Gordon Shumway
Till Deaf Do Us Part
@Lifelover füttert die kleine Raupe Nimmersatt:
„Eines Nachts im Mondschein lag auf einem Blatt ein kleines Ei. Und als die Sonne aufgeht, hell und klar, schlüpfte – knack …knack … knack – aus dem Ei eine kleine hungrige Raupe.
Am ersten Tag fraß sie sich durch einen Batzen Progrock. Aber satt war sie immer noch nicht.
Am zweiten Tag fraß sie sich durch einen rabiaten Coversong. Aber satt war sie immer noch nicht.
Am dritten Tag fraß sie sich durch finsteren Kram, den sie nicht zuordnen konnte, noch finstereren Kram, den sie nicht zuordnen wollte und irgendeinen finsteren Kram in deutscher Sprache. An diesem Tag hatte sie Bauchschmerzen.
Am vierten Tag fraß sie sich durch feinsten kalifornischen Progmetal. Es ging ihr jetzt viel besser.“
Gestern Erstlauschung am Laptop. Ein aufmerksam zusammengestelltes Paket wurde mir da zuteil. Offenbar hat @Lifelover auf eine stimmige (nicht homogene!) Zusammenstellung und einen gewissen Spannungsbogen geachtet. Auch schön: Es gibt beim Abspielen kleine Kunstwerke im Hintergrund zu sehen. Was die wohl jeweils aussagen sollen? Dann aber dämmert es mir: Das sind die Plattencover! Ungebührliche Informationen drohen auf meine Netzthaut zu gelangen! In letzter Sekunde schmeiße ich eine bleiverstärte Decke über den Bildschirm (wie gut, das ich die immer griffbereit habe) und werfe mich hinters rettende Sofa.
Jetzt bin ich ratlos. Eigentlich wollte ich die Dateien ja auf CD brennen, aber jetzt habe ich Angst, dass unerwünschte Informationspartikel überspringen könnten, wenn ich den PC anrühre.
Aber zum Glück ist meine Gattin eine echte Piratenkapitänin, die mit allen Wassern gewaschen ist. Sie entfernt kurzerhand den PC aus dem Raum, geht damit auf den Balkon, seilt sich in den Garten herab, durchquert die Fasanerie und das Gartenlabyrinth und klettert auf die oberste Plattform unseres heimischen Observatoriums. Von dort aus überträgt sie den Sound per Dosentelefon in mein Atelier und ich kann mit leicht blecherner Verzerrung und unbehelligt von verräterischem Bildmaterial dem Material lauschen. Höreindrücke folgen hier demnächst.
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„Eines Nachts im Mondschein lag auf einem Blatt ein kleines Ei. Und als die Sonne aufgeht, hell und klar, schlüpfte – knack …knack … knack – aus dem Ei eine kleine hungrige Raupe.
Am ersten Tag fraß sie sich durch einen Batzen Progrock. Aber satt war sie immer noch nicht.
Am zweiten Tag fraß sie sich durch einen rabiaten Coversong. Aber satt war sie immer noch nicht.
Am dritten Tag fraß sie sich durch finsteren Kram, den sie nicht zuordnen konnte, noch finstereren Kram, den sie nicht zuordnen wollte und irgendeinen finsteren Kram in deutscher Sprache. An diesem Tag hatte sie Bauchschmerzen.
Am vierten Tag fraß sie sich durch feinsten kalifornischen Progmetal. Es ging ihr jetzt viel besser.“
Gestern Erstlauschung am Laptop. Ein aufmerksam zusammengestelltes Paket wurde mir da zuteil. Offenbar hat @Lifelover auf eine stimmige (nicht homogene!) Zusammenstellung und einen gewissen Spannungsbogen geachtet. Auch schön: Es gibt beim Abspielen kleine Kunstwerke im Hintergrund zu sehen. Was die wohl jeweils aussagen sollen? Dann aber dämmert es mir: Das sind die Plattencover! Ungebührliche Informationen drohen auf meine Netzthaut zu gelangen! In letzter Sekunde schmeiße ich eine bleiverstärte Decke über den Bildschirm (wie gut, das ich die immer griffbereit habe) und werfe mich hinters rettende Sofa.
Jetzt bin ich ratlos. Eigentlich wollte ich die Dateien ja auf CD brennen, aber jetzt habe ich Angst, dass unerwünschte Informationspartikel überspringen könnten, wenn ich den PC anrühre.
Aber zum Glück ist meine Gattin eine echte Piratenkapitänin, die mit allen Wassern gewaschen ist. Sie entfernt kurzerhand den PC aus dem Raum, geht damit auf den Balkon, seilt sich in den Garten herab, durchquert die Fasanerie und das Gartenlabyrinth und klettert auf die oberste Plattform unseres heimischen Observatoriums. Von dort aus überträgt sie den Sound per Dosentelefon in mein Atelier und ich kann mit leicht blecherner Verzerrung und unbehelligt von verräterischem Bildmaterial dem Material lauschen. Höreindrücke folgen hier demnächst.
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