Mußt Du ja nicht! Macht (und das ist erlaubt) jeder für sich, nach Empfinden.
Klar, jeder darf tun, was er will, keine Frage. Aber man kann ja drüber reden, ob man solche Empfindungen teilt bzw. ob man Einordnungen überzeugend findet. Alles gut.
Ich spreche Priest das Metal Daasein nicht ab, bin halt der Meinung das sie sich erst langsam dahin entwickelt haben.
Das ist ein weiterer Punkt, den ich anders sehe. Warum? Ich meine nicht, dass sich Priest "dahin" entwickelt haben kann, weil es ein "Dahin" noch gar nicht gab, als Priest sich entwickelte. Ich empfinde es eher so, dass sich anhand des Werdens von Bands wie Priest, Sabbath oder Motörhead erst eine Vorstellung der Welt der Rockmusik davon entwickelt hat, was Heavy Metal ist. Eben darum sehe ich bei diesen Bands keinen Punkt in der Karriere, wo
sie "Metal" wurden, sondern der Metal wurde
aus ihnen und mit ihnen. Metal ist für mich keine fix definierte Größe, wie etwas zu klingen hat, um eben dies zu sein, sondern Metal ist für mich ein musikalisches Phänomen das durch seine Entwicklung erst definiert wird, von seinen Embryonalformen bis in die letzten Verästelungen seines Stammbaums.
Ich hab nicht gesagt, das Metal Dampframme sein muß! So ein Quatsch. Ich fände das furchtbar.
Da sind wir uns einig.
Die Form der Abwechslung die sie damals hatten ist halt einfach eher untypisch für klassischen oder auch heutigen Metal. Finde ich.
Für heutigen Metal ist das leider sehr oft so, das stimmt. Für klassischen Metal/Hardrock m.E. nicht so sehr; auch Sabbath, Heep, Led Zep, Rush, Hawkwind etc... deckten gigantische kompositorische und stilistische Bandbreiten ab. Oder, wenn wir mal den "richtigen" 80er-Metal nehmen: Was du etwa bei frühen Manowar oder Cirith Ungol, bei Savatage, bei frühen Accept... an Varianz findest, ist schon auch sehr beeindruckend.
Ist ja auch so das (Für Priest Verhältnisse) die Alben "British" und "Painkiller" seeeehr straight ausgefallen sind und in vielen Kreisen als Blaupause gelten.
Ich bin bestimmt nicht True, ich halte British Stell für eins der schwächeren Alben...
Um Trueness geht's mir gar nicht; wollte ich dir auch nicht unterstellen, dass es dir darum ginge. Mir ging's wie gesagt nur darum, dass ich in Sachen 70er-Veteranen eine Trennlinie zwischen noch-Hardrock und schon-Metal als sehr künstlich empfinde, weil die Diskographien und Alben der Ära gar keine harten Brüche haben, weder von Album zu Album noch innerhalb der Varianz des jeweiligen Albums. Ich finde, dass sich sowohl die Priest- als auch die Sabbath-Alben der Siebziger sowohl in sich selbst als auch von Album zu Album sehr geschmeidig entwickeln und für sich schlüssig die Entwicklung der Bands und des Genres an sich beschreiben. Drum kam mir dieser Keil unnatürlich vor, deplatziert... Aber wenn du das siehst und sehen willst, dass da ein Bruch oder eine Zäsur ist, dann ist dir das natürlich unbenommen. Darum streiten wir nicht; wichtig ist, dass die Alben toll sind, egal was sie sind.