GRÀB - Bavarian Black Metal (ja, für die Lunar-Aurora-Fans)

Wenn man so will und die von dir bemühte Logik weitertreibt, ist Distinktion nicht nur ein subkulturell spezifisches Phänomen, sondern überhaupt ein strukturell-grundlegender Mechanismus aller sozialer Identitätsbildung, so gewendet erklärt sie alles und doch nichts. Im Black Metal ist dieses Distinktionsbedürfnis aber nun besonders aristokratisch ausgebildet, hüllt sich besonders in den Pathos der Distanz, gibt sich besonders exklusiv und elitär - du schreibst es ja unterschwellig selbst: Wer Black Metal hören und sein will, wer Zugang zur Szene finden will, wer die Musik in ihrem Wesen erfassen will, von ihrem angeblich numinosen Charakter ergreifen sich lassen will, der muss erst in einer ARt Inititiationsritus die Fähigkeit der Ambiguitätstoleranz entwickeln und sich der Gefahr aussetzen, verletzt zu werden, durch was genau, das bleibst du uns zwar schuldig, aber ich vermute mal: Menschenfeindlichkeit, Schwarze Sonnen und okkult-elitären Bombast. Ein solches Verständnis von Szene und Musik, das sich vor allem durch Elitarismus und Wesensschau definiert, bemüht nun aber genau jenen Essentialismus in seiner exkludierenden Prägung, der auch den identitätspolitischen Diskursen zugrunde liegt.

Was Thränenkind anbelangt, so vermute ich mal, dass sie unter anderem auch durch jenen Sound beeinflusst sind, der wiederum zumindest partiell durch Burzum beeinflusst ist - solche Genealogien lassen sich halt ad infinitum fortschreiben und führen doch nirgendwo hin, jedenfalls nicht zur Notwendigkeit, irgendwem Reverenz zu erweisen, der zufällig auch teilweise jenen Sound fährt, den man selbst praktiziert, schon recht nicht, wenn dieser ein Nazi ist.

Übrigens, dein Versuch, meinen Stil hier zu parodieren und damit einhergehend mein Argument der Lächerlichkeit preiszugeben, finde ich eigentlich ziemlich unwürdig und beleidigend; dass dieser Versuch dann auch noch Forumsbetreibern und Redakteuren augenscheinlich gefällt, zeigt nur einmal mehr, in welchem klagenswerten Zustand das Forum hier eigentlich teilweise noch immer ist. Schade.

Ich wollte Dich nicht beleidigen, sondern fand es schlicht witzig (und meta), bei einer Diskussion über Epigonentum Deinen Stil zu imitieren. Und ja: Den elitären Duktus bringst Du selbst ein. Als sprachverliebter Mensch liebe ich das Spiel mit Sprache und mich reizte, seit vielen Jahren dem akademischen Diskurs entronnen, schlicht die Herausforderung.

Gleichzeitig, das gebe ich zu, finde ich, dass Deine Postings oft (nicht immer) semantischer Budenzauber sind. Es war also eine Mischung aus Tribut und Parodie. Das ist nichts Persönliches gegen Dich: Ich nehme nichts ernst, am wenigsten mich selbst. Auch wenn es mir leidtut, wenn Du beleidigt bist, werde ich, da Du mich in Deinem Posting in ein rechtes Licht gerückt hast, ganz alttestamentarisch aber auf eine Entschuldigung verzichten.

Zu Deinen Ausführungen zu Distinktion und Transgression: Dem kann ich nur widersprechen, das muss nicht elitär oder rechtsextrem sein (das widerspricht auch Deiner Aussage, wonach Distinktion ein alltägliches Phänomen ist) und lässt auch etwa humanistische und (im guten Wortsinn) liberale Positionen (wie etwa beim Satanic Temple oder dem Dragon Rouge) zu. Dass diese linkshändigen Traditionslinien im aktuellen BM unterrepräsentiert sind, sehe ich auch. Dem kommt man aber nicht mit identitätspolitischen Dogmen, Gesichtskontrollen an Konzerthalleneingängen oder einer eingeforderten Erklärhaltung und Gesinnungsprüfungen von Musikern bei.

Wenn Du da anderen Maßstäben folgst oder Dir diese legst, ist das ebenso OK wie das Goutieren von Thränenkind-Scheiben: Ich höre dann halt lieber Gráb.

Zum vom @Trollthor angesprochenen Angepisstsein: In meinem Alter läuft es halt nicht mehr so gut und viel landet nach dem Harngang in der Hose. Da kann man schon Mal verbittert sein.

Edit: Ich habe den Sprachduktus durchaus auch in der Hoffnung gewählt, Dir, @subcomandante, sprachlich entgegenzukommen und so verständlicher zu werden.
 
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Boah, fuck... könnt ihr nun mal wieder normal schreiben?
Oder Bilder dazu malen?
Was für n Quatsch!
Ich bekomme schon noch mehr hin, als
"Ich bin Groot" , aber das lyrische ergießen geht mir auf den... tangiert meinen Scrotum.

Ich fühle mich da grad echt getriggert...fahrt mal n Gang runter...
 
Auch wenn es mir leidtut, wenn Du beleidigt bist, werde ich, da Du mich in Deinem Posting in ein rechtes Licht gerückt hast, ganz alttestamentarisch aber auf eine Entschuldigung verzichten.

Wenn du mir zeigst, wo ich dich in ein rechtes Licht gehüllt haben soll, dann entschuldige zumindest ich mich dafür, das war nicht meine Absicht.

Dem kann ich nur widersprechen, das muss nicht elitär oder rechtsextrem sein (das widerspricht auch Deiner Aussage, wonach Distinktion ein alltägliches Phänomen ist) und lässt auch etwa humanistische und (im guten Wortsinn) liberale Positionen (wie etwa beim Satanic Temple oder dem Dragon Rouge) zu.

Ich sage ja auch nicht, dass eine transgressiver künstlerischer Ansatz oder ein distinkter künstlerischer Habitus notwendigerweise zu Elitarismus führen, natürlich hängt es von der ästhetischen Ausgestaltung des Materials wie auch der sozial-kulturellen Überformung und Einbettung des eigenen Schaffens ab. Und Black Metal ist da manchmal bzw. oft wie die 12-Ton-Avantgarde, er schmort lieber im eigenen Saft, grenzt sich nach außen ab und ist wie ein exlusiver Country Club, dessen Mitglieder sich alleine durch Wahrung der Exklusivität ihres sozialen Umfelds ihres besonderen Status in der Szene versichern. Das gibt es auch in anderen Szenen, aber in keiner Szene gehört es so zum eigenen Selbstverständnis wie im Black Metal. Dass Elitarismus in gewissen Formen dann wiederum anschlussfähig für rechtsextremes oder gar nazistisches Denken ist, liegt, so denke ich, auf der Hand, wobei hier natürlich auch keine notwendige Kausalbeziehung vorliegt, eher ein ideologisches Naheverhältnis. Faschismus ist zwar durchaus eine Massenbewegung, wäre ohne die urbanen Massen nicht denkbar, aber die faschistischen Protagonisten verachteten eigentlich immer schon (insgeheim?) die Massen.

Dem kommt man aber nicht mit identitätspolitischen Dogmen, Gesichtskontrollen an Konzerthalleneingängen oder einer eingeforderten Erklärhaltung und Gesinnungsprüfungen von Musikern bei.

Bis auf die Erklärhaltung (wenn ich das recht verstehe) bin ich auch da bei dir, man wird eine subkulturelle Szene nicht durch externe Restriktionen oder eine Verbotskultur verändern können, aber ich kann es sehr gut verstehen, wenn bsw. linke Zentren oder Clubs keine Burzum-Patches etc. bei Konzerten etc. sehen wollen - das hat sicher nicht nur mit Haltung zu tun, sondern auch damit, einen halbwegs sicheren Hafen für (so gut wie) alle Konzertbesucher zu schaffen, in denen sich diese wohlfühlen können. Wer will schon unter lauter Absurd-Aufnäher- und Burzum-T-Hemden-Träger dem transgressiven Numinosen gewärtig werden? Ich jedenfalls nicht. Das ist dann vielleicht auch eine Art, die Augen zu verschließen, ein hilfloser Versuch, eine Subkultur vor sich selbst zu bewahren, aber immerhin versucht man es...
 
Ich fühle mich da grad echt getriggert...fahrt mal n Gang runter...

Also wenn hier Aussagen wie “Hauptsache die Mucke ballert“ (sorry, war im anderen Thread) ihre Berechtigung haben, warum sollten sich zwei auf Augenhöhe nicht auch auf sprachlich oder inhaltlich anderem Niveau austauschen dürfen?
 
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Wenn du mir zeigst, wo ich dich in ein rechtes Licht gehüllt haben soll, dann entschuldige zumindest ich mich dafür, das war nicht meine Absicht.



Ich sage ja auch nicht, dass eine transgressiver künstlerischer Ansatz oder ein distinkter künstlerischer Habitus notwendigerweise zu Elitarismus führen, natürlich hängt es von der ästhetischen Ausgestaltung des Materials wie auch der sozial-kulturellen Überformung und Einbettung des eigenen Schaffens ab. Und Black Metal ist da manchmal bzw. oft wie die 12-Ton-Avantgarde, er schmort lieber im eigenen Saft, grenzt sich nach außen ab und ist wie ein exlusiver Country Club, dessen Mitglieder sich alleine durch Wahrung der Exklusivität ihres sozialen Umfelds ihres besonderen Status in der Szene versichern. Das gibt es auch in anderen Szenen, aber in keiner Szene gehört es so zum eigenen Selbstverständnis wie im Black Metal. Dass Elitarismus in gewissen Formen dann wiederum anschlussfähig für rechtsextremes oder gar nazistisches Denken ist, liegt, so denke ich, auf der Hand, wobei hier natürlich auch keine notwendige Kausalbeziehung vorliegt, eher ein ideologisches Naheverhältnis. Faschismus ist zwar durchaus eine Massenbewegung, wäre ohne die urbanen Massen nicht denkbar, aber die faschistischen Protagonisten verachteten eigentlich immer schon (insgeheim?) die Massen.



Bis auf die Erklärhaltung (wenn ich das recht verstehe) bin ich auch da bei dir, man wird eine subkulturelle Szene nicht durch externe Restriktionen oder eine Verbotskultur verändern können, aber ich kann es sehr gut verstehen, wenn bsw. linke Zentren oder Clubs keine Burzum-Patches etc. bei Konzerten etc. sehen wollen - das hat sicher nicht nur mit Haltung zu tun, sondern auch damit, einen halbwegs sicheren Hafen für (so gut wie) alle Konzertbesucher zu schaffen, in denen sich diese wohlfühlen können. Wer will schon unter lauter Absurd-Aufnäher- und Burzum-T-Hemden-Träger dem transgressiven Numinosen gewärtig werden? Ich jedenfalls nicht. Das ist dann vielleicht auch eine Art, die Augen zu verschließen, ein hilfloser Versuch, eine Subkultur vor sich selbst zu bewahren, aber immerhin versucht man es...

Bin gerade ganz unelitär Hausmann und Papa, daher nur kurz, da wir auf einem guten Weg sind: Dann entschuldige ich mich auch.

Wenn Du Identitätspolitik auch schwierig findest, haben wir doch einen common ground. Dann lasse ich Dir Deinen Horkheimer und Adorno, und Du mir Cassirer und Eco, und gut ist.
 
Also wenn hier Aussagen wie “Hauptsache die Mucke ballert“ (sorry, war im anderen Thread) ihre Berechtigung haben, warum sollten sich zwei auf Augenhöhe nicht auch auf sprachlich oder inhaltlich anderem Niveau austauschen dürfen?

Weil mich das Thema interessiert, aber ich irgendwie kaum noch was von dem Kauderwelsch verstehe.

Stell dir uns doch alle am Stammtisch vor. Plötzlich wird der Elitepartner Dirtytalk gestartet. Muss das sein?
Sorry, ich bin leider nicht nur mit minderer Sprachästhetik gestraft, sondern blöke auch noch rum...o_O
 
Bin gerade ganz unelitär Hausmann und Papa, daher nur kurz, da wir auf einem guten Weg sind: Dann entschuldige ich mich auch.

Wenn Du Identitätspolitik auch schwierig findest, haben wir doch einen common ground. Dann lasse ich Dir Deinen Horkheimer und Adorno, und Du mir Cassirer und Eco, und gut ist.

Alles gut, . Muss auch noch Wäsche machen und Staubsaugen. Und dann vielleicht endlich mal mit dem Bd. 1 der Symbolischen Formen beginnen. Bussi. :)
 
Also wenn hier Aussagen wie “Hauptsache die Mucke ballert“ (sorry, war im anderen Thread) ihre Berechtigung haben, warum sollten sich zwei auf Augenhöhe nicht auch auf sprachlich oder inhaltlich anderem Niveau austauschen dürfen?
Sollen und dürfen Sie ja auch aber dann per SMS, Brief oder E-Mail weil zum eigentlichen Thread trägt es ja nun wirklich nicht mehr soviel bei
 
"Bua, lauf g'schwind...!"

Wer es unkomplizierter mag und sich für das Bayerische in Gràb interessiert, dem sei diese Rezi in einem Non-Metal-Magazin empfohlen: Gràb - Wo die schwarze Seele wohnt • Bayerns Bestes

Und ohne zu stark ins obige Duell eingreifen zu wollen, doch nicht jede Grantelei im Sinne von "Früher war alles besser!" lässt gleich auf elitäre Distanz schließen... sondern vielleicht auch einfach auf desillusioniertes bis lebensmüdes Angepisst-Sein...?

Hab aus dem Augenwinkel "Wo die schwarze Sonne wohnt" gelesen.

Danke der Aufmerksamkeit, weitermachen.
 
Übrigens, dein Versuch, meinen Stil hier zu parodieren und damit einhergehend mein Argument der Lächerlichkeit preiszugeben, finde ich eigentlich ziemlich unwürdig und beleidigend; dass dieser Versuch dann auch noch Forumsbetreibern und Redakteuren augenscheinlich gefällt, zeigt nur einmal mehr, in welchem klagenswerten Zustand das Forum hier eigentlich teilweise noch immer ist. Schade.
Jetzt mal Realtalk: Du musst doch seit einem Jahr mindestens merken, dass du hier ganz offen gemobbt wirst. Nach irgendwelchen fadenscheinigen Gründen, dich zu blockieren, regelmäßigen Anfeindungen etc. liegt das doch auf der Hand, dass dich die Forenbetreiber hier rausek.. (ähh falsches Wort) hinauskomplimentieren (klingt schon besser) wollen um die FoSi (Forensicherheit) irgendwie zu erhalten (die man damit nie erreichen wird). Die anderen Schlauen sind doch genau aus dem Grund weg oder haben die aktive Anteilnahme zumindest spürbar reduziert.
 
Ein Fetisch kann schon gemein sein, du musst das verstehen. Diese gedrechselten Fremdwort Kaskaden sind vermutlich seine einzige Chance, nochmal nen ordentlichen Steifen zu bekommen und sich doch ein kleines bisschen elitär zu fühlen.
 
Ein Fetisch kann schon gemein sein, du musst das verstehen. Diese gedrechselten Fremdwort Kaskaden sind vermutlich seine einzige Chance, nochmal nen ordentlichen Steifen zu bekommen und sich doch ein kleines bisschen elitär zu fühlen.
Ich reiß mich jetzt zusammen, sonst würde ich hier nachvollziehbar höchstgradig rausfliegen...
 
Kennt ihr diese Scrubs-Folge wo der Hausmeister und seine Gang ein Rätsel von JD bekommen, es nicht lösen können und dann sein Auto zertrümmern? Er kommt raus, sieht es und der Hausmeister sagt: "Hier ist ein Rätsel für dich: zwei Typen haben dein Auto zertrümmert, und einer davon war nicht ich." Und Troy, der tätowierte Kantinenmann, ruft: "Das hast du jetzt davon, Schlauberger!" Und Hausmeister zischt ihm zu: "Ich hab dir doch gesagt du sollst einfach nur dastehen, Troy!"

Ich hoffe hier hat keiner ne ... ähm ... Allegorienallergie und fällt jetzt tot um. Sofern die DudenFeindeForever aber nicht alle Kantinenmänner aus ner Sitcom sind, denke ich doch, sie stellen sich meistens grade so dumm, wie sie sein müssen, um ne Diskussion zu schreddern.
 
Kennt ihr diese Scrubs-Folge wo der Hausmeister und seine Gang ein Rätsel von JD bekommen, es nicht lösen können und dann sein Auto zertrümmern? Er kommt raus, sieht es und der Hausmeister sagt: "Hier ist ein Rätsel für dich: zwei Typen haben dein Auto zertrümmert, und einer davon war nicht ich." Und Troy, der tätowierte Kantinenmann, ruft: "Das hast du jetzt davon, Schlauberger!" Und Hausmeister zischt ihm zu: "Ich hab dir doch gesagt du sollst einfach nur dastehen, Troy!"

vor zwei Tagen geguggt :):top:
 
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