Tonalität bleiben überwiegend dem Death Doom nah. Symbols - The Sleeping Harmony of the World Below erschien im Oktober und blieb trotz der Veröffentlichung via Avantgarde kaum beachtet. Acht Stücke lang oszilloiert die Band um den Melodic Death Doom bis in die Peripherie dessen was man so noch darunter zu fassen bereit ist. Hervorzuheben sind dabei A Parody of Medea, The Moon Made Flesh, The White Virgin, und The Child and the Presence, aber Ausfälle sucht man meiner Meinung nach vergebens. Den Wechsel zwischen Growling und dem gothlastig-postpunkig klagenden Klargesang bekommen selbst richtig große Namen nur selten so charismatisch und atmosphärisch hin. Das Schlagzeugspiel ist ebenso bemerkenswert und das mir dann noch Mal Soli gefallen ist wie hier auch nur der Fall wenn sie mehr Atmosphäre als Handwerk transportieren. Dazu ist die Platte, gerade für die Ebene auf der die Band ihr Dasein fristet sehr gut produziert und abgemischt. Chapeau.

https://plateausigma-music.bandcamp.com/
Schöne Platte. Etwas simplere Beschreibung: Klingt stark nach Anathema zur Eternity/Judgement Phase.
 
Dautha von 2018

...aber ist wirklich ein Wahnsinnsalbum. Als ich das Album zum zweiten Male hörte, bemerkte ich sofort das geniale Songwriting. Auch wenn die Nummern schwerfällig, lang und komplex sind bleibt doch soviel sofort hängen. Melodien für die Ewigkeit auf hohen Niveu dargeboten. :verehr:
 
Ich mag die Dautha ja auch, aber im Doomhammerjahr 2019 hätte es die Scheibe höchstens knapp in eine Top 10 gepackt.
 
Ein feines 2019er Album will ich nicht vorenthalten, habe ich oft gehört, aber nie richtig vorgestellt. "Shadow Of The Gallows", das zweite Album der Briten Doomicidal, bietet klassischen Doom britischen Ursprungs, der den 70ern entsprungen ist. Höret und berichtet reichlich! Viel Spaß!

---> https://doomicidal.bandcamp.com/ <---

Für mich zwar kein Jahreshighlight, aber gut und somit unterstützenswert allemal.
Mir ist die Band als Freunde der fantastischen Sergeant Thunderhoof empfohlen worden.
Sehr sympathisch auch Basser Roger Densham, mit dem ich ein paar Worte gewechselt habe, hat mir bei der Bestellung des Albums, deren erste EP als Bonus oben drauf gelegt.

Edit: Die Jungs haben auch einen Beitrag auf dem gratis Sampler Doomed and Stoned in England, auf dem sage und schreibe 104 Songs drauf sind.
Hier der link dazu: https://doomedandstoned.bandcamp.com/album/doomed-stoned-in-england
 
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Dann will ich auch mal mit ein bisschen Verspätung.:)

Nach einigen Tagen selbst verordneter Forumspause war ich gestern hier, habe mich tierisch auf eure Listen für das starke Doomjahr 2019 gefreut und musste dann wieder den unsäglichen Schwachsinn von diesem Kasper da oben ertragen. Da habe ich mich aus Selbstschutz gleich wieder abgemeldet. Es ist einfach unerträglich, mit welcher Ignoranz und Unterbelichtung immer mehr Menschen gesegnet sind.

Naja, hilft ja nix, weiter geht`s.

Doomliste 2019:

1. Orodruin - Ruins of Eternity
Knapper, aber verdienter Jahressieger. Kleiner Hänger in der Mitte, ansonsten aber alles herausragende Songs mit fantastischem Gesang. Live die völlige Geilerei!

2. Isole – Dystopia
Ihr stärkstes Album in einer eh schon tollen Diskographie. Sehr vielschichtig.

3. In Aevum Agere – Canto III
Leider völlig übersehene Band, die bereits mit "The Shadow Tower" 2012 einen echten Leckerbissen rausgehauen hat. Bitte antesten!

4. Candlemass – The Door to Doom
Mischung aus alten und neueren Candlemass. Es dauerte eine Weile, aber dann hatten sie mich wieder. Sehr abwechslungsreich, guter Gesang. "House of Doom" war allerdings mit Mats Levén besser.

5. Thronehammer - Usurper of the Oaken Throne
Der Newcomer dieses Jahr. Starkes Album, das einen bei angemessener Lautstärke umbläst. Super Auftritt beim HoD!

6. Monasterium – Church of Bones
Saustark! Sollten mal mit Evangelist auf Tour gehen.;)

7. Saint Vitus – Saint Vitus
Sehr abwechslungsreiches und spannendes Album; bei Useless geht mir zum Abschluss das Herz auf. Auftritt in Dortmund hat viel Spaß gemacht (auch wegen Dopelord!).

8. Capilla Ardiente – The Siege
Etwas weniger Gleichförmigkeit hätte dem Album gut getan. Ansonsten spitze.

9. Crestfallen Queen – Queen of Swords
Tolles Debut. Brauchte ein bisschen, weil es keine leichtverdaulichen Songs sind; feiner Auftritt beim HoD.

10. The Lone Madman - Let the Night Come
Noch ein sehr starkes Debut. Teilweise ungewöhnliche Melodieführung, Gesang und Instrumentierung. Gefällt!

Noch ein paar Anmerkungen zu weiteren Scheiben:

Doomicidal - Shadow of the Gallows hat die Top 10 nur knapp verfehlt.

Crypt Sermon – The Ruins of Fading Light
An sich sehr starke Songs. Weniger ist aber manchmal mehr (siehe z.B. Nr. 1), gleiches galt für die letzte Sorcerer.

Spirit Adrift und Smoulder gehören für mich nicht in die Doom-Liste, werden sich aber natürlich beide in meiner allgemeinen Jahresliste prominent platzieren.

Serpent Warning wäre mit einem vernünftigen Sänger oben mit dabei.

Die Albez Duz – Enigmatic Rites gefällt mir noch sehr gut, haben sich ja wohl leider aufgelöst.

Funeral Fukk ist gut, kann aber oben noch nicht angreifen.

Lord Vicar – The Black Powder packt mich irgendwie nicht.

Green Lung - Woodland Rites gefällt, allerdings finde ich den Gesang (70er-Jahre-Geknödel) nicht so doll.

Und die Split Cardinals Folly/Lucifer´s Fall ist sehr empfehlenswert.
 
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Noch was aus den Randbereichen.
Hier ein Album das mich durch 2019 begleitete:

ASPHODELUS
Stygian Dreams
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Schöner (Gothic) Death Doom mit kraftvoll-theatralischer 90er-Kante. Eine Erinnerung an die zweite und dritte Tiamat und die frühen Anathema oder die ebenso frühen Katatonia scheint überdeutlich gewollt zu sein. Nachdem Vanha mit Melancholia am letzten Tag des Jahres 2018 die eher träge traurig-deprimierte Variante des Gothic-Metals auf den Punkt absolut eindrucksvoll gebracht hatte kamen Asphodelus mit Stygian Dreams von der anderen, der kraftvollen, der theatralischen und durchaus rockenden Seite des Ur-Gothic-Metals und bedienen die mit Pathos zelebrierte Klaviatur des Genres durchaus. Für mich heraus stach zuerst und besonders The Hourglas Infernal, dass sich auf diversen selbst zusammengestellten Samplern 2019 befindet. Der Band hört man immerzu die Liebe zu den großen und zum Teil zu manch kleinen Vorbildern (Nattvindens Gråt grüẞen aus mancher Tempopassage). Dabei bleibt das Album ruppig mit Ecken und Kanten ohne zu großer Gefälligkeit.
Wobei die Ehrerbietungen bisweilen ihre Spuren hinterlassen hat. Andererseits, Riffs bei Paradies Lost und Amorphis klauen ist mittlerweile vermutlich auch ein Teil des Spiels mit diesem Genre, entweder das oder eine einsam heulende My-Dying-Bride-Geige (oder die eingestreute Frau am Mikro), die es hier jedoch nicht gibt. Trotz Einschränkungen, oder gerade deshalb, eine schöne Remineszenz an diese Musik der frühen 90er die sich derart tief in die kollektive Schwarzkittelmetalerinnerung gebrannt hat, dass einem die Macken, Lücken und Fehler der alten Aufnahmen heute nicht mehr als Fehler, Macken oder Lücken stören sondern als kontrastierende Nuancen annähernd perfekter Alben (
Clouds, the Astral Sleep, the Silent Enigma, Serenades, Brave Murder Day) erscheinen. Ob Stygian Dreams das allerdings schaffen wird muss wohl die Zeit zeigen. Bisher wuchs das Album bei mir zu einem Dauerbrenner und gerade das ruppige, eckige und kantige verkörpert für mich einen Charme den ich bei so manchem anderen Werk gleich und ähnlicher Machart aus den letzten Jahren vermisst habe. Reinhören lohnt.
(Bandcamp)
 
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