Ich hätte ja immer gern ein Cover von "It's a Sin" gehabt - jetzt hab' ich's, und Höhepunkt ist's nun wirklich keiner. An sich halt auch im Ghost-Gewand OK, weil ein saugeiles Lied, aber ein recht enttäuschendes Cover.
Ich würd' mich noch immer sehr über "Something's Gotten Hold of My Heart" freuen, das meiner Meinung nach atmosphärisch, dramaturgisch und inhaltlich super zu Ghost passen würde. Außerdem fand ich den Song schon als Kind extrem düster und unheilvoll
Sehr geil wäre natürlich auch "Self Control" von Laura Branigan (jajaja, von Raf), für mich sowieso eins der stärksten Lieder aller Zeiten. Allerdings würd' ich da wohl annähernd alles Scheiße finden, was jemand draus macht. Dem TF trau' ich aber eh immer einiges zu und haben würd' ich's trotzdem gern.
Die "Prequelle" selbst hat sich btw. souverän in meine Heavy Rotation gespielt, hatte auch nie etwas anderes erwartet. Rein musikalisch mit den anderen Alben abgeglichen sind's Ohrwürmer und Bomben-Melodien gegen Ohrwürmer und Bomben-Melodien, offensichtlich früh-metallisch-rockig-okkulte Inspirationsquellen wie auf dem Debüt mit Sabbath- oder BÖC-Umhang oder der "Meliora" (wobei die schon moderner klang, stimmt schon, aber ich möchte das jetzt nicht mehr ändern
) braucht man ja auch nicht alle Tage, wo eh jeder Depp in einer offensichtlich "RETRO!!!!!!!!!"-inspirierten Band spielt. (Hahaha, naaaja... letztlich ist Ghost ja lediglich ein Jahrzehnt vorgerückt im Endeffekt.)
Womit ich natürlich kein Album runtermachen möchte. Ghost sind für mich quasi der heilige Gral der Jetztzeit, ich hab' schon kaum mehr gehofft nochmal eine Band so zu lieben die ich nicht schon seit gefühlten Jahrhunderten kenne.
Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass zwischen den beiden eben auch eine "Infestissumam" lag, die verglichen mit der "Opus Eponymous" (bester Albumtitel aller Zeiten!) in ihrer Ästhetik und Ausstrahlung über weite Strecken durchaus poppiger ist, wenn auch natürlich noch immer comic-haft dark & creepy, aber schon in einer anderen Liga diesbezüglich. Die hatte viele Songs drauf, die auf dem Debüt so gar nicht gepasst hatten - und klang auch ganz anders. Ein Song wie "Body and Blood" oder "Jigolo Har Megiddo" hätte indes auch 2018 super aufs Album gepasst. (Und für mich ist an den meisten Tagen die "Infestissumam" auch das stärkste Ghost-Album.)
Gemessen am Vorgänger ist das schon ein Bruch in der Stilistik und im Appeal, im Angesicht der bisherigen Diskographie passt das aber schon alles zusammen. Und auf dem vierten Album sollen ja auch noch neue Nuancen eingebracht und neue Richtungen vorgegeben werden, es ist ja auch das 4. herrje und nicht das 22.
Bin ganz froh, dass der Laden frisch gehalten wird bei einer meiner Lieblingsbands.
Minimaler Wermutstropfen: die Messlatte "Genesis" als bandintern bestes Instrumental wird wohl nicht mehr übersprungen werden. Wobei "Miasma" schwerst lässig ist.
Fazit: Ghost sind 2018 endlich in den 80ern angekommen! Und dort verbringe ich sowieso jeden Tag meines Lebens :')