Jazz

"Sparrow Nights" von Brötzmann/Leigh wurde schon erwähnt? Man kann sich streiten, ob es noch unter "Jazz" fällt, es ist dennoch sehr gut und könnte einigen hier interessieren.

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https://trostrecords.bandcamp.com/album/sparrow-nights

Hier ein paar Info mehr: https://www.freejazzblog.org/2018/10/peter-brotzmann-heather-leigh-sparrow.html
 
Hab das Duo auch mal live gehört. Das war ganz gut, aber nicht so 'muss ich auf Platte haben'. Ziemlich gut waren sie im Trio mit Keiji Haino. Das erste Studio-Album des Duos (früher Alben waren live) muss ich aber mal anchecken.
 
Hab das Duo auch mal live gehört. Das war ganz gut, aber nicht so 'muss ich auf Platte haben'. Ziemlich gut waren sie im Trio mit Keiji Haino. Das erste Studio-Album des Duos (früher Alben waren live) muss ich aber mal anchecken.
Ich find's richtig gut - und spannend. Es ist eine schöne Dialoge zwischen Sax/Klarinette und Gitarre entstanden. Oft auch dunkler und melancholischer als vermutet - genau nach meinem Geschmack.
 
Ich find's richtig gut - und spannend. Es ist eine schöne Dialoge zwischen Sax/Klarinette und Gitarre entstanden. Oft auch dunkler und melancholischer als vermutet - genau nach meinem Geschmack.
Bin nach der ersten Test-Hörung auch recht angetan. Das Album strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, finde ich, was jetzt ja nicht die klassische brötzmannsche Tugend ist. Muss ich mir wohl auch in die kleine Brötzmann-Sammlung stellen, weil's tatsächlich eine andere Facette aufzeigt.
 
A propos Heather Leigh:

12.2. im Roten Salon der Volksbühne, da macht sie Musik im Duo mit John Hannon (Violine/Elektronik). Evtl was für die Berliner hier in der Runde.
 
Die Sons of Kemet hab ich im Sommer bei einem Festival in Frankreich live erlebt. Das war live eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit und absolut überzeugend.
Ich hab kurioserweise vor ein paar Jahren mal mit Shabaka ein kleines Klarinetten-Duett im Rahmen eines Berliner Festivals gespielt. Ein sehr sympatischer Bursche auch.


Der tolle Shabaka Hutchings kommt demnächst auf Tour, leider nur mit seiner nicht ganz so tollen Psychedelic-Space-Jazzrock-oder so-Kombo "The Comet is Coming".
Lustigerweise liegt der Kreuzberger Club BiNuu laut Shabakas Webseite neuerdings in Altglienicke:


08. Apr.
BiNuu
Berlin-altglienicke, Germany


09. Apr.
Zoom Frankfurt
Frankfurt Am Main, Germany


10. Apr.
Stadtgarten
Köln, Germany


12. Apr.
Strom
Munich, Germany


13. Apr.
Grelle Forelle
Wien, Austria
 


Shabaka Hutchings ♥
Nach dem fabelhaften Sons of Kemet Album "Your Queen Is A Reptile" hat er nun mit seiner zweiten Formation nachgelegt. Und wie... heißer AOTY-Kandidat!

Ticket fürs Konzi am 08.04 im Bi Nuu wird wohl noch heute gebucht.
 
Shabaka Hutchings ♥
Nach dem fabelhaften Sons of Kemet Album "Your Queen Is A Reptile" hat er nun mit seiner zweiten Formation nachgelegt. Und wie... heißer AOTY-Kandidat!
Schön. :)
AOTY vielleicht nicht unbedingt - gerade bei den Alben, die dieses Jahr noch kommen...Alcest, Tool, Cult of Luna, Ulver, Sunn O))) plus die schon erschienene, grandiose Saor. :jubel:
 


Shabaka Hutchings ♥
Nach dem fabelhaften Sons of Kemet Album "Your Queen Is A Reptile" hat er nun mit seiner zweiten Formation nachgelegt. Und wie... heißer AOTY-Kandidat!

Ticket fürs Konzi am 08.04 im Bi Nuu wird wohl noch heute gebucht.

Ich bin an und für sich kein großer Jazz-Hörer, aber das ist großartig! Vor allem das konsequente Einweben von Fusion und elektronischen Elementen.
 
Ich geh Montagabend mal ins Astra und höre mir Mulatu Astaske an. Der äthiopische Perkussionist und Vibraphonist hat so seine eigene Art von äthiopischem Jazz entwickelt.
Ich wusste gar nicht, dass Mulatu Astatke noch musikalisch aktiv ist. In meiner Sammlung habe ich nur ein relativ frühes Werk von ihm, das 1972 erschienene "Mulatu of Ethiopia", jedenfalls höre ich das ab und zu ganz gern.

Und, wie war es gestern Abend, @kylie ?
 
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Das neue Fire! Orchestra Album schon wer gehört?
Hammer!
Jetzt schon seeeehr weit oben in der AOTY Liste 2019

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The new acoustic line-up features a dominant focus on strings and clarinets. This creates a whole new sound situation and puts a new twist on the way of working with the music. Rehearsals, research, compositional and structural work will take place in the fall of 2017. Touring, recording (for Rune Grammofon, of course) and festival activities for 2018 are the next phase of the plan, with a totally new way of working in a large setting with the usual hub of the Fire! trio as the force at the creative center of it all.

This configuration will use the experience of the previous pieces, while letting the members of this new version of the ensemble be way more active and involved in creating something unique and evolving together.

The voices of Mariam Wallentin and Sofia Jernberg will continue to be the creative frontline, with the Fire! Orchestra working in an entirely new way, even using a cover version of Robbie Basho’s “Blue Crystal Fire”.

Lines and layers of violin poetry will ARRIVE with the energy and melodic frenzy of clarinet esthetics.

Slow modules of riff fundaments will ARRIVE with the inyourface attitude of the dedicated voices of supreme beauty.

Pointilistic piano and harmonic freedom will ARRIVE with the wild trumpet lines of high energy densities and beauty.

It is all connected. It is all about sharing. It is all part of the ARRIVAL!

The ARRIVAL of something new.

The ARRIVAL of a new sound and colour!

The ARRIVAL of the new Fire! Orchestra

http://earthwindand.com/wp/fire-orchestra/

http://www.runegrammofon.com/artists/fire_/rcd2205-fire-orchestra-arrival-cd-2lp/

http://www.freejazzblog.org/2019/05/fire-orchestra-arrival-rune-grammofon.html?m=1
 
Hab das Programm im letzten Jahr live in Wels gehört. Schon schön irgendwie, aber ich wünschte sie würden auf schwedisch singen, weil die Texte sind wirklich grauenhaft und geradezu tragisch kitschig. Das hat mir am Ende echt die Musik etwas verleidet.
 
Hab das Programm im letzten Jahr live in Wels gehört. Schon schön irgendwie, aber ich wünschte sie würden auf schwedisch singen, weil die Texte sind wirklich grauenhaft und geradezu tragisch kitschig. Das hat mir am Ende echt die Musik etwas verleidet.

Ja, Blue Crystal Fire, im Original von Robbie Basho, schon ziemlich Over The Top - aber das muss so :)
 
Am Dienstag (25. Juni 2019) war ich trotz brütender Hitze beim Konzert des amerikanischen Pianisten Matthew Shipp und des brasilianischen Tenorsaxophonisten Ivo Perelman in Linz. Und ich bin froh, der Verlockung des Biergartens widerstanden und stattdessen diesen beiden Improvisations-Genies gelauscht zu haben. Das zahlreich erschienene Publikum wurde ziemlich gefordert, denn leichte Sommermusik war das mitnichten und ich selbst habe auch eine Zeit lang gebraucht, mich auf dieses Hörerlebnis einzulassen, aber dann hat mich der Dialog freier Improvisation total gepackt.

Schon seit zwei Jahrzehnten spielen die beiden Musiker gemeinsam und jedes Mal kreieren sie dabei ihre spontanen, faszinierend ineinander verflochtenen Duette, mal laut und aufbrausend, dann wiederum gibt es lyrisch zarte und sehr einfühlsame Momente im Spiel von Piano und Tenorsaxophon.

Wohl keine Musik für Jazzeinsteiger, aber wer Gefallen und Genuss an Musik ohne herkömmliche Melodie-Fundamente sowie bar vorgegebener Tempi und Taktarten findet, der sollte sich ein Livekonzert dieser beiden Virtuosen nicht entgehen lassen.

Hier als Beispiel ein Auftritt der beiden Musiker in New York 2013:
 
Mit der durchaus sehr aktiven finnischen Jazzszene habe ich mich bisher gar nicht beschäftigt und eher zufällig landete vor kurzem der Erstling des Duos Timo Lassy & Teppo Mäkynen in meinem Einkaufskorb, zunächst hat mich das schlichte, schön gestaltete Cover angesprochen:

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In 13 Kompositionen, die offensichtlich mit den 13 Farbbalken am Albumcover korrespondieren (zum Teil tragen die Kompositionen auch die Namen von Farben, wie etwa das Stück "Telemagenta"), zelebrieren die beiden Musiker einen akustischen Sax & Drum - Jazz, der mich persönlich sehr anspricht. Mittlerweile habe ich in Erfahrung gebracht, dass Lassy und Mäkynen keineswegs Neulinge in der finnischen Jazzszene sind, sondern seit 2005 im Five Corners Quintet miteinander musizieren, als Duo jedoch ist das vorliegende Album ihr Debüt. Der Saxofonist Timo Lassy hat einen souligen und warmen Ton kultiviert, während sein musikalischer Partner Teppo Mäkynen sehr kreativ auf den verschiedensten Perkussionsinstrumenten brilliert. Die einzelnen Tracks wirken sehr fokussiert, und das jeweils bei einer Spielzeit von ca. 3 Minuten, wobei manche einen leicht psychedelischen Einschlag haben, andere wiederum scheinen von afrikanischer Rhythmik inspiriert zu sein. Ein Track klingt sogar ein bisschen nach Techno, was ich normalerweise nicht so schätze, hier aber passt es total. Der dezente Technoeinschlag verwundert nicht, wenn man weiß, dass der Drummer Mäkynen ein Faible für elektronische Musik hat und auch für die Produktion des Albums verantwortlich zeigt.

Ein tolles aktuelles Jazzalbum, bei dem man nach wiederholtem Hören immer noch neue Einzelheiten entdecken kann, einen Höreindruck erhält man hier:

https://wejazzrecords.bandcamp.com/album/timo-lassy-teppo-m-kynen
 
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Mit der durchaus sehr aktiven finnischen Jazzszene habe ich mich bisher gar nicht beschäftigt und eher zufällig landete vor kurzem der Erstling des Duetts Timo Lassy & Teppo Mäkynen in meinem Einkaufskorb, zunächst hat mich das schlichte, schön gestaltete Cover angesprochen:

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In 13 Kompositionen, die offensichtlich mit den 13 Farbbalken am Albumcover korrespondieren (zum Teil tragen die Kompositionen auch die Namen von Farben, wie etwa das Stück "Telemagenta"), zelebrieren die beiden Musiker einen akustischen Sax & Drum - Jazz, der mich persönlich sehr anspricht. Mittlerweile habe ich in Erfahrung gebracht, dass Lassy und Mäkynen keineswegs Neulinge in der finnischen Jazzszene sind, sondern seit 2005 im Five Corners Quintet miteinander musizieren, als Duo jedoch ist das vorliegende Album ihr Debüt. Der Saxofonist Timo Lassy hat einen souligen und warmen Ton kultiviert, während sein musikalischer Partner Teppo Mäkynen sehr kreativ auf den verschiedensten Perkussionsinstrumenten brilliert. Die einzelnen Tracks wirken sehr fokussiert, und das jeweils bei einer Spielzeit von ca. 3 Minuten, wobei manche einen leicht psychedelischen Einschlag haben, andere wiederum scheinen von afrikanischer Rhythmik inspiriert zu sein. Ein Track klingt sogar ein bisschen nach Techno, was ich normalerweise nicht so schätze, hier aber passt es total. Der dezente Technoeinschlag verwundert nicht, wenn man weiß, dass der Drummer Mäkynen ein Faible für elektronische Musik hat und auch für die Produktion des Albums verantwortlich zeigt.

Ein tolles aktuelles Jazzalbum, bei dem man nach wiederholtem Hören immer noch neue Einzelheiten entdecken kann, einen Höreindruck erhält man hier:

https://wejazzrecords.bandcamp.com/album/timo-lassy-teppo-m-kynen

Gefällt mir richtig gut, muss ich mir wohl kaufen, danke für den Tipp!

Ich hatte von dieser Platte vorher zwar schon gutes gehört, aber bisher immer einen Bogen drum gemacht, weil ich bei Timo Lassy immer das Cover seiner letzten Platte vor meinem inneren Auge hatte, nämlich dieses hier:

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und dann eigentlich schon keine Lust mehr auf vermeintlich gepflegt-smart-edlen Rollkragenpulloverjazz hatte. Aber das Duett mit Teppo Mäkynen klingt töfte und das Cover sieht auch vertretbar aus.

We Jazz ist sowieso ein tolles Label, die haben einige spannende Sachen rausgebracht in den letzten Jahren. Ziemlich gut gefällt mir z.B. auch das Saxofontrio Black Motor .
 
Obwohl ich beim Bananagrams-Spielen (= eine Art Scrabble-Spiel) einmal legendärerweise mit dem Wort "Turtlenecklover" die Partie für mich entschied, komme ich auf Rollkragenpullis überhaupt nicht klar. Schon als kleines Kind habe ich mich schreiend und mit beiden Händen den Rollkragen von meinem Nacken wegziehend gegen diese grobe Form der Verunstaltung gewährt solange bis man mich befreite. Bei weißen Rollkragenpullis kommt dann noch die ungute Heino-Assoziation dazu. Nein, das geht gar nicht. :thumbsdown:

Nee, die Finnen kenne ich gar nicht. Muss ick mal nen Ohr riskieren.

Übrigens, fährt jemand nach Nickelsdorf Ende Juli?
http://www.konfrontationen.at/ko19/
Ich freue mich besonders auf die Hochstapler (die neue Platte gefällt mir sehr gut: https://soundcloud.com/umlaut-recor...ck-brown-fox-jumps-over-the-lazy-dog-excerpts), das Brötzmann-Solo (als ein Portrait des Künstlers als alter Mann quasi) und die Minimalisten, die der Frage nachgehen Does Sound have a Shadow?.
 
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