Jazz

MetalManni

Dawn Of The Deaf
Wenn es hier schon einen electronica- und einen Hip-Hop-Thread gibt, dann kann ich auch gleich noch einen Jazz-Thread dazusetzen.

Über aktuelle Entwicklungen bin ich bis jetzt schlecht informiert, weil ich immer noch damit beschäftigt bin mich durch die ganzen Klassiker des Genres zu arbeiten.

Als letztes gehört habe ich Don Cherry und "Eternal Rhythm". Free Jazz von 1969.
Zuerst habe ich mich an den Pfeifen gestört. Dann später das Vibraphone hat mir besser gefallen. Die Musik auf der zweiten Seite ab der Mitte fand ich am besten vom Album.
Also jetzt bitte nicht lachen, wenn ihr euch besser mit der Musik auskennt. Ich bin Laie und lasse die Musik einfach auf mich wirken ohne zu verstehen, was da überhaupt genau passiert.

Noch besser fand ich, als ich vor kurzem "The Köln Concert" von Keith Jarrett aus dem Jahre 1975 gehört habe. Nur ein Klavier, aber der Sound ist fantastisch.

Mein Lieblingsstück aus der Welt des Jazz insgesamt ist für mich "My Favorite Things" von John Coltrane von 1961.
Aber hier muss ich auch dazu sagen, dass ich "Ascension" von Coltrane von 1966 noch nicht einmal ansatzweise verinnerlicht habe. Ab und zu höre ich mich da noch einmal durch. Aber ist schon komisch, wie ich als Laie eine Sache so leicht mithören kann und bei einer anderen Sache dann gar nichts mehr mitbekomme. Das ist bestimmt alles stimmungsabhängig und manchmal habe ich den Eindruck mehr von Free Jazz mitzunehmen als ein anderes mal, obwohl ich niemals wirklich begriffen habe, was da vor sich geht.
"My Favorite Things" jedenfalls ist noch Bebop oder Post-Bop und somit nicht ganz so lärmig wie Free Jazz oder Avantgarde, also "Ascension".
 
Die Blütezeit des Jazz ist längst vorbei. Jazz scheint nur noch eine Nischenmusik für Intellektuelle und Snobs zu sein. In den 30er Jahren war Jazz mit dem Subgenre Swing DIE Tanz- und Jugendmusik schlechthin. In den 40er Jahren war sie als Bebop die Musik der Beatniks. In den 50er Jahren hatte sie mit Miles Davis, Dave Brubeck & Co. als Cool Jazz und Modal Jazz ihren Höhepunkt erreicht, um dann in den 60er Jahren als Free Jazz den Weg ins intellektuelle Nischendasein zu betreten. All die Fusion-Sachen, den Jazz mit anderen Musikstilen zu "verheiraten", sind meiner Meinung nach nicht so überzeugend gewesen.

Aber ich bin für alles offen. Bringt mich auf den neuesten Stand dieser Musikrichtung.
 
Mal ein paar neue Sachen, die mir sehr gut gefallen.

Joris Roelofs - Aliens Deliberating
Der Track ist aus dem Album.


Benedikt Jahnel Trio - Equilibrium


Benjamin Weidekamp Quartett - Seriell, Nicht Seriös


Ansonsten mag ich fast alles von Miles Davis. Und die klassischen Blue Note Records Veröffentlichungen aus den 60er Jahren sind immer ein Ohr wert. Aber Ahnung habe ich von Jazz auch nicht. :)
 
Nachhaltig beeindruckt hat mich neben dem hier schon erwähnten Coltrane, der seltsamerweise in seiner späten Phase ja auf Schönberg und die Neue Musik - ein damals eigentlich schon anachronistisches Genre - rekurrierte, dem Jazz durch eine regressive Bewegung also die Manierismen der Kunstmusik beibringen wollte, vor allem das OEuvre eines John Zorn und eines Peter Brötzmann. Gerade Brötzmann ist in seinem stürmischen, wilden, ultralärmigen, orgiastischen Duktus eigentlich Metal-kompatibel:


Und Zorn ist einfach Zorn, der ist in keinem Genre zu Hause, treibt es bunt und wild und wie er will und schmeißt zig Platten pro Jahr auf den Markt.
Hier was Neues:

 
Bin da auch kein Nerd was das angeht.... aber so Zeugs wie John Coltrane, Thelonious Monk, Miles Davies, Ornette Coleman oder auch "neuere" Sachen wie Esbjörn Svensson Trio (gibts auch nicht mehr, tragisch) gehen mir total ab. Da gibts richtig gute Sachen! Muss man sich mal Zeit nehmen.

Hier mal mein Hit von Coltrane:


Und Zappa Fan bin ich eh! Kommt durch meine ältere Schwester. Unglaublich. Denke auch tatsächlich, dass die ZAPPA / MOTHERS - CD "one size fits all" definitiv in der top-3 meiner meist gehörtesten tonträger ever ist. Gebt euch mal das:

 
Und Zappa Fan bin ich eh! Kommt durch meine ältere Schwester. Unglaublich. Denke auch tatsächlich, dass die ZAPPA / MOTHERS - CD "one size fits all" definitiv in der top-3 meiner meist gehörtesten tonträger ever ist.]
Ich kenne dich zwar nicht, aber du hast gerade einen fetten Pluspunkt bei mir gesammelt. :top:
 
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bin da alles andere als ein kenner, was ich aber wirklich mag sind die "neueren" skandinavischen sachen, oftmals auf dem ecm label. sprich sachen wie ketil bjørnstad, e.s.t, eivind aarset, nils petter molvaer, bugge wesseltoft, espen eriksen trio etc. . hat aber oft wenig mit dem klassischen jazz zu tun, sondern ist gerne mal experimentell, hier und da elektronische spielereien, (atmo)sphärisch.
 
Durchgehend Jazz Funk, super zum Chillen: "Ethiopian Knights" von Donald Byrd aus dem Jahre 1971. Funky Action nonstop.

"The Primeval Rhythm of Life" von Mandingo von 1973. Fettes Orchester mit Streichern und Bläsern und superfetten Drums und Percussion überall, mit E-Gitarre und Elektroeffekten. Jazz Funk mit jeder Menge Schlagzeug! Mächtig dick produziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Keith Jarretts Köln Concert ist die größte gequirte Scheiße, die der Jazz zu bieten hat. Wenn ich ihn schon stöhnen höre. Wie kan man diesen Manierismus mit Authentizität verwechseln? Prätentiöser Kitsch für Hermann Hesse-Leser. Geht lediglich als Jugendsünde für Jazz-Einsteiger durch - der Bon Jovi des Jazz.
- Fusion Jazz ist der Nu Metal des Jazz - furchtbar.
- ECM hat zwar früher große Platten veröffentlicht, dieser Tage muss man aber mit der Lupe suchen, um zwischen den mit künstlichem Hall völlig verklebten Produktionen eine Perle zu finden und die Skandinavier sind eh die Schlimmsten - Musik für esoterische Zahnarzt-Gattinnen.

Sorry, hab gerade schlechte Laune. Deswegen bleibt das aber immer noch wahr.
 
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