Horror und Gore

So, Teil 3 auch angesehen, find ich ebenfalls noch super.

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Nicht dass du dich nicht mehr aus dem Haus traust nach den Filmen! :D
In welchem Teil ist nochmal diese grandiose Szene wo einer in einem McDrive stirbt?
 
Demoniac - Macht der Finsternis (2023)

Tja, was soll ich sagen. Eigentlich ein guter und atmosphärischer Horror-Thriller.

Die unfassbar widerlichen und penetranten Christian-Right-Wing Botschaften machen den Film aber
zum einem No-Go und schwer genießbar. Schade drum. Wenn dann Glen Beck noch einen Auftritt hat,
dürfte die Marschrichtung klar sein. Den Regisseur werde ich meiden.

Was Jordan Belfi und Sean Patrick Flanery geritten hat da mit zu spielen? Ich hoffe es war nur der Scheck.

Keine Wertung
 
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Longlegs (Oz Perkins, 2023)

Es gibt Filme, die sind einfach für einen gemacht. Longlegs für mich zum Beispiel.
Der Film hat alles was ich mir für einen Horror-Thriller wünsche.

Trostlose Grundprämisse, atmosphärische Locations, gute Charaktere und ne tolle Story.
Oz Perkins ist kein Unbekannter. Seine vom Schicksal gebeutelte Familie kennt sicher jeder.
Vater Anthony "Norman Bates" Perkins starb 1992 an den Folgen von Aids und seine Mutter Berry Berenson Perkins
saß in Flug 11 der American Airlines, der am 11.09.2001 in den Nordturm der Twin Towers einschlug.
Des Weiteren hat er den grandiosen Okkulthorror "Die Tochter des Teufels" aka "February" gemacht.

Zur Story sollte man wenig bis garnix wissen. Deshalb nur soviel: Im winterlichen amerikanischen
Hinterland der 1990er Jahre geht seit 30 Jahren ein Serienkiller um. 2 FBI Agenten werden auf den Fall angesetzt.

Verlassene Schuppen, einsame Landhäuser, trostlose Wälder und neblige Nächte. Hier sitzt jeder Shot, trotz recht
unauffälliger aber jederzeit bedrohlicher Kamera. Die Trostlosigkeit erinnert durchaus an "Das Schweigen der Lämmer",
nur, dass die großartige Maika Monroe als FBI Agentin Lee Harker in ihrer apathisch/autistischen Performance eher an
Will Graham denn Clarice Starling erinnert. Blair Underwood als Agent Carter, ihr Vorgesetzter und Partner macht seine
Sache ebenfalls super. Dezente Akte-X Vibes in der Ermittlungsphase. Der Film erinnert teilweise noch an andere Klassiker,
die ich aber aus Spoilergründen unerwähnt lasse.

Als Kontrast zum abgrundtief finsteren Grundton des Film streut Perkins hier und da ein paar skurrile Charaktere ein,
die aber weder deplatziert noch lächerlich wirken (Chef der Irrenanstalt, Pathologe). Lynch light sozusagen.
Dann haben wir da natürlich noch Nicolas Cage als Longlegs selber, den man allerdings unter dem ganzen Make-Up null erkennt.
Sieht aus wie eine verunglückte Gesichts-OP. Freilich darf er wieder voll aufdrehen aber immer passend. Zwar immer
haarscharf an einer Parodie vorbei aber trotzdem bedrohlich und komplett durch.
Im letzten Drittel schlägt der Film eine Richtung ein, die vermutlich nicht jeder mitgehen kann. Für mich aber unglaublich
stimmig und konsequent.

Ein Meisterwerk? Das wird die Zeit zeigen. Für mich wird er das sicherlich werden aber der Film trifft einfach 100% meinen
Geschmack. Zusammen mit "Late-Night with the Devil" das Horror Highlight 2024.
Gesehen im Kino, das leider leer war, was aber der Stimmung zuträglich war da der Film viele ruhige Momente hat.

4.5/5
 
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Longlegs (Oz Perkins, 2023)

Es gibt Filme, die sind einfach für einen gemacht. Longlegs für mich zum Beispiel.
Der Film hat alles was ich mir für einen Horror-Thriller wünsche.

Trostlose Grundprämisse, atmosphärische Locations, gute Charaktere und ne tolle Story.
Oz Perkins ist kein Unbekannter. Seine vom Schicksal gebeutelte Familie kennt sicher jeder.
Vater Anthony "Norman Bates" Perkins starb 1992 an den Folgen von Aids und sein Mutter Berry Berenson Perkins
saß in Flug 11 der American Airlines, der am 11.09.2001 in den Nordturm der Twin Towers einschlug.
Des Weiteren hat er den grandiosen Okkulthorror "Die Tochter des Teufels" aka "February" gemacht.

Zur Story sollte man wenig bis garnix wissen. Deshalb nur soviel: Im winterlichen amerikanischen
Hinterland der 1990er Jahre geht seit 30 Jahren ein Serienkiller um. 2 FBI Agenten werden auf den Fall angesetzt.

Verlassene Schuppen, einsame Landhäuser, trostlose Wälder und neblige Nächte. Hier sitzt jeder Shot, trotz recht
unauffälliger aber jederzeit bedrohlicher Kamera. Die Trostlosigkeit erinnert durchaus an "Das Schweigen der Lämmer",
nur, dass die großartige Maika Monroe als FBI Agentin Lee Harker in ihrer apathisch/autistischen Performance eher an
Will Graham denn Clarice Starling erinnert. Blair Underwood als Agent Carter, ihr Vorgesetzter und Partner macht seine
Sache ebenfalls super. Dezente Akte-X Vibes in der Ermittlungsphase. Der Film erinnert teilweise noch an andere Klassiker,
die ich aber aus Spoilergründen unerwähnt lasse.

Als Kontrast zum abgrundtief finsteren Grundton des Film streut Perkins hier und da ein paar skurrile Charaktere ein,
die aber weder deplatziert noch lächerlich wirken (Chef der Irrenanstalt, Pathologe). Lynch light sozusagen.
Dann haben wir da natürlich noch Nicolas Cage als Longlegs selber, den man allerdings unter dem ganzen Make-Up null erkennt.
Sieht aus wie eine verunglückte Gesichts-OP. Freilich darf er wieder voll aufdrehen aber immer passend. Zwar immer
haarscharf an einer Parodie vorbei aber trotzdem bedrohlich und komplett durch.
Im letzten Drittel schlägt der Film eine Richtung ein, die vermutlich nicht jeder mitgehen kann. Für mich aber unglaublich
stimmig und konsequent.

Ein Meisterwerk? Das wird die Zeit zeigen. Für mich wird er das sicherlich werden aber der Film trifft einfach 100% meinen
Geschmack. Zusammen mit "Late-Night with the Devil" das Horror Highlight 2024.
Gesehen im Kino, das leider leer war, was aber der Stimmung zuträglich war da der Film viele ruhige Momente hat.

4.5/5
Danke für diese mühevolle, aufschlussreiche Rezension. Hat mich jetzt angefixt. :top:
 
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Longlegs (Oz Perkins, 2023)

Es gibt Filme, die sind einfach für einen gemacht. Longlegs für mich zum Beispiel.
Der Film hat alles was ich mir für einen Horror-Thriller wünsche.

Trostlose Grundprämisse, atmosphärische Locations, gute Charaktere und ne tolle Story.
Oz Perkins ist kein Unbekannter. Seine vom Schicksal gebeutelte Familie kennt sicher jeder.
Vater Anthony "Norman Bates" Perkins starb 1992 an den Folgen von Aids und seine Mutter Berry Berenson Perkins
saß in Flug 11 der American Airlines, der am 11.09.2001 in den Nordturm der Twin Towers einschlug.
Des Weiteren hat er den grandiosen Okkulthorror "Die Tochter des Teufels" aka "February" gemacht.

Zur Story sollte man wenig bis garnix wissen. Deshalb nur soviel: Im winterlichen amerikanischen
Hinterland der 1990er Jahre geht seit 30 Jahren ein Serienkiller um. 2 FBI Agenten werden auf den Fall angesetzt.

Verlassene Schuppen, einsame Landhäuser, trostlose Wälder und neblige Nächte. Hier sitzt jeder Shot, trotz recht
unauffälliger aber jederzeit bedrohlicher Kamera. Die Trostlosigkeit erinnert durchaus an "Das Schweigen der Lämmer",
nur, dass die großartige Maika Monroe als FBI Agentin Lee Harker in ihrer apathisch/autistischen Performance eher an
Will Graham denn Clarice Starling erinnert. Blair Underwood als Agent Carter, ihr Vorgesetzter und Partner macht seine
Sache ebenfalls super. Dezente Akte-X Vibes in der Ermittlungsphase. Der Film erinnert teilweise noch an andere Klassiker,
die ich aber aus Spoilergründen unerwähnt lasse.

Als Kontrast zum abgrundtief finsteren Grundton des Film streut Perkins hier und da ein paar skurrile Charaktere ein,
die aber weder deplatziert noch lächerlich wirken (Chef der Irrenanstalt, Pathologe). Lynch light sozusagen.
Dann haben wir da natürlich noch Nicolas Cage als Longlegs selber, den man allerdings unter dem ganzen Make-Up null erkennt.
Sieht aus wie eine verunglückte Gesichts-OP. Freilich darf er wieder voll aufdrehen aber immer passend. Zwar immer
haarscharf an einer Parodie vorbei aber trotzdem bedrohlich und komplett durch.
Im letzten Drittel schlägt der Film eine Richtung ein, die vermutlich nicht jeder mitgehen kann. Für mich aber unglaublich
stimmig und konsequent.

Ein Meisterwerk? Das wird die Zeit zeigen. Für mich wird er das sicherlich werden aber der Film trifft einfach 100% meinen
Geschmack. Zusammen mit "Late-Night with the Devil" das Horror Highlight 2024.
Gesehen im Kino, das leider leer war, was aber der Stimmung zuträglich war da der Film viele ruhige Momente hat.

4.5/5
Auf den Film ich ich gespannt wie ein Flitzebogen.
Danke für die Spoilerfreie Kritik.
 
So, vor kurzem dann Teil 4 angesehen. Ist jetzt auch nicht wirklich schlecht, die Effekte sind leider extrem mies. Ansonsten aber wieder gute Unterhaltung.

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Den hab ich damals im Kino gesehen. Seitdem nie wieder, und das wird so bleiben. Die Effekte waren eine Frechheit. So schlecht, dass für mich nichts übrig geblieben ist vom Film. Allein der Soundtrack von Shinedown blieb mir als ganz nett in Erinnerung. Teil 5 hingegen ist wieder sehr vernünftig und steht bei mir neben Teil 1,2,3 im Regal. :)
 
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Sleepy Hollow (Tim Burton, 1999)

Aus der Reihe: als Blockbuster noch eine Seele hatten (und Drehbuchautoren).

Story sollte bekannt sein: Wir befinden uns im ausgehenden 18. Jahrhundert. Constable Ichabod Crane geht seinen
Vorgesetzten in New York gehörig auf die Nerven, indem er die Mittelaltermethoden der hiesigen Polizei in Frage stellt
und auf fortschrittliche, wissenschaftliche Methoden setzt.
Daraufhin wird er von Christopher Lee in das ländliche Sleepy Hollow strafversetzt um dort eine Mordserie von
kopflosen Leichen aufzudecken.
Voller Tatendrang will er den Hokuspokus um einen kopflosen Reiter als Schwindel entlarven. Nur mit einem echten Geist hat er
nicht gerechnet. Doch wer zieht die Fäden?

Ende der 90er Jahre gab es nur einen Mann der so eine Story kompetent auf die Leinwand zaubern konnte. Tim Burton.
Mit seinem ikonischen visuellen Stil war er der perfekte Mann.
Alles wirkt wie in Studiobauten gefilmt (was auch so war) und hat damit einen Touch von Hammer-Grusel der 50er Jahre.
Freilich alles aufwändiger, besser, teurer und düsterer.
Als Kontrast zu den farbenfrohen Klassikern aus den 50ern setzt Burton auf einen entsättigten und fast schon schwarz/weißen Look,
was eine völlig einzigartige Palette an düsterer Ölgemälde-Ästhetik hervorbringt. Nebel an den richtigen Stellen, Wetterleuchten und
viele handgemachte Effekte lassen den Film quasi zu einem verfilmten John Sinclair Cover werden.
Ein paar sparsam eingesetzte CGI Effekte sind für ihr Jahrzehnt wirklich nicht schlecht und stören null.
Überhaupt sind die Effekte hervorragend, vor allem die Enthauptungen und das Blut sind handgemacht. Die künstliche Ästhetik passt hier
wie die Faust aufs Auge. Visuell ein Meisterwerk.

Die Schauspieler wurden auch nicht ausgewürfelt, sondern sorgfältig und mit Bedacht gewählt. Hauptsächlich Briten um den Akzent authentisch
zu halten. Johnny Depp war hier auf seinem Zenit und spielt den leicht femininen Crane mit einer Inbrunst, dass es eine wahre Freude ist.
Ansonsten haben wir Miranda Richardson, Michael Gambon, Jeffrey Jones, Christopher Lee, Richard Griffiths, Ian McDiarmid, Michael Gough und
die bezaubernde Christina Ricci. Letztere darf sogar ein paar mal in Ohnmacht fallen. Was da los wäre mittlerweile...
Fairerweise muss man sagen, dass Johnny Depp wesentlich öfter in Ohnmacht fällt *g*.
Traumbesetzung.
Dann hätten wir da noch Christopher Walken als dämonischen Höllenreiter. Einst kam er aus Hessen (woher auch sonst) um Angst und Schrecken
zu verbreiten. Dann verlor er seinen Kopf nur um noch grausamer wieder zu kommen.
In den wenigen Szenen in denen man Walken mit Kopf sieht macht der Mann ein Fass auf wie kein Zweiter. "Aaarrr", "Haarg" usw. sind die einzigen
Laute die er von sich gibt. Ein wildes Tier mit Schwert. Grandiose Leistung.

Auch die Drehbuchautoren wurden nach Talent gecastet und so haben wir hier eine recht komplexe Verstrickung von Intrigen und Verschwörungen,
die für so eine, im Grunde simple, Geisterstory alles andere als selbstverständlich ist.
Auch hier alles richtig gemacht und so wird es bis zum fulminanten Finale niemals auch nur annähernd langweilig.

Erwähnenswert ist auch der fantastische Soundtrack von Danny Elfman, der die Atmosphäre ganz wunderbar unterstützt.

Die UHD ist, auch wenn paar "Experten" das anders sehen, toll geworden. Dass ein paar Mattepainting Shots nicht die gleiche Qualität wie
ein direkt aufgenommenes Kamerabild haben, dürfte klar sein. Die grausame DVD und nicht wirklich gute Blu Ray kann zum Sondermüll *g*.

Für mich Tim Burtons bester Film und sein Zenit als Regisseur. Ein Gruselmär der Superlative.

Logische 5/5
 
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Longlegs (Oz Perkins, 2023)

Es gibt Filme, die sind einfach für einen gemacht. Longlegs für mich zum Beispiel.
Der Film hat alles was ich mir für einen Horror-Thriller wünsche.

Trostlose Grundprämisse, atmosphärische Locations, gute Charaktere und ne tolle Story.
Oz Perkins ist kein Unbekannter. Seine vom Schicksal gebeutelte Familie kennt sicher jeder.
Vater Anthony "Norman Bates" Perkins starb 1992 an den Folgen von Aids und seine Mutter Berry Berenson Perkins
saß in Flug 11 der American Airlines, der am 11.09.2001 in den Nordturm der Twin Towers einschlug.
Des Weiteren hat er den grandiosen Okkulthorror "Die Tochter des Teufels" aka "February" gemacht.

Zur Story sollte man wenig bis garnix wissen. Deshalb nur soviel: Im winterlichen amerikanischen
Hinterland der 1990er Jahre geht seit 30 Jahren ein Serienkiller um. 2 FBI Agenten werden auf den Fall angesetzt.

Verlassene Schuppen, einsame Landhäuser, trostlose Wälder und neblige Nächte. Hier sitzt jeder Shot, trotz recht
unauffälliger aber jederzeit bedrohlicher Kamera. Die Trostlosigkeit erinnert durchaus an "Das Schweigen der Lämmer",
nur, dass die großartige Maika Monroe als FBI Agentin Lee Harker in ihrer apathisch/autistischen Performance eher an
Will Graham denn Clarice Starling erinnert. Blair Underwood als Agent Carter, ihr Vorgesetzter und Partner macht seine
Sache ebenfalls super. Dezente Akte-X Vibes in der Ermittlungsphase. Der Film erinnert teilweise noch an andere Klassiker,
die ich aber aus Spoilergründen unerwähnt lasse.

Als Kontrast zum abgrundtief finsteren Grundton des Film streut Perkins hier und da ein paar skurrile Charaktere ein,
die aber weder deplatziert noch lächerlich wirken (Chef der Irrenanstalt, Pathologe). Lynch light sozusagen.
Dann haben wir da natürlich noch Nicolas Cage als Longlegs selber, den man allerdings unter dem ganzen Make-Up null erkennt.
Sieht aus wie eine verunglückte Gesichts-OP. Freilich darf er wieder voll aufdrehen aber immer passend. Zwar immer
haarscharf an einer Parodie vorbei aber trotzdem bedrohlich und komplett durch.
Im letzten Drittel schlägt der Film eine Richtung ein, die vermutlich nicht jeder mitgehen kann. Für mich aber unglaublich
stimmig und konsequent.

Ein Meisterwerk? Das wird die Zeit zeigen. Für mich wird er das sicherlich werden aber der Film trifft einfach 100% meinen
Geschmack. Zusammen mit "Late-Night with the Devil" das Horror Highlight 2024.
Gesehen im Kino, das leider leer war, was aber der Stimmung zuträglich war da der Film viele ruhige Momente hat.

4.5/5
Komme gerade aus dem Kino und kann so gut wie alles unterschreiben.

Diese knochentrockene, trostlose Optik welche heutzutage eine absolute Wohltat für meine Hollywood-Zuckergrell geplagten Augen Optik, die bedrohliche Musik und die (positiv gemeint) glanzlosen Charaktere versprühen wohliges Unbehagen.
Der Film hat einfach diesen Serial Killer Thriller Vibe der spät Neunziger/ Anfang 2000er, den ich so lange hinterhergertrauert habe, gepaart mit einem gewissen Härtegradstandart der heutigen Zeit.

Nicolas Cage spielt herausragend und echt furchterregend. Longlegs könnte teilweise als Jokers (Dark Knight) verrückterer Bruder durch gehen... inklusive WTF Moment(e).

Ja, diese eine Komponente habe ich nicht kommen sehen und glaube auch, dass sich daran die Geister scheiden werden.
Ich fand es gut und gehe da voll mit.

Absoluter Tip. Nicht zwingend im Kino.
Im Herbst auf der Couch wirkt er evtl noch besser.
 
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Longlegs (Oz Perkins, 2023)

Es gibt Filme, die sind einfach für einen gemacht. Longlegs für mich zum Beispiel.
Der Film hat alles was ich mir für einen Horror-Thriller wünsche.

Trostlose Grundprämisse, atmosphärische Locations, gute Charaktere und ne tolle Story.
Oz Perkins ist kein Unbekannter. Seine vom Schicksal gebeutelte Familie kennt sicher jeder.
Vater Anthony "Norman Bates" Perkins starb 1992 an den Folgen von Aids und seine Mutter Berry Berenson Perkins
saß in Flug 11 der American Airlines, der am 11.09.2001 in den Nordturm der Twin Towers einschlug.
Des Weiteren hat er den grandiosen Okkulthorror "Die Tochter des Teufels" aka "February" gemacht.

Zur Story sollte man wenig bis garnix wissen. Deshalb nur soviel: Im winterlichen amerikanischen
Hinterland der 1990er Jahre geht seit 30 Jahren ein Serienkiller um. 2 FBI Agenten werden auf den Fall angesetzt.

Verlassene Schuppen, einsame Landhäuser, trostlose Wälder und neblige Nächte. Hier sitzt jeder Shot, trotz recht
unauffälliger aber jederzeit bedrohlicher Kamera. Die Trostlosigkeit erinnert durchaus an "Das Schweigen der Lämmer",
nur, dass die großartige Maika Monroe als FBI Agentin Lee Harker in ihrer apathisch/autistischen Performance eher an
Will Graham denn Clarice Starling erinnert. Blair Underwood als Agent Carter, ihr Vorgesetzter und Partner macht seine
Sache ebenfalls super. Dezente Akte-X Vibes in der Ermittlungsphase. Der Film erinnert teilweise noch an andere Klassiker,
die ich aber aus Spoilergründen unerwähnt lasse.

Als Kontrast zum abgrundtief finsteren Grundton des Film streut Perkins hier und da ein paar skurrile Charaktere ein,
die aber weder deplatziert noch lächerlich wirken (Chef der Irrenanstalt, Pathologe). Lynch light sozusagen.
Dann haben wir da natürlich noch Nicolas Cage als Longlegs selber, den man allerdings unter dem ganzen Make-Up null erkennt.
Sieht aus wie eine verunglückte Gesichts-OP. Freilich darf er wieder voll aufdrehen aber immer passend. Zwar immer
haarscharf an einer Parodie vorbei aber trotzdem bedrohlich und komplett durch.
Im letzten Drittel schlägt der Film eine Richtung ein, die vermutlich nicht jeder mitgehen kann. Für mich aber unglaublich
stimmig und konsequent.

Ein Meisterwerk? Das wird die Zeit zeigen. Für mich wird er das sicherlich werden aber der Film trifft einfach 100% meinen
Geschmack. Zusammen mit "Late-Night with the Devil" das Horror Highlight 2024.
Gesehen im Kino, das leider leer war, was aber der Stimmung zuträglich war da der Film viele ruhige Momente hat.

4.5/5

Völlige Zustimmung meinerseits:top:.
"Longlegs" ist von der ersten Minute an sehr unangenehm anzusehen.
Bei manchen Szenen hat es meinen Sohnemann und mich tief in den Kinosessel gedrückt.
Cage Performance kann man nur als absolut verstörend bezeichnen.

Wie @Iron Quasar schrieb - Im Herbst, am besten zur Halloween Zeit, kommt der Film auf der heimischen Couch vielleicht noch besser rüber.
 
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