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Okay. Dass die Franzmänner gute und krasse Filme machen können, weiß ich spätestens seit Dobermann und Baise Moi. Allerdings hatte ich bis dato noch keinen der viel gepriesenen Horrorstreifen gesehen. Gestern war es dann so weit. Nun, Frontier(s) ist sicherlich nix für blutige *höhöhö* Anfänger, jedoch fiel er nicht so krass aus, wie ich es mir vorstellte. Das wiederum bedeutet aber nicht, dass ich vom Film enttäuscht war. Frontier(s) ist mMn ein richtig gut gelungener Horror-Thriller , der wohl am besten mit der Story von "The Texas Chainsaw Massacre" zu vergleichen ist: Vier junge Erwachsene machen sich die Straßenschlachten in den pariser Vororten zunutze und räumen eine Bank aus. Leider sind ihnen die Bullen dicht auf den Fersen. Das erklärte Ziel ist Amsterdam, doch als die Nacht hereinbricht, entschließt man sich, in einem abgelegenen Hotel zu nächtigen. Die Jungs sind nicht gerade Gentlemen, die Gastgeber noch weniger - ganz zum Verdruss der drei Jungs und des Mädels. Und so beginnt ein Katz und Maus Spiel, bei dem die vier Mittzwanziger unterliegen und der Psycho-Familie auf Gedeih und Verderb ausgesetzt sind.
Wie gesagt, hat man das alles in etwa schon gesehen. Im Grunde besteht der Film im Wesentlichen aus Schlachtung und Revenge. Die Szenen sind extrem gut dargestellt und in der ungeschnittenen Fassung sehr blutig. Spannung entsteht auch, aber leider nicht durchgehend. Grund dafür war bei mir das Oberhaupt der Familie, ein aus Nazideutschland ins französische "Exil" geflüchteter Hardcorepsychopathennazi (wie bescheuert ist das bitte?^^), der seine Familie mit eiserner Hand regiert. So weit so gut. Was ich jedoch ziemlich albern und unpassend fand war, dass der Alte grundsätzlich sinnlosen Quatsch von sich gab. Es wurde von der Herrenrasse geschwafelt, davon, dass die Gefangenen aufgrund ihrer arabischen Wurzeln nicht rein seien, von der Familie wiederum aber kaum jemand dem Bild des Ariers entsprach und irgendwo gezwungen Parolen wie "Arbeit macht frei" und "Meine Ehre heißt Treue" mit eingearbeitet wurden. Sicherlich hat diese Rolle mächtig einen an der Mütze, aber das fand ich trotzdem unpassend und ich vermute mal, dass es dabei primär um die Wirkung in der originalen Tonspur ging:: Ein Nazi mit deutschem Akzent und auf deutsch gesprochene Parolen. Jedenfalls hat das den Film stellenweise unfreiwillig albern werden lassen. #Manchmalistwenigermehr
Das war aber auch schon der einzige Negativpunkt. Trotz dieser blöden Rolle, agieren ausnahmslos alle Schauspieler richtig, richtig gut. Hervorzuheben sei allerdings die Leistung der Karina Testa, die im Laufe des Films in ihrer Rolle der schwangeren Yasmina über sich hinauswächst!!
Wer auf Psychothriller/Horror mit viel Blut steht, sollte sich Frontier(s) auf alle Fälle geben.
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8/10 Pts.