Na dann wollen wir mal, glücklicherweise habe ich für Fälle wie oben beschrieben immer eine Ersatz-Xbox im Schrank...
Track 9
hat einen langsamen, eher doomigen Rhythmus, wird aber von einem relativ hohen Gitarrenmotiv getragen, dazu tiefe Growls, die sehr zerbrechlich klingen. Klingt moderner, aber ist mir völlig unbekannt. Nach dreieinhalb Minuten schon wieder recht abrupt vorbei. Ist das ein Intro? Da mir das als Einzelsong noch nicht vollständig erscheint, möchte ich mehr hören und zücke schon mal 8,5 Punkte.
Track 10
Eisbein, Eisbein...mit Sauerkraut! Beim Hören dieses Living Death-Klassikers kommt mir der Gedanke, dass Toto Bergmann wohl ein Klassenkamerad von Tim Baker in der Pumuckl Vocal School war. Bringt mich zurück in meine Jugend, als das gerne auch mal an den Thrash-Abenden im seligen Fantasy in München lief! Aus Kultgründen eigentlich eine glatte 10, da ich aber Surhaxerl (der hiesige Name für das Gericht) nicht mag, muß ich zwei Punkte abziehen: 8/10.
Track 11
Hier muß ich Dir ein besonderes Lob für die Songreihenfolge aussprechen, denn nach einem schweren Essen braucht man etwas zu Trinken und da stößt man gerne mit einem fröhlichen „Skol“ an. Faithful Breath sind natürlich auch Kult, aber wenn man ganz ehrlich ist, richtig toll waren sie nur in wenigen Momenten (Don‘t feel hate von der Gold‘n‘Glory), aber das ist ein schönes Trinklied und ich nehme schon mal die Wertung von in vier Stunden vorweg, wenn ich getrunken haben werde:
Track 12
Da will mir aber einer einen Streich spielen und die Beatles auf 45rpm unterjubeln? Eine Melodic-Speed-Metal-Version von Eleanor Rigby mit high-pitched Gesang. Sind das Deutsche? 10 Punkte für das Original, 7 hierfür.
Track 13
ist eine Liveversion. Ich weiß sicher, dass ich nicht im Publikum war, weil das Symphonic Black Metal ist und der unterscheidet sich nur in einem Punkt positiv von Symphonic Metal: es gibt keine Trällerelsen, sondern Growls. Falls die Band das alles wirklich mit Orchester auf die Bühne gezaubert hat, gibt es 7/10 Punkte aus Respektsgründen, falls das nur Loops sind, wird der Wert auf 3,5/10 halbiert. Wer das ist? Fragt mich doch nicht, aber gewiss Skandinavier.
Track 14
same procedure as last song, James: auch live, auch Symphonic Black Metal, auch nicht meine Tasse Tee. Falls hier die Chöre echt sind, gibt es 5 Respektspunkte, falls nicht, gibt es ebenfalls 5 Punkte fürs Einsperren von 20 Trällerelsen in eine Konserve. Da ich aber trotzdem ein aufmerksamer Zuhörer bin, konnte ich anhand der Zwischenansage des Sängers den Bandnamen erhaschen: Satyricon.
Track 15
ist gewissermaßen ein Outro und zwar eines, das ich kenne und von einer Band ist, die ich sehr mag: Sulphur Æon, Zombi vom Debüt, aber halt nur das Outro einer sehr guten Debütscheibe (die ich mit 8,5 bewerten würde), losgelöst für den Zombi 7,5.
Track 16
schon wieder eine Zugabe, wie bereits bei CD1. Phunky Phil Rind and his Pherkels, aka Sacred Reich mit gleich 31 Geschmacksrichtungen auf amerikanische Art. Ist ok, aber glücklicherweise kann er Thrash besser als Funk, auch wieder auf Platte und vor allem live. Für das Witzle hier spare ich mir eine Wertung, dazu mag ich Sacred Reich zu sehr.
Fazit: ich hätte nicht gedacht, dass unsere Musikgeschmäcker so weit auseinander liegen, weil man sich ja immer wieder (und hoffentlich bald wieder) bei den DFF-Klassentreffen sieht, aber es spielt halt auch keine Rolle, weil ja immer eine Schnittmenge da ist. Gerade auf CD1 war mir vieles nicht bekannt und die Bands hinter deren Tracks 3 und 4, sowie von der zweiten CD die Tracks 1 und 9 würde ich gerne auch auf ein zweites Date auf meinen Plattenteller einladen.
Bezüglich Spaßsongs „normaler“ Bands bin wohl ich eher unlocker, andere mögen das ja, und ich bin auch überhaupt kein Fan von Fun- und Saufcovern. Wenn ich besoffen bin, gröle ich lieber Maiden-Songs im Original mit, als vermetalte Schlager von Onkel Tom (den wir ja hier nicht hatten. Gut so, sonst wäre die zweite Xbox im Arsch gewesen).
Vielen Dank für diese amüsanten Stunden, ich bin bereits sehr auf die Auflösung gespannt.
(Nach Diktat an den Küchentisch zum Skype-Besäufnis verreist)