Horror und Gore

Jedes Wort wahr. In einem der vielen sogar recht aktuellen Interviews zum Film hat der Campbell erklärt, wie sehr die damals tricktechnisch improvisieren mussten, weil die kein Geld mehr hatten. Da war buchstäblich nichts mehr da. Das sieht man dem Film vor allem am Ende auch an, was ihn mir übrigens erst recht sympathisch und liebenswert macht.

Handgemachte Effekte und Improvisation haben viel mehr Charme als teure Computereffekte. Die Tricks von Ray Harryhausen finde ich genial, sie sind aber auch Teil meiner Kindheit und haben mich geprägt.
Für heutige Jugendliche, die Medial ganz anders groß werden, sind vermutlich andere Faktoren wichtig.
Es kommt aber auch immer auf den Film an. Schlechte, erkennbare Tricks in einem ernsten Film können die Stimmung empfindlich stören, bei einem "billigen" Horrorfilm passt das schon.
Z.B die älteren Filme von Peter Jackson finde ich ziemlich cool, weil mit Liebe zum Detail ohne viel Geld gemacht. Bei King Kong aber finde ich die erste Hälfte besser inszeniert, ab Skull Island sind einige Dinge zu viel für mich, etwa die Stampede oder als die T-Rex mit King Kong in die Schlucht fallen und in den Lianen kämpfen. Optisch zwar gut, aber zu lang und zu gewollt.
 
OK, also wenn man auf typisch asiatisches Overacting steht, wenn übelste (leider auch typisch) deutsche Synchro das Richtige für einen ist, wenn einem wirklich JEDER Charakter auf den Sack gehen darf, wenn fehlende Spannung kein Kriterium ist (ich schreibe das hier WÄHREND des Films), wenn ein bisschen blutiges Rumgesaue den Film für einen zum blutigsten und härtesten Film ever macht, ja DANN ist man bei The Sadness genau richtig!

Ansonsten ist der Film ziemlicher Scheissdreck, ich reg mich gerade über die vergeudeten 4,99 auf und warte auf ein amerikanisches Remake.
 
Hm, mich hat ehrlich gesagt auch nur der "Hype" wieder auf "The Sadness" aufmerksam gemacht und hatte den für demnächst mal auf dem Zettel. Nach den ersten Besprechungen in den Fachzeitungen, hatte er mich eigentlich gar nicht angesprochen.

Vielleicht sollte ich mir das Geld dann doch sparen.
 
Was mich am meisten an dem Film gestört war, dass mehr Fäkalwörter flogen, als Körperteile. Ich fand es komplett überflüssig, dass die Infizierten dann noch zusätzlich vergewaltigen. Für sowas gibt es ein extra Genre.
 
Was mich am meisten an dem Film gestört war, dass mehr Fäkalwörter flogen, als Körperteile. Ich fand es komplett überflüssig, dass die Infizierten dann noch zusätzlich vergewaltigen. Für sowas gibt es ein extra Genre.

Dann ist dir der Film zu derb. Völlig okay. Andererseits hat er damit für wieder andere absolut alles richtig gemacht nach den vielen harmlosen Horrorfilmchen und Möchtegernschockern der letzten Jahre. Für mich zum Beispiel.
 
Dann ist dir der Film zu derb. Völlig okay. Andererseits hat er damit für wieder andere absolut alles richtig gemacht nach den vielen harmlosen Horrorfilmchen und Möchtegernschockern der letzten Jahre. Für mich zum Beispiel.

Ich fand das einfach unnötig. Ansonsten war der Film toll gemacht und mir gefiel es, das es gleich los ging mit dem Gemetzel und man nicht erst 30 min. warten musste.
 
Ehrlich: mir waren die 15 Minuten schon viel zu lang, bis das Gemetzel endlich losgeht.
Gegen Schluss wurd's dann auch noch langatmig....nee, nee....
 
Gestern wieder mal geschaut, immer wieder beste Unterhaltung.

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Dann ist dir der Film zu derb. Völlig okay. Andererseits hat er damit für wieder andere absolut alles richtig gemacht nach den vielen harmlosen Horrorfilmchen und Möchtegernschockern der letzten Jahre. Für mich zum Beispiel.
Ich stehe auch auf derbe Kost aber bei Vergewaltigungen bin ich raus, sowas überschreitet meine Ekelgrenze eher als die blutigste Metzelei, finde z. B. "Last House on the Left" ziemlich super (Original und Remake) aber die eine Szene werde ich mir nie wieder komplett angucken, davon hab ich kalten Schweiß und Übelkeit gekriegt.
 
Ich stehe auch auf derbe Kost aber bei Vergewaltigungen bin ich raus, sowas überschreitet meine Ekelgrenze eher als die blutigste Metzelei, finde z. B. "Last House on the Left" ziemlich super (Original und Remake) aber die eine Szene werde ich mir nie wieder komplett angucken, davon hab ich kalten Schweiß und Übelkeit gekriegt.

Es klingt vielleicht empathielos oder schulhofhart, aber es gibt keine Form filmischer Gewaltdarstellung, die ich nicht sehen kann oder möchte. Ich bin da völlig schmerzbefreit im Wissen darum, dass es nur Theater ist. Allerdings kann ich etwas ganz anderes in manchen Filmen manchmal nicht leicht ertragen (obwohl ich weiß, dass es Theater ist): Fremdschammomente. Irgendjemand benimmt sich zum Beispiel in einer Beziehung so widersinnig und hirnlos, dass es ohne Not kracht. Zum Beispiel bei "Jungfrau, 40, männlich, sucht..." in der Szene mit den Actionfiguren. o_O Aber ich arbeite an mir. Oder es arbeitet an mir. Heute erdulde ich sowas leichter als früher. :cool:
 
Ich stehe auch auf derbe Kost aber bei Vergewaltigungen bin ich raus, sowas überschreitet meine Ekelgrenze eher als die blutigste Metzelei, finde z. B. "Last House on the Left" ziemlich super (Original und Remake) aber die eine Szene werde ich mir nie wieder komplett angucken, davon hab ich kalten Schweiß und Übelkeit gekriegt.
Kommt drauf an wie es inszeniert ist. Jedenfalls bei mir. Wenn das so ne komplett Over-The-Top Sause ist, kann ich höchstens drüber lachen. Wenn es allerdings so wie bei Irreversible umgesetzt wird und dann noch in Verbindung mit dem Schluss bzw. Anfang (der Film läuft chronologisch rückwärts), ist es eigentlich kaum zu ertragen.
Da kam mir echt fast das Mittagessen wieder hoch. Werde ich mir sicher keine zweites mal anschauen. Aber der Film wirkt unfassbar nach und müssen Filme nicht manchmal genau so unter die Gürtellinie gehen? Vergessen werde ich den jedenfalls nicht und aufgrund der Wirkung würde ich ihm sogar die Höchstnote geben.
Genau wie Martyrs (Original). Auch den werde ich nie wieder schauen.
 
Die beiden Beispiele sind perfekt gewählt, Zadok. Eindringlicher als "Irreversible" oder der (französische) "Martyrs" kann Terror/Horror nicht inszeniert sein. Und genau deshalb mag ich beide sehr gern.
 
Wenn es allerdings so wie bei Irreversible umgesetzt wird und dann noch in Verbindung mit dem Schluss bzw. Anfang (der Film läuft chronologisch rückwärts), ist es eigentlich kaum zu ertragen.
Da kam mir echt fast das Mittagessen wieder hoch. Werde ich mir sicher keine zweites mal anschauen. Aber der Film wirkt unfassbar nach und müssen Filme nicht manchmal genau so unter die Gürtellinie gehen?
Genau das Gefühl hatte ich schon bei den Last House... Filmen, besonders beim Remake, wo das Ganze noch deutlicher inszeniert wurde. Da will ich gar nicht erst austesten, wie ich auf diesen Irreversible reagieren würde, das muss ja noch ne ganze Ecke krasser rüber kommen. Auch wenn ich deine Sichtweise bzw die Intention dahinter schon nachvollziehen kann, ich verurteile auch gar nicht generell solche Darstellungen, aber für mich ist sowas einfach unerträglich.
 
Genau das Gefühl hatte ich schon bei den Last House... Filmen, besonders beim Remake, wo das Ganze noch deutlicher inszeniert wurde. Da will ich gar nicht erst austesten, wie ich auf diesen Irreversible reagieren würde, das muss ja noch ne ganze Ecke krasser rüber kommen. Auch wenn ich deine Sichtweise bzw die Intention dahinter schon nachvollziehen kann, ich verurteile auch gar nicht generell solche Darstellungen, aber für mich ist sowas einfach unerträglich.
Nun... 20 von den 90 Minuten sind eine Vergewaltigung in einer Unterführung. Ohne sichtbaren Schnitt und mit einer unfassbaren psychischen und physischen Brutalität. In Verbindung mit der letzten Szene
in dem Fall der Beginn der Geschichte, sie hält einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand und freut sich sichtlich drüber
ein abartiger Schlag in die Magengrube. Nein, ich würde den Film definitiv nicht empfehlen.
 
Genau wie Martyrs (Original). Auch den werde ich nie wieder schauen.

Gerade vor ein paar Tagen erst habe ich einem Bandkollegen von dem Streifen vorgeschwärmt, der den noch gar nicht kannte. Es gibt wirklich wenige Filme, die mich so in der Tiefe auf dreckige und unangenehme Art berührt und mich zugleich so nachhaltig geprägt haben. Ich hasse Torture Porn, ein Genre, zu dem ich Martyrs ohnehin nur ganz am Rande zählen würde, aber diesen speziellen Film liebe ich. Wobei das auch wieder ein völlig bekloppter Begriff in dem Zusammenhang ist.
 
Ich z.B,. habe bei Filmen ähnlich wie der Zerquetscher auch so gut wie keine Tabugrenze. Bedeutet dann aber nicht, dass mich gewisse Filme psychisch nicht mitnhemen. Vielleicht ist das auch einfach eine Art extreme auszuloten, mich würde z.B. keiner zu nehm Fallschirm oder Bungeesprung bringen.
Die ober erwähnten sind schon sehr heavy, vor allem bei Martyrs musste ich schon schwer schlucken. Einfach dieser abartige Grundgedanke ist doch faszinieren.
Falls noch schwere Kost gesucht wird (ich als Österreicher habs da ja einfacher) Portrait of Andrea Palmer, Bunny Game oder die Ich spuck auf dein Grab Remakes kann ich noch empfehlen. Bei älteren Filmen ex. noch "Exzesse im Folterkeller" (jaja, toller Name"
 
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