Fragen und Anmerkungen rund ums Forum

Ich habe mir bei meiner Schreibe durchaus etwas gedacht und habe das, ohne es explizit zu schreiben, auf das www als solches und nicht das DFF im Speziellen gemeint. Ich behaupte nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, aber der Status Quo der Hetze und Fehlinformation in Anonymität, die wir derzeit an vielen Orten des www haben, kann nicht zufriedenstellend sein. Im realen Leben, wenn wir fremden Menschen zwar nicht mit unserem Namen, aber zumindest mit unserem Antlitz gegenüber treten, haben wir uns doch auch meistens so unter Kontrolle, dass wir nicht wild rumpöbeln und hetzen. Diese Netiquette wünsche ich mir auch in der virtuellen Welt. Und ja, you may say I'm a dreamer. But I'm not the only one...

Das Ding ist ja, dass die reguläre Strafverfolgung bei Bedarf recht einfach an die meisten Klarnamen kommen könnte. Viel Arschlochverhalten und Desinformation findet sogar unter Klarnamen (Facebook/Insta/Twitter) statt. Die Klarnamenpflicht ist bei Licht betrachtet leider ein weitestgehend nutzloses Instrument das meist anständig gemeint ist, im Effekt aber nix bringt, eher sogar schadet.
 
Spannend, dass statt einer Argumentation in der Sache erstmal ein Angriff auf die Personen erfolgt, deren Meinung einem nicht passt. Keine Bange, ich bin weder begriffsstutzig, naiv oder bemitleidenswert ;)


Das dann nachzuschieben ist dann gemäß dem Motto: "Ihr seid alle Arschlöcher, aber hey, ich greife niemanden persönlich an."

Ich habe mir bei meiner Schreibe durchaus etwas gedacht und habe das, ohne es explizit zu schreiben, auf das www als solches und nicht das DFF im Speziellen gemeint. Ich behaupte nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, aber der Status Quo der Hetze und Fehlinformation in Anonymität, die wir derzeit an vielen Orten des www haben, kann nicht zufriedenstellend sein. Im realen Leben, wenn wir fremden Menschen zwar nicht mit unserem Namen, aber zumindest mit unserem Antlitz gegenüber treten, haben wir uns doch auch meistens so unter Kontrolle, dass wir nicht wild rumpöbeln und hetzen. Diese Netiquette wünsche ich mir auch in der virtuellen Welt. Und ja, you may say I'm a dreamer. But I'm not the only one...
Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe. Das, was Du glaubst, aus meinem Post herauszulesen, zum Beispiel persönliche Angriffe, habe ich nämlich nicht geschrieben.
 
Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe. Das, was Du glaubst, aus meinem Post herauszulesen, zum Beispiel persönliche Angriffe, habe ich nämlich nicht geschrieben.
Na ja: deine Wortwahl war da schon etwas daneben. Zumindest das 'bemitleidenswert' hättest du dir kneifen können.

Wie gesagt: ich überlasse das jedem selbst, bin aber persönlich eh zu vielen hier (mit Adresse) bekannt, als dass es viel Sinn ergeben würde, hier einen auf 'geheim' machen zu wollen. Ähnlich ist es ja auch bei z.B. Wolf, Frank, Oliver oder dir - du warst da ja mal mit Foto und Klarnamen in irgend so einem dem Forum nahe stehenden Magazin vertreten, und der Weg von dort zu deinem Usernamen hier ist ein kurzer... ;)

Grundsätzlich (nur hier aufs Forum, also nicht auf China oder das WWW als ganzes bezogen) kann ich aber sagen: wenn jemand den Schritt in die 'Öffentlichkeit' wagt, mit all den möglichen negativen Konsequenzen, die du darin siehst (und die es unzweifelhaft auch gibt - die Frage ist da wohl, wie häufig so etwas passiert), dann erlangt diese Person und ihre Aussagen dadurch bei mir mehr Gewicht, als wenn sie anonym bleiben würde. Ich vertrete hier ja hin und wieder ehr unpopuläre Meinungen, stehe aber (eben weil man mich kennt) auch dafür ein.

Und nicht zu vergessen: das hier ist ein Ort, in dem Moderation stattfindet und Hausrecht angewendet werden kann. Theoretisch gibt es so was bei Facebook, Youtube & Co zwar auch, aber darauf kann man vermutlich lange warten... :)
 
Guter Kommentar zum Thema und der Illusion eines positiven Effektes auf das Verhalten im www:
https://www.google.com/amp/s/www.sp...bo-a-1b3ace37-46e6-413f-b319-cac12d2a0fb2-amp
Sehr guter Kommentar.

Ich sehe das ähnlich. Das Problem ist die fehlende Konsequenz für die Art Kommunikations“kultur“ im Internet. Solange Hetze, Gewaltaufrufe, Beleidigung, Einschüchterung, Bedrohung, Bloßstellung, Diskrimination, Stalking etc mit und ohne Klarnamen nahezu ungehindert praktiziert werden können und auch von öffentlichen Personen (Trump anyone? Eisberg —> Spitze) vorgelebt werden (ebenfalls ohne Konsequenzen), ist es Wurscht, ob Klarnamen genutzt werden. Im Zweifelsfall haben potentielle Opfer eher nur Nachteile. Dass gleichzeitig ein Werteverfall in der Gesellschaft vorangetrieben wird, finde ich schlimm. Gerade Kommunikation und Sprache sowie Umgangsformen sind so wichtig. Wie das Salz in der Suppe.

Sich hier im Forum sicher und geborgen zu fühlen, kommt mir eher wie eine schöne Illusion vor. Das Internet ist offen und abgeschlossene Bereiche fühlen sich imo nur so an.
 
Weiß gar nicht was ich schlimmer finden soll, diejenigen, die sich vom bloßen Vorschlag der Echtfotos schon angegriffen fühlen oder die gönnerhafte Art von dir @Dunkeltroll und @Damage Case. Das ist nicht wirklich eine Frage des Bauchgefühls. Alles, was es im Internetzeitalter braucht, um jemand Wildfremden das Leben zur Hölle zu machen, ist ein Foto und ein Name - Fakt. Das betrifft wichtige Leute, politisch und journalistisch exponierte Personen mehr, klar. Aber es kann auch reichen, einen Gaming-Blog zu betreiben, Musiker oder Konzertveranstalter zu sein. Einmal den Falschen ins Gehege gekommen, und los geht's. Das ist der Grund, warum man Kindern heute beibringt, dass das Internet kein Spielplatz ist. Spielt in eurer Welt keine Rolle? Schön für euch, wer es mal live miterlebt hat, an sich oder an anderen, wird das so schnell nicht vergessen. Und weil ich heute meinen "Zitate aus der Popkultur"-Tag habe: it's a jungle out there & Menschen sind mit Monsterguss überzogene Monster mit Monsterfüllung. Mein Fernsehprogramm weiß das, ihr nicht?
 
Na ja: deine Wortwahl war da schon etwas daneben. Zumindest das 'bemitleidenswert' hättest du dir kneifen können.
Nochmal: ich schrieb, dass ich die (meiner Meinung nach) gedankenlose Haltung bemitleidenswert finde - die darf ich bemitleidenswert finden, und das darf ich auch so kundtun. Warum um den heißen Brei herumreden oder etwas beschönigen? Nirgends schrieb ich, dass ich die Menschen hinter dieser Haltung bemitleidenswert finde. Wichtiger Unterschied.

Ähnlich ist es ja auch bei z.B. Wolf, Frank, Oliver oder dir - du warst da ja mal mit Foto und Klarnamen in irgend so einem dem Forum nahe stehenden Magazin vertreten, und der Weg von dort zu deinem Usernamen hier ist ein kurzer... ;)
Ich kann Dir versichern, dass ich mir im Vorfeld genüngend Gedanken zu dieser Thematik gemacht habe. Darum geht es hier aber auch zunächst nicht. Denn, um jetzt mal aus dem Kreise der von Dir Aufgezählten mal nur von mir zu sprechen, lege ich mir selbst Grenzen auf, was ich alles an persönlichen Details eben nicht und nirgends poste. Wenn ich mir da so anschaue, was andere User - ganz gleich ob hier im Forum oder anderswo - teils von sich preisgeben, von Wohnadresse über Arbeitgeber bis hin zum persönlichen Seelenleben, oder auch ganz beliebt: Kinder- und Babyfotos (die haben nichts, ich wiederhole: NICHTS! im Internet verloren), dann schaudert's mich regelrecht. Somit war mein Post als Denkanstoß, wenn auch zugegeben mit dem Holzhammer streichelnd, und nicht als persönlicher Affront, den so Mancher darin zu lesen glaubt, zu verstehen.

negativen Konsequenzen, die du darin siehst (und die es unzweifelhaft auch gibt - die Frage ist da wohl, wie häufig so etwas passiert)
Die Frage sollte vielmehr lauten: Wie oft in Zukunft so etwas passieren wird? Denn wir erleben seit einigen Jahren auf vielerlei Ebenen eine Verhärtung der Fronten, eine Extremisierung in Sachen Respekts- und Moralverlust. Und wenn man sich anschaut, was in Berlin so an Gedankenvorstößen zum Thema Internet herumblubbert, dann kann man nur mit Sorge in die Zukunft schauen, sollte irgendwas davon tatsächlich mal Realität werden... Der von @Fraoch verlinkte Lobo-Artikel fasst es astrein zusammen.
 
Ganz ehrlich: Ich finde die Diskussion hier völlig harmlos. Hier werden friedliche Argumente ausgetauscht, manchmal mit ecken und Kanten, aber absolut im Rahmen.

Aber ob ich meine Visage im Internet zeigen will oder nicht, muss ich überhaupt nicht rechtfertigen. Und dabei geht es gar nicht um die anderen Forenuser, sondern dass ich meine Hackfresse einfach nicht im Netz repräsentiert haben will. Und gut ist. No Problem, no offense. Nur ein Standpunkt.
 
sondern dass ich meine Hackfresse einfach nicht im Netz repräsentiert haben will.

genau so war das bei mir auch...bevor ich in dieses Forum kam...ich hatte weder Bilder von mir in FB...noch sonst wo...aber ich habe selbst festgestellt...das wenn einer dich im Netz finden will...dann wird er das früher oder später...weswegen ich mich seit damals offener gebe...weils in meinen augen wurscht ist...du bist im netz für jeden auffindbar...selbst als AJ Pain...oder Satan666 oder was weiss ich...FB ist früher so einfach zu entschlüsseln gewesen...ich hatte anfangs 6 verschiedene accounts...hab mehrere Spiele gespielt bei denen man halt Freunde zum weiterkommen brauchte...anfangs wollte ich nur für mich alleine spielen...aber man brauchte immer mehr freunde um weiterzukommen...weswegen ich irgendwann nur noch einen acc...als meinen Haupt acc auserkoren hatte...und wie ja jeder weiß... AJ Pain ist...aber um mal auf das auskundschaften von namen profilen bildern und dergleichen zurückzukommen...ich konnte also mit meinen verschiedenen acc auf viele spielerprofile gehen und durch deren freunde hab ich dann rausgefunden wo sie wohnen...was sie essen...von wann bis wann die zuhause sind etc...also wenn ich das kann...kann das auch jeder andere...und ich glaube....das ist auch heute noch in der art möglich.
 
Alles, was es im Internetzeitalter braucht, um jemand Wildfremden das Leben zur Hölle zu machen, ist ein Foto und ein Name - Fakt. Das betrifft wichtige Leute, politisch und journalistisch exponierte Personen mehr, klar. Aber es kann auch reichen, einen Gaming-Blog zu betreiben, Musiker oder Konzertveranstalter zu sein. Einmal den Falschen ins Gehege gekommen, und los geht's.
Ja, und jetzt? Lassen wir uns dadurch davon abhalten politisch aktiv zu sein, Musik zu machen oder Konzerte zu veranstalten? (EDIT: es wird 2021 wieder ein Frostbiter geben... ;))

Die Frage sollte vielmehr lauten: Wie oft in Zukunft so etwas passieren wird? Denn wir erleben seit einigen Jahren auf vielerlei Ebenen eine Verhärtung der Fronten, eine Extremisierung in Sachen Respekts- und Moralverlust.
Ja, und ebenfalls: und jetzt? Hat der Pöbel gewonnen, überlassen wir das Internet dem Mob?

Ich bin da bei @RidingOnTheWind : die zuständigen Behörden müssen noch lernen, mit der Materie umzugehen. Klarnamenspflicht ist keine Lösung.

Was ich persönlich für vertretbar halte (und wie gesagt da keine allgemein gültige Regel draus ableiten will), ist mit Risiken verbunden. Diesen bin ich mir durchaus bewusst, denn sie beruhen auf 25 Jahren Erfahrung im Internet: es hat schon mal jemand auf meine Kreditkarte Flüge nach London gebucht.

Mobbing gab es aber auch schon vor dem Internet. Da war ich auch selbst in der 5. oder 6. Klasse 'Opfer'. Und ich erlebe es jetzt immer noch am Arbeitsplatz (bzw: höre davon). Ebenso hab ich schon erlebt, wie jemandem fortgesetzt der Wagen beschädigt wurde.

Worauf ich hinaus will: man kann nicht immer alles möglichst 'sicher' gestalten. Wenn ich mich morgens ins Auto setze, kann mir keiner garantieren, dass mich meine Familie noch mal wiedersieht. Risiko ist ein Bestandteil des Lebens. Und irgendwelche Ochsen im Internet sind (für mich, noch) ein verhältnismäßig kleines Problem. :)
 
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Ja, und jetzt? Lassen wir uns dadurch davon abhalten politisch aktiv zu sein, Musik zu machen oder Konzerte zu veranstalten?


Ja, und ebenfalls: und jetzt? Hat der Pöbel gewonnen, überlassen wir das Internet dem Mob?

Ich bin da bei @RidingOnTheWind : die zuständigen Behörden müssen noch lernen, mit der Materie umzugehen. Klarnamenspflicht ist keine Lösung.

Was ich persönlich für vertretbar halte (und wie gesagt da keine allgemein gültige Regel draus ableiten will), ist mit Risiken verbunden. Diesen bin ich mir durchaus bewusst, denn sie beruhen auf 25 Jahren Erfahrung im Internet: es hat schon mal jemand auf meine Kreditkarte Flüge nach London gebucht.

Mobbing gab es aber auch schon vor dem Internet. Da war ich auch selbst in der 5. oder 6. Klasse 'Opfer'. Und ich erlebe es jetzt immer noch am Arbeitsplatz (bzw: höre davon). Ebenso hab ich schon erlebt, wie jemandem fortgesetzt der Wagen beschädigt wurde.

Worauf ich hinaus will: man kann nicht immer alles möglichst 'sicher' gestalten. Wenn ich mich morgens ins Auto setze, kann mir keiner garantieren, dass mich meine Familie noch mal wiedersieht. Risiko ist ein Bestandteil des Lebens. Und irgendwelche Ochsen im Internet sind (für mich, noch) ein verhältnismäßig kleines Problem. :)

Ich verstehe den Zugang auch. Aber in diesem Fall muss man es den Leuten schon selber überlassen, zu beurteilen, was sie für sich als notwendig, riskierenswert usw. erachten. Das ist nicht Paranoia oder eine panische Überreaktion, es ist wie bei Elvis: Taking Care of Business. Ich wär auch gern locker und hätte immer ne offene Haustür, bin's aber leider nicht und sperr sie ab. Was hilft's.
 
Ich wär auch gern locker und hätte immer ne offene Haustür, bin's aber leider nicht und sperr sie ab. Was hilft's.
Ich hab - ohne Scheiß - mal 'ne Wohnung gehabt, bei der die Tür zum Treppenhaus hin keine Klinke, sondern nur 'nen Knauf hatte. Also hab ich die Tür immer nur hinter mir zugezogen.

Nach zwei oder drei Monaten hab ich dann gemerkt, dass man den Knauf auch drehen konnte... :D
 
Kann man nicht so gut wie man meint miteinander vergleichen. U.a. fehlt dir online der potentielle Rückzugsraum. Die Effekte sind zB massiver, die Suizidgefahr ist höher ...
Mag sein, ich bin da kein Experte (und will auch keiner werden). Aber ich halte es durchaus für möglich, sich online komplett zurück zu ziehen - was im echten Leben dann wiederum nicht möglich ist (oder mit deutlich mehr Aufwand verbunden).
 
ich halte es durchaus für möglich, sich online komplett zurück zu ziehen
Das ist eher theoretisch als praktisch umsetzbar in dem Bereich, bedeutete es doch den völligen sozialen Schnitt. Die beiden Bereiche stehen nicht isoliert voneinander. Real-Life und Virtual-Life kann man heute nicht mehr voneinander trennen. Gerade Facebook, Insta, Snapchat, Tiktok, WhatsApp etc. sind heute je nach Alter gewichtet, aber so oder so, für fast jeden Lebensalltag und Teil der RL-Kontaktpflege. Ein aktives Ende jeder virtuellen Kontaktpflege einer Person wäre ein radikaler Bruch.

Edit:
Dazu ist das in der aktiven Phase eine bewusste Entscheidung zu der viel Klarheit in der Krise gehört. Dazu sind viele, die eben gerade unter dem Druck stehen, überhaupt nicht in der Lage. Sie pendeln eher zwischen unterschiedlichen emotionalen Reaktion als eine rationale Entscheidung zu treffen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr guter Kommentar.

Ich sehe das ähnlich. Das Problem ist die fehlende Konsequenz für die Art Kommunikations“kultur“ im Internet. Solange Hetze, Gewaltaufrufe, Beleidigung, Einschüchterung, Bedrohung, Bloßstellung, Diskrimination, Stalking etc mit und ohne Klarnamen nahezu ungehindert praktiziert werden können und auch von öffentlichen Personen (Trump anyone? Eisberg —> Spitze) vorgelebt werden (ebenfalls ohne Konsequenzen), ist es Wurscht, ob Klarnamen genutzt werden. Im Zweifelsfall haben potentielle Opfer eher nur Nachteile. Dass gleichzeitig ein Werteverfall in der Gesellschaft vorangetrieben wird, finde ich schlimm. Gerade Kommunikation und Sprache sowie Umgangsformen sind so wichtig. Wie das Salz in der Suppe.

Sich hier im Forum sicher und geborgen zu fühlen, kommt mir eher wie eine schöne Illusion vor. Das Internet ist offen und abgeschlossene Bereiche fühlen sich imo nur so an.

Das ist der entscheidende Punkt. Dass wir uns in der Arbeit oder im Freundeskreis anständig benehmen, hat wenig damit zu tun, dass da jeder unsere Namen kennt. Es hat vor allem damit zu tun, dass das soziale Gefüge sind, in denen unser Verhalten direkt spürbare Konsequenzen für uns hat. Verstöße werden von der jeweiligen Gruppe sanktioniert und das führt zu einem mehr oder weniger regelkonformen Verhalten. Im Netz haben wir das an vielen Stellen nicht. In einer Kommentarspalte gibt es keine sozialen Beziehungen und damit auch keine Sanktionsmöglichkeit. Der Name ändert daran nichts. Ob die anderen mich da unter einem Nickname oder unter meinem Realnamen für ein Arschloch halten, ist völlig unerheblich. Sie haben keinerlei Mittel in der Hand, die mir irgendwas bedeuten würden.

Man sieht das ja auch deutlich hier im Forum, wo trotz Pseudonymen und Anonymität ein völlig anderer Ton herrscht als bei Twitter oder in den Kommentarbereichen. Es gibt hier sowohl harte Regeln (die Hausordnung), die wir als Moderatoren durchsetzen, wie auch weiche Regeln, die wir hier alle zusammen festlegen. Wer gegen die verstößt, der bekommt das zu spüren und wenn ihm dieses Forum hier was bedeutet, dann wird er das ernst nehmen. Wenn nicht, dann hilft das nichts. Aber wenn jemand Teil dieser Gemeinschaft sein will, dann hat genau das eine mäßigende Wirkung auf sein Verhalten. Das kann kein Klarnamen und kein Bild leisten.

Genau deswegen wird eine Klarnamenpflicht im Netz auch absolut nichts bringen, außer einer einfacheren Überwachung. Aber am Verhalten ändern nur soziale Beziehungen und Verbindlichkeiten was.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mag sein, ich bin da kein Experte (und will auch keiner werden). Aber ich halte es durchaus für möglich, sich online komplett zurück zu ziehen - was im echten Leben dann wiederum nicht möglich ist (oder mit deutlich mehr Aufwand verbunden).

Das ist eher theoretisch als praktisch umsetzbar in dem Bereich, bedeutete es doch den völligen sozialen Schnitt. Die beiden Bereiche stehen nicht isoliert voneinander. Real-Life und Virtual-Life kann man heute nicht mehr voneinander trennen. Gerade Facebook, Insta, Snapchat, Tiktok, WhatsApp etc. sind heute je nach Alter gewichtet, aber so oder so, für fast jeden Lebensalltag und Teil der RL-Kontaktpflege. Ein aktives Ende jeder virtuellen Kontaktpflege einer Person wäre ein radikaler Bruch.

Edit:
Dazu ist das in der aktiven Phase eine bewusste Entscheidung zu der viel Klarheit in der Krise gehört. Dazu sind viele, die eben gerade unter dem Druck stehen, überhaupt nicht in der Lage. Sie pendeln eher zwischen unterschiedlichen emotionalen Reaktion als eine rationale Entscheidung zu treffen.
geht durchaus: einer meiner besten Freunde hat weder Handy (also auch kein altes), noch Laptop, PC, sonstwas, nur'n Festnetztelefon (wenigstens hat das Tasten..), will er alles nicht. Da steckt schon auch die Angst dahinter, sich mit der dann neuen Materie auseinanderzusetzen. Aber alles in allem ne bewußte Entscheidung. Er beschwert sich zwar ständig, dass er nix mehr mitkriegt, weil z.B. kaum noch Flyer ausliegen etc. Auch das man so selten miteinander telefoniert, obwohl er weiß, ich hasse phonen im Prinzip. Zwei-, dreimal im jahr kriegt man dafür 'nen Brief von ihm, wofür ich ihn sehr lieb hab':). Er hat zwar Vereinsamungstendenzen, klar, aber er zieht das durch, lehnt meine alten Dinger immer ab, die ich ihm gerne schenken würde wollen. Aber ich akzeptiere und feiere es auch irgendwie.
 
geht durchaus: einer meiner besten Freunde hat weder Handy (also auch kein altes), noch Laptop, PC, sonstwas, nur'n Festnetztelefon (wenigstens hat das Tasten..), will er alles nicht. Da steckt schon auch die Angst dahinter, sich mit der dann neuen Materie auseinanderzusetzen. Aber alles in allem ne bewußte Entscheidung. Er beschwert sich zwar ständig, dass er nix mehr mitkriegt, weil z.B. kaum noch Flyer ausliegen etc. Auch das man so selten miteinander telefoniert, obwohl er weiß, ich hasse phonen im Prinzip. Zwei-, dreimal im jahr kriegt man dafür 'nen Brief von ihm, wofür ich ihn sehr lieb hab':). Er hat zwar Vereinsamungstendenzen, klar, aber er zieht das durch, lehnt meine alten Dinger immer ab, die ich ihm gerne schenken würde wollen. Aber ich akzeptiere und feiere es auch irgendwie.
Natürlich gibt es das, aber das ist
A, ne ganz bewusste Sache,
B, in dem Fall immer schon so,
C, ü35,
D, in einem entsprechenden sozialen Netzwerk eingebunden
E, nicht gerade in einer Cyber-Mobbing-Krise
... etc. etc. etc.
 
geht durchaus: einer meiner besten Freunde hat weder Handy (also auch kein altes), noch Laptop, PC, sonstwas, nur'n Festnetztelefon (wenigstens hat das Tasten..), will er alles nicht. [...]
Das ist aber wieder was ganz anderes: dein Freund war ja dann nie in dem ganzen Zirkus aktiv; er hat daher auch keine Bekanntschaften, die er überwiegend online pflegt.

Ich kann den ganzen Kram immer noch temporär ruhen lassen; so gern ich viele Leute hier im Forum auch habe: wenn ich unterwegs bin, dann bin ich auch offline. Das halte ich durchaus auch zwei Wochen aus, und das ganz ohne vorher geärgert worden zu sein. :)
 
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