EXODUS

Verstehe.
Nun ist die "Impact Is Imminent" sicherlich kein optimaler Einstieg ins Exodus-Universum. Für mich eher am unteren Ende der Frühphase. Geile Gitarrenarbeit, aber teils unrunde Songs.
Es mag sein, dass "No Life Til Leather" (1983) schon ausgereifter klang als das "Turk Street"-Demo (1984), wobei das 82er Demo von Exodus in meinen Ohren schon ziemlich cool klang. Und 1982 war Metallica gerade erst aus den Kinderschuhen geschlüpft. Aber das sind sicherlich auch sehr subjektive Empfindungen, die sich allerdings auch immer in Gesprächen mit Bay-Area Musikern so zurück spiegeln. Exodus war live damals DIE Band.
Zur Beurteilung der Songwriting-Entwicklung. Das empfinde ich komplett anders. So gut ich auch die folgenden Alben der Band finde, für mich fehlt da einfach diese ungeschliffene Art. Das mag daran liegen, dass man mit einem Budget und Label im Nacken unbewusst nicht mehr ganz so unbekümmert drauf los hämmert wie zuvor. Und da sind wir dann dabei, dass für mich manchmal eben ein zu feiner Feinschliff am Songwriting auch zu viel des Guten sein kann (nicht muss). Bei Metallica - um bei Deinem Beispiel zu verweilen - hat das mit "Ride The Lightning" für mich wunderbar geklappt, später ist man dann auch die Falle getappt ... Und was den Zuspruch Metallicas außerhalb der Thrash-Community angeht, spielen hier halt sehr viele Faktoren mit rein, die rein gar nichts mit der (Qualität) der Songs zu tun haben. Ich behaupte mal ganz frech, gäbe es von Exodus eine Halb-Ballade mit MTV-Dauerbeschallung und den einen oder anderen Mitstampfer als Mega-Hit, würde die Masse heute auch 'Piranha' als Gegenstück zu 'Whiplah' als Klassiker abfeiern.
"No Life till Leather" ist von 1982.
 
Kurz ein paar Gedanken dazu, warum Exodus in den 1980ern gegenüber vielen Thrashbands - nicht nur aus den USA - doch etwas an Boden verloren hatten:
1. "Bonded by Blood" kam sehr spät heraus und kursierte zu diesem Zeitpunkt bereits länger als Tape in der Szene, weswegen die Verkaufszahlen deutlich schlechter waren als bei Metallica und Co. Die Scheibe wurde mehr abgefeiert als tatsächlich gekauft. Das bedeutete auch, dass es keine Auftritte in Europa gab, wohingegen Metallica 1984 bereits mit Venom in Europa waren und Slayer, Anthrax und Megadeth schnell nachzogen.
2. "Pleasures of the Flesh" erschien vielen deutlich schwächer als das Debüt, was bei den Big Four genau gegenteilig war.
3. Das brutale Gewaltimage, das Exodus anfänglich hatten, wurde recht früh zu einem Spaß umgedeutet, was nicht überall gut ankam.

Letzteres ist aber nur eine Hypothese, die erst einmal überprüft werden müsste.

Destruction sind ein vergleichbarer Fall. Deren Stern begann ja auch ab dem Zeitpunkt zu sinken, als "Eternal Devastation" nicht so gut ankam wie "Infernal Overkill" und klar wurde, dass es sich doch nicht wirklich um Satanisten handelte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Noir

Sorry, stimmt natürlich, "No Life Til Leather" ist von 82.
Du verstehst meine Logik nicht? Hm, das mag daran liegen, dass musikalische Vorlieben selten einer Logik folgen. Ich habe beide Bands etwa zeitgleich über Tapetrading kennen gelernt und beides geliebt. Über schlecht kopierte Livetapes, wenn ich mich recht entsinne. Aus irgendeinem Grund - wahrscheinlich lag und liegt es an meinen komischen Ohren - mochte ich Exodus von Beginn an eine Spur lieber ... obwohl die Songs von Metallica sicherlich ausgereifter waren. Da sehe ich auch überhaupt keinen Widerspruch, denn man kann die Ramones besser finden als Rush. Okay, das ist jetzt ein sehr weit her gezogener Vergleich, aber ich denke, Du verstehst, worauf ich hinaus möchte. Bei mir ist "Bonded By Blood" auch deutlich (!) besseevil r gealtert als "Kill 'Em All", die hier sehr selten läuft. Es mag auch daran liegen, dass ich auf der Metallica zwei Songs ernsthaft gar nicht mag und auf dem Exodus-Debüt eben alle Songs sensationell finde. Gerade da beide Bands zu Beginn sehr ähnlich ausgerichtet waren, finde ich, dass das Riffing eine Spur giftiger war und über die Unterschiede zwischen Hunting und Ulrich müssen wir wohl nicht reden. Während ich "Kill 'em All" sehr gut finde, liebe ich "Bonded By Blood". Völliges Bauchgefühl, eventuell sogar unlogisch.

Zum MTV-Vergleich: Da dieses Medium für mich nie irgendeine Relevanz hatte, war die These auch mehr ein Bauchgefühl. Sicherlich hatte auch Exodus ein Major-Label im Rücken, aber die Erfolgskurve, die mit dem Support-Slot der Ozzy-Tour ihren Anfang nahm, über "One" zum Sandmann führte, ist sicherlich so kaum mit normalen Maßstäben erklärbar. Zeitgeist, Verbindungen etc. sind alles Faktoren, die wir nicht wirklich beurteilen können, die aber im Gesamtergebnis zu so einem einzigartigen Aufstieg geführt haben. Sicherlich gab es ein (tolles) Video zu 'Toxic Waltz', aber die Nummer geht sowohl musikalisch wie auch visuell deutlich an der breiten Masse vorbei. Dass man mit den beiden Stampfer-Scheiben kommerziell nicht vorwärts kam, liegt sicherlich auch am etwas unausgereiften Songmaterial. Da fehlen einfach die Hooks. Manchmal denke ich einfach, dass das eben nicht die Musik war, die diese Musiker tatsächlich gefühlt haben. Klar, Gary konnte seine Gitarrenliebe voll ausleben, aber diese leider nicht in sensationelles Songwriting umwandeln.

Im Vergleich zu Slayer war man einfach nicht evil und einzigartig genug. Das Shock-Element ging bei Exodus ja völlig unter. Das waren nette Jungs von Nebenan, die beim Musikmachen einfach den Schuss nicht gehört hatten.

Schaue ich mir meinen gerade zusammen lamentierten Brainfart noch einmal an, ist es wohl genau das, was meine Begeisterung für diese Exodus-Scheibe so ausmacht. Ohne visuellen Schnick-Schnack, einfach drauf los holzen, diese DIY-Attitüde, völlig überzogener Lallbolzen am Mikro, aber musikalisch gerade so durchdacht, dass es immer noch Schweißperlen im Schritt erzeugt. Die Proberaumband von Nebenan, die mit 3 atü auf den Rohren, einfach ihre Wildheit in Musik auslebt.
 
@Noir

Sorry, stimmt natürlich, "No Life Til Leather" ist von 82.
Du verstehst meine Logik nicht? Hm, das mag daran liegen, dass musikalische Vorlieben selten einer Logik folgen. Ich habe beide Bands etwa zeitgleich über Tapetrading kennen gelernt und beides geliebt. Über schlecht kopierte Livetapes, wenn ich mich recht entsinne. Aus irgendeinem Grund - wahrscheinlich lag und liegt es an meinen komischen Ohren - mochte ich Exodus von Beginn an eine Spur lieber ... obwohl die Songs von Metallica sicherlich ausgereifter waren. Da sehe ich auch überhaupt keinen Widerspruch, denn man kann die Ramones besser finden als Rush. Okay, das ist jetzt ein sehr weit her gezogener Vergleich, aber ich denke, Du verstehst, worauf ich hinaus möchte. Bei mir ist "Bonded By Blood" auch deutlich (!) besseevil r gealtert als "Kill 'Em All", die hier sehr selten läuft. Es mag auch daran liegen, dass ich auf der Metallica zwei Songs ernsthaft gar nicht mag und auf dem Exodus-Debüt eben alle Songs sensationell finde. Gerade da beide Bands zu Beginn sehr ähnlich ausgerichtet waren, finde ich, dass das Riffing eine Spur giftiger war und über die Unterschiede zwischen Hunting und Ulrich müssen wir wohl nicht reden. Während ich "Kill 'em All" sehr gut finde, liebe ich "Bonded By Blood". Völliges Bauchgefühl, eventuell sogar unlogisch.

Zum MTV-Vergleich: Da dieses Medium für mich nie irgendeine Relevanz hatte, war die These auch mehr ein Bauchgefühl. Sicherlich hatte auch Exodus ein Major-Label im Rücken, aber die Erfolgskurve, die mit dem Support-Slot der Ozzy-Tour ihren Anfang nahm, über "One" zum Sandmann führte, ist sicherlich so kaum mit normalen Maßstäben erklärbar. Zeitgeist, Verbindungen etc. sind alles Faktoren, die wir nicht wirklich beurteilen können, die aber im Gesamtergebnis zu so einem einzigartigen Aufstieg geführt haben. Sicherlich gab es ein (tolles) Video zu 'Toxic Waltz', aber die Nummer geht sowohl musikalisch wie auch visuell deutlich an der breiten Masse vorbei. Dass man mit den beiden Stampfer-Scheiben kommerziell nicht vorwärts kam, liegt sicherlich auch am etwas unausgereiften Songmaterial. Da fehlen einfach die Hooks. Manchmal denke ich einfach, dass das eben nicht die Musik war, die diese Musiker tatsächlich gefühlt haben. Klar, Gary konnte seine Gitarrenliebe voll ausleben, aber diese leider nicht in sensationelles Songwriting umwandeln.

Im Vergleich zu Slayer war man einfach nicht evil und einzigartig genug. Das Shock-Element ging bei Exodus ja völlig unter. Das waren nette Jungs von Nebenan, die beim Musikmachen einfach den Schuss nicht gehört hatten.

Schaue ich mir meinen gerade zusammen lamentierten Brainfart noch einmal an, ist es wohl genau das, was meine Begeisterung für diese Exodus-Scheibe so ausmacht. Ohne visuellen Schnick-Schnack, einfach drauf los holzen, diese DIY-Attitüde, völlig überzogener Lallbolzen am Mikro, aber musikalisch gerade so durchdacht, dass es immer noch Schweißperlen im Schritt erzeugt. Die Proberaumband von Nebenan, die mit 3 atü auf den Rohren, einfach ihre Wildheit in Musik auslebt.
Mal abgesehen davon, dass Metallica trotz aller Härte schon mit "Ride the Lightning" auch eine melodische Seite hatten, die den anderen extremen Bands dieser Zeit abging (was ja schon 1984 zu den ersten Sellout-Vorwürfen im Underground führte), hatten sie Lars Ulrich und die anderen Bands nicht.
Lars war der Motörmouth, der sich schon als Jungspund bis in die Wohnzimmer von Brian Tatler und Lemmy himself gelabert und letzterem sogar den Teppich vollkotzt hatte. Voller Energie und Leidenschaft und darüber hinaus mit Möglichkeiten, die andere 18-Jährige Metaller schlicht nicht hatten.
So konnte er sowohl Diamond- als auch Motörhead auf Europatourneen begleiten und dabei eine Menge Leute kennenlernen, denen er später das sogenannte "Power Metal"-Demo und "No Life Till Leather" zuschicken konnte, um den Namen "Metallica" auch in Europa zu verbreiten, während Exodus mit ihrem 1982er Demo anfänglich erst mal nur regional unterwegs waren.
Und überhaupt, Lars hat Brian Slagel einen Platz auf "Metal Massacre" - dessen zukünftige Relevanz er sofort erkannt hatte - abgeschwatzt, ohne einen Song oder wenigstens eine Band zu haben. Womit er die musikalischen Talente von James und Dave überhaupt erst zur Entfaltung brachte.
Ich glaube, dass Lars Vision, seine Energie und seine Connections (zusammen mit Johnny Zazula) ein wesentlicher Faktor für den von Anfang an großen Erfolg Metallicas waren.
Da fiel nicht ins Gewicht, dass er "der schlechteste Schlagzeuger der Welt" (Ron) war.
Oder wie Lars es selbst ausdrückte: "Ungefähr fünf Minuten nachdem ich halbwegs Schlagzeug spielen konnte, wurden Metallica gegründet und dann ging alles ganz schnell. Plötzlich hatten wir ein Album draußen, gingen auf Tour und ich saß hinter meinem Drumkit und konnte eigentlich nichts."
Das muss man erstmal hinkriegen!
Dafür langt musikalische Klasse allein nicht!
:D ;)

Metallica waren die Toröffner. Ohne "Kill 'Em All" hätten alle anderen Thrashbands (auch in Deutschland) ihren Plattenvertrag vermutlich erst später bekommen.
Auch wenn es bei Exodus ohnehin schon spät war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal abgesehen davon, dass Metallica trotz aller Härte schon mit "Ride the Lightning" auch eine melodische Seite hatten, die den anderen extremen Bands dieser Zeit abging (was ja schon 1984 zu den ersten Sellout-Vorwürfen im Underground führte), hatten Metallica Lars Ulrich und die anderen Bands nicht.
Lars war der Motörmouth, der sich schon als Jungspund bis in die Wohnzimmer von Brian Tatler und Lemmy himself gelabert und letzterem sogar den Teppich vollkotzt hatte. Voller Energie und Leidenschaft und darüber hinaus mit Möglichkeiten, die andere 18-Jährige Metaller schlicht nicht hatten.
So konnte er sowohl Diamond- als auch Motörhead auf Europatourneen begleiten und dabei eine Menge Leute kennenlernen, denen er später das sogenannte "Power Metal"-Demo und "No Life Till Leather" zuschicken konnte, um den Namen "Metallica" auch in Europa zu verbreiten, während Exodus mit ihrem 1982er Demo anfänglich erst mal nur regional unterwegs waren.
Und überhaupt, Lars hat Brian Slagel einen Platz auf "Metal Massacre" - dessen zukünftige Relevanz er sofort erkannt hatte - abgeschwatzt, ohne einen Song oder wenigstens eine Band zu haben. Womit er die musikalischen Talente von James und Mustaine überhaupt erst zur Entfaltung brachte.
Ich glaube, dass Lars Vision, seine Energie und seine Connections (zusammen mit Johnny Zazula) ein wesentlicher Faktor für den von Anfang an großen Erfolg Metallicas waren.
Da fiel nicht ins Gewicht, dass er "der schlechteste Schlagzeuger der Welt" (Ron) war.
Oder wie Lars es selbst ausdrückte: "Ungefähr fünf Minuten nachdem ich halbwegs Schlagzeug spielen konnte, wurden Metallica gegründet und dann ging alles ganz schnell. Plötzlich hatten wir ein Album draußen, gingen auf Tour und ich saß hinter meinem Drumkit und konnte eigentlich nichts."
Das muss man erstmal hinkriegen!
Dafür langt musikalische Klasse allein nicht!
:D ;)

Metallica waren die Toröffner. Ohne "Kill 'Em All" hätten alle anderen Thrashbands (auch in Deutschland) ihren vermutlich erst später bekommen.
Auch wenn es bei Exodus ohnehin schon spät war.
Wunderbar zusammen gefasst. Der Lars-Laber-Faktor ist selbstblubbernd ein ganz enorm wichtiger Faktor für die Entwicklung von Metallica gewesen.
 
@Noir

Sorry, stimmt natürlich, "No Life Til Leather" ist von 82.
Du verstehst meine Logik nicht? Hm, das mag daran liegen, dass musikalische Vorlieben selten einer Logik folgen. Ich habe beide Bands etwa zeitgleich über Tapetrading kennen gelernt und beides geliebt. Über schlecht kopierte Livetapes, wenn ich mich recht entsinne. Aus irgendeinem Grund - wahrscheinlich lag und liegt es an meinen komischen Ohren - mochte ich Exodus von Beginn an eine Spur lieber ... obwohl die Songs von Metallica sicherlich ausgereifter waren. Da sehe ich auch überhaupt keinen Widerspruch, denn man kann die Ramones besser finden als Rush. Okay, das ist jetzt ein sehr weit her gezogener Vergleich, aber ich denke, Du verstehst, worauf ich hinaus möchte. Bei mir ist "Bonded By Blood" auch deutlich (!) besseevil r gealtert als "Kill 'Em All", die hier sehr selten läuft. Es mag auch daran liegen, dass ich auf der Metallica zwei Songs ernsthaft gar nicht mag und auf dem Exodus-Debüt eben alle Songs sensationell finde. Gerade da beide Bands zu Beginn sehr ähnlich ausgerichtet waren, finde ich, dass das Riffing eine Spur giftiger war und über die Unterschiede zwischen Hunting und Ulrich müssen wir wohl nicht reden. Während ich "Kill 'em All" sehr gut finde, liebe ich "Bonded By Blood". Völliges Bauchgefühl, eventuell sogar unlogisch.

Zum MTV-Vergleich: Da dieses Medium für mich nie irgendeine Relevanz hatte, war die These auch mehr ein Bauchgefühl. Sicherlich hatte auch Exodus ein Major-Label im Rücken, aber die Erfolgskurve, die mit dem Support-Slot der Ozzy-Tour ihren Anfang nahm, über "One" zum Sandmann führte, ist sicherlich so kaum mit normalen Maßstäben erklärbar. Zeitgeist, Verbindungen etc. sind alles Faktoren, die wir nicht wirklich beurteilen können, die aber im Gesamtergebnis zu so einem einzigartigen Aufstieg geführt haben. Sicherlich gab es ein (tolles) Video zu 'Toxic Waltz', aber die Nummer geht sowohl musikalisch wie auch visuell deutlich an der breiten Masse vorbei. Dass man mit den beiden Stampfer-Scheiben kommerziell nicht vorwärts kam, liegt sicherlich auch am etwas unausgereiften Songmaterial. Da fehlen einfach die Hooks. Manchmal denke ich einfach, dass das eben nicht die Musik war, die diese Musiker tatsächlich gefühlt haben. Klar, Gary konnte seine Gitarrenliebe voll ausleben, aber diese leider nicht in sensationelles Songwriting umwandeln.

Im Vergleich zu Slayer war man einfach nicht evil und einzigartig genug. Das Shock-Element ging bei Exodus ja völlig unter. Das waren nette Jungs von Nebenan, die beim Musikmachen einfach den Schuss nicht gehört hatten.

Schaue ich mir meinen gerade zusammen lamentierten Brainfart noch einmal an, ist es wohl genau das, was meine Begeisterung für diese Exodus-Scheibe so ausmacht. Ohne visuellen Schnick-Schnack, einfach drauf los holzen, diese DIY-Attitüde, völlig überzogener Lallbolzen am Mikro, aber musikalisch gerade so durchdacht, dass es immer noch Schweißperlen im Schritt erzeugt. Die Proberaumband von Nebenan, die mit 3 atü auf den Rohren, einfach ihre Wildheit in Musik auslebt.
Finde ich jetzt seltsam, wenn du erst den Charme des Unfertigen, Ungeschliffenen so lobst, dann aber einen Schwanzvergleich zur Kompetenz der Musiker startest. Aber klar, Hunting geb ich dir selbstverständlich, wer würde da schon ernsthaft mit Ulle gehen? Nur sag ich dann Burton und du kannst deine Exodudes direkt wieder einpacken. :D (Ganz davon abgesehen, dass sich Metallica zwar mit dem besseren der beiden Exodus-Klampfer verstärkt, aber im Vergleich zu Mustaine trotzdem abgebaut haben. *husthust*)

Viel wichtiger find ich aber, dass mir bei deiner Beschreibung gerade etwas aufgefallen ist. Also diese Giftigkeit im Riffing, der manische, fast schon hysterische Sänger mit genug Attitüde, um sie in Flaschen abfüllen zu können, diese ultraaggressive Grundstimmung in der Musik und kaum Hooks, aber dafür Riffs, Riffs, Riffs - das ist in der Tat eine Beschreibung, bei der mir das Herz aufgeht. Nur beschreibt das für mich nicht Bonded By Blood, sondern Eternal Nightmare von Vio-lence. Die ist für mich aber ansonsten genau dieser absolute Eckpfeiler in meiner Sammlung wie du ihn für dich mit Bonded By Blood beschreibst. Aus exakt den selben Gründen. Insofern gilt: Ja, ich kann das jetzt viel besser und sogar sehr gut nachvollziehen. Ich finde zwar dennoch weiterhin, dass über die gesamte Szene und die komplette Dekade hinweg niemand anders als die alten Metallica der Dreh- und Angelpunkt sein können, weil die für den Bay Area Thrash das waren, was Maiden für die NWOBHM sind. Head and shoulders above the competition, wie der Engländer so schön sagt. Aber dennoch hat's jetzt mit dieser letzten Ergänzung von dir tatsächlich Klick in meinem Kopf gemacht. Wenn ich den Eternal Nightmare-Vergleich ziehe, ergibt das wirklich komplett Sinn.
...Jetzt würde mich nur noch interessieren, welche zwei Kill 'em All-Songs dir so gar nicht munden. Sind das zufällig Hit The Lights und Jump in The Fire? Nee, oder?
 
Sorry, aber dafür habe ich nur ein LOL übrig.
Für welchen Teil? Dass Hammett damals der fähigere Gitarrist war oder dass Mustaine beide in die Tasche steckt?


Edit: Ich vermute, dass du nicht ernsthaft Mustaine in Frage stellst und dich daher auf den ersten Teil beziehst. Und weiter, dass du den Istzustand von heute auf damals überträgst. Das sollte nämlich mitnichten heißen, dass sich Holt nicht zu einem Monster-Sixstringer entwickelt hat. Das steht völlig außer Frage. Aber 1983 lag der Fall halt noch recht klar. Lass es dir gerne von Gary selbst erzählen:


Hammett wechselte im Frühjahr 83 zu Metallica. Folglich spielte Holt zu dem Zeitpunkt also gerade einmal rund zwei Jahre. Hammett dagegen bereits seit sechs. Und er war es auch, der Holt überhaupt erst seine ersten Griffe beibrachte. Mehr wollte ich damit nicht ausdrücken und ganz sicher nichts über Holts weitere Entwicklung.
 
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Finde ich jetzt seltsam, wenn du erst den Charme des Unfertigen, Ungeschliffenen so lobst, dann aber einen Schwanzvergleich zur Kompetenz der Musiker startest. Aber klar, Hunting geb ich dir selbstverständlich, wer würde da schon ernsthaft mit Ulle gehen? Nur sag ich dann Burton und du kannst deine Exodudes direkt wieder einpacken. :D (Ganz davon abgesehen, dass sich Metallica zwar mit dem besseren der beiden Exodus-Klampfer verstärkt, aber im Vergleich zu Mustaine trotzdem abgebaut haben. *husthust*)

Viel wichtiger find ich aber, dass mir bei deiner Beschreibung gerade etwas aufgefallen ist. Also diese Giftigkeit im Riffing, der manische, fast schon hysterische Sänger mit genug Attitüde, um sie in Flaschen abfüllen zu können, diese ultraaggressive Grundstimmung in der Musik und kaum Hooks, aber dafür Riffs, Riffs, Riffs - das ist in der Tat eine Beschreibung, bei der mir das Herz aufgeht. Nur beschreibt das für mich nicht Bonded By Blood, sondern Eternal Nightmare von Vio-lence. Die ist für mich aber ansonsten genau dieser absolute Eckpfeiler in meiner Sammlung wie du ihn für dich mit Bonded By Blood beschreibst. Aus exakt den selben Gründen. Insofern gilt: Ja, ich kann das jetzt viel besser und sogar sehr gut nachvollziehen. Ich finde zwar dennoch weiterhin, dass über die gesamte Szene und die komplette Dekade hinweg niemand anders als die alten Metallica der Dreh- und Angelpunkt sein können, weil die für den Bay Area Thrash das waren, was Maiden für die NWOBHM sind. Head and shoulders above the competition, wie der Engländer so schön sagt. Aber dennoch hat's jetzt mit dieser letzten Ergänzung von dir tatsächlich Klick in meinem Kopf gemacht. Wenn ich den Eternal Nightmare-Vergleich ziehe, ergibt das wirklich komplett Sinn.
...Jetzt würde mich nur noch interessieren, welche zwei Kill 'em All-Songs dir so gar nicht munden. Sind das zufällig Hit The Lights und Jump in The Fire? Nee, oder?
Cool, wie wir uns hier in immer hleiner werdenden Buchstaben-Strudeln einen zurecht diskutieren. I like.

Dass Burton über McKillop steht, ist wohl unfraglich, beim Gitarren-Duo bin ich aber eher bei Holt/Hunolt, obwohl Hetfield sicherlich ein sensationeller Rhythmus-Klampfer ist. Ich finde das übrigens nicht widersprüchlich, denn auch kompetente Player können ungeschliffen klingen.

Den Vio-lence Vergleich finde ich passend. Sehr giftiges Riffing, dazu dieser völlig hysterische Gesang mit dieser abartigen Phrasierung. Schade, dass er in den letzten Jahren wohl einen mittelschweren Dachschaden erlitten hat und Vio-lence zu Killian Inc. degradiert hat.

Mit dem Dreh-und Angel-Punkt werden wir uns nicht ganz einig. Vielleicht definieren wir diesen Begriff aber auch unterschiedlich, was ja nicht schlimm ist.
Die "Kill 'Em All"-Songs, die ich nicht mag sind tatsächlich "Jum In The Fire" (zweitschlimmster Song der tollen Phase nach 'Leper Messiah') und 'No Remorse'. 'Seek & Destroy' brauche ich zwar auch nicht nocheinmal hören, aber die Nummer finde ich an sich ziemlich gut.
 
Schade, dass er in den letzten Jahren wohl einen mittelschweren Dachschaden erlitten hat und Vio-lence zu Killian Inc. degradiert hat.

Woher nimmst Du diese Erkenntnis?
 
Cool, wie wir uns hier in immer hleiner werdenden Buchstaben-Strudeln einen zurecht diskutieren. I like.

Dass Burton über McKillop steht, ist wohl unfraglich, beim Gitarren-Duo bin ich aber eher bei Holt/Hunolt, obwohl Hetfield sicherlich ein sensationeller Rhythmus-Klampfer ist. Ich finde das übrigens nicht widersprüchlich, denn auch kompetente Player können ungeschliffen klingen.

Den Vio-lence Vergleich finde ich passend. Sehr giftiges Riffing, dazu dieser völlig hysterische Gesang mit dieser abartigen Phrasierung. Schade, dass er in den letzten Jahren wohl einen mittelschweren Dachschaden erlitten hat und Vio-lence zu Killian Inc. degradiert hat.

Mit dem Dreh-und Angel-Punkt werden wir uns nicht ganz einig. Vielleicht definieren wir diesen Begriff aber auch unterschiedlich, was ja nicht schlimm ist.
Die "Kill 'Em All"-Songs, die ich nicht mag sind tatsächlich "Jum In The Fire" (zweitschlimmster Song der tollen Phase nach 'Leper Messiah') und 'No Remorse'. 'Seek & Destroy' brauche ich zwar auch nicht nocheinmal hören, aber die Nummer finde ich an sich ziemlich gut.
Hm, das mit dem H-Team beziehst du auf die gesamte Dekade, richtig? Puh, weiß ich gar nicht, welches Duo ich da stärker finde. Eigentlich immer das von Megadeth, hahaha. Ich fand Hammett stets ein wenig unterschätzt und dann ist da der berühmte Hetfield-Crunch, wie du richtig schreibst. Andererseits sprechen wir halt auch vom H-Team, ne? Die zwei haben sich damals echt gesucht und gefunden. Und man bekommt keinen Spitznamen verpasst, wenn man nicht irgendwie aus der Masse heraussticht, nicht wahr? ...Sorry, ich weiß es wirklich nicht. Ich mach es mir einfach und sage, dass das H-Team wirklich sehr, sehr gut war, aber zu Namen wie Mustaine oder Skolnick noch Luft hatte.

Sieh an, zumindest ein Treffer mit Jump In The Fire. Ich hab deshalb gefragt, weil das die beiden Songs auf Kill 'em All sind, an denen der Zahn der Zeit für mich am meisten genagt hat. Irgendwie hat doch jedes der ersten drei Metallica-Alben zwei Nummern an Bord, die das sonstige Niveau nicht halten können. Auf dem Debut sind das mMn halt diese.


---


@topic

Ach, und weil sie gerade wieder ihre Runden dreht, muss ich das jetzt doch noch mal loswerden: Ich versteh echt nicht, warum die Pleasures... öfter mal so schlecht wegkommt. Ich hatte die - inspiriert durch den kleinen Diskurs hier - bestimmt 10x laufen in den letzten Tagen und bin voll drin im Fieber. Wenn ich bspw. die Titelstücke von Debut und Nachfolger nebeneinander halte, wirkt Pleasures Of The Flesh auf mich eindeutig vielschichtiger, mehrdimensionaler, größer und deshalb um so viel spannender. Das Teil kann regelrecht süchtig machen. Dann haste da diesen eh schon ultraderben Opener, dem Hunting mit bewusst rohem, ungelenkem Drumming noch mal ein zusätzliches Brutalitätslevel verpasst. Das klingt schon fast teutonisch, wie die Band darin über den Hörer herfällt. Ich fühle mich davon jedenfalls immer wieder an Dinger wie Kreators Blind Faith erinnert. Als Kontrast dazu findet man allerdings auch ein Ding wie Til Death Do Us Part mit einem wahren Mördergroove. Quasi ein verloren gegangener Mosh Part aus Anthrax' Hochphase auf Songlänge ausgewalzt. Mit Seeds Of Hate gibt's zudem eine echte Bonded By Blood-Gedächtnisnummer. Oder nehmt Faster Than You'll Ever Live To Be. Und bis hierhin hab ich die beiden Album-Highlights und Thrash-Klassiker Brain Dead und Chemi-Kill noch nicht mal erwähnt. Das ist so eine verdammt geile, völlig zu Unrecht unterschätzte Scheibe... Ich finde außerdem, dass die vom Sängerwechsel obendrein sogar noch profitiert. Ja, ich weiß - Baloff, killing poseurz, bliblablubb.... Und nein Zetro ist nicht mal ein irgendwie herausragender Sänger. Aber er hat halt doch mehr Variabilität in der Stimme als sein Vorgänger und exakt das hat diese Platte gebraucht, um aufs nächste Level zu klettern. Und dass die Produktion im Vergleich zum Erstling ein Quantensprung war, wird ja wohl niemand bestreiten. Echt mal, ihr habt doch doofe Ohren, ihr Zweifler! :D

Einziger echter Kritikpunkt: Parasite war wohl so was wie der Versuch eines zweiten Piranhas. Aber mit den Viechern legste dich echt besser gar nicht erst an.
.... Ach ja, fast vergessen: Das Cover ist zugegebenermaßen auch nicht gerade der große Wurf.
 
Da will ich gerade hier raus, da schickst Du einen erneut coolen Beitrag aus dem Köcher.
H-Team: Ich meinte natürlich Holt/Hunting.:D
Sicherlich sind die beiden von Dir genannten Klampfer spieltechnisch besser, aber das am besten geölte Duo als Gesamtpaket bleiben Rick und Gary für mich. Skolnock fährt bei mir etwas unter dem Radar, weil ich die Band halt sehr selten auflege und bei Mustaine gab es halt nie auch noch rosarote Sympathiepunkte von mir. Wobei die beiden ersten Megadeth-Scheiben bei mir schon dicht hinter dem Exodus-Debüt durchs Ziel rattern.

Bei der "Pleasures"-Analyse bin ich komplett bei Dir. Neben 'Parasite' finde ich den Stampfer'Brain Dead' auch nicht so toll, aber der Opener, der Titelsong und vor allem 'Chemi-Kill' killen mal eben alles wech. Wer das Vorabdemo mit Baloff am Mikro kennt, wird zwar dessen rüpelhaftes Gelalle vermissen, aber Zetro passt da wie Faust aufs Auge hin. War für mich nie ein Manko zu diesem Zeitpunkt der Bandgeschichte. Lediglich der Sound der Scheibe könnte etwas mehr Crunch haben. Aber nach knapp 40 Jahren stört mich so etwas nicht mehr.
 
Pleasures Of The Flesh ist imo eins der schwächsten Exodus-Alben überhaupt. Fabulous Disaster ist zum Beispiel tausendmal besser, und Bonded By Blood ist auch in meiner Welt das beste Thrash-Album. Reign In Blood ist natürlich gigantisch, in meinem persönlichen Slayer-Ranking aber nur Platz 2 oder 3 - je nach Tagesform.
Den ersten Satz unterschreibe ich! Bin damals mit "Fabulous Disaster" (begeistert) eingestiegen, habe mir "Bonded By Blood" umgehend nachgekauft, "Pleasures ..." aber außen vor gelassen, weil niemand aus meiner Metal-Peer-Group wirklich von der Scheibe geschwärmt hat. Irgendwann dann doch besorgt und enttäuscht gewesen, was bis heute anhält. Man kann sich beim Sound aufhalten, aber letztlich ist das teilweise unausgegorene Songwriting der Dreh- und Angelpunkt meiner Kritik. Schon beim zweiten Song "'Til Death Do Us Part" schlafen mir die Füße ein und "Brain Dead" ist da kaum besser. Oder ein Song wie "Faster Than You'll Ever Live To Be" ... Könnte so ein geiler Kracher sein, wenn die Band nicht einen Chorus dazu geschrieben hätte, der unauffälliger ist als ein weißes Ganzkörper-Kondom im Telekom-Block. Viele Songs sind zwar gut, kommen dennoch nicht richtig aus dem Sattel. Für mich fehlt oft der letzte Kick. Kurzum: "Pleasures Of The Flesh" ist neben "Force Of Habit" imho die schwächste Scheibe der Band.

Hier ist mein Exo-Ranking (das aktuelle Album "Persona Non Grata" fehlt noch, da zu wenig gehört):

1. Bonded By Blood - 10
2. Fabulous Disaster - 9
3. Tempo Of The Damned - 9
4. Exhibit B - The Human Condition - 9
5. The Atrocity Exhibition - Exhibit A - 8,5
6. Blood In Blood Out - 8,5
7. Shovel Headed Kill Machine - 8,5
8. Impact Is Imminent - 8
9. Pleasures Of The Flesh - 8
10. Force Of Habit - 7,5
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Wobei die beiden ersten Megadeth-Scheiben bei mir schon dicht hinter dem Exodus-Debüt durchs Ziel rattern. [...]
An meine Brust, Du Luder!:jubel:
Mustaine braucht keine Sympathiepunkte. Es weiß doch eh die ganze Welt, dass der Mann Pimmel durch und durch ist. Das macht seine Alben aber nicht schlechter und frühe Megadeth sind nun mal magnifique! Und dass du gerade die ersten beiden aus der Poland/Samuelson-Ära erwähnst, wärmt mir echt das Herz. Üblicherweise hörste immer nur Rust In Peace hier, Rust In Peace da. Zweifellos ein Mörderalbum, aber die frühen Megadeth bis 86/87 hatten einfach eine ganz spezielle Magie. Poland wird vielleicht noch ab und zu wohlwollend erwähnt, doch gerade Samuelsons Leistung am Schlagzeug ist unterbewertet as fuck. Überhaupt nichts gegen Menza, aber was Feeling, Finesse und Spielwitz angeht, hatte Samuelson einfach dieses berühmte Prise X dabei, die sein Spiel zu etwas Besonderem machte.

Beim H-Team verstehen wir uns schon richtig, keine Sorge. Nur bezieht sich deine Beurteilung doch auf deren gesamte Amtszeit, nicht wahr? Ich hake deswegen so penetrant nach, weil ich mich mit meinem Kommentar zu den Fähigkeiten der Exodus-Gitarristen ursprünglich ja nur auf den Zeitpunkt von Hammetts Wechsel, also Frühjahr 83 bezogen habe. Insgesamt sieht die Rechnung selbstverständlich ganz anders aus.
Wenn ich mich unbedingt auf ein Duo festlegen muss, dann gehe ich nach wie vor mit Megadeth und dahinter vermutlich mit dem von Slayer. Sind allerdings beides keine Bay Area-Bands, von daher kann ich mit deinem Votum sehr gut leben, da sich das H-Team wirklich perfekt gegenseitig ergänzt hat.

Das Pleasures...-Demo kenn ich natürlich, logo. Ich will da auch gar nicht behaupten, dass es Baloff darauf schlecht oder wenigstens schlechter gemacht hätte. Das wäre einfach nicht fair. Nur fehlt er mir auf dem Album halt umgekehrt null und wenn ich Debut und Nachfolger nebeneinander lege, kickt mich Zetro unterm Strich ein µ mehr, weil er in meinen Ohren ein wenig variabler klingt. Das ist allerdings letztendlich einzig und allein die berühmte Geschmacksfrage, zugegeben.



[...]
8. Impact Is Imminent - 8
9. Pleasures Of The Flesh - 8
[...]
Pleasures... hinter Impact...? *röchel*


- - -


Kurz und knackig meine Liste:

01 Pleasures Of The Flesh / Tempo Of The Damned - 9
02
03 Fabulous Disaster - 8,5
04 Bonded By Blood - 8
05 Impact Is Imminent - 6,5

Auch wenn ansonsten noch die Force Of Habit im heimischen Regal rumgammelt, gilt für den Rest: Brauche oder kenne ich (noch) nicht.
 
An meine Brust, Du Luder!:jubel:
Mustaine braucht keine Sympathiepunkte. Es weiß doch eh die ganze Welt, dass der Mann Pimmel durch und durch ist. Das macht seine Alben aber nicht schlechter und frühe Megadeth sind nun mal magnifique! Und dass du gerade die ersten beiden aus der Poland/Samuelson-Ära erwähnst, wärmt mir echt das Herz. Üblicherweise hörste immer nur Rust In Peace hier, Rust In Peace da. Zweifellos ein Mörderalbum, aber die frühen Megadeth bis 86/87 hatten einfach eine ganz spezielle Magie. Poland wird vielleicht noch ab und zu wohlwollend erwähnt, doch gerade Samuelsons Leistung am Schlagzeug ist unterbewertet as fuck. Überhaupt nichts gegen Menza, aber was Feeling, Finesse und Spielwitz angeht, hatte Samuelson einfach dieses berühmte Prise X dabei, die sein Spiel zu etwas Besonderem machte.

Beim H-Team verstehen wir uns schon richtig, keine Sorge. Nur bezieht sich deine Beurteilung doch auf deren gesamte Amtszeit, nicht wahr? Ich hake deswegen so penetrant nach, weil ich mich mit meinem Kommentar zu den Fähigkeiten der Exodus-Gitarristen ursprünglich ja nur auf den Zeitpunkt von Hammetts Wechsel, also Frühjahr 83 bezogen habe. Insgesamt sieht die Rechnung selbstverständlich ganz anders aus.
Wenn ich mich unbedingt auf ein Duo festlegen muss, dann gehe ich nach wie vor mit Megadeth und dahinter vermutlich mit dem von Slayer. Sind allerdings beides keine Bay Area-Bands, von daher kann ich mit deinem Votum sehr gut leben, da sich das H-Team wirklich perfekt gegenseitig ergänzt hat.

Das Pleasures...-Demo kenn ich natürlich, logo. Ich will da auch gar nicht behaupten, dass es Baloff darauf schlecht oder wenigstens schlechter gemacht hätte. Das wäre einfach nicht fair. Nur fehlt er mir auf dem Album halt umgekehrt null und wenn ich Debut und Nachfolger nebeneinander lege, kickt mich Zetro unterm Strich ein µ mehr, weil er in meinen Ohren ein wenig variabler klingt. Das ist allerdings letztendlich einzig und allein die berühmte Geschmacksfrage, zugegeben.




Pleasures... hinter Impact...? *röchel*


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Kurz und knackig meine Liste:

01 Pleasures Of The Flesh / Tempo Of The Damned - 9
02
03 Fabulous Disaster - 8,5
04 Bonded By Blood - 8
05 Impact Is Imminent - 6,5

Auch wenn ansonsten noch die Force Of Habit im heimischen Regal rumgammelt, gilt für den Rest: Brauche oder kenne ich (noch) nicht.

Ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man heutzutage von einer Band 5-6 Alben kennt oder gar besitzt,
aber trotzdem den Rest der Diskographie nicht "kennt". Ich könnte das nicht. Da wäre die Neugier auf den "Rest" viel zu groß
und ich würde/müsste zumindest digital ein Ohr riskieren. ;)
 
Ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man heutzutage von einer Band 5-6 Alben kennt oder gar besitzt,
aber trotzdem den Rest der Diskographie nicht "kennt". Ich könnte das nicht. Da wäre die Neugier auf den "Rest" viel zu groß
und ich würde/müsste zumindest digital ein Ohr riskieren. ;)
Das lässt sich zumindest bei mir recht simpel mit schwindendem Interesse erklären. Konkretes Beispiel Exodus: Die hab ich wie so viele andere Thrash-Bands in grauer Vorzeit für mich entdeckt und ab da brav weiter verfolgt. Im Laufe der Zeit haben mich ihre jeweils neuen Sachen allerdings immer weniger abgeholt bis schließlich irgendwann ein Kipppunkt erreicht war, ab dem mein Interesse so gering geworden war, dass ich nicht mal mehr gezielt reingehört habe.

Edit: Um das vielleicht noch etwas konkreter darzustellen: Heute besitze ich von der Exodus-Diskographie immer noch alles bis einschließlich 1992 plus Tempo Of The Damned. Darüber hinaus hatte ich früher zudem noch alles bis einschließlich der beiden Atrocity-Scheiben (allerdings ohne Let There Be Blood) im Regal stehen. Die haben jedoch alle meinen persönlichen "test of time" nicht bestanden und wurden deshalb wieder verkauft. In die letzten beiden Alben mit Zetro habe ich daher mangels Interesse nicht mal mehr reingehört. Ich schließe das für die Zukunft nicht kategorisch aus, aber sie genießen derzeit halt nur eine geringe Prio.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na komm, das darf dich jetzt wirklich nicht mehr überraschen. Die Meinung vertrete ich hier doch schon die ganze Woche über und es stand exakt so bereits in meinem Eingangspost vom Sonntag drin:

[...]
Bold statement meinerseits: Es ist furzegal, welchen Sänger ihr letztlich bevorzugt, aber die beste Exodus hat halt nun mal - hands down - Zetro eingesungen. Denn das ist je nach Tageslaune entweder Pleasures Of The Flesh oder Tempo Of The Damned. Wenn du was von Exodus brauchst, dann diese beiden.
Pfeif auf Bonded By Blood.:jubel:
 
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