King Crimson

dass den gesamten Auftritt über die gesamte Bühne gleichbleibend hell beleuchtet war, so dass man zu jeder Zeit jeden Musiker bei angenehmem Licht in Ruhe beim Spielen beobachten konnte.

Erst gegen Ende des zweiten Sets gab es mal einen Lichtwechsel, bei dem das Licht ganz langsam rot wurde.
Exakt genau so war es gestern:top:
 
Konzert 1 von 4 war toll. Setlist war weitestgehend identisch mit der zweiten Show in Leipzig, was mich dann doch sehr gefreut hat. Anfangs ein etwas unausgewogener Sound, was aber nach "Elektrik" passé war. Ein paar Verspieler gab es auch; da hat Bob bestimmt Backstage geschumpfen. Ansonsten war das ganz, ganz toll und wunderschön. Einige Songs hat man auch wieder umgebaut; sehr schön. Freue mich schon sehr auf morgen! Ich hoffe aber, dass sie dann mehr andere Sachen spielen werden. Darf dann gerne auch mehr krachen (Red, One More Red Nightmare, Fallen Angel, Schizoid, was von Thrak und natürlich Fracture).

Highlights: Alles.
 
Auch Show #2 war überragend. Besser: überragender. Als hätte Onkel Bob mich erhört, gab die geriatrische Einheit ein richtig heavyes Konzert zum Besten. Klarer Schwerpunk, dieses Mal noch ausgeprägter: 1969 - 1974. Levin hat fast nur seinen alten viersaitigen Bass genutzt. Mindestens fünf andere Songs als tagszuvor wurden gespielt, von denen jeder ein Wunsch von mir war, die Setlist komplett umgekrempelt, nochmal andere Details bei einigen Songs: das ist stellenweise schon schwer abgefahren und manchmal auch an der Schwelle zum krachigen Chaos, aber so schön! Definitiv selbstbewusster und mutiger als zuletzt (bei mir 2016), finde ich. Die Performance war auch nochmal besser als Mittwoch. Von Patzern keine Spur mehr. Wahnsinn! Jetzt freue ich mich noch mehr auf die beiden weiteren Male.

Neben der The Elements Tour Box 2019 (20€, auch Ende des Monats regulär im Handel) und einer Menge hässlicher, viel zu teurer Shirts gibt es auch diese 4-CD-Box für 30€ (s. Discogs-Verkaufspreis und ehemalige Exklusivität), die über 40 Songs der Touren 2014 bis 2018 beinhaltet. Nettes Gimmick, das ich natürlich haben muss.
 
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War auch gestern beim zweiten FFM-Gig. Gehöre vielleicht zu Robert Fripps neuem Zielpublikum, da ich KC vorher nie gehört habe (außer mal im Radio, als ich noch welches hörte. Also vor sehr langer Zeit). Meine unbedachten Ohren waren ziemlich angetan (bis auf den einen cheesigen Song im ersten Teil) - vor allem Mel Collins hat mich sehr beeindruckt (den mochte ich aber schon woanders) und das Zusammenspiel der drei Drummer, für die "präzise" neu definiert gehört. Ziemlich groß das Ganze. Was mich jedoch irritierte war Zweierlei: 1. teilweise war das wie ein Jazz-Konzert (mag ich). Vieles, was ich als Nichtkenner als improvisiert erachtet habe, wurde von einigen mitgereisten Nerds jedoch punktgenau mitluftgetrommelt - also war dann doch kaum was improvisiert, oder? 2. Bin ja ziemlich viel auf Konzerten unterwegs, aber zumindest in meinem Teil der Halle waren die Besucher (im Vergleich zu anderem von mir besuchtem Zeug) nicht nur wenig kommunikativ (also vor dem Konzert und in der Pause natürlich), sondern fast schon abweisend/unfreundlich. Falscher Fensterblick oder liegt das an der Spezies? Oder gar an mir? Aber die kannten mich doch alle nicht? Sehr obskur.
Egal, war klasse. Jetzt mach ich mich an die Platten ran, wird Zeit.
 
bis auf den einen cheesigen Song im ersten Teil

Das war "Cadence And Cascade". Und der ist toll! Diese ruhig-balladeske Seite gehört eben auch zu frühen King Crimson. ;)

1. teilweise war das wie ein Jazz-Konzert (mag ich). Vieles, was ich als Nichtkenner als improvisiert erachtet habe, wurde von einigen mitgereisten Nerds jedoch punktgenau mitluftgetrommelt - also war dann doch kaum was improvisiert, oder?

Früher gehörten Imporvs zum festen Repertoir von KC. Bis in die 2000er hinein. "Starless And Bible Black" basiert bspw. zu einem großen Teil auf Improvisationen; viele der klassischen Songs basieren auf Improvs, gerade in den späten 60ern und 70ern glich keine Konzert dem anderen; viele Songs unterscheiden sich nicht nur zum Teil gravierend zu ihren Studioversionen, sondern bisweilen auch von Abend zu Abend. Es gibt auch eine Unmenge an dokumentierten Improvisationen; mein Favorit: "A Voyage to the Centre of the Cosmo". Spätere Improvisation-Eskapaden, die mitunter an purem Krach grenzen, findet man u.a. auf "Thrakattak" oder "Heavy ConstruKction". Dazu gab es die ProjeKcts, die fast ausschließlich (live) improvisierten und damit für zukünftige KC-Abenteuer experimentierten. Das unlängst veröffentlichte Boxset enthält gut 80h von diesem Material. Fripp selbst war oftmals alleine oder in Partnerschaften (mit Theo Travis ganz, ganz großartig) rein improvisierend unterwegs. Also eine überaus spannende Geschichte. Heuer spielen King Crimson ihr Programm allerdings fixierter ab. Das macht es keineswegs schlechter; du hast es ja erlebt, wie hochkomplex und virtuos die Band agiert - und alle Stücke, außer neu geschriebene (gab es gestern nur als die Variation eines Themas und eines der Schlagzeugstücke war neueren Datums), sind ja auch von z.T. von vier Musikern auf bis zu acht Musiker (normalerweise spielt Bill Rieflin Keyboards/Mellotron) umgeschrieben und -arrangiert, mit bisweilen erheblichen Änderungen. Dennoch lässt Fripp Raum für Variation. Er selbst sagte einmal (im Kontext von Konzertfilmen), wenn der Musiker gefilmt wird, spielt er, was sicher und gewohnt und ebe daist; er spielt nicht, was nicht da ist, was er aber sollte. So war Tony Levins "Cadenza" (die Cadenzas sind kurze, auch improvisierte Solostücke) wieder einmal mehr eine Variation eines Themas, Fripp selbst variiert sein Spiel öfter mal gerne und auch Mel Collins interpretierte das "Starless"-Thema einmal mehr anders.

Ich persönlich finde es schade, dass man sich nicht ein, zweimal zehn Minuten Zeit je Set Zeit nimmt für reine Improvisationen. Andererseits ist es aber auch nachvollziehbar, dass das in dieserm Kontext (2,5 bis 3h Spielzeit = Arbeit, dazu die Vorarbeit von 4h-Songmaterial eingeprobt) nicht mehr ganz so einfach ist. Schade, aber zu verschmerzen. Gerade im Schlagzeugbereich, der ja, als so gedacht, der Kern dieses Line Ups ausmacht. Die anderen Instrumente haben allerdings, wie gesagt Freiräume (Jakko ist da sehr sparsam, Fripp und Levin nicht so sehr), aber ich habe auch schon eine "Cadenza" von Stacy gesehen.

Bin ja ziemlich viel auf Konzerten unterwegs, aber zumindest in meinem Teil der Halle waren die Besucher (im Vergleich zu anderem von mir besuchtem Zeug) nicht nur wenig kommunikativ (also vor dem Konzert und in der Pause natürlich), sondern fast schon abweisend/unfreundlich. Falscher Fensterblick oder liegt das an der Spezies? Oder gar an mir? Aber die kannten mich doch alle nicht? Sehr obskur.

Das ist halt ein anderes Publikum, wie wir es gewohnt sind. Auch der Kontext wirkt auf mich eher wie ein klassisches Konzert. Nicht schlimm. Ich konnte alles ausblenden. :D
 
There's a very special edit of Peace from 1970's In The Wake Of Poseidon available as this week's download for King Crimson's 50th-anniversary celebrations...
 
giphy.gif


Runde #3 ist angeläutet!
 
Korrekte Setlist von Vorgestern:

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Fripp dazu:

RF Diary: "First set one hour and three minutes. Overall: two hours and thirty eight minutes. King Crimson entered the band, this clear to me by Red. An excellent performance, coming together, a generous and listening audience.
Hooray! KC is back and on the road.
"
King Crimson: Thursday 13th. June, 2019;
Jahrhunderhalle Pfaffenwiese, Frankfurt Am Main

Dem kann ich nur zustimmen. Das Konzert tagszuvor war großartig! Aber die zweite Frankfurt-Show war außerweltlich!

Sein Kommentar zu Mittwoch:

RF Diary: "First set, the longest of this band: one hour and twenty nine minutes. Overall: three hours and three minutes... Chris Porter very happy with the sound. An honourable performance with clunkers."
King Crimson; Wednesday 12th. June, 2019;
Jahrhunderhalle Pfaffenwiese, Frankfurt Am Main

Wie oben bereits angemerkt :)

Korrekte Setlist:
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Bilder.
 
Three. Of a perfect band. Okay, perfekt geht anders, dennoch war es ziemlich toll. Wie schon vor drei Jahren war das Problem die Akustik im Beethovensaal. Man wurde förmlich von den Drums erschlagen. Letztes Mal saß ich weit vorne, da war es schon mehrmals an der Grenze des Erträglichen und kurz und knapp vor chaotischem Krach. Dieses Mal saß ich mittig vorne auf der Empore. War kaum anders. Die Schlagzeuge waren überpräsent, bei den krachigen Parts haben sie bisweilen alles verschluckt und zerschossen. Das hat natürlich seinen Reiz und liegt als Gefahr in der Natur eines solchen Konzepts. Aber brauche ich das bei Crim? Nein. Viele Metal- und Hardcore-Bands dürften bei einem derartig brutalen, fast schmerzhaften Sound erblassen. Ich hab sowas in all den Jahren neben dem letzten Mal Crimso in Stuttgart nur bei den Swans im Monsunturm in Frankfurt erlebt (hat auch eine hervorragende Akustik, allerdings weniger für Krachbands. Die Weltmusik/Afrika-Whatever-Künstler, die eher leiser auftraten, hatten einen glasklaren Sound). Hoffentlich bekommen sie heute den Sound ausgewogener hin. Auch sonst hatte ich etwas das Gefühl, dass irgendwie (wohl auch dadurch, dass man sich nicht besonders gut auf der Bühne hören konnte, wenn ich die ständigen Blickwechsel, die es in FFM nicht gab, so interpretieren darf) ein bisschen der Wurm drin war. Setlist war okay. Wieder vollkommen umgekrempelt, im ersten Teil zwei (?) Tourdebüts, wieder kein "Fallen Angel". Joa. Schon ganz geil. Mehr aber auch nicht, wenn man den Fanboy-Bonus rausnimmt. Ich freue mich zwar auf heute Abend, aber viermal ist dann auch genug. Ist halt auch anstrengend, diese Musik. <3


Korrektur. Ich habe mir das Audio Diary gestern dann doch gekauft. Es ist eine neue, um eine CD erweiterte Fassung und schließt 2018 mit ein. Ein schöner Überblick über die fünf Jahre Touraktivitäten in den verschiedenen Konfigurationen, finde ich.
 
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