Schimmel
Deaf Leppard
Ich war nur sechsmal beim KIT (genau die Nummern X bis XV), kann also nicht aus einer ganz so großen Menge an Momenten auswählen wie viele andere hier, aber es sind trotzdem genug, um die Entscheidung schwer zu machen.
Bei den Bands gehörten Brocas Helm, Tokyo Blade und Satan mit der Court in the Act Reunion zu meinen ganz großen Highlights, aber das Rennen macht dann am Ende ganz knapp Watchtower. Bei der Ankündigung konnte ich mein Glück schon kaum fassen, diese Band tatsächlich einmal live sehen zu dürfen, die Vorfreude war riesig. Dann wenige Tage vorher das Bangen, ob der Eyjafjallajökull uns nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe sehr verschwommene Erinnerungen daran, wie Ron und Doug vor dem Auftritt ziemlich cool reagiert haben, als ihnen ein wildfremder, komplett euphorischer und sturzbetrunkener Mensch um den Hals gefallen ist, und wie sie seine Freude darüber geteilt haben, dass sie jetzt tatsächlich da waren. Und dann war da natürlich auch noch der Gig selbst. Die Spielfreude war einfach der Wahnsinn, ich habe es selten erlebt, dass eine so vertrackte und technische Band trotzdem so viel Leichtigkeit und plump gesagt Rock'n'Roll-Attitüde ausstrahlt. Und dann auch noch nebenbei ein Katy Perry Cover einbaut, mit dem sie eine Menge Leute verwirrt. Es war genial, wie krass die einfach gar keinen Fick auf irgendetwas gegeben haben. Und in den vorderen Reihen lag man sich wieder mit wildfremden Menschen in den Armen, um das zu feiern.
Bei den Momenten abseits der Konzerte fallen mir auch etliche ein, aber stellvertretend würde ich hier einfach meine gesamte Erfahrung bei meinem ersten KIT nennen. Ich hatte das Festival schon seit der ersten Ausgabe auf dem Schirm, habe aber relativ weit weg gewohnt und kannte sonst niemanden, der sich dafür interessiert hätte. Immer, wenn mal wieder das Line Up für die nächste Runde veröffentlicht wurde, war ich fasziniert, welche Bands da mal wieder ausgegraben wurden, und unmittelbar darauf ernüchtert in Anbetracht der Aussicht, selbst wahrscheinlich nicht dabeisein zu können. Als ich dann zum Studium nach Mainz gezogen bin, war klar, dass ich von dort notfalls allein mit der Bahn zum nächsten KIT fahren würde - was dann auch exakt so geschah. Als ich den Zug betrat, hatte ich bei mir nur meine Fahrkarte für die Hinfahrt, mein KIT-Ticket und 20€ in der Jackentasche. Schon auf dem Weg habe ich einige supernette andere Besucher*innen kennengelernt, vor Ort kamen innerhalb kürzester Zeit etliche weitere dazu. Ich musste kein einziges Bier allein trinken und hatte das ganze Wochenende nicht eine langweilige Sekunde. Ernährt habe ich mich zwei Tage lang ausschließlich von Billigbier und Pommes - in dem Alter ging das noch. Für die Nächte habe ich mich auf dem Parkplatz rundgefragt, wer vielleicht einen Schlafplatz im Auto über hat, an beiden Tagen wurde ich relativ schnell fündig, am zweiten Abend hat mir sogar noch jemand seinen Ersatzschlafsack gegeben. Für die Rückreise konnte ich mich bei einer Gruppe von Ruhrpottlern einzecken, die noch einen Platz auf ihrem Gruppenticket frei hatten und ohnehin über Frankfurt fahren mussten (ab da konnte ich dann mit meinem Studiticket weiterfahren). Und absolut keiner von diesen Menschen hat mir auch nur ansatzweise das Gefühl gegeben, dass ich mich durchschnorre (was de facto kein ganz unberechtigter Vorwurf gewesen wäre...). Ich glaube, so nett und herzlich wurde ich sonst in meinem ganzen Leben nicht irgendwo aufgenommen.
Bei den Bands gehörten Brocas Helm, Tokyo Blade und Satan mit der Court in the Act Reunion zu meinen ganz großen Highlights, aber das Rennen macht dann am Ende ganz knapp Watchtower. Bei der Ankündigung konnte ich mein Glück schon kaum fassen, diese Band tatsächlich einmal live sehen zu dürfen, die Vorfreude war riesig. Dann wenige Tage vorher das Bangen, ob der Eyjafjallajökull uns nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe sehr verschwommene Erinnerungen daran, wie Ron und Doug vor dem Auftritt ziemlich cool reagiert haben, als ihnen ein wildfremder, komplett euphorischer und sturzbetrunkener Mensch um den Hals gefallen ist, und wie sie seine Freude darüber geteilt haben, dass sie jetzt tatsächlich da waren. Und dann war da natürlich auch noch der Gig selbst. Die Spielfreude war einfach der Wahnsinn, ich habe es selten erlebt, dass eine so vertrackte und technische Band trotzdem so viel Leichtigkeit und plump gesagt Rock'n'Roll-Attitüde ausstrahlt. Und dann auch noch nebenbei ein Katy Perry Cover einbaut, mit dem sie eine Menge Leute verwirrt. Es war genial, wie krass die einfach gar keinen Fick auf irgendetwas gegeben haben. Und in den vorderen Reihen lag man sich wieder mit wildfremden Menschen in den Armen, um das zu feiern.
Bei den Momenten abseits der Konzerte fallen mir auch etliche ein, aber stellvertretend würde ich hier einfach meine gesamte Erfahrung bei meinem ersten KIT nennen. Ich hatte das Festival schon seit der ersten Ausgabe auf dem Schirm, habe aber relativ weit weg gewohnt und kannte sonst niemanden, der sich dafür interessiert hätte. Immer, wenn mal wieder das Line Up für die nächste Runde veröffentlicht wurde, war ich fasziniert, welche Bands da mal wieder ausgegraben wurden, und unmittelbar darauf ernüchtert in Anbetracht der Aussicht, selbst wahrscheinlich nicht dabeisein zu können. Als ich dann zum Studium nach Mainz gezogen bin, war klar, dass ich von dort notfalls allein mit der Bahn zum nächsten KIT fahren würde - was dann auch exakt so geschah. Als ich den Zug betrat, hatte ich bei mir nur meine Fahrkarte für die Hinfahrt, mein KIT-Ticket und 20€ in der Jackentasche. Schon auf dem Weg habe ich einige supernette andere Besucher*innen kennengelernt, vor Ort kamen innerhalb kürzester Zeit etliche weitere dazu. Ich musste kein einziges Bier allein trinken und hatte das ganze Wochenende nicht eine langweilige Sekunde. Ernährt habe ich mich zwei Tage lang ausschließlich von Billigbier und Pommes - in dem Alter ging das noch. Für die Nächte habe ich mich auf dem Parkplatz rundgefragt, wer vielleicht einen Schlafplatz im Auto über hat, an beiden Tagen wurde ich relativ schnell fündig, am zweiten Abend hat mir sogar noch jemand seinen Ersatzschlafsack gegeben. Für die Rückreise konnte ich mich bei einer Gruppe von Ruhrpottlern einzecken, die noch einen Platz auf ihrem Gruppenticket frei hatten und ohnehin über Frankfurt fahren mussten (ab da konnte ich dann mit meinem Studiticket weiterfahren). Und absolut keiner von diesen Menschen hat mir auch nur ansatzweise das Gefühl gegeben, dass ich mich durchschnorre (was de facto kein ganz unberechtigter Vorwurf gewesen wäre...). Ich glaube, so nett und herzlich wurde ich sonst in meinem ganzen Leben nicht irgendwo aufgenommen.
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