FISH - The Company of Derek W. Dick

The Metallian

Till Deaf Do Us Part
Komisch, wenn hier schon Marillion behandelt werden, dann darf auch der alte Schotte mit Teilzeitsitz in Karlsruhe nicht fehlen.

Ich habe FISH als Sänger logischerweise zuerst als Sänger von Marillion kennengelernt.
Kayleigh, klar, das war damals 1985 der Song der Stunde und gefiel mir allein schon deshalb gut,
weil ich als SAGA-Fan auf derartige Sounds stand und immer noch stehe.
Das dazugehörige Album Misplaced Childhood in Form einer Cassette wurde sich dann einige Monate später aus der Fahrbücherei,
die jede Woche bei uns auf´m Dorf Halt machte, ausgeliehen und von einem Kumpel auf eine Leercassette überspielt.
Der war nämlich anno dazumal der Einzige, der ein Doppel-Cassettendeck hatte.
Dann kam das Nachfolgealbum Clutching At Straws raus, der erste ausgekoppelte Song Incommunicado war nett aber irgendwie auch unspektakulär.
Zumindest als man ihn die ersten 2-3 Male hörte, später dann wuchs er doch noch, aber da war FISH schon aus der Band ausgestiegen.
Das bekam man damals ja nur zeitversetzt über die Bravo, Pop Rocky und Co. mit bzw. war ein Thema bei Formel 1,
das Rock Hard, den Metal Hammer gab´s bei uns auf´m Dorf nicht.


Tja, FISH machte dann also als Solokünstler weiter.
Ich hatte ihn dann aber aus dem Blickfeld und somit aus den Ohren verloren, da ich mich immer mehr den härten Klängen des Heavy Metal zuwandte
und nur die Alltime-Faves weiterverfolgt wurden.
Marillion mit Steve Hogarth und FISH als Solokünstler fielen da hinten runter.

Aber einige Jahre später, mit mehr Geld in der Tasche, älter geworden und den Blick sowohl zurück als auch zur Seite gerichtet,
was es denn abseits meines Metals so noch gibt, fiel mein Blick wieder zurück auf FISH bzw. dessen Frühphase mit Marillion.
Und dann fing ich an, mir seine Soloalben nach-und-nach zu kaufen, die mir mal mehr und mal wenige gefallen.
Nicht alle Alben sind gelungen, aber komplette Totalausfälle sind meiner Meinung nach auch nicht darunter.
Klar, stimmlich kann er nicht mehr an vergangene Zeiten anschließen, nur sporadisch kommt noch sein
markantes Timbre durch und er hat live bei einigen Songs gut zu kämpfen, aber das macht
er durch sein Auftreten und die charmante Plauderei im deutsch-englisch-Mix wieder wett.
Aber ich finde durchaus, daß man ihn nicht nur auf seine bekanntesten Songs von und mit Marillion
und dann noch "Virgil In A Wilderness Of Mirrors" und "Eternal Exile" beschränken sollte.
Das zur Zeit noch aktuelle Album "A Feast Of Consequences" ist durchweg gut bis sehr gut geworden, die Special Edition in Buchform macht optisch auch schön was her.
Ich freue mich schon auf sein kommendes Album "Weltschmerz", auch wenn es sein letztes Album mit anschließend letzter Tournee sein soll.
Ist zwar schade, aber lieber so als sich immer weiter auf die Bühne und ins Studio quälen zu müssen.
Ich denke aber schon, daß er immer mal wieder Auftritte haben wird und er nicht komplett von der musikalischen Landschaft verschwinden wird,
es dürfte aber um einiges ruhiger um den guten Derek werden. Zumindest, was seinen musikalischen Output angeht.
Drücken wir also die Daumen, daß es ihm in ein paar Jahren, wenn Weltschmerz veröffentlicht wurde und die Tour gelaufen sind,
er mit Schauspielauftritten nicht komplett ausgelastet ist, langweilig wird und er uns deshalb plötzlich und unerwartet neue Songs vorstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
UPCOMING SHOWS
Clutching at Straws
30th Anniversary Performances

As a prelude to the release of his new studio album ‘Weltschmerz’ in the Summer of 2018, Fish is following up his acclaimed 2015-16 final performances of the ‘Misplaced Childhood’ album
with a farewell 30th anniversary visit to ‘Clutching at Straws’, his last album with former band ‘Marillion’.
Fish will be performing the entire album and associated songs from that period, some never played live before, together with material from his solo career.
It’s a rare chance to hear a unique set list that most likely will never be repeated as his next scheduled indoor shows in Europe in the Autumn of 2018 will incorporate songs
from the ‘Weltschmerz’ album together with the final full performances of ‘Clutching at Straws’.


Bereits vor drei Jahren hatte Fish verkündet, dass er sich 2020 endgültig aus dem Musikgeschäft verabschieden werde. Das wäre dann das Ende einer erstaunlichen Karriere, die vor 37 Jahren ihren Anfang nahm, als Derek William Dick, der sich fortan Fish nannte, bei Marillion als Sänger engagiert wurde. Mit denen schuf er Prog-Klassiker wie „Fugazi“ und „Misplaced Childhood“, doch 1988 gingen Fish und Marillion getrennte Wege.

Fish als Solokünstler
Der Sänger verfolgte von da an seine Solokarriere, wobei er in Sachen Verkaufszahlen zwar nicht mehr an „Misplaced Childhood“ herankam, aber dafür stets hoch geachtete Alben veröffentlichte. Zuletzt war er mit seiner „Farewell To Childhood“-Tour in Deutschland zu Gast, bei der er das Kult-Album von 1985 erstmals seit Jahren und wohl auch zum letzten Mal wieder in ganzer Länge live aufführte. Aktuell arbeitet er noch an seinem finalen Album „Weltschmerz“, im Herbst ist er dann wieder auf den deutschen Bühnen zu Gast.

Termine:
28.09. Köln, Die Kantine
29.09. Hannover-Isernhagen, Blues Garage
11.10. Hamburg, Fabrik
12.10. Oldenburg, Kulturetage
14.10. Berlin, Kesselhaus
30.10. Bochum, Zeche
31.10. Osnabrück, Rosenhof
01.11. Aschaffenburg, Colos Saal
 
Marillion mit Fish als Sänger waren eine der ersten Bands, an denen ich mein Herz verlor.
Sein Nachfolger, so gut er auch sein mochte, konnte ich nie recht ernst nehmen.
Keiner hatte damals bei mir eine Chance gegen den schottischen Holzfäller.
Schon gar nicht dieses dünne Bürschchen von Hogarth :D.

Aber das ist eine andere Geschichte, hier soll es ja um den Herrn Dick gehen.

Seine Solo Karriere habe ich bis auf die Anfänge nicht recht verfolgt.
Für mich war Fish immer Marillion. So engstirnig es sich auch anhören mag.
Live habe ich ihn nie gesehen.
Der von mir sehr geschätzte @RageXX sprach davon, dass er gar nicht mehr gut bei Stimme wäre.
Kann natürlich nur eine Momentaufnahme gewesen sein. Aber auch andere Leute die ihn auf seinen letzten Touren "erlebt" hatten, sprachen von einem mittelschweren Desaster.

Ich würde ja gerne nach Bochum pilgern, gerade "Clutching at Straws" halte ich für ein eher unterschätztes Fish-Marillion Werk.
Wer weiß...
 
Ja, leider hat @CimmerianKodex damit Recht. Ich habe Fish bislang (leider, muss ich dazu sagen) nur ein Mal auf der Night of the Prog auf der Loreley 2015 erleben dürfen - und da war gesanglich leider zumeist wenig übrig von der charismatischen Stimme. Selbst (oder gerade) "Kayleigh" ging gnadenlos unter. Zu seinem persönlichen Desaster wurde es dann, als Steven Rothery einen Tag nach Fish's Auftritt mit einem jungen, dynamischen Sänger einige Songs der Fish-Ära intonierte. Im direkten stimmlichen Vergleich war Fish da ganz klar unterlegen, dazu Rotherys magisches Gitarrenspiel....etwas unglücklich, auch von den Machern der NotP.

Trotzdem war es ein Erlebnis, Fish zu erleben: Querdenker, Musiker, Bühnenpräsenz, Kommunikation mit dem Publikum: ich bin froh, ihn noch mal gesehen zu haben und mir geht es wie Vielen: Marillion und Fish haben die Klassiker gebastelt. Damit will ich nichts gegen die Hogarth-Alben vorbringen, zumal mein Wissen hierüber recht lückenhaft ist. Doch ein "Script for a Jester's Tear" bleibt ein "Script for a Jester's Tear": unerreicht! Nicht nur von Marillion selbst ;-).

Ich schätze die Solo-Werke von Fish, zumal ich davon mehr besitze, als Marillion-Alben mit Hogarth. Ich mag die Texte von Fish und seine Art, Songs zu schreiben. Und vielleicht werde ich mich auch aufmachen Richtung Bochum. Eine große Persönlichkeit der Rockmusik noch einmal live erleben, auch mit gesanglichen Einschränkungen.

"Sunsets on Empire" würde ich von den mir bekannten Solowerken vorziehen, dicht gefolgt von den beiden ersten Alleingängen "Vigil in a Wilderness of Mirrors" und "Internal Exile". Auch das oftmals gescholtene "Raingods with Zippos" gefällt mir sehr gut.
 
Den Herrn mag ich natürlich auch, obwohl ich sehr spät in den 90ern mit "Holidays in Eden", also Hogarth als Sänger zu Marillion gestoßen bin. Außerdem hab ich ihn ein paar Mal persönlich kennen lernen dürfen, wo er ein recht angenehmer Zeitgenosse war. Das soll ja nicht immer der Fall sein ;) Da er eine ziemlich enge Verbindung zu Deutschland hat, spricht er auch einigermaßen gut Deutsch.

"Vigil In A Wilderness Of Mirrors" ist für mich nach wie vor ein großer Klassiker und unerreicht. Keines seiner Alben konnte da wieder anknüpfen. "Raingods With Zippos" allerdings ist nah dran.
 
Gestern gerade zufällig Clutching At Straws gehört und nun ein Gig (Oldenburg) relativ nah. Und auch noch Freitag! 38,50 €, geht ja noch!

Das sollte ich mal im Auge behalten!!!
 
Karte für Hamburg (Fabrik) am 11.10.2018 habe ich hier liegen.

Die Vorab-EP A Parley With Angels eben auf seiner Homepage zusammen mit Filed of Crows gekauft.
Freue mich schon auf´s Konzert und auf das kommende Album "Weltschmerz".
Unten das neue "Video" zum Vorabsong "Man With A Stick".


A-Parley-With-Angels-Digipack-front.jpg


 
Karte für Hamburg (Fabrik) am 11.10.2018 habe ich hier liegen.

Die Vorab-EP A Parley With Angels eben auf seiner Homepage zusammen mit Filed of Crows gekauft.
Freue mich schon auf´s Konzert und auf das kommende Album "Weltschmerz".
Unten das neue "Video" zum Vorabsong "Man With A Stick".


A-Parley-With-Angels-Digipack-front.jpg



Hoffentlich wirst Du nicht enttäuscht.
Man munkelt doch arg verstärkt, dass der Schotte, ähnlich wie Meat Loaf, auf der Bühne seine Stimme verloren hat.
 
Hoffentlich wirst Du nicht enttäuscht.
Man munkelt doch arg verstärkt, dass der Schotte, ähnlich wie Meat Loaf, auf der Bühne seine Stimme verloren hat.

Habe dazu ja weiter oben etwas geschrieben...gesanglich sollte man in der Tat nicht zuviel erwarten. Die Bühnenpräsenz aber ist dennoch nach wie vor gegeben - ohne Arroganz, einfach nur mächtig, kaum anders zu nennen.

Und: Fish hat etwas zu sagen! Er hat Charisma und "Eier", eher der Lemmy als der Bono unter den "Aktivisten", wenn es etwas zu sagen gibt. Frei raus, gerne mitten auf die Fresse und im Zweifel auch absolut "political incorrect". Dies flechtet er in seinen Set in Form von Ansagen durchaus ein und zwar in überaus unterhaltsamer Form. Habe es auf der Lore selbst zwar nur einmal gesehen, aber so soll es wohl generell sein und immer gewesen sein.

Kurz: er ist eine Persönlichkeit und weitaus mehr als "nur" ein guter Musiker. Von daher denke sogar ich bei jeder anstehenden Tour des Schotten noch mal über einen Besuch seiner Konzerte nach....

Zum aktuellen Song: gefällt er mir sehr gut! Ein wenig "klassischer" Fish-Sound mit eher konventionelle Drum- and Base Songstruktur - wirkt sehr frisch, die Gitarrenarbeit finde ich sehr facettenreich. Auffällig: der Meister singt in "überschaubaren" Strukturen, verlangt seiner Stimme nicht mehr ab, als diese offenbar zu geben hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ich war April 2016 auf der letzten Childhood-Tour in der Markthalle.
Weiß also, dass ich den Fish der 80er und 90er nicht erwarten darf, er klingt rau und leicht kratzig.
Da die Tour dann ja noch nicht so lange läuft, kann es durchaus sein, dass er noch gut klingt.
Obwohl, er ist ja gerade in Schottland und England unterwegs, von daher....
Ach, egal.
Ich warte einfach mal ab, freue mich auf das kommende Album "Weltschmerz" und darauf,
dass hoffentlich so in der nächsten bis übernächsten Woche die anderen beiden gekauften CDs ankommen.
 
Alter-Falter, was war das gestern für ein geiles Konzert.
Und zwar von beiden Bands.

Doris Brendel (Fish´s Backgroundsängerin) plus Band war wirklich gut.
Also wirklich gut.
Musikalisch mal hart, mal hardrockig, dann zart, dann progressiv.
Alles drin, alles dran.
Dazu der Steampunk-Style der Band.
Hat mir echt gut gefallen.
Show, Style, Musik: Geil.

Hatte nach dem Konzert gleich 3 Alben für den Preis von 2 gekauft, mit dem Drummer geschnackt und auf dem Livealbum Autogramme bekommen.

Bilder hier:

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Fish war im Anschluß wirklich gut bei Stimme, klar, 1988 ist 30 Jahre her, aber dafür klang er wirklich nach Fish.
Das Timbre war da, der Gesang kam wirklich gut.
Die Band ist hervorragend eingespielt, da sitzt jeder Ton und jeder Einsatz.
Auch der Sound war gut (bis auf eine kurze, etwas zu laute Gitarreneinstellung), zumindest da, wo ich in der Fabrik stand.
Die neuen Song von "A Parley With Angels" passen gut zum Kontext und wurden geschickt in das Tour-Thema
zum 30-jährigen Jubiläum von Clutching At Straws eingefügt.
Musste bei den Parley-Songs das eine und andere Mal an David Gilmour und dessen Gitarrensoli denken.
Auch die launigen Ansagen in einem deutsch-schottischem-englisch-Mix kamen gut rüber (if you understand, you understand).
Man (also ich jedenfalls) verstand jedes Wort, er gab einen kurzen Kommentar zum Brexit ab, zu Trump und
erzählte auch so halt die eine und andere kleine Anekdote zur Entstehung von Clutching und A Parley.
Doch, war ein rundum gelungener Abend.
Schade, dass das die letzte Tour von Derek William Dick, genannt Fish, sein soll.
In der Form darf er gerne nach Hamburg zurück kehren.

Gut fand ich auch, dass das Motto des Abends halt nur aus Clutching At Strwas und A Parley With Angels bestand
und es keine der branchenüblichen Touren war, so wie sie viele Bands ja fahren, also einer Best-Of-Solo-Songs-plus-den Hit-der-anderen-Band.

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Ja, deshalb bin ich noch am überlegen, ob ich mir für 60, 70 € eine Karte hole.
Saga kosten auch nicht viel weniger.
Und dann auch noch unter der Woche.
Was tun?
 
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