vincen2vega
Till Deaf Do Us Part
Uneingeschränkte Zustimmung!Ich kann es direkt nachvollziehen, habe mir aber angewöhnt, Literaturverfilmungen grundsätzlich als eigenes Werk zu betrachten, das sich aus dem Fundus der Vorlage bedient oder aber auch daraus Potenzial für neue Abzweigungen schöpft. So habe ich den Zorn vieler Stephen-King-Leser auf Stanley Kubrick nie verstanden, denn zwar weicht dessen Filmversion von The Shining mitunter deutlich vom Roman ab, stellt als Film jedoch ein wahres Meisterwerk dar. Ähnlich betrachte ich die Verfilmung der Trilogie. Wohlgemerkt ausschließlich die, denn der Scheiß, der später mit The Hobbit veranstaltet wurde, ist für mich ungeachtet der Vorlagentreue rein cineastisch einfach nur unerträglich.
Ich habe den Herrn der Ringe mit knapp zehn Jahren erstmals gelesen. Alle drei Bücher in einem Rutsch und dann gleich zweimal hinterher. Die geilste Verfilmung ist für mich immer noch jene, die damals beim Lesen in meinem Kopf entstand. Ganz privat und verwunschen. Allerdings hat mich der Herr der Ringe auf Lebenszeit für Fantasy verdorben, die sich der x-ten Reiteration irgendwelcher Elfen, Orks und Zwerge bedient. Tolkien hat alles dazu gesagt, alles andere ist für mich lahmes Epigonentum und darauf habe ich keine Lust.
Als Stephen King Fan kann ich diese Kritikpunkte auch nicht nachvollziehen. Auch der Meister selber hat ja immer wieder gegen Kubricks Werk gewettert, anstatt sich zu freuen, dass sein Werk einen filmschaffenden Künstler zu diesem Horrorfilm Klassiker inspiriert hat.
Zum Thema Fantasy: Das ist für mich ebenfalls schwer bis unmöglich da was für mich lesbares zu finden. Aber es gibt zwei Ausnahmen für mich: Ursula Le Guin und die “Quendel” Trilogie von Caroline Ronnefeldt.