Grunge und Rockmusik in den 90ern - Erbe einer musikalischen Revolution

Klares Nein.
Alben wie "Soul Destruction" orientierten sich
musikalisch dann doch eher am Classic Rock
( insbesondere an den alten AC/DC), garniert mit
einer ziemlich rotzigen Attitüde.
Weder die Band noch irgendwer sonst (Medien, Fans)
hat die Truppe seinerzeit in dem Genre verortet ;)

ich fand die waren eher ne mischung aus motörhead und ac/dc
mir grunge hatten die nullkommanix am hut…
 
Alben wie "Soul Destruction" orientierten sich
musikalisch dann doch eher am Classic Rock
( insbesondere an den alten AC/DC), garniert mit
einer ziemlich rotzigen Attitüde
Die Band hat danach aber noch mehr Alben veröffentlicht.
Weder die Band noch irgendwer sonst (Medien, Fans)
hat die Truppe seinerzeit in dem Genre verortet
Thomas Kupfer in Rock Hard 89 schrieb:
Powertrippin'', die letzte Veröffentlichung des Quartetts, ließ schon einen Stilwechsel erahnen, anstelle von Gassenhauer-Melodien und gefühlvollen Balladen dominierten 'runtergestimmte Gitarren und so manches Grunge-Element. Mit 'Crank', der neuen Scheibe, setzt man diese Entwicklung konsequent fort
Als genrezugehörig gelten sie wegen der Einflüsse deshalb natürlich nicht, aber die Frage war vielleicht doch nicht ganz unberechtigt.
 
Grunge-Einflüsse gab es zu dieser Zeit überall. Mich hatte z. B. Anthrax' "Sound of white Noise" immer schon an Alice in Chains erinnert. Ich konnte mir das nicht richtig erklären, bis ich feststellte, dass Produzent Dave Jerden auch bei "Dirt" an den Reglern saß. Und auch bei Armored Saints "Symbol of Salvation", womit sich der Kreis schließt.
 
Grunge-Einflüsse gab es zu dieser Zeit überall. Mich hatte z. B. Anthrax' "Sound of white Noise" immer schon an Alice in Chains erinnert. Ich konnte mir das nicht richtig erklären, bis ich feststellte, dass Produzent Dave Jerden auch bei "Dirt" an den Reglern saß. Und auch bei Armored Saints "Symbol of Salvation", womit sich der Kreis schließt.

Wobei sich letzteres Album 0,0 nach Grunge anhört.
 
Gibt es eigentlich aktuelle Bands die da ansetzen? Die einzigen die mir gerade einfallen sind A Pale Horse Named Death.
 
Die letzten drei Alice in Chains finde ich persönlich großartig. Da könntest du mal ein Ohr riskieren.
Ich bezog das tatsächlich auf Bands die post 2000 gegründet worden sind. Kenne übrigens ein paar Jugendliche/ junge Erwachsene bei mir im Ort die Grunge spielen, kenne die übern örtlichen Plattenladen. Der Sänger klingt schon ein bisschen nach Cobain wenn er schreit, hab die nämlich vor kurzem live sehen können. Heißen Leak übrigens und findet man bei ua Spotify. Ob die ihre Sache gut machen müssen andere beurteilen.

 
MTV Unplugged mit einigen Grunge Bands gab es ja mal und das Solo Album von William DuVall geht genau in diese Richtung. Noch etwas reduzierter, da es nur mit Akustikgitarre ist, aber es hat dieses Unplugged-Grunge-Feeling.

 
Schon, aber ich finde, dass man durchaus hört, dass es aus dieser Zeit stammt. Und es hatte auch Gemeinsamkeiten mit dem Anthrax-Album, und das hatte nicht nur mit John Bush zu tun. Ich hatte damals "White Noise" und "Symbol" auf einem Auto-Tape (jeweils auf einer Seite), und es funktionierte wunderbar.

Jerden hatte schon einen recht charakteristischen Sound, der mir damals sehr zusagte (aus heutiger Sich klingt es zum Teil etwas "flach"). Mir gefiel z.B. der Sound seiner Jane's Addiction und Social Distortion Produktionen ziemlich gut.
 
Gibt es eigentlich aktuelle Bands die da ansetzen? Die einzigen die mir gerade einfallen sind A Pale Horse Named Death.
Check mal Daily Thompson. Eigentlich Stonerrock, aber sie sagen selbst, dass sie das mit Grungeeinflüssen vermischen. Neues Album kommt Ende der Woche und wurde in Seattle aufgenommen.

 
So sehr ich im Allgemeinen ein Faible für undergroundigen Stoff habe, beim Grunge ist es bei mir so mainstreamig wie es nur geht. Liegt vermutlich auch daran, dass die Hochzeit des Grunge bei mir in eine noch etwas orientierungslose Frühphase des Musik-Hörens fiel. "Alive" von Pearl Jam hat bei mir aber sofort eingeschlagen, da hatte ich mir dann die Maxi-CD zugelegt (waren auch die Anfänge des Tonträger-Kaufens). Das komplette Album "Ten" dann erst mit ein paar Jahren Verspätung, das fand und finde ich immer noch top, da sind so viele Hits drauf.
Das zweite für mich wichtige Grunge-Album ist dann halt Nirvanas "Nevermind" (ich weiß: gähn). Gerade für den Song "Smells Like Teen Spirit" bin ich auch heute noch dankbar (erstaunlicherweise hat sich der für mich nicht totgenudelt), gerade bei Gelegenheiten, wenn man stundenlang mit irgendwelchen Charts-Hits fremdbeschallt wird, hat man wenigstens die Chance, dass vielleicht irgendwann "Smells Like Teen Spirit" gespielt wird und man kurz erleichtert durchschnaufen kann "endlich mal was Vernünftiges".
Als drittes Grunge-Klassiker-Album hatte mich mir - allerdings mit Riesenverspätung - "Dirt" von Alice in Chains zugelegt, sollte ich mal wieder auflegen.

Also, man sieht, ich bin kein und war nie ein großer Grunger.

Damit ich trotzdem noch vielleicht etwas Neues zum Thread beitragen kann: Auch heutzutage gibt es ja noch grungige Musik, wobei es mir nicht ganz leichtfällt, das stilistisch sauber abzugrenzen, aber ich versuche mich mal in zwei Empfehlungen.

Low Dose aus Philadelphia fand ich mit ihrem selbstbetitelten Debüt von 2019 ziemlich gut.

24/7 Diva Heaven aus Berlin hätte ich von mir aus gar nicht zwingend in die Grung-Ecke gepackt, aber der Genre-Begriff fällt im Bandzusammenhang immer wieder und ganz verkehrt ist es wohl auch nicht. Jedenfalls eine sehr empfehlenswerte Band, haben bisher auch erst ein Album namens "Stress" (2021), hoffentlich kommt da mal wieder was Neues.
Video zu "Potface":
Komplettes Album:

Schlussendlich möchte ich noch erwähnen, dass das VISIONS 2019 eine Heftbeilage herausbrachte mit zeitgenössischen grungigen Bands, wenn da jemand was antesten möchte, hier ist die Tracklist: https://www.musik-sammler.de/releas...the-legacy-of-kurt-cobain-nirvana-cd-1394918/
Danke für die Empfehlung LOW DOSE. Einer der besten Tipps der letzten 700 Jahre Forenhistory. Vinyl läuft hier gerade ... sooo geil

PS.: Meine Fresse, ist das geil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jerry Cantrell - Boggy Depot (1998)


Während das Bandgefüge bei Alice in Chains immer instabiler wird, nimmt Jerry Cantrell sein Schicksal selbst in die Hand und spielt 1997 ein Album ein, das keinen Alice in Chains Fan enttäuschen dürfte. Zusammen mit Bassisten wie Les Claypool (Primus), Norword Fisher (Fishbone) sowie Rex Brown (Pantera) und mit Unterstützung seiner Alice in Chains-Kollegen Mike Inez (Bass) und Sean Kinney (Drums) entstehen 12 Songs, die Jerry Cantrell mit seiner fantastischen Stimme veredelt. Toby Wright verleiht dem Album einen sehr dynamischen und natürlichen Sound. Viele Vintage-Verstärker und -Instrumente, Pedale und Mikrofone wurden verwendet, was den Songs einfach zu Gute kommt. Für mich ein zeitloses Klassikeralbum, dass in meiner Grunge TOP 10 seinen Platz findet.

Wer das Album noch nicht kennt und nichts gegen Grunge mit Country-Einschlag hat, sollte unbedingt reinhören.
 
Jerry Cantrell - Boggy Depot (1998)


Während das Bandgefüge bei Alice in Chains immer instabiler wird, nimmt Jerry Cantrell sein Schicksal selbst in die Hand und spielt 1997 ein Album ein, das keinen Alice in Chains Fan enttäuschen dürfte. Zusammen mit Bassisten wie Les Claypool (Primus), Norword Fisher (Fishbone) sowie Rex Brown (Pantera) und mit Unterstützung seiner Alice in Chains-Kollegen Mike Inez (Bass) und Sean Kinney (Drums) entstehen 12 Songs, die Jerry Cantrell mit seiner fantastischen Stimme veredelt. Toby Wright verleiht dem Album einen sehr dynamischen und natürlichen Sound. Viele Vintage-Verstärker und -Instrumente, Pedale und Mikrofone wurden verwendet, was den Songs einfach zu Gute kommt. Für mich ein zeitloses Klassikeralbum, dass in meiner Grunge TOP 10 seinen Platz findet.

Wer das Album noch nicht kennt und nichts gegen Grunge mit Country-Einschlag hat, sollte unbedingt reinhören.
Fantastisches Album, hör ich immer wieder gerne.

Auch den Nachfolger kann ich wärmstens empfehlen, hier allerdings unbedingt nach der Version Degradation Trip 1+2 suchen. So war das Album ursprünglich gedacht, die Plattenfirma fand es aber zu lang und hat erstmal so Plattenfirmasachen gemacht.

Mittlerweile gibt es aber auch die Doppel-LP wieder. Am Bass ein gewisser Robert Trujillo, an den Drums Mike Bordin. Ich muss aber auch sagen, dass ich das Album als einen ziemlichen Brocken empfinde und es selten schaffe, es komplett zu hören.
 
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