Horror und Gore

Gestern. Wieder. Horrorabend.

The Texas Chainsaw Massacre (USA, 2022/Netflix)

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Ich kann die herbe Kritik am Film schon ein bisschen nachvollziehen. Natürlich ist die Idee, eine alte Veteranin (wie bei "Halloween") in die Geschichte zu klatschen, in den Fall keine gute. Denn ganze 50 (!) (!!) Jahre soll die Oma auf ihre Rache an Leatherface gewartet haben, weil der ihre Jugendfreunde zersägt hat. Ernsthaft?! Das ist so blöd,... dass es auch schon wieder egal ist. Und so hatten wir gestern trotzdem viel Spaß mit dem Film. Denn wir hatten uns null erwartet und was den Gore angeht, langt der Streifen immerhin ordentlich hin. Auch entziehen sich die Figuren angenehmerweise etwas den Erwartungen des Zuschauers. Der "Texas Chainsaw Massacre 3D" war trotz des beknackten Titels vor neun Jahren freilich wesentlich besser. 7/10

Malignant (USA, 2021)

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Von Freitag auf Samstag Party mit Kollegen bis zwei Uhr morgens. Aufstehen am Samstag um halb sieben. Nachts darauf einen Film von Geister-Guru James Wan in den Player geschoben. Um kurz vor Mitternacht. Nach vielen Cocktails und einer halben Flasche Wein. Keine gute Idee, denn ich hab das letzte Drittel des Films verschlafen. Auch weil die erste Hälfte des Films zum Einschlafen war. Flackernde Beleuchtung. Licht aus. Jumpscare. Gähn. Vorerst keine Wertung. ?/10
 
Bei mir ist gestern zur Geisterstunde ebenfalls wieder mal der Vorhang gefallen.
Weder Hammer noch Amicus sind für diesen britischen Episoden Horror von Freddie Francis verantwortlich. Mit Joan Collins, Kim Novak und Donald Pleasence ist dieser Grusler aber bestens besetzt. Okay, vielleicht nicht ganz so gut wie ein echter Hammer aber trotzdem sehr unterhaltsam. Vor allem die zwei letzten Episoden sind sehr sehenswert.

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Und weil es so schön war habe ich dann gestern noch einen draufgelegt. „The Bat“ oder „Das Biest“ war mir bis gestern völlig unbekannt. Erzählt wird die Geschichte einer Schriftstellerin welche sich mit ein paar anderen Mädels in einem alten Herrenhaus nieder lässt. Als bekannt wird dass im Haus ein ordentlicher Batzen Geld versteckt ist beginnt der Terror. Ein gesichtsloser Killer mit tödlicher Krallenhand scheint der Polizei dabei immer einen Schritt voraus zu sein.
Irgendwo hab ich gelesen das sich Wes Craven von der Krallenhand zu Freddy Krueger inspirieren lies. Keine Ahnung ob das stimmt, der Film stammt jedenfalls aus dem Jahre 59 und beruht auf einem Theaterstück welches schon vorher mehrmals verfilmt wurde. Über allem steht natürlich Vincent Price, aber auch sonst ist alles sehr interessant. Irgendwie eine Mischung aus Agatha Christie und Edgar Wallace im Spukhaus.
Jedenfalls sehr empfehlenswert für Fans.

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Bei uns gab es den Doppelpack:

Vier Fliegen Auf Grauem Samt

Einer meiner liebsten Argento Filme, generell bin ich Fan seines Frühwerks.
Ein toller und spannender Giallo mit einer dicken Prise Humor und einem Bud Spencer in großartiger Rolle. Soundtrack: Ennio Morricone, also noch nicht Goblin.
Hab den Film vor Jahren erstmals im Vorprogramm eines Law Unit/Umberto Konzerts gesehen, das war auch mal was - Vorfilm statt Vorband - aber hat prima dazu gepasst.

Danach gab es:

The Wailing:

Kurz und bündig: nachdem ich lange die Lust auf Asia Horror verloren hatte, hat dieser Südkoreaner mich mal wieder gepackt.
In einem Dorf laufen Menschen scheinbar grundlos Amok - die Schuld geben die Behörden irgendwelchen Pilzen, die Dorfbewohner wittern einen japanischen Fremden, der als Einsiedler in der Nähe lebt, hinter den Vorfällen.
Ein anfangs etwas naiver Dorfpolizist soll den Fall klären und wird im Laufe des Films immer weiter über seine Grenzen getrieben.
Zweieinhalb Stunden und keine Langeweile - ich war positiv überrascht.
 
Hier lief gerade Midsommar. Wow...

Nicht so perfekt wie „Hereditary“, aber trotzdem verdammt gut. Diese hippige Atmosphäre, die man den ganzen Film über recht gut zu spüren bekommt, lässt so manches Ereignis noch bizarrer wirken, als es eh schon ist. Die Musik tut dann ihr Übriges. Bei der Darstellung der Toten sowie der eigentlichen Hinrichtungen wurde man definitiv kreativ. Find ich gut. Ari Aster versteht es einfach, Horrorfilme zu gestalten, die über dem Durchschnitt liegen. Psychisch instabile Menschen sollten vom Film meiner Meinung allerdings eher Abstand nehmen. 9/10

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Da ist ein Gesicht in den Bäumen..
 
Also ich fand beide toll.. Aber Geschmäcker sind verschieden.
Eben. Hereditary bekommt von mir immer noch ne 7/10. Recht guter Film mit erstklassigen schauspielerischen Leistungen aber dann doch ziemlich unterwältigend, vor allem aufgrund der ganzen vorhergehenden Meisterwerksanalogien etc... und vor allem das Ende bzw. die Auflösung hat mich dann tierichst enttäuscht.
 
Der Midsommar teilt die Gemeinde. Ich fand ihn auch super. Und ich fand auch nicht, dass er zu lang war. Und diese Irren. Herrlich.

Aber, ups, den "Hereditary" hab ich immer noch nicht gesehen. Zeit wird's.

Uff.. Den musst du unbedingt anschauen. ;)

Edit: Wie ich oben bereits erwähnt hab: Meiner Meinung nach versteht Ari Aster es einfach, Horrorfilme zu gestalten, die über dem Durchschnitt liegen, zumindest ist es bei den beiden so.
 
Hereditary ist für mich wahrscheinlich der beste Horrorfilm der letzten Jahre, aber Midsommar fand ich nur mittelmäßig. Hat mich doch ziemlich enttäuscht.
 
Horrorfilme schauen ist ja eh schon oft ne verdammt willkommene Angelegenheit, aber auch für das leibliche Wohl muss gesorgt sein!
Also, was hauen wir denn alles in die Auflaufform?
Freddy Krüger?
Klar, der schaut eh schon etwas knusprig aus, da fällt's nicht auf wenn die ganze Chose zu lange brutzelt.
Was? Einfach Freddy reicht nicht?
Okay, geben wir dem ganzen einen indischen Touch und machen aus dem Narbengesicht einen echten indischen Alptraum im Ledermantel!
Ihr habt keinen Bock auf die Glatze von dem Typen und hättet ihn gerne mal mit Haaren gesehen?
Kein Thema, mischen wir noch eine Vokuhila rein!
Aber der redet euch immer zu viel? Okay, wir lassen die ganzen kultigen Oneliner einfach weg.
Reste darf man auch gerne mal verwerten, also packen wir mal alles rein, was in Nightmare on Elm Street 1 und 3 passiert ist, besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht sag ich immer.
Ab und zu muss man die Stimmung aber auch mal etwas auflockern, also packen wir noch einen etwas beleibteren immer lustigen Inder rein, für den wohl Benny aus Eis am Stiel Pate stand.
Klingt abgefahren? Neee, da geht noch was!
Für die, die während des Kochens gerne auch noch das Tanzbein schwingen mischen wir echt indisch noch diverse Musicalnummern bei!
Das alles dann bei Sage und Schreibe zweieinhalb Stunden in die Röhre und TADA!!
Dann hat man....

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Einen fast zweieinhalb Stunden langen Bollywood-Comedy-Horror-Nightmare-Rip-Off!
Bei dem Streifen wird SO hart bei Freddy geklaut, manche Szenen sind nur marginal abgeändert.
Shakaal, oder wie der Vogel heißt, schwingt den Klauenhandschuh wie unser narbengesichtiger Held, aber erreicht niemals seine Klasse.
Vielleicht lag es auch an den Schmerzmitteln als ich mir den angeschaut habe, aber ich konnte nicht wegschauen, nicht mal die Tanzeinlagen hab ich geskippt, das war jedes Mal wie der sprichwörtliche Unfall!
Also, wenn ihr mal was richtig abgefahrenes schauen wollt, bitteschön!
Zur Warnung.
Indischer Originalton mit englischen Untertiteln die wohl durch den Googleübersetzer gejagt wurden sind so semi okay...
Hierzu reicht man am besten Viel Bier, bon apetit!

Wahlweise aber auch dieses haarsträubende Potpourri unter ständigem Rühren im Klo entsorgen....
 
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'Hunted' ist ein neuerer Beitrag zu dem Genre der Rape-And-Revenge-Filme und befindet sich damit in bester Gesellschaft von Klassikern wie z.B. 'I Spit On Your Grave' (1978), 'The Last House On The Left' (1972), 'Deliverance' oder auch 'Revenge'. Ève (hervorragend gespielt von Lucie Debay) ist Bauleiterin und lernt abends in einer Bar eine Typen (gut gespielt von Arieh Worthalter) kennen, der anfangs einen recht netten Eindruck macht. Nach ein paar Mojitos kommen sich beide körperlich näher, doch die Situation kippt und der Typ entpuppt sich als ekelhafter Psychopath, dessen toxische Männlichkeit sich nun ungehindert entfalten kann. Er hat noch einen Komplizen, der unter seiner Fuchtel steht. Zuerst lassen sie Ève laufen, doch wenig später wird sie von beiden in den Kofferraum gesperrt und entführt. In einem grossen Wald kommt es zu einem Unfall (ausgelöst durch ein Wildschwein), Ève kann fliehen und die Jagd auf sie beginnt, bis..........

Auf den ersten Eindruck wirkt dieser Thriller recht typisch, aber nach Ève's Flucht ändert sich das Bild, denn der Wald ist auf ihrer Seite. Es gibt mystische Elemente, die mir gut gefallen haben. Trotzdem wird der Film nie zu fantastisch. Sexualisierte Gewalt wird hier glücklicherweise nicht zelebriert. Aufgrund diverser Gewaltszenen war ich überrascht, dass der Film ab 16 und nicht ab 18 freigegeben ist. Manchmal zeigt 'Hunted' sein schwarzhumoriges Gesicht, wirkt überzeichnet und lässt ihn deshalb nicht so deprimierend erscheinen wie z.B. 'The Last House On The Left'.

Ich fand 'Hunted' ziemlich spannend. Ève hatte sofort all meine Sympathie und ich habe mit ihr gelitten und die ganze Zeit gehofft, dass sie ihre Peiniger endlich zur Strecke bringt. Ob ihr das gelingt möchte ich hier nicht verraten. Aus meiner Sicht ist 'Hunted' ('Waldsterben' stammt vom dt. Verleih und ist irreführend - im Original heisst der Film 'Hunted - Only The Savage Survive) ein gelungener Beitrag zum Subgenre der (Rape-And) Revenge-Filme. Die Erzählstruktur hätte zwar etwas straffer sein können, aber trotzdem hab ich mich in der Laufzeit von 1Std und 27 Min. nicht eine Sekunde gelangweilt.

8/10
 
CM Punk in einem Haunted House Film, geht das? Ja, der macht seine Sache richtig gut. Allerdings wie bei B Ware üblich ist die deutsche Synchro sehr schlecht. Daher den Film unbedingt im Original schauen. Ansonsten gibt es eigentlich die übliche Kost, allerdings kann man den Film schon leicht über den normalen Durchschnitt einreihen.
Was noch positiv aufgefallen ist, beim Soundtrack kann man unter anderem Neurosis und Bastard Priest hören, sehr cool.

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CM Punk in einem Haunted House Film, geht das? Ja, der macht seine Sache richtig gut. Allerdings wie bei B Ware üblich ist die deutsche Synchro sehr schlecht. Daher den Film unbedingt im Original schauen. Ansonsten gibt es eigentlich die übliche Kost, allerdings kann man den Film schon leicht über den normalen Durchschnitt einreihen.
Was noch positiv aufgefallen ist, beim Soundtrack kann man unter anderem Neurosis und Bastard Priest hören, sehr cool.

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Das Filmplakat ist ja mal cool. :cool:
 
The Ritual (2017)

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Hab den Film gestern Abend auf Empfehlung hin angeschaut. Ohne diese Empfehlung hätte ich ihn wahrscheinlich nie angesehen, da mich der Titel und die Beschreibung nicht wirklich abheben. Die Titelwahl find ich auch nach dem Anschauen komisch, da ihre Bedeutung erst recht weit am Ende geklärt wird. Größtenteils wirken die Szenen überzeugend und es wird durchgehend eine starke Atmosphäre sowie Stimmung erzeugt. Schauspielerisch konnten mich alle Protagonisten überzeugen, da jeder von ihnen die Charakterzüge seiner Figur sehr authentisch rüberbringt, was das Gesamtwerk noch mal um ein Vielfaches besser da stehen lässt. Auch die Darstellung wurde recht gut bewerkstelligt, vor allem die Kameraführung ist mega. Die Landschaftsaufnahmen finde ich besonders beeindruckend. Gestört hat mich, dass der Horroranteil recht gering ausgefallen ist, zumindest für meinen Geschmack. Es gibt bestimmt noch ein paar Mängel, die für mich allerdings nicht nennenswert sind.

Im Großen und Ganzen ein durchaus faszinierender Film, dessen Horrorelemente mich allerdings nicht ganz überzeugen konnten. 8/10
 
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