Keep It True Rising 19./20.11.2021 Posthalle Würzburg Blind Guardian und mehr

Ich war nur sechsmal beim KIT (genau die Nummern X bis XV), kann also nicht aus einer ganz so großen Menge an Momenten auswählen wie viele andere hier, aber es sind trotzdem genug, um die Entscheidung schwer zu machen.

Bei den Bands gehörten Brocas Helm, Tokyo Blade und Satan mit der Court in the Act Reunion zu meinen ganz großen Highlights, aber das Rennen macht dann am Ende ganz knapp Watchtower. Bei der Ankündigung konnte ich mein Glück schon kaum fassen, diese Band tatsächlich einmal live sehen zu dürfen, die Vorfreude war riesig. Dann wenige Tage vorher das Bangen, ob der Eyjafjallajökull uns nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe sehr verschwommene Erinnerungen daran, wie Ron und Doug vor dem Auftritt ziemlich cool reagiert haben, als ihnen ein wildfremder, komplett euphorischer und sturzbetrunkener Mensch um den Hals gefallen ist, und wie sie seine Freude darüber geteilt haben, dass sie jetzt tatsächlich da waren. Und dann war da natürlich auch noch der Gig selbst. Die Spielfreude war einfach der Wahnsinn, ich habe es selten erlebt, dass eine so vertrackte und technische Band trotzdem so viel Leichtigkeit und plump gesagt Rock'n'Roll-Attitüde ausstrahlt. Und dann auch noch nebenbei ein Katy Perry Cover einbaut, mit dem sie eine Menge Leute verwirrt. Es war genial, wie krass die einfach gar keinen Fick auf irgendetwas gegeben haben. Und in den vorderen Reihen lag man sich wieder mit wildfremden Menschen in den Armen, um das zu feiern.

Bei den Momenten abseits der Konzerte fallen mir auch etliche ein, aber stellvertretend würde ich hier einfach meine gesamte Erfahrung bei meinem ersten KIT nennen. Ich hatte das Festival schon seit der ersten Ausgabe auf dem Schirm, habe aber relativ weit weg gewohnt und kannte sonst niemanden, der sich dafür interessiert hätte. Immer, wenn mal wieder das Line Up für die nächste Runde veröffentlicht wurde, war ich fasziniert, welche Bands da mal wieder ausgegraben wurden, und unmittelbar darauf ernüchtert in Anbetracht der Aussicht, selbst wahrscheinlich nicht dabeisein zu können. Als ich dann zum Studium nach Mainz gezogen bin, war klar, dass ich von dort notfalls allein mit der Bahn zum nächsten KIT fahren würde - was dann auch exakt so geschah. Als ich den Zug betrat, hatte ich bei mir nur meine Fahrkarte für die Hinfahrt, mein KIT-Ticket und 20€ in der Jackentasche. Schon auf dem Weg habe ich einige supernette andere Besucher*innen kennengelernt, vor Ort kamen innerhalb kürzester Zeit etliche weitere dazu. Ich musste kein einziges Bier allein trinken und hatte das ganze Wochenende nicht eine langweilige Sekunde. Ernährt habe ich mich zwei Tage lang ausschließlich von Billigbier und Pommes - in dem Alter ging das noch. Für die Nächte habe ich mich auf dem Parkplatz rundgefragt, wer vielleicht einen Schlafplatz im Auto über hat, an beiden Tagen wurde ich relativ schnell fündig, am zweiten Abend hat mir sogar noch jemand seinen Ersatzschlafsack gegeben. Für die Rückreise konnte ich mich bei einer Gruppe von Ruhrpottlern einzecken, die noch einen Platz auf ihrem Gruppenticket frei hatten und ohnehin über Frankfurt fahren mussten (ab da konnte ich dann mit meinem Studiticket weiterfahren). Und absolut keiner von diesen Menschen hat mir auch nur ansatzweise das Gefühl gegeben, dass ich mich durchschnorre (was de facto kein ganz unberechtigter Vorwurf gewesen wäre...). Ich glaube, so nett und herzlich wurde ich sonst in meinem ganzen Leben nicht irgendwo aufgenommen.
 
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Ich war nur sechsmal beim KIT (genau die Nummern X bis XV), kann also nicht aus einer ganz so großen Menge an Momenten auswählen wie viele andere hier, aber es sind trotzdem genug, um die Entscheidung schwer zu machen.

Bei den Bands gehörten Brocas Helm, Tokyo Blade und Satan mit der Court in the Act Reunion zu meinen ganz großen Highlights, aber das Rennen macht dann am Ende ganz knapp Watchtower. Bei der Ankündigung konnte ich mein Glück schon kaum fassen, diese Band tatsächlich einmal live sehen zu dürfen, die Vorfreude war riesig. Dann wenige Tage vorher das Bangen, ob der Eyjafjallajökull uns nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe sehr verschwommene Erinnerungen daran, wie Ron und Doug vor dem Auftritt ziemlich cool reagiert haben, als ihnen ein wildfremder, komplett euphorischer und sturzbetrunkener Mensch um den Hals gefallen ist, und wie sie seine Freude darüber geteilt haben, dass sie jetzt tatsächlich da waren. Und dann war da natürlich auch noch der Gig selbst. Die Spielfreude war einfach der Wahnsinn, ich habe es selten erlebt, dass eine so vertrackte und technische Band trotzdem so viel Leichtigkeit und plump gesagt Rock'n'Roll-Attitüde ausstrahlt. Und dann auch noch nebenbei ein Katy Perry Cover einbaut, mit dem sie eine Menge Leute verwirrt. Es war genial, wie krass die einfach gar keinen Fick auf irgendetwas gegeben haben. Und in den vorderen Reihen lag man sich wieder mit wildfremden Menschen in den Armen, um das zu feiern.

Bei den Momenten abseits der Konzerte fallen mir auch etliche ein, aber stellvertretend würde ich hier einfach meine gesamte Erfahrung bei meinem ersten KIT nennen. Ich hatte das Festival schon seit der ersten Ausgabe auf dem Schirm, habe aber relativ weit weg gewohnt und kannte sonst niemanden, der sich dafür interessiert hätte. Immer, wenn mal wieder das Line Up für die nächste Runde veröffentlicht wurde, war ich fasziniert, welche Bands da mal wieder ausgegraben wurden, und unmittelbar darauf ernüchtert in Anbetracht der Aussicht, selbst wahrscheinlich nicht dabeisein zu können. Als ich dann zum Studium nach Mainz gezogen bin, war klar, dass ich von dort notfalls allein mit der Bahn zum nächsten KIT fahren würde - was dann auch exakt so geschah. Als ich den Zug betrat, hatte ich bei mir nur meine Fahrkarte für die Hinfahrt, mein KIT-Ticket und 20€ in der Jackentasche. Schon auf dem Weg habe ich einige supernette andere Besucher*innen kennengelernt, vor Ort kamen innerhalb kürzester Zeit etliche weitere dazu. Ich musste kein einziges Bier allein trinken und hatte das ganze Wochenende nicht eine langweilige Sekunde. Ernährt habe ich mich zwei Tage lang ausschließlich von Billigbier und Pommes - in dem Alter ging das noch. Für die Nächte habe ich mich auf dem Parkplatz rundgefragt, wer vielleicht einen Schlafplatz im Auto über hat, an beiden Tagen wurde ich relativ schnell fündig, am zweiten Abend hat mir sogar noch jemand seinen Ersatzschlafsack gegeben. Für die Rückreise konnte ich mich bei einer Gruppe von Ruhrpottlern einzecken, die noch einen Platz auf ihrem Gruppenticket frei hatten und ohnehin über Frankfurt fahren mussten (ab da konnte ich dann mit meinem Studiticket weiterfahren). Und absolut keiner von diesen Menschen hat mir auch nur ansatzweise das Gefühl gegeben, dass ich mich durchschnorre (was de facto kein ganz unberechtigter Vorwurf gewesen wäre...). Ich glaube, so nett und herzlich wurde ich sonst in meinem ganzen Leben nicht irgendwo aufgenommen.

Coole Story. Erinnert mich so ganz leicht an meine ersten Festivals.
Aber ich hatte immerhin ein Zelt und einen Schlafsack dabei.

@Topic (ein wenig):

Mit nur 2 besuchten KITs habe ich nicht solch eine große Auswahl, doch für mich wird es die großartige Ross the Boss Show gewesen sein.
Und SKI plays Deadly Blessing. Cry of Medusa :verehr::verehr::verehr:
Und Leather Leone plays Chastain. Einmal Voice of the Cult live hören, da bekomme ich immer noch Gänsehaut. Das war nämlich genau so geil, wie ich es mir immer ausgemalt hatte.
Und dann natürlich als Omen mit Hell's Gate meinen absoluten Lieblings-Omen-Song gespielt haben. Bands spielen eigentlich nie meine Lieblingssongs wenn ich dabei bin, umso mehr habe ich mir gefreut.

Danke an Oli Bringt-Männer-vor-Freude-zum-Weinen-sheimer
 
Ich bin überrascht dass bei den ganzen Highlights noch niemand Zouille & Hanston vom KiT XII genannt hat?
Als Sortilege gespielt worden ist hat (zumindest in meiner Erinnerung) die Halle gebrannt! Aber vielleicht war das auch nur meine Euphorie
 
Wer bist Du denn? Yoda?!?

sn2p5.jpg
 
Ich war leider erst 3x da, davon auf jeden Fall:

EXCITER (2015)
ULI JOHN ROTH (2015)
CRIMSON GLORY (2011)
SACRIFICE (2011)
METALUCIFER (2011)
OMEN (2010)
DEMON (2010)
FIFTH ANGEL (2010)
 
Für mich spielt das KIT dieses Jahr noch ne spannende Rolle, weil ich meinen Sport- und Fitnessplan für die nächsten Monate so ausgelegt hab, dass ich, wenn alles so klappt, bis Ende April wieder in Bestform bin. Dann muss nur noch das Wetter stimmen und es gibt nach dem Festival wenig T-Shirts zu waschen. :D
 
Meine besten KIT Erinnerungen sind auf jeden Fall die große Hary Conklin Gala mit Jag Panzer und Titan Force. Außerdem, ohne jetzt die Jahre nachzuschauen Exciter mit Belanger, Armored Saint, Procession und auf dem KIT X Helstar und Heathen...
 
Soo viele absolut geile Auftritte und sicherlich beinahe genau soviele aus unterschiedlichsten Gründen verpasst oder nicht mehr erinnerlich über die ganzen Jahre. Ich versuche mich trotzdem mal an meinen KIT Top Ten der allerbesten Shows:

1. Arch / Matheos KIT Nr 15 (sensationeller Auftritt, spätestens bei Guardian ist der Wasserfall geflossen. Vielleicht das schönste Konzert meines Lebens, zumindest aber eines der emotionalsten)
2. Titan Force Nr. 10 (Traumhafter Gig, bestes KIT ever)
3. Ashbury Nr. 18 (ebenfalls sehr emotional, Auftritt war mindestens so toll wie erwartet)
4. Fifth Angel Nr. 13
5. Doomsword Nr. 10
6. Exhorder Nr. 21
7. Deadly Blessing Nr. 4
8. Jag Panzer Nr. 5
9. Sacred Rite Nr. 22
10 . Tytan Nr. 15

Müssen auf jeden Fall auch noch erwähnt werden:

- NWoBHM-30th-Anniversary-Show KIT Nr. 12 (alleine der Auftritt mit Dave Hill...legendär)
- Mark Shelton Tribute Show KIT Nr. 22 (wunderwunderschön)
- Medieval Steel mit dem gleichnamigen Song KIT Nr. 16 (Gänsehaut bis unter die Hallendecke)
 
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