Go ahead and talk shit! - der New Metal-Thread

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deleted_76

Guest
Hier gibt es doch sicher noch ein paar mehr Nasen wie mich, deren musikalische Sozialisierung um 2000 rum losging? Und die damals New Metal mochten und es immer noch moegen? Bei mir sind die meisten Bands von damals mittlerweile nicht mehr hoerbar, aber ein paar haben schon ueberlebt. Hinter der Mainstream-Orientierung und der Teenie-Attituede wurden die musikalischen Talente immer voellig verkannt und alles als peinlicher Muell abgetan. Dabei haben z.B. Limp Bizkit mit "Significant Other" und "Chocolate Starfish..." Alben geschrieben, die zwar von der Attituede und dem Stil eindeutig in diesem Zeitraum zu verorten sind, musikalisch aber trotzdem eine beachtliche zeitlose Frische aufweisen. Ich liebe sie immer noch, und Limp Bizkit 2010 in Hamburg war das beste Konzert meines Lebens. Ich habe noch nie erlebt, dass so eine grosse Halle vom ersten bis zum letzten Ton komplett ausrastet.

 
P.O.D. fand ich bis "Satelite" auch klasse, heute kann ich mir in der Richtung allerdings noch maximal einen Song geben.

 
Ill Nino mochte ich anfangs auch, bereits das zweite Album war mit seinem uebertriebenen Alternative Rock-Einschlag allerdings schon ein totaler Gaehner.


"Revolution Revolucion" bestand zwar nur aus einem Riff, aber was solls.
 
Nach wie vor zu bloed bin ich anscheinend fuer die Deftones, die mich trotz zahlreicher Annaeherungsversuche nie gekriegt haben. Ich weiss nicht, wie oft ich "White Pony" an- und nach ein paar Songs wieder ausgemacht habe. Vielleicht kommt das ja noch.
 
Als Ministry-Fan konnte ich auch Static-X etwas abgewinnen, auch wenn die mir meistens irgendwie zu dumm waren. Das erste, was ich von denen gehoert hatte, war "Burning Inside" feat. Burton C. Bell auf dem OST von "The Crow - Salvation". Fand ich arschgeil, allerdings nur, bis ich irgendwann das um Lichtjahre bessere Original kennenlernte. Egal, zum Rumhampeln reicht es gelegentlich noch:


Was mich irgendwann wirklich stoerte: die Band versuchte, sich zu entwickeln, war aber anscheinend technisch so limitiert, dass immer eine gewisse Belanglosigkeit mitschwang. Trotzdem hat jedes Album ein paar gute Songs.
 
Tjaja, so ist das. Bis vor wenigen Jahren noch NU, jetzt schon Schmu. So sehr ich den NU Metal verabscheut habe, jetzt, da er verstorben ist und das auch zurecht, will man nicht groß über die Toten einer schrecklichen Musikrichtung lästern. Man kann sagen, dass er sich bemüht hat. Und auch, dass es ganz wenige Ausnahmen gab, die sich musikalisch als anhörbar erwiesen.

Der Götz hat sie geliebt und ich gestehe, dass ich mich auch habe anstecken lassen, von ihrer Fähigkeit, trotz Hoppelhüpf-Rhythmen, gute Songs zu schreiben. Ich finde DISTURBED immer noch klasse und unterschätzt - zumindest hier in Deutschland. Sie hatten ihre großen Songs und ihre Zeit und sie war meiner Meinung nach zu kurz.
Da wäre mehr drin gewesen für die Jungs, am Ende wurde es wieder bizarr, doch an bizarre Bandbeerdigungen sind wir ja auch im Heavy Metal gewohnt. Meine Lieblingsplatte von ihnen ist immer noch die ''The Sickness'', doch auch die sehr melodische ''Ten Thousand Fists'' hat ihre Momente. Die Jungs hatten in einer horriblen Musikrichtung durchaus einen Lichtschein-Charakter und sie sollten, im Gegensatz zum Rest, auch nicht vergessen werden.
 
Da bin ich ja froh, dass meine musikalische Sozialisation etwas früher stattgefunden hat. :D
Die einzige Band da oben, die was konnte und kann, sind die Deftones - dafür dann aber so richtig. *niederknie* Wenn du da erst reinkommen musst, probiers mal mit der Koi No Yokan.
 
Die Deftones liebe ich von ganzem Herzen und hab die auch nie als Nu Metal empfunden, obwohl sie ja immer unter genau diesem Label verbucht wurden. Für mich sind die seit jeher eher Prog. Dieses schwebende, dennoch introspektive Flair, diese Weite, die sie evozieren und diese elegischen Gitarren, diese wehmütigen Gesangsmelodien - das passt für mich nicht ganz zu der doch eher konfrontativen Essenz anderer Bands dieses Metiers.

Ansonsten konnte und kann ich mit Nu Metal nicht so ganz viel anfangen, obwohl ich einige Sachen von Slipknot und Mudvayne nicht schlecht finde und mich damals tierisch wunderte, dass die mit ihrem doch immens aggressiven Sound so erfolgreich werden konnten. Eine Ausnahme ist (ausgerechnet) Korn. Von denen habe ich alle Alben bis einschließlich Untouchables im Schrank stehen. Diese geile Rhythm-Section in Kombination mit den abgepfiffenen Gitarren-Freakouts finde ich auch heute noch interessant. Die Attitüde ging mir allerdings immer schlimm auffe Klöten.
 
ein überaus angenehmes phänomen der neunziger waren auf jeden fall die deftones! besonders die ersten drei alben konnten total viel, die adrenaline sogar besonders total viel, vielleicht das meistgehörte und mitgesprungene album in meinem jugendzimmer!:D
hat mich damals total abgeholt!
warum die damals dauernd mit korn verglichen wurden hab ich nie verstanden, obwohl ich die ne zeitlang auch ganz gut fand . dafür, und für meine spineshank und orgy cd`s schäme ich aber leider mittlerweile....
ausgewählte mudwayne songs - wie der oben genannte "not falling" - kann ich hingegen schon ab und zu nochmal hören...
alles in allem aber eine dekade in der ich viel scheisse gekauft, und viel gutes (HC war groß in den 90ern!!!) überspielt bekommen habe!
 
Uarghs, würg und kotz, zumindest mal beim meisten davon. Meine Freundin liebt Korn und System Of A Down (die zu dem Kackhaufen definitiv dazu gehören), kann mit meiner Musik aber wenig anfangen. Gibt daher öfter mal Diskussionen. Eine Band, auf die wir uns aber einigen können, ist tatsächlich Disturbed. Vor allem die 10000 Fists ist echt richtig gut ( und der Gesang geht mir nicht auf die Nerven). Ein Tipp noch von mir: Device, dieses Projekt des Disturbed-Sängers!
 
Hier wird also der Heilige Bimmbamm abgefeiert. Slipknot habe ich mir mit einem Freund aus Interesse mal für lau angeschaut. Die ersten 10 Minuten wure man tatsächlich von der Energielawine weg gepustet, aber danach herrschte Langeweile. Zwei interessante Nebeneffekte: Das sehr junge Publikum lief freiwiliig in Blaumännern herum, was wir (beide damals Anfang 30) sehr amüsant fanden. Beim Bierchen im hinteren Thresenbereich wurden wir zwei Mal von etwa Gleichaltrigen angesprochen, ob wir auch auf unsere Kinder warten würden.

Korn fand ich schon immer kagge. Deftones ist mir zu spröde. Disturbed zu schmerverkugelt. Aber nichts gegen SOAD. Das ist proggeliger Frickelspass.
 
@1984
Hatte mich erst über den Threadtitel gewundert, aber ob der so vorhersehbaren Reaktionen genau richtig gewählt.

Ich bin musikalisch auch schon vor dieser Welle groß geworden, ich mag die Bands aber trotzdem auch fast alle. Es geht also selbstverständlich auch anders, als hier krampfhaft versucht wird darzustellen.

Gerade die Debütalben habe ich fast durch die Bank immer noch im Schrank stehen.
 
Meine musikalische Sozialisation war zwar auch lange vorher, aber ich kann so mancher Band aus der Ecke was abgewinnen. System of a Down und die Deftones sind für mich richtig gute Bands mit ganz eigenem Sound, und auch den einen oder anderen Track von Slipknot oder Mudvayne fand ich ziemlich packend.
Dass ich mir von Korn mal direkt die ersten beiden Alben auf einen Schlag gekauft habe (basierte darauf, dass ich "Blind" ziemlich cool fand), war aber doch keine gute Idee, und die hab ich dann auch recht schnell wieder abgestoßen...
 
@1984
Hatte mich erst über den Threadtitel gewundert, aber ob der so vorhersehbaren Reaktionen genau richtig gewählt.

Ach, naja, eigentlich ja nur ein Zitat aus meinem Lieblings-Limp Bizkit-Song, ich hab da gar nicht drueber nachgedacht. Ausserdem find ich, dass es schon ziemlich viel shittalk im New Metal gab. *g*

Ansonsten find ich die Reaktionen hier ueberraschend positiv. Dass Traditionalisten hier reinkotzen ist schon in Ordnung, ich guck aus Ruecksicht auf meinen Magen ja auch nur einmal pro Monat ins Iron Fists-Unterforum. :)
 
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