Interviews und Berichte in eigener Sache

''There were interesting offers from festival organizers, management companies and (German) television – but why should I stop writing?'' - Götz Kühnemund

Alles klar, Chef! :top:

Wobei: Auf ProSieben wird nächstes Jahr ja der ein oder andere Sendeplatz frei. Eine metal-related Gameshow à la "Schlag den Götz" hätte schon einen gewissen Charme, nich?
 
Schönes, vor Leidenschaft und Herzblut strotzendes Interview, das mich trotzdem so'n büsch'n betrübt. Und zwar aufgrund Götzens pauschalem Urteil, wonach Musikjournalisten per se Idioten seien, die sich von der Industrie kaufen lassen. Ich bin da ganz anderer Meinung. Gute Musikjournalisten sind Leute, die für ihr Themengebiet brennen, sich jedoch weder von der Industrie, noch von den Musikern, noch von den Fans vereinnahmen lassen, sondern die Musik und das Schaffen der von ihnen behandelten Künstler kontextualisieren, neue Sichtweisen auftun und dies alles vielleicht sogar noch im gesellschaftlichen Maßstab bewerten und einzuordnen versuchen. Und im besten Fall ist das auch noch mit anständig Feuer unterm Schlüpper verfasst. Ich denke hierbei an Giganten wie Lester Bangs, Jon Savage, John Peel, aber auch Albert Mudrian und im deutschen Sprachraum Dietmar Dath, der leider mittlerweile viel zu selten über Musik schreibt. Daths Black-Metal-Titelstory in der Spex (!!!) Ende der Neunziger, gehört für mich bis heute zu den Sternstunden des Schreibens über extreme Musik.

Es gibt guten, ja, sehr guten Musikjournalismus. Wie alles, was wirklich gut ist, findet man ihn zwar nicht an jeder Ecke. Aber diese Rundumklatsche ist mir zu pauschal.

Davon abgesehen, find ich alles geil und habe meinen neuen Lieblingsslogan gefunden: Making money by accident...! :top:
 
Wobei: Auf ProSieben wird nächstes Jahr ja der ein oder andere Sendeplatz frei. Eine metal-related Gameshow à la "Schlag den Götz" hätte schon einen gewissen Charme, nich?

Ich weiß nicht, ob ProSieben mit einem solchen Format so glücklich würde, in dem andauernd gesoffen, THE RODS oder EXCITER laufen würde und es eh keiner der Kandidaten ernst nehmen würde, was für Aufgaben anstehen.
 

Schönes Interview mit einem Götz Kühnemund wie er leibt und lebt (und mal ehrlich das Foto: das ist bleeding Metal ohne übertrieben oder aufgesetzt zu wirken). Lediglich mit seiner Meinung über Musikjournalisten mag ich nicht konform gehen (auch wenn mir diese Äusserung beim Lesen eher wie eine Spitze in Richtung eines gewissen deutschen Musikmagazins im Hartwurstsektor vorkam). Es gibt sicherlich durchaus Journalisten im Musikbereich, die sich nicht prostituieren und/oder nur ihren Job machen, genauso wie nicht alle Politiker korrupt oder alle Fußballer blöd sind. Trotzdem (oder gerade deswegen) freue ich mich immer wieder Interviews mit dem Cheffe zu lesen. :)
 
Quark. Das eher-Fan-als-Musiker-sein hat Götz doch schon im letzten Jahr betont. Neu, aber folgerichtig ist in dem Zusammenhang nur der "Idiot".
Und es wäre cool, wenn unsere Freundin Seda Tunca im Interview noch Credits für das dritte Bild im Text bekommt.
 
Schönes Interview mit einem Götz Kühnemund wie er leibt und lebt (und mal ehrlich das Foto: das ist bleeding Metal ohne übertrieben oder aufgesetzt zu wirken). Lediglich mit seiner Meinung über Musikjournalisten mag ich nicht konform gehen (auch wenn mir diese Äusserung beim Lesen eher wie eine Spitze in Richtung eines gewissen deutschen Musikmagazins im Hartwurstsektor vorkam). Es gibt sicherlich durchaus Journalisten im Musikbereich, die sich nicht prostituieren und/oder nur ihren Job machen, genauso wie nicht alle Politiker korrupt oder alle Fußballer blöd sind. Trotzdem (oder gerade deswegen) freue ich mich immer wieder Interviews mit dem Cheffe zu lesen. :)

Freut mich sehr, dass mein Interview mit Götz hier so gut ankommt - vielleicht war er bei mir einfach "entspannter", als bei anderen, da ich mit meinem Magazin nichts zu verlieren habe und wir uns auch schon seit ein paar Jahren persönlich kennen ;) Hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht!!
 
Trotz der ein oder anderen streitbaren These, ein gar nicht mal so schlechter Artikel in der taz, worin auch der Chef zu Wort kommt:

http://taz.de/Das-Erfolgskonzept-des-Heavy-Metal/!5269628/

Einfach immer weitermachen, Beständigkeit und ein bestimmter Wertekonservatismus: Das scheint das Geheimnis des Erfolgs von Metal zu sein. Daran knüpft auch das Magazin Deaf Forever an. Zwar wurde es erst vorletztes Jahr gegründet, geht aber nach einem zu diesem Befund passenden Rezept vor.

Fast alle großen Musikzeitschriften haben inzwischen einen potenten Verlag im Rücken, Kühnemund dagegen gibt seine Zeitschrift noch selbst heraus, „110 Prozent Independent“ steht auf dem Cover. Außerdem setzt das Magazin fast ausschließlich auf Print, die Erfindung des Internets scheint sich bei den Blattmachern noch nicht so richtig herumgesprochen zu haben. Online gibt es ein Leserforum und sonst nichts.

Überall Hypes, Digitalisierung, noch mehr Quatsch und Lady Gaga, aber nicht bei Deaf Forever, nicht im Metal, und irgendwie fahren beide damit gar nicht schlecht. Seine Zeitschrift stehe, so Kühnemund, „sehr gut“ da, das können heutzutage nicht mehr viele Musikzeitschriftenmacher von ihrem Produkt behaupten. Dabei hatte auch der Metal seine Krisen.
 
:D So, jetzt wisst ihr Bescheid. Wir sind Rollenspieler und leben in einer längst untergegangenen Welt.
Ich hab schon immer gedacht, dass mit mir was nicht stimmt.

Allerdings ist auch ein sehr schöner Satz dabei. Wenn ich mir die aktuelle Szene so anschaue habe ich tatsächlich das
"wohlige Gefühl (...), dass das Beste noch vor einem liegt. "
 
Gerade den Online-Auftritt des DF finde ich immer extrem angenehm! Keine dämliche Reizüberflutung und vor allem keine nervige Werbung. Wenn ich die RH-Site aufmache bekomme Werbeeinblendungen für t-online und noch viel schlimmer für irgendwelche Börsengeschäfte!! Das passt ja nun null zum Rock ´n´Roll und so macht man sich meiner Meinung nach auch unglaubwürdig!!
 
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