Der Refrain setzt sich im Ohr fest, doch. Aber nachdem ich in den letzten Tagen seit langer Zeit wieder viel frühe MANOWAR gehört habe, komme ich nicht drum herum, den Kritikern recht zu geben: Aus kommerzieller Sicht hat es für GRAND MAGUS sicherlich Sinn gemacht, sich mit Triumph & Power endgültig in die Nische zwischen AMON AMARTH und MANOWAR zu setzen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte man der Band auch noch attestieren, den Sound von Album zu Album minimal zu variieren und in geringem Umfang Experimente einzugehen (cf. "Son of the Last Breath"). Auch war die Band immer eher im Mid- als im Umtempo zu Hause. Dennoch verfügten die Song auf Hammer Of The North, The Hunt und Triumph & Power zumindest noch über eine Grundenergie, die der Band jetzt scheinbar völlig abhanden gekommen ist. In der aktuellen ROCKS steht, dass "A Hall Clad in Gold" an MOTÖRHEAD erinnert. Das mag angesichts des einleitenden Bassriffs stimmen, aber der Energie-Pegel ist mindestens fünf Stufen darunter. Die dumpfe Produktion tut ihr Übriges, und ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich mich fragte, ob die Band bei dem Song nicht gleich im Stehen einschläft.
Um zu MANOWAR zurück zu kommen: Hail To England, Sign Of The Hammer, ja selbst die Highlights auf Fighting The World besitzen im Vergleich dazu etwas komplett Entfesseltes, eine raue Brutalität gegen die GRAND MAGUS wie in ein Korsett gezwängt wirken. Selbst Triumph of Steel hört sich dagegen wie ein Paar eiserner Rotorblätter an, die das laue MAGUS-Lüftchen davonblasen. Hinzu kommt, dass, wie Manuel Trummer im Review feststellt, der Band scheinbar außer den hundertmal durchgekauten Wikinger-Plattitüden inhaltlich nichts mehr einfällt. Die anderen Songs werde ich mir zumindest einmal anhören, aber die Gesamtentwicklung ist enttäuschend.