Horror und Gore

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Aus Schweden stammt 'Thriller - en grym film' (US-Titel: They Call Her One Eye), der in Deutschland unter dem Namen 'Thriller - Ein unbarmherziger Film' veröffentlicht wurde. Erschienen ist dieser Film 1973. Er wurde damals nicht nur in Schweden verboten und erst nach einer radikalen Zensur freigegeben. Erst 2004 erschien die ungeschnitte Fassung.

Handlung: Seit Frigga (gespielt von Christina Lindberg) als Kind vergewaltigt wurde, kann sie nicht mehr sprechen und wächst auf einem Bauernhof auf. Eines Tages wird sie von einem Mann in die Stadt mitgenommen, folgt ihm in seine Wohnung und wird unter Drogen (Heroin) gesetzt. Sie ist ab jetzt seine Gefangene und wird zur Prostitution gezwungen. Ihr Entführer schreibt Friggas Eltern einen Brief in ihrem Namen. Er lässt sie glauben, dass sich Frigga von ihnen abgewandt hat und nicht mehr zurückkehrt. Dieses zieht ihrem Vater den Boden unter den Füssen weg, er wird depressiv und tötet seine Frau und dann sich selbst. Bedingt durch ihre zunehmende Heroinabhängigkeit fügt sich Frigga in ihr Schicksal. Hinzukommen harte Strafen von ihrem Entführer. So wird ihr zum Beispiel ein Auge entfernt. Als sie aber von dem Tod ihrer Eltern erfährt nimmt sie gnadenlose Rache......

Ich finde hier einige Parallelen zu Abel Ferraras 'Ms.45'. Beide Protagonistinnen sind stumm und es gibt diverse Zeitlupeneinstellungen um Szenen zu intensivieren. Allerdings fehlt in 'Thriller - en grym film' jeglicher schwarzer Humor, aber beide haben in meinen Augen einen feministischen Ansatz. Die pornografischen Szenen nehmen dem Film ein wenig von seiner Kraft, weshalb es hier ausnahmsweise nicht verkehrt ist, auch eine der gekürzten Versionen zu sehen. Der Film hast wenige kitschige Momente und Christina Lindberg verkörpert Frigga perfekt, gerade auch ihre Transformation (eine weitere Ähnlichkeit zu 'Ms. 45'). Ein brutaler Klassiker im Exploitation-Subgenre Rape-And-Revenge. Gerade auch die gesamte Atmosphäre find ich ziemlich eindringlich.

8 / 10
 
The Hills Have Eyes (USA, 1977)

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Das Original vom Craven ist einer von den Filmen, dessen Remake (2006) besser ist (Wie etwa auch "Invasion of the Body Snatchers", 1977). Und zwar in jeder Hinsicht. Der Craven hat bemerkenswerte Erfolge mit seinen Filmen gefeiert - und doch ist er für mich keiner der qualitativ großen Horrorregisseure. Dialoge, Schnitt, Score, Bild/Beleuchtung, Gewaltszenen... der Craven liefert bessere Stangenware, mehr nicht. Mit ein oder zwei Ausreißern nach oben ("Nightmare on Elm Street" oder "Scream"). Manche Szenen geraten geradezu unfreiwillig komisch, wenn da Typen mit Hühnerknochen im Haar von einem deutschen Schäferhund in einen Abgrund geschubst werden. Aber gut, lassen wir das. Wes Cravens filmischer Erfinder- und Pioniergeist sind in jedem Fall zu beklatschen. 6/10
Das seh ich bei dem Film etwas anders, ich finde Craven zeigt hier eine radikale Kritik an der Wohlstandsgesellschaft, an der nur scheinbar zivilisierten Welt in einer Zeit der Massenvernichtungswaffen und deren Tests. Ein Schritt nur von der Dekadenz zur Barbarei.

Was mich übrigens mal interessieren würde ist, ob die Welle der Babyhorrorfilme ab 1974-1978 (It's Alive, Basket Case, Eraserhead...) im Zusammenhang mit der damals in den USA kontrovers diskutierten Liberalisierung des Abtreibungsrechts von 1973 zu tun haben. Weiss da jemand was?
 
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Hat hier jemand diese neue Freitag der 13. Bluray Box mit den ersten 8 Filmen? Wenn ja, wäre das eine deutliche Steigerung zu den alten DVDs? Mir fehlen noch 2 oder 3 davon, die mir bisher einzeln zu teuer oder nicht auf deutsch erhältlich waren, das wäre also jetzt eine gute Gelegenheit.
 
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Human Lanterns

Die Shaw Brothers haben mit Human Lanterns eine krude Mischung aus Kung Fu und Horror produziert.
Die britische Blu hat nur den Originalton + englische Untertitel.

Ganz verstanden habe ich zwar nicht, wer sich mit wem warum bekriegt, aber unterm Strich geht es wohl um Rache.
Der sich rächende hat einen tief sitzenden Groll, spielt zwei ohnehin rivalisierende Männer gegen einander aus und bastelt nebenbei wunderschöne Laternen aus Menschenhaut. Die besorgt er sich, als Mischung aus reitender Leiche und Wookie verkleidet, von hübschen Damen aus der Umgebung.
Zum grössten Teil im Studio gedreht, entwickelt der Film eine gehörige Portion Charme, wenn man sich auf den Unfug einlassen mag.

7,5 von 10 Lampions
 
The Sadness
Der Film ist schon nicht unheftig, aber weniger "hart" als erwartet. Und es ist kein Zombiefilm. Mir hat er jedenfalls gut gefallen.

Was war denn das ganz zum Schluss mit den Schüssen auf dem Dach? Weiss auch keiner? Irgendwie blöd.
 
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The Sadness
Der Film ist schon nicht unheftig, aber weniger "hart" als erwartet. Und es ist kein Zombiefilm. Mit hat er jedenfalls gut gefallen.

Was war denn das ganz zum Schluss mit den Schüssen auf dem Dach? Weiss auch keiner? Irgendwie blöd.

Eben für den Horrorabend am kommenden Samstag bestellt (Zusammen mit "Terrifier" und "Veganer schmecken besser"). Erwarte mir freilich nicht das Schlachtfest, das überall beworben wird. Einfach nur einen stellenweise derben, hoffentlich cranken Film. Fertig.
 
The Sadness
Der Film ist schon nicht unheftig, aber weniger "hart" als erwartet. Und es ist kein Zombiefilm. Mir hat er jedenfalls gut gefallen.

Was war denn das ganz zum Schluss mit den Schüssen auf dem Dach? Weiss auch keiner? Irgendwie blöd.

Ich gehe mal davon aus, dass die Soldaten am Dach geglaubt haben, dass die Freundin ebenfalls infiziert ist und sie erschossen haben. Sie war ja voller Blut und ist panisch aufs Dach gelaufen. Da kann ich mir schon vorstellen, dass die Soldaten ohne viel nachzudenken einfach auf sie geschossen haben.
 
Göstern öndlich wieder "Horrorabend" - puh, bis die Jungs mal alle beisammen sind...

The Sadness (TWN, 2021)

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Die mittelmäßigen Bepunktungen etwa bei der ofdb sind ein Scherz. Ein verdruckstes Späßchen. Vielleicht mögen manche ja doch lieber Kindergartenkinder sehen, die durch Wandschränke in andere Dimensionen krabbeln und dann von Mama gerettet werden wollen. Oder Vampire mit Sixpacks oder verliebte Zombies oder vegane Werwölfe oder Geisternonnen oder fliegende Computerhaie oder patriotische Mutanten oder sonst irgendeinen Quatsch. Und vielleicht trennt das ja doch die Spreu vom Weizen. Denn "The Sadness" tritt Arsch, macht keine Kompromisse, keine Gefangenen und ist nichts für Weichflöten. Endgültiger Fanservice. Horrorfilm des Jahres. Fuck. 9/10

Veganer schmecken besser (FRA, 2021)

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Ein Metzgerehepaar überfährt einen Veganer und isst ihn aus Versehen. Und wider Erwarten mundet das Abendessen ganz ausgezeichnet. Und ihren Kunden auch, denen das neuartige Fleisch im Geschäft als "Schweinefleisch aus dem Iran" verkauft wird. Immer mehr Veganer verschwinden in den folgenden Wochen in der Stadt und die Kasse der Metzgerei klingelt und klingelt und klingelt. Ein eigentlich nur vorgeblich politischer Genrebeitrag aus dem filmisch viel besser aufgestellten Nachbarland, der trotz anderslautender Werbung eher Blödelei denn Kommentar ist. Ein sympathisch gespielter und stellenweise herrlicher Unsinn. 7/10
 
"Des Teufels Saat" (1977)

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Alex Harris (Fritz Weaver) ist der Entwickler von Proteus IV, einer extrem fortschrittlichen und autonomen künstlichen Intelligenz. Proteus ist so leistungsfähig, dass sie bereits nach wenigen Tagen eine bahnbrechende Behandlung für Leukämie entwickelt. Harris, ein brillanter Wissenschaftler, hat sein eigenes Haus so umgebaut, dass es von sprachaktivierten Computern betrieben wird. Leider hat seine Besessenheit von Computern dazu geführt, dass Harris sich von seiner Frau Susan (Julie Christie) entfremdet hat.
Das macht aber nichts, schließlich zeigt dafür Proteus großes Interesse an Susan.
Allerdings mehr als der Menschheit lieb sein kann...

Der Film basiert auf einer Geschichte von Dean Koontz und treibt mir am Ende immer noch einen Schauer über den Rücken.
"Ich lebe!"
 
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Veganer schmecken besser (FRA, 2021)

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Ein Metzgerehepaar überfährt einen Veganer und isst ihn aus Versehen. Und wider Erwarten mundet das Abendessen ganz ausgezeichnet. Und ihren Kunden auch, denen das neuartige Fleisch im Geschäft als "Schweinefleisch aus dem Iran" verkauft wird. Immer mehr Veganer verschwinden in den folgenden Wochen in der Stadt und die Kasse der Metzgerei klingelt und klingelt und klingelt. Ein eigentlich nur vorgeblich politischer Genrebeitrag aus dem filmisch viel besser aufgestellten Nachbarland, der trotz anderslautender Werbung eher Blödelei denn Kommentar ist. Ein sympathisch gespielter und stellenweise herrlicher Unsinn. 7/10

Den hab ich eigentlich auch auf dem Zettel...wie ist der vom Blut-/Splatter-/Gore-Faktor?
 
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