Kindermetal, Einsteigermetal??

Marc1974

Deaf Dealer
Hi Folks!
Gab ja auch in einigen Magazinen (Rockhard, etc.) Berichte und Diskussionen über sogenannte "Kindermetal"-Bands, mit denen der Nachwuchs an unser aller Lieblingsmucke heran geführt wird.
Schön und gut, aber was ist der Sinn davon?

Warum den Nachwuchs nicht gleich direkt mit den "echten" Bands an die harte Musik heran führen?
Iron Maiden, Manowar, Slayer, Death Angel, Deicide, Cannibal Corpse...

Nichts ist doch spannender für die Kids, als an Daddys Kultcombos mit den martialischen Covern Teil zu haben.
Also ich hätt mich als Grundschulkid ganz schön verarscht gefühlt, wenn man mir irgendwelche Disneylike Kirmesmusik als Heavy Metal verkauft hätte...

https://www.metal-hammer.de/heidenspass-im-kinderzimmer-metal-fuer-kids-1057881/

Also ich bin froh, in den 80ern in der LP-Collection meines Elternhauses so feine Scheiben wie "Expect no Mercy" von Nazareth, "In Rock" von Deep Purple und "Best of" Steppenwolf entdeckt zu haben...

Warum soll Sohnemann nicht auch von infernalischen Growls auf Death Metal-Scheiben in Freundetränen ausbrechen? ;-)
 
Allein, dass findige Geschäftemacher hier ein Marktsegement wittern und zu bedienen hoffen, legt Zeugnis ab von der profanen Warenwerdung des Metal und verkörpert mithin alles, was ich an derlei merkantiler Aneignung und Zurichtung aus tiefster Überzeugung ablehne. Was ein womöglich etwas verstiegener Weg ist, auszudrücken: Geh mich wech mit so 'ne Scheiße und trau den Kids mal so'n büsch'n was an autonomem Entdeckergeist zu, ey - Wimps and Posers and Helikoptereltern, leave the hall...!
 
Ich habe keine Ahnung, wie sich Kinder auf das eigenen Hörverhalten der Eltern auswirken. Vom Prinzip würde ich einfach weiter hören, was ich immer höre und es wird dann gutgefunden oder auch nicht. Ich glaube ich habe quasi garkeine musikalische Sozialisation von meinen Eltern bekommen. Höchsten mal Autoradio. Irgendwie haben die es nicht so mit Tonträger oder Radio. Glaube das ist etwas mehr beworden, als die meine alten Abspielgeräte geerbt haben...
 
Ich bete, dass meine Kids - also die Zuküntigen und nicht die, die ich zur Adoption entsorgt habe, weil egal - niemals Metal hören werden. Dieses ganze Drama will ich keinem zumuten. Dazu kann man Casting-Bands und Marketing-Ware, wie oben angerissen, gerne zählen.
 
Interessant wäre es schon mal zu eruieren, inwieweit man als Elternteil andere Hörgewohnheiten entwickelt. Bspw ob weiterhin in gleichem Ausmaß misanthropischer Black Metal oder DSBM gehört wird oder mehr konzeptionell oder einfach textlich "positivere"Musik
 
Muss gerade wieder an ein Erlebnis meiner Ex-Frau, Grundschullehrerin, denken. Sie fragte vor ein paar Jahren ihre Schüler mal, was deren aktueller Lieblingssong sei. Nach ein wenig Popkram und Rolf Zukowski kam “Arschficksong von Sido“.

Hat jetzt nur am Rande etwas mit dem Thema zu tun. Um etwas beizutragen: Ich bin absolut nicht missionarisch veranlagt. Kinder sollen einfach hören, was sie wollen. Am besten Kram, der mir auf den Sack geht. Dann kommen sie ganz nach Papa.
 
Was für eine unglaublich interessante Fragestellung. Meine Meinung dazu werde ich gleich auf meiner unsichtbaren Schreibmaschine notieren.

tenor.gif


Im Ernst Leute, macht was Sinnvolles. Geht euch betrinken oder guckt gegen die Wand oder so.
 
Ist alles egal. Hauptsache, man zwingt die Kinder zu nichts.

Eltern, die ihren Kindern den eigenen Musikgeschmack zwanghaft aufdrücken wollen, sind so dermaßen peinlich und verachtenswert...
Hätten meine Eltern damals Metal gehört und mich dazu gezwungen, es zu mögen, wäre ich heutzutage wahrscheinlich ein Schlagerfan oder so :P Nur um denen eins reinzuwürgen.
Zum Glück war dem ja nicht so und ich finde Schlager kacke :P

Kenne da leider einen Fall aus dem weiteren Bekanntenkreis, allerdings aus der "Schwarzen Szene". Da hat eine Mutti ihrem Kind vorschreiben wollen, immer Schwarz zu tragen und sowas wie Blutengel usw. zu hören. Jetzt ist das Kind 16 und Skinhead (leider auch sehr rechts)....
Sowas MUSS schief gehen...
Keine gute Idee...
 
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