Katatonia

Definitiv dem neuen. Und dann der Dead End Kings. Die ist am einfachsten zugänglich. Wenn du es jedoch etwas vertrackter und komplexer magst nim lieber die Fall Of Hearts.
So, mein Katatonia Marathon ist fürs erste beendet. Hier die Wertungen mit Anmerkung.

Frühphase: Lassen wir mal aus.
Discouraged Ones: Ich wünschte es gäbe mehr so imperfekte, charmante Alben wie dieses. Es erinnert mich stark an die "Gothic" von Paradise Lost. Tolles Ding, gute Songs. 8,5/10
Tonight's Decision: Quantensprung. Renske singt deutlich besser, die Riffs haben mehr Schmackes und haben immer noch das melancholische Element. Ganz stark. 9/10
Last Fair Deal Gone Down: Das Epitome der mittleren Bandphase. Hit reiht sich an Hit und trotz das die Platte mit ihren 15 Songs echt lang ist, will ich keine Sekunde missen. Irre. 9,5/10
Viva Emptiness: Nicht ganz SO stark wie die Last Fair Deal Gone Down, aber mindestens so geil wie die Tonight's Decision. 9/10
The Great Cold Distance: Für viele DAS Katatonia-Album. IMO ist die gut, man merkt die Neuausrichtung der Band (und des Logo ...). Vieles funktioniert sehr gut, die neue Art der Gitarrenriffs klappt auch gut. Erreicht mich nur nicht so ganz wie alles davor. 8,5/10
Night Is The New Day: Hiermit tu ich mich am schwersten. Ja, das Album hat gute Passagen drauf, aber es ist wirklich sehr vertrackt, sehr unzugänglich. Vielleicht ist das der Charme des Albums, aber es erreicht mich nicht so ganz. 8/10 (weil ich die CD habe, sonst eher 7,5)
Dead End Kings: Viel zugänglicher, viel einfacher zu verstehen. Hiermit komme ich deutlich eher zu Recht auch wenn sie ganz dreist angefangen haben, Songs zu "klonen". Sogar mit ähnlichem Namen. 8,5/10
Kocytean: Ist leider nur auf Vinyl rausgekommen, darum hab ich die EP nur als digitalen Rip. Zeigt die Spätphase der Band noch mal von einer ganz anderen Seite, nachdenklich, ruhig, melancholisch. Starkes Ding. 9/10
The Fall Of Hearts: Ähnlich schwere Kost wie die Night Is The New Day aber nicht ganz SO extrem. Darum 8,5/10
City Burials: Bei Release gehört, konnte ich NICHTS mit anfangen. Jetzt im Zuge auch nicht wieder gehört. Vielleicht irgendwann mal wieder.
Sky Void Of Starts: Ein irres Sammelsorium an Hits verpackt in die beste klinische Produktion der Band und eingebettet in Renskes beste Gesangsleistung jemals. Wer weniger als 9,5/10 zückt, wird gehauen.
Echt erstaunlich, wie unterschiedlich die Meinungen sein können. Gerade die, wo bei dir am schwächsten abschneiden (wobei schwach in deiner Wertung ja noch gut ist), nämlich "The Great Cold Distance" und "Night Is The New Day", um mal zwei zu nennen, sind für mich die besten Scheiben der Band. Alles davor ist auch gut, aber danach wird es für mich immer dünner, die aktuelle Scheibe ist da der Höhepunkt, wirkt nur noch einschläfernd auf mich, kann ich die Entwicklung gar nicht mitgehen.
 
100%
Versuche mich trotzdem noch mal an der neuen :top:
Ich habe es echt auch mehrfach probiert. Liegt ja jetzt schon eine Weile zurück, vielleicht einfach nochmal in ruhiger Minute den richtigen Zeitpunkt abwarten, keine Ahnung. Bin ja immer noch erstaunt wie gut das Teil allgemein ankommt, gerade auch bei denen die es schon immer mit der Band hatten. Es ist ja nicht wirklich schlecht, einfach nur total langweilig, und das halt nicht erst mit diesem Album.
 
Echt erstaunlich, wie unterschiedlich die Meinungen sein können. Gerade die, wo bei dir am schwächsten abschneiden (wobei schwach in deiner Wertung ja noch gut ist), nämlich "The Great Cold Distance" und "Night Is The New Day", um mal zwei zu nennen, sind für mich die besten Scheiben der Band.
Ich glaube das ist so der allgemeine Fankonsens. Aber ich bin auch alles, aber kein "Fan" der Band. Ich mag deren Musik und zumindest My Twin hat mich damals auf "Dark Music / Dark Metal" zusammen mit Anathemas "Deep" aufmerksam werden lassen, aber es war halt nie so, dass ich jetzt Jahr um Jahr sehr viel Katatonia gehört habe.
 
Ich habe in den letzten Wochen mal wieder chronologisch alle Studioalben und die zwei EPs um Brave Murder Day herum gehört. Wahrscheinlich widerspreche ich mit meiner Einschätzung in Teilen mir selbst und stelle nicht zum ersten Mal fest, dass viele von Katatonias Alben mir mal besser, mal weniger gut gefallen. Die Anfangsphase bis und mit Sounds of Decay ist von grosser Einfachheit und musikalischer Limitiertheit geprägt, aber gerade das macht deren frühe Musik so besonders magisch, dunkel und melancholisch zugleich. Discouraged Ones und Tonight's Decision gehen mir oft etwas unter, dabei finde ich vor allem Discouraged Ones eigentlich immer gut, wenn ich es höre. Tonight's Decision ist immer das am wenigsten geschätzte Album gewesen, wirkte auf mich irgendwie unausgegoren, oberflächlich und zu lang. Jetzt habe ich es zwei Mal gehört und komme langsam dahinter. Doch, nach wirklich langen Jahren werden wir jetzt vielleicht doch noch Freunde.

Die anschliessende mittlere Phase mit den beiden Norrmännern und Daniel Liljekvist finde ich insgesamt am stärksten. Von Last Fair Deal Gone Down bis und mit Night Is the New Day fand ich die Band so gut wie weder davor noch danach. Last Fair Deal Gone Down ist nicht über die gesamte Albumlänge gleich stark, die erste Hälfte und dann wieder der Schluss sind aber einfach wunderbar, Viva Emptiness, The Great Cold Distance und Night Is the New Day sind momentan wohl meine Lieblingsalben.

Danach wurde es nicht nur für @sash81 immer dünner. Durch Dead End Kings und The Fall of Hearts habe ich mich nicht gerade durchgequält, aber es bleibt mir schon sehr wenig hängen. City Burials fand ich anfangs sehr gut, es nutzte sich aber doch schnell ab. Sky Void of Stars kommt mir leicht verbessert vor. Insgesamt sind das alles noch gute Alben, aber im Zweifel läuft dann doch ein älteres Album - die raue Unvollkommenheit früherer Tage oder die nahezu perfekten, packenden Songs danach taugen mir einfach mehr als die etwas klinisch-kalten neueren Alben.
 
Nach meiner selbst auferlegten Katatonia-Pause (so seit "Dead End Kings") hat die Band es sogar in meine Spotify Top 5 geschafft. "Sky Void of Stars" hat sich klammheimlich zu einem Jahreshighligt '23 für mich gemausert - hatte ich absolut nicht mit gerechnet. Ein wahrlich großes Album, auf dem Melancholie und Melodie Hand in Hand gehen und nicht ein echter "Stinker" den Flow stört. Perfekte Untermalung für die graue Waschküche da draußen momentan ohnehin.
 
Zurück
Oben Unten