Horror und Gore

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Für mich war es die Premiere. Die große Frage war: "Wird der Film seinem Ruf gerecht?" Diese Frage kann ich nun mit einem fetten JA beantworten. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. "Rosemary`s Baby" ist ein verdammt guter Horror-Thriller. Die Story mag zwar altbacken erscheinen, jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass vermutlich alle Filme, die einem so in den Sinn kommen, diesem Meisterwerk nacheifern.
Es tut so gut einen Film zu sehen, der mal deutlich (131 Minuten) die beknackte Grenze von 90 Minuten überschreitet und man es trotzdem locker schafft, ohne Durchhänger oder Durststrecken in Sachen Spannung auszukommen. Ganz subtil und schonungslos konstant baut sich der Spannungsbogen auf, bis die Luft schließlich davor zu knistern scheint. Die Schauspieler sind alle toll und bringen die verschiedenen Wesenszüge der Charaktere überzeugend rüber. Darüber hinaus hätte ich nicht erwartet einen so heftigen Film zu sehen zu bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass der Streifen seinerzeit für richtig Furore gesorgt hat. Immerhin bekommen wir nicht nur relativ viel nackte Haut zu sehen, sondern auch gleich eine Vergewaltigung durch den Gehörnten höchstpersönlich. Okay, manchmal reagiert Rosemary in meinen Augen nicht gerade nachvollziehbar, aber das Gesellschaftsbild war damals auch noch ein ganz anderes. Vielleicht leigt es ja daran. Was genau ich meine, sag ich nicht, da ich nicht spoilern mag. Immerhin weiß ich von zumindest einem User, der diesen Film noch sehen möchte und nicht kennt. ^^ Ich habe nun schon einige gute Filme gesehen, die dieses Thema so oder so ähnlich behandeln und ein paar von denen waren echt gut. Aber unter Rücksichtnahmen des Produktionsjahres dieses Meisterwerks, der Laufzeit, der Spannung und der schauspielerischen Leistung, kann keiner dieser Filme "Rosemary`s Baby" das Wasser reichen! Zudem ist das Ende ein wahrer Tritt in die Eier! Genau so geht schonungsloser, subtiler Horror! Müsste ich Vergleiche ranziehen, würde ich den Film als eine Mischung aus "Die Prophezeiung", "Lost Souls" und "The 4th Floor" bezeichnen, welche übrigens auch alle sehenswert sind!

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9/10 Pts.



Der Film ist grandios und funktioniert auch heute noch sehr gut, obwohl die Geschichte schon ein wenig vom Zeitgeist lebt: Einerseits spiegelt sie das - damals - moderne Großstadtleben (Rosemary probiert einen angesagten, aufstrebenden Star-Friseur aus, Vidal Sassoon!), in dem Gott nur schwer einen Platz findet, andererseits schafft sie es problemlos, dieser Moderne einen Spiegel vorzuhalten, in dem sich eine geradezu mittelalterliche Furcht vor dem Bösen mit religiösem Fanatismus vermischt (wenn auch im Namen Satans) und sich als dunkler Schrecken über die scheinbar rationale, aufgeklärte Welt des Jahres 1968 legt, womit der Film/Roman interessanterweise schon die Entwicklung der eher linken Studentenbewegung vom marxistischen Atheismus hin zu New Age, Wassermann und Jugendreligionen vorwegnimmt, die dann ja tatsächlich erfolgen sollte.

Polanskis Regie ist meisterhaft und der Schnitt (dank Sam O’Steen) absolut perfekt. Sidney Blackmer als Roman Castevet spielt nicht schlechter als Mia Farrow und erfüllt seine Rolle mit einem ganz eigenen Leben, was mich persönlich bei der Erstsehung restlos überzeugt hat (ich hatte den Roman von Ira Levin kurz vorher gelesen und mir schon eine Vorstellung von den Charakteren gemacht). Ruth Gordon spielt Minnie nicht nur, sie ist Minnie, John Cassevetes' Guy ist so charmant, dass die Enthüllung seines wahren Charakters schon extreme emotionale Reaktionen beim Zuschauer auslöst und über Farrow muss man ohnehin nichts mehr sagen: Das war die Rolle ihres Lebens.
P.S.: Ich kann jedem nur den Roman an den Tag legen, in dem die - komplett identische - Story ein wenig mehr Raum bekommt, was vor allem der wie ein böser Schatten über allem schwebenden Figur des Adrian Marcato zu Gute kommt. Sehr geil!
 
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The Babysitter auf Netflix

wurde glaub ich bislang nur hier unter Film allgemein erwähnt.
Ist eine Art "Kevin allein zu Haus" trifft "Satanskult".
Ja, der Streifen nimmt sich keine Spur Ernst, ja der ein oder andere Gag sitzt durchaus.
Dennoch bietet der Streifen nix Neues und bleibt für mich ein klassischer One-Timer.
Wobei man sagen muss, dass der Cast in Ordnung geht.
 
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Endlich mal wieder Haus der 1000 Leichen!
Oh man, wie abgöttisch ich diesen Film liebe! Rob Zombie hat es unglaublich gut drauf, eine abgefahrene und morbide Atmosphäre zu erzeugen ohne zu übertreiben.
Es gibt kaum einen Film, den ich so oft gesehen habe und der mich trotzdem immer noch ohne Ende fesselt.

10/10
 
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Endlich mal wieder Haus der 1000 Leichen!
Oh man, wie abgöttisch ich diesen Film liebe! Rob Zombie hat es unglaublich gut drauf, eine abgefahrene und morbide Atmosphäre zu erzeugen ohne zu übertreiben.
Es gibt kaum einen Film, den ich so oft gesehen habe und der mich trotzdem immer noch ohne Ende fesselt.

10/10
Hmm. Dann muss ich mir den wohl noch mal vorknöpfen. Ich habe den nämlich als eher mittelprächtig in Erinnerung. Werde es dich dann wissen lassen, wie ich ihn heutzutage finde. :)
 
Hmm. Dann muss ich mir den wohl noch mal vorknöpfen. Ich habe den nämlich als eher mittelprächtig in Erinnerung. Werde es dich dann wissen lassen, wie ich ihn heutzutage finde. :)

Tu das!
Ich würde mich freuen, wenn er dir diesmal besser gefiele.
 
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Hinterher gleich den "zweiten Teil"!
Nicht ganz so abgefahren, aber dafür ernsthafter und geradliniger als Haus der 1000 Leichen.
Mich persönlich hat Teil 1 noch mehr geflasht,,weshalb er minimal die Nase vorne hat.

9,5/10
 
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Hinterher gleich den "zweiten Teil"!
Nicht ganz so abgefahren, aber dafür ernsthafter und geradliniger als Haus der 1000 Leichen.
Mich persönlich hat Teil 1 noch mehr geflasht,,weshalb er minimal die Nase vorne hat.

9,5/10
mich hat The Devils Rejects leider ziemlich unterwältigt und das Halloween-Remake von Zombie fand ich auch ziemlich mau:hmmja: Deswegen hab ich eigentlich überhaupt keinen Bock mir die anderen Filme von ihm noch zu gebeno_O
 
mich hat The Devils Rejects leider ziemlich unterwältigt und das Halloween-Remake von Zombie fand ich auch ziemlich mau:hmmja: Deswegen hab ich eigentlich überhaupt keinen Bock mir die anderen Filme von ihm noch zu gebeno_O

Wenn du nicht wirklich auf seinen Stil stehst, macht das ja auch wenig Sinn.
Seine beiden Halloween-Teile mag ich übrigens auch nicht
 
Wenn du nicht wirklich auf seinen Stil stehst, macht das ja auch wenig Sinn.
Seine beiden Halloween-Teile mag ich übrigens auch nicht
Ich hab bei den 2 Filmen noch keinen so richtigen Stil entdeckt außer das er scheinbar versucht alles möglichst krass darzustellen.o_O Kam bei mir aber leider nicht so an. Bei The Devil Rejects dachte ich vorher das ist bestimmt der ultrakrasse Obermetzelfilm aber ich fand den leider ziemlich lahm:hmmja:
 
HD1000L fand ich damals eine irrwitzige Achterbahnfahrt, auch wenn wir wahrscheinlich nie
eine Unrated sehen werden.

Devil's Rejects fand ich dann schon nicht mehr wirklich prall und dass man Sympathie für Psychopaten und Killer
entwickelt geht für mich einfach nicht klar (Fantasy-Killer wie Myers oder Jason mal ausgeschlossen).

Für mich hat Zombie recht gut angefangen, dann aber kontinuierlich abgebaut.
 
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Ich find die Rob Zombie Flicks auch echt schwierig. Eigentlich macht der Mann Alles, was mir eigentlich gefallen müsste. Nur irgendwie gehts immer haarscharf vorbei. Es ist einfach dieses Zusammenwerfen von "coolen" Genrezutaten, die Originale wie TCM oder Hills have eyes etc so geil machen. Nur das bei Zombie nur noch die nachgemachte Ästhetik übrigbleibt, ohne auch nur Ansatzweise die Wirkung der "Originale" zu erzielen. Klar sind seine Filme grimmig / lustig / trashig / brutal. Aber ein Tarantino bekommts einfach besser hin, Genrezitate und Hommagen zu GUTEN Filmen zu kombinieren, in denen man auch die Protagonisten in Erinnerung behält, ohne den faden Beigeschmack von "arg konstruiert und auf kultig getrimmt". Nichtsdesto trotz kann man sich TDR und 1000 corpses schon ganz gut ansehen. Hinterlässt nur keinen bleibenden Eindruck bei mir.
 
und seine permanent genutzte Fäkalsprache, inkl. gefühlter Millionen von "Fucks" sowie das überpräsente Zurschaustellen
seiner Holden ist halt dann irgendwann auch zuviel des Guten.

Dass er Myers in seinem ersten Remake so entmystifiziert, fand ich auch sehr strange, zumal er dann doch wieder Richtung Original gewechselt ist.
Wie nun, "nur" ein traumatisiertes Kind oder wie man es auch nennen möchte, dass warum auch immer ein unkaputtbarer Killer wird.
 
Bei mir trifft Rob Zombie, vor allem mit Haus der 1000 Leichen und The Devil's Rejects, genau ins Schwarze!

Ich mag seinen Stil einfach.
Auf mich wirkt er auch nicht um Krassheit bemüht, dazu fehlen einfach die harten Szenen.
 
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