Kill Town Death Fest X - 15 Years of Death Darkness and Decay (04.09. - 07.09.2025)

bloodred

Till Deaf Do Us Part
Es ist soweit, dauergenervt und doch frohlockend über das ergatterte Ticket, geht es zum ersten Mal paar Tage nach Kopenhagen. Bisher bestätigte Bands sind auch allesamt top:
Abhorration
Altars
Anatomia
Aphotic
Apparition
Ascended Dead
Autophagy
Benediction
Bones
Burial
Civerous
Convulse
Cystic
Degraved
Deteriorot
Drowned
Druid Lord
Egregore
Fossilization
Fuoco Fatuo
God Forsaken
Gosudar
Grave Infestation
Gutless
Of Feather And Bone
Ossuary
Phobophilic
Sedimentum
Slimelord
Strychnos
Sulphurous
Teratoma
Transgressor
Vanhelgd

Bin gespannt was da noch kommt die Tage!

https://www.killtowndeathfest.com/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist bei mir auch geplant dieses Jahr, was für ein Line Up wiedermal!

Habt ihr unterkunftstechnisch was in der Nähe ergattert?
Hab mal bei AirBnb geguckt und alles, was bezahlbar ist, ist einige km weit weg von der Location.
 
Ist bei mir auch geplant dieses Jahr, was für ein Line Up wiedermal!

Habt ihr unterkunftstechnisch was in der Nähe ergattert?
Hab mal bei AirBnb geguckt und alles, was bezahlbar ist, ist einige km weit weg von der Location.
Ja cool! Wir sind im Urban House Copenhagen Hotel, ca. 10 Minuten Fussweg zum Pumpehuset. Scheint recht annehmbar und zahle ca. 180 für die 4 Nächte. Also voll im Budget!
 
Hier noch der Überblick des finalen line-ups. Mann, hab ich Bock! Wunderschön
post_20230307_poster-min.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja cool! Wir sind im Urban House Copenhagen Hotel, ca. 10 Minuten Fussweg zum Pumpehuset. Scheint recht annehmbar und zahle ca. 180 für die 4 Nächte. Also voll im Budget!
Danke für den Tip! Guck ich mir morgen mal an, das ist auf jeden Fall im Rahmen. Fürn Doppelzimmer?
Ja, das Lineup ist grandios. Fast noch besser als letztes Jahr.
 
Danke für den Tip! Guck ich mir morgen mal an, das ist auf jeden Fall im Rahmen. Fürn Doppelzimmer?
Ja, das Lineup ist grandios. Fast noch besser als letztes Jahr.
Werden zu dritt sein und dementsprechend haben wir ein Dreibettzimmer. Das Doppelzimmer kommt auf ca. 470 Euro für die 4 Nächte.
Fantastisches Line-up. Fast nur Highlights und dazu viele Sachen, die man nicht allzu oft sehen wird. (Deteriorot, Transgressor, Anatomia, God Forsaken, Eggregore, Degraved) Ein Träumchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Werden zu dritt sein und dementsprechend haben wir ein Dreibettzimmer. Das Doppelzimmer kommt auf ca. 470 Euro für die 4 Nächte.
Fantastisches Line-up. Fast nur Highlights und dazu viele Sachen, die man nicht allzu oft sehen wird. (Deteriorot, Transgressor, Anatomia, God Forsaken, Eggregore, Degraved) Ein Träumchen
Verstehe, ich werd mir das nachher mal genauer angucken.
Ja, da sind echt einige Perlen dabei. Mit Transgressor und Anatomia schon gleich 2 Japanische Hochkaräter. Wusste gar nicht,
dass Trangressor überhaupt noch aktiv sind. Ossuary, Fossilization, Autophagy oder Sedimentum sind auch alles so geile Exklusivitäten.
Kann nur gut werden!
 
Moin zusammen, hat jemand noch spontan Interesse an einem Ticket? Kann leider nicht hinfahren, da ich keinen Urlaub bekomme. Gerne PN an mich. Hostel wäre auch schon gebucht (Fr - So)...
 
Was ein irrer Marathon durch die verschiedensten Sub-Genres der besten Musik überhaupt. 4 Tage lang markerschütternde beats (von 10-300bpm alles dabei), growls, screams, blasts, groove, moshpits, stagediving, grinding & thrashing riffs ohne Ende und Pause; ekstatisch zuckende Leiber, feier-und trinkwütige Leute aus aller Herren Länder, die alle genau nur eines wollten: Death Metal Darkness, die schier berstende musikalische Gewalt zu fühlen, zu spüren und darin aufzugehen. Und die Bands lieferten alle quasi ohne Ausnahme richtig ab und warfen der nach Blut, Eiter und Gedärmen dürstenden Menge, ihre Verse des Hässlichen und Abscheulichen vor die Füße.
Den Auftakt für mich am Donnerstag bildeten dabei die Berliner Teratoma, die auf der kleineren "Black-Stage" ein nettes old-school Set spielten. Danach gleich weiter zur "Main-Stage", um Ascended Dead meine Aufwartung zu machen. Unglaublich tight und druckvoll, wie sie ihre vor Gift und Galle strotzenden, hochtechnischen Kompositionen auf die Bühne brachten.
Drowned hingegen hatten diesmal nicht ihren allerbesten Tag erwischt. Da hab ich die schon drückender und packender gesehen. Schlecht war es beileibe dennoch nicht.
Danach wieder runter zur black stage, um einen der heissesten Newcomer der letzten Jahre zu begutachten. Gutless aus Australien fetzten dann auch äußerst energiegeladen durch ihre Songs. Tight, brachial und trotz ihres jungen Alters schon erstaunlich lässig, zockten sie ihre Dampframmen runter und waren der Gewinner des Tages für mich.
Deteriorot danach konnten da keins mehr draufsetzen, aber speziell ihre alten Nummern kamen schon mit ordentlich Schmackes und Zunder daher und speziell Sänger Paul war ob der Reaktionen sichtlich angefasst.
Der 2. Tag begann dann gleich mit einem weiteren Highlight. Phobophilic walzten direkt alles nieder und zeigten welch grosses Potenzial in ihnen schlummert.
Anschließend bollerten Degraved ihren Finnen-Death mit voller Kraft ins begeisterte Publikum und zeigten, dass mit ihnen noch zu rechnen sein wird. Auf der Hauptbühne ging es dann perfekterweise direkt mit Apparition weiter, die ebenso hungrig und frisch ihre Riffkanonaden abfeuerten. Geil!
Civerous hingegen kannten keinerlei Gnade und lieferten ein brutales Spektakel mit ihren extrem heruntergestimmten Gitarrenwänden, samt cooler von Psych- und Horrorfilmen durchsetzten Effekten, ab. Grossartig!
Und wieder direkt im Anschluss gab es premium Death/Doom von Ossuary und hämmerten mit ihren verfaulten Songs ein weiteres Hochlicht dieses Wochenendes ein. Nach diesem schon hochintensivem 5er Pack, brauchte ich ne kurze Pause, ehe es mit Of Feather And Bone dann weiterging. Und wie! Auf Platte mag ich die Jungs ja schon sehr, aber was die 3 Burschen aus Denver da auf die Bühne brachten, war komplett gigantisch und drüber. Ein brutalster Feuersturm aus nackenbrechenden grooves und blastbeats. Was für eine Energie da freigesetzt wurde und von den Anwesenden dankend aufgenommen wurde. Chaos, Zerstörung und nichts als verbrannte Erde hinterließen Of Feather And Bone mit einem denkwürdigen Gig.:verehr::verehr::verehr:
Danach musste ich erstmal wieder meine Überreste einsammeln und paar Biere zischen um wieder zurück auf den Planeten zu kommen. Und so liessen wir den Tag bei Convulse, die eher mittelprächtig daherkamen, ausklingen.
Der Samstag begann dann auf der outdoor stage schon recht früh mit den Norwegern von Abhorration, um Gitarrist Arlid Torp von Obliteration. Bester Altars of Madness Gedächtnis-sound; hervorragend umgesetzt und kompetent dargeboten war es ein perfekter Start in den sonnigen und warmen Samstag.
Strychnos auf der Hauptbühne kamen später etwas bieder daher; nicht schlecht aber nicht so zwingend. Ganz anders als Egregore mit ihren, irgendwo zwischen War&Pain, Obsessed by Cruelty und rabenschwarzem Death Metal angesiedeltem Sound. Richtig gut!
Cystic hingegen setzten mit ihrem Fleischerhaken DM vor allem auf fette double-bass Attacken, knochensplitternde grooves und tiefstes Geröchel. Perfektes Gebräu für den OS lunatic und dementsprechend wurden sie auch abgefeiert. Spitzenband!
In genau dieselbe Kerbe schlugen dann auch Autophagy und wussten auch voll zu überzeugen. Vanhelgd hingegen hatten mit ihrem teils zu melodiösem Schwedensound einen etwas schwereren Stand beim Publikum und auch bei mir, obwohl sie sich sichtlich ins Zeug legten und auch ihre härteren Songs spielten, so waren sie doch eher leicht fehl am Platze.
Das Schöne am Killtown ist ja nicht nur die schiere Masse an großartigen Newcomern und schon länger aktiven combos, sondern es werden auch immer ein paar längst vergessene Juwelen der Vergangenheit ausgebuddelt, wie die Japaner von Transgressor. Seit Kurzem wieder aktiv und direkt aufs Killtown. Mit ihrem herrlich ursprünglichen und primitiven Steinzeit DM versetzten sie die Anwesenden in die Früh-90er. Wunderbar rumpelig mit japanischem Charme feierten sie samt Publikum eine morbide Orgie aus zähflüssigem Schlurf-DM zu später Stunde. Sichtlich gerührt ob der Publikumsresonanz ergab dies ein weiteres Glanzstück des Festivals.
Ich muss ja sagen, dass ich die letzten Jahre Benediction etwas stiefmütterlich behandelt hab und im Vorfeld wollte ich sie eigentlich auslassen. Gut, dass ich da nochmals umgedacht habe, denn sonst wäre mir ein wirklich grandioser Auftritt durch die Lappen gegangen. Frisch, brutal und tight zockten sich Benediction um Obersympathikus Ingram durch ihre Diskographie. Ein Knaller jagte den nächsten und das zombierte Publikum gab nochmal alles und feierte Benediction bis spät in die Nacht derbe ab! Saugeil das alles!
Der gloomy Sonntag bot dann hauptsächlich tiefstes Gedoome. Schräg, heavy und finster zogen Slimelord und Burial ihre Gigs durch, um dann in die völlig groteske, psychedelische, losgelöste und trostlose Welt des heimlichen headliners von Anatomia abzutauchen. Mastermind Takashi holte die abgrundtiefsten und bösesten vocals aus seinen gepeinigten Stimmbändern, streichelte seine drums dabei wie ich es vorher noch nie gesehen hatte und seine Mitstreiter hoben Zombiemassengräber aus und genossen sichtlich jedes abgrundtiefe Riff und zauberten ein groteskes Fundament aus Horror, Endzeit, Verfäulnis, Verderbenund Tod. Völliger Wahnsinn!
Den heftigen Gegenpol dazu bildeten danach Fossilization, die stoisch und brutal durch ihre Attacken holzten.
Somit durften dann etwas später die Italiener von Fouco Fatuo mit ihren Oden des Niederganges den Schlusspunkt unter das Festival setzen. Auch wenn ich so gar nicht mehr aufnahmefähig war, so waren sie doch extrem heavy und massiv. Ein paar Leute gaben nochmals Vollgas, aber ich muss zugeben, dass ich dann schlussendlich froh war, als der letzte Ton im Saal endgültig verklang und das Killtown ein Ende fand.
Zum Abschluss noch ein Bierchen im supergemütlichen Hof des Pumpehuusets gezrunken ehe die völlig kaputte Meute von der security nach draussen zitiert wurde und sich die Tore der Hölle wieder geschlossen hatten.
Ein völlig fantastisches Wochenende ging somit zu Ende und man sah nur in glückliche, aber müde Gesichter! Wenn irgendwie möglich, werde ich mit meinen partners in crime wieder aufschlagen, wenn die 10. Ausgabe des Festivals ansteht. Ughhhhh!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die liebevoll artikulierte, umfangreiche Review! Ich bin untröstlich, dass es bei mir/uns leider doch nicht geklappt hat...glücklicherweise habe ich ein paar Bands auf ihren Tourstopps in NRW sehen können oder sehe sie am kommenden Wochenende, aber das klingt nach einer wunderbaren Orgie.
 
Vielen Dank für die liebevoll artikulierte, umfangreiche Review! Ich bin untröstlich, dass es bei mir/uns leider doch nicht geklappt hat...glücklicherweise habe ich ein paar Bands auf ihren Tourstopps in NRW sehen können oder sehe sie am kommenden Wochenende, aber das klingt nach einer wunderbaren Orgie.
Echt schade, hat es bei dir nicht geklappt! :hmmja:Dann hoffe ich mal, dass es nächstes Jahr klappt. Das war einfach nur schön, und sieh zu, dass du Of Feather and Bone anschauen kannst. Was ne Urgewalt
 
Das hoffe ich auch schwer! :) Of Feather and Bone sehe ich zum Glück am Samstag beim NRW Deathfest in Wermelskirchen. Nach deiner Review hat sich meine Vorfreude noch intensiviert.
 
Ich pack es mal hier rein:

Heute kam mein "visions of death metal - Kill-Town Death Fest 2010-2021"-Fotobuch von Joan Teixidor an.
Und was soll ich sagen? Ich bin ziemlich unterwältigt. Den Fotos hätte mehr Kontrast gut getan, etliches ist unscharf und wohl "künstlerisch". Das Layout kommt von der Stange und ist den Bildern nicht dienlich. Insgesamt sehr enttäuschend.
 
Schöne Neuigkeiten gibt es von der KT-Crew zu vermelden. Das KTDF geht fremd. Vom 17.-19.10.24 wird zum ersten Mal das KT-DeathFest in London stattfinden. 3 Tage, 2 Bühnen und 20 Bands werden die Bühnen zum Brennen bringen. 3-Tagestickets sind limitiert und kosten 110£, Ticket ist im Sack. Als Erstes wurden gestern Mortem (PE) bestätigt und in den nächsten Tagen werden die weiteren Bands bekannt gegeben. Ich freu mich schwerstens!
sm-card_2024-london_dates-revealed-min.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Und darüber hinaus wurde auch der Termin für das Kopenhagener KT-DF weekend, welches vom 01.05.-04.05.2025 wieder im Pumpehuuset stattfinden wird, und unter dem Motto "15 Years of Death, Darkness & Decay" steht, bekanntgegeben.
sm-card_2025-dates-revealed-min.jpg
 
Weitere bestätigte Bands für London:
Aberration
Abyssal
Adversarial
Anatomia
Cancer
Coffin Mulch
Concrete Winds
Cryptworm
Druid Lord
Fessus
Fuoco Fatuo
Killing Addiction
Left Cross
Mortem
Mortuary Spawn
Ossuary
Phobocosm
Rippikoulu
Slimelord
Vaticinal Rites

Line-up damit fertig und kann losgehen. Wird ein Spass werden!
kill-town-death-fest-london-2024-1090x1536.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hach, es war einfach wunderschön. Für 3 Tage mutierte London zur Death-Metal-Hauptstadt des undergrounds in all seinen Schattierungen. Auch wenn der Dome nicht ganz den Charme des Pumpehuusets in Kopenhagen hat, erwies sich die location als dennoch schwerst gemütlich und tauglich den Horden an Bands und Fans einen tollen Rahmen zu geben. Auf 2 Bühnen und mit etlichen Bierhähnen ausgestattet, fand der Donnerstag komplett im unteren, kleineren Raum statt. Als opener fungierten die jungen Österreicher von Fessus, die bisher nur ein Demo rausbrachten und überzeugten mit ihrem stark von Autopsy geprägtem sound. Da bin ich mal gespannt wohin die weitere Reise noch führen wird. Vaticinal Rites im Anschluss waren die einzige verzichtbare Band des Wochenendes und langweilten eher mit einer noch recht unausgegoren wirkenden Mischung aus Morbid Angel und deplaziert wirkenden Disso-Einschüben.
Abyssal danach waren da ein ganz anderes Kaliber. Die als one-man-show gestartete Band hat in der Zwischenzeit ein kompetentes Live line-up zusammengebastelt, das die komplexen und hochexplosiven songs und Stimmungen gut einfängt. Concrete Winds danach waren der perfekte Rausschmeisser. Komplett drüber und mit ihren unfassbar tight gezockten Abominationen, (diese herrlichen blasts) verschwamm so allmählich die Grenze zwischen kalkulierbarer, schierer Aggression und einer sich impulsiv-bahnbrechenden Wahnhaftigkeit. Eine selten greifbare Kombination aus Hysterie und Bosheit.
Der Freitag, nur auf der grossen Bühne stattfindendend, begann dann mit Slimelord. Jene katapultierten die schon ordentlich versammelte Menge im Handumdrehen auf einen fremdartigen Planeten mit ganz vielen bunten Versuchungen das eigene Bewusstsein zu erweitern. Ein verwegen hypnotischer Trip.
Killing Addiction danach zeigten was OSDM ausmacht. Brutal, stoisch und mit fettem Sound ausgestattet walzte sich die Band durch alte Demoklassiker und vom 22er Debut. Stark.
Ähnlich ging es danach mit Druid Lord weiter. Fiese Nackenbrecher durchzogen mit dicker Doom-Kante und feeling erzeugten eine fast schon wohlig-heimelige Atmosphäre.
Rippikoulo im Anschluss waren danach quasi das Gegenteil. Unglaublich heavy und verstörend, immer zwischen gewaltigen Geschwindikeitsexzessen und lähmenden, ausladenden Doom-Passagen hin und her changierend, servierte die hervorragend eingespielte Band einen Klassiker nach dem anderen und die Menge ging zum ersten Mal so richtig steil. Wunderbarer Auftritt der Finnen-Veteranen.
Und es sollte dann (fast) noch besser werden. Die Legende von Mortem (Pe) spielte ihren ersten Gig seit fast 20 Jahren auf europäischem Boden. In Anbetracht, dass die Band seit Jahren nicht mehr zusammen probte, da die Mitglieder in aller Herren Länder verstreut leben, nur einen Tag vorher in London kurz ein paar Songs zusammen zockte, ist es eigentlich ein Wunder, dass das Konzert so souverän und tight gespielt wurde. Es gab zwar am Anfang kurz ein paar timing- und soundprobleme, doch mit jedem gespielten Song besserte sich das und mündete als Finale Furioso in ihrem alten Demo-Hit "Blackened Arts". Die Menge dankte es ihnen mit Mortem-Mortem Sprechchören und die Dankbarkeit der Musiker über die gebotene Möglichkeit hier spielen zu dürfen war stets greifbar und authentisch. Kein Wunder waren sie danach und am Samstag hauptsächlich damit beschäftigt ihre Konterfeis in etliche Kameras zu halten.
Der Samstag begann für mich dann direkt mit einem absolutem Highlight. Adversarial kündigten sich für einen raren Gig an und legten direkt die Halle in Schutt und Asche. Ihre völlig humorlosen, straight-in-your-face-Atombomben zerplatzten lautstark und treffsicher über der hilflosen Meute. Blastbeat um blastbeat samt verschlungene, dissonante Riffs an der Grenze des Machbaren, hüllten die Zuhörer in eine schwarz-grüne Giftwolke, aus der es kein Entkommen gab. Allein was der Bassist hier ablieferte, war total irre. Wahnwitzigste Läufe, alles mit Fingern gespielt. Da sieht selbst ein Webster wie ein blutiger Anfänger dagegen aus.
Danach im Anschluss kurz zu Coffin Mulch in der kleinen Halle rübergeschaut. Am Samstag wechselte das Programm zwischen den beiden Bühnen hin und her. Waren ganz nett mit angenehmer Punk-Attitüde und rohem, unausgefeiltem DM.
Im Anschluss direkt rüber zu Phobocosm die sich brutal und kompromisslos durch ihr Set aus zähflüssigen Quasi-Stillstand-Doom und angeschwärzten speed-massakern prügelten. Herrlich.
Wurde es mir im kleinen Saal mittlerweile zu eng und stickig, so beschloss ich nur noch die Bands in der grossen Halle zu begutachten und ansonsten eher mich dem socializing und der bierigen Flüssigkeitszufuhr zu widmen.
Als nächstes standen Ossuary auf der Bühne und man merkte ihnen direkt, durch ausgiebiges Touren eine neugewonnene Souveränität an. Gitarristin/Sängerin Izzy gab die Zeremonienmeisterin mit ihren Gift und Galle speienden vocals. Der Set bestand hauptsächlich aus neueren Kompositionen, die die Stärken der Band noch mehr betonen. Räudige heaviness gepaart mit hertlich schmierigen Harmonien. Ich hoffe mal, dass da alsbald ein Debütalbum ins Haus steht. Wird Zeit.
Und dann war es mal wieder Zeit für Anatomia. Was die Herrren wieder einmal Fleischerrffs, Atmosphäre und Griffigkeit auspacken, ist kaum in Worte zu fassen. Brutal, heavy, tief und intensiv zelebrierten sie eine japanische Leichenschau, bei der jedes Organ, jeder Nerv und jedes stinkende Stück Fleisch des bemitleidenwerten Opfers genauestens seziert und analysiert wurde. Klaustrophobisch, auflösend und fast schon kathartisch. Pure Liebe! Wie die Vertonung eines japanischen C-movies.
Als letzte Band des Festivals standen dann Cancer auf der Bühne. Ich muss zugeben, dass ich die Band seit jeher - und seit letzten Samstag auch völlig zu Unrecht - etwas stiefmütterlich behandelt hab. Denn der Gig war echt eine Referenz in puncto Raffinesse, technischem Können und ganz viel old-school spirit. Zum ersten Mal gab es stagediver, die Menge feierte sich und die Band über alle Massen ab , die sich auch nicht genierte und einen Brecher nach dem anderen abfeuerte. Der krönende Abschluss mit "To the Gory End" und "Cancer fuckin' Cancer" konnte einem echt die Freudetränen ins Gesicht treiben. Absolut phantastisch.
Und somit war dann auch das erste Fremdgeh-KT in London Geschichte. Es war mir eine Ehre und ein Fest und man sieht sich dann im neuen Jahr vom 04.-07.September, dann wieder im angestammten Kopenhagen. Kann es kaum erwarten. Stay Death
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten