King's X

Die offizielle Internetseit kingsxrocks.com verkündet drei Audienzen der drei Könige hierzulande:

10.6. Hamburg - Downtown Bluesclub
17.6. St Goarshausen - Rockfels Festival
18.6. Nürnberg - Hirsch


Da muss ich meine alten Knochen wohl Richtung Hansestadt bewegen...
 
Grade auf fb gelesen:

HEADLINE: KING’S X EUROPEAN TOUR CANCELLED DUE TO FAMILY EMERGENCY.

It is with our deepest apologies, that we must announce that due to a family emergency, King’s X will be cancelling their upcoming European Tour, including their appearance at the Veruno Prog Rock Festival in Italy. We are truly heartbroken that we will not be able to see all of our European fans, as we have been clamouring for these dates since we announced them. We would like the fans and all those concerned to respect the band’s privacy and please give them some time. We are doing everything in our power to reschedule the tour for 2020. (More news to come).

Tickets will remain valid for the new dates or refunds can be obtained from the point of sale.

“Life is what happens to you while you're busy making other plans” - JL


Grade heute noch mit jemandem über das bald anliegende Konzert hier in Hamburg gequatscht... :hmmja:
 
Grade auf fb gelesen:

HEADLINE: KING’S X EUROPEAN TOUR CANCELLED DUE TO FAMILY EMERGENCY.

It is with our deepest apologies, that we must announce that due to a family emergency, King’s X will be cancelling their upcoming European Tour, including their appearance at the Veruno Prog Rock Festival in Italy. We are truly heartbroken that we will not be able to see all of our European fans, as we have been clamouring for these dates since we announced them. We would like the fans and all those concerned to respect the band’s privacy and please give them some time. We are doing everything in our power to reschedule the tour for 2020. (More news to come).

Tickets will remain valid for the new dates or refunds can be obtained from the point of sale.

“Life is what happens to you while you're busy making other plans” - JL


Grade heute noch mit jemandem über das bald anliegende Konzert hier in Hamburg gequatscht... :hmmja:
Schade, hab mich schon richtig gefreut drauf.
 
Diese Woche habe ich endlich die Bandbiographie "King's X - The Oral History" von Greg Prato gelesen, und dabei wieder viel viel King's X gehört.

Buch ist so lala, aber mangels Alternativen für Fans natürlich trotzdem unverzichtbar.

Ich habe ein grundsätzliches Problem mit Biografien, die in diesem Oral History-Stil nur unkommentiert (wenn auch in viele kleine Kapitel chronologisch v.a. entlang der einzelnen Alben unterteilt) einzelne Sätze oder eher kürzere als längere Kommentare diverser Akteure und Freunde aus dem Umfeld aneinanderreihen.
Eine flüssige Erzählung, gern auch mit persönlicher Note oder Wertung des Autors ersetzt so was nicht. "Oral History" als Aneinanderreihung von Kurzzitaten funktioniert m.E. eigentlich nur dann, wenn der Schwerpunkt mehr auf lustigen Anektdoten und absurden Einzelstories als auf einer in die Tiefe gehenden Erzählung liegen soll. Siehe Mötley Crüe's "The Dirt", da passts perfekt. Hier eher nicht, dazu ist die Geschichte der Band zu wenig spektakulär.

An vielen Stellen bleibt das Buch leider oberflächlich. Gefühlte viele dutzende Male erwähnen die drei Musiker kurz ihre zu dieser oder jenen Zeit schwierigen privaten Phasen (Scheidungen/Depression/Krankheiten usw), ohne dann aber darauf näher einzugehen.

Noch häufiger und auf Dauer ermüdend im Buch sind die mantraartigen Wiederholungen der befreundeten Musiker im Buch, wie toll und einflussreich King's X für sie waren, wie toll sie live sind, wie synchron sie singen können und wie unverständlich es ist, dass sie nie den großen Erfolg hatten. Irgendwann hat man es kapiert.

Stattdessen hätte ich gern noch viel mehr z.B. über die Rolle des frühen Managers und Produzenten der Band Sam Taylor erfahren, der ja für die Frühphase der Band und die bahnbrechenden ersten Platten von entscheidender Bedeutung war und quasi viertes Mitglied und strategischer Kopf der Band war. Auch hier bleibt vieles oberflächlich und wird nur angedeutet, auch zum Bruch mit Sam Taylor wegen finanzieller Dinge.

Für mich am interessantesten war eines der Schlusskapitel, in dem die unzähligen Seiten- und Soloprojekte von Doug, Ty und Jerry jeweils mit kurzen Kommentaren der Protagonisten und Mitmusiker aufgeführt sind. Hier habe ich wohl noch eine Menge aufzuholen. Die erste Scheibe von Doug Pinnicks Soloprojekt "Poundhound" kannte ich zwar schon, ebenso Ty Tabors "Moonflower Lane", aber von vielen sonstigen Soloscheiben aller drei Bandmitglieder und diversen "Supergroups" hatte ich noch nie gehört.

Am spannendsten liest sich für mich das Projekt "Supershine" von Doug Pinnick mit dem Trouble-Gitarristen Bruce Franklin, welches wohl klingen soll wie, nun ja, Trouble mit Doug Pinnick statt Eric Wagner am Mikro.

Kann jemand was zu den sonstigen Solowerken oder Projekten (z.B. KXM, Jelly Jam, Jughead, Platypus, Pinnick/Gales/Pridgen) sagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag die Supershine auch sehr gerne, finde sie aber deutlich ruhiger als Trouble. Schöne Herbstplatte.
Playtypus ist halt eher technisch. Mag ich aber auch.
 
Die JUGHEAD-Scheibe finde ich super. Wundervoller Rock mit Beatles-Anleihen und schönen Melodien. Tolle Frühjahrsplatte.
Hier der Opener 'C'Mon':
 
Für mich am interessantesten war eines der Schlusskapitel, in dem die unzähligen Seiten- und Soloprojekte von Doug, Ty und Jerry jeweils mit kurzen Kommentaren der Protagonisten und Mitmusiker aufgeführt sind. Hier habe ich wohl noch eine Menge aufzuholen. Die erste Scheibe von Doug Pinnicks Soloprojekt "Poundhound" kannte ich zwar schon, ebenso Ty Tabors "Moonflower Lane", aber von vielen sonstigen Soloscheiben aller drei Bandmitglieder und diversen "Supergroups" hatte ich noch nie gehört.

Am spannendsten liest sich für mich das Projekt "Supershine" von Doug Pinnick mit dem Trouble-Gitarristen Bruce Franklin, welches wohl klingen soll wie, nun ja, Trouble mit Doug Pinnick statt Eric Wagner am Mikro.

Kann jemand was zu den sonstigen Solowerken oder Projekten (z.B. KXM, Jelly Jam, Jughead, Platypus, Pinnick/Gales/Pridgen) sagen?
Obwohl das mein erster Beitrag im Forum ist und ich nicht gleich gönnerhaft Empfehlungen aussprechen möchte, freue ich mich, daß Du das Thema Solowerke angesprochen hast! Ich kenne auch nicht alles, insbesondere nicht Poundhound, was wahrscheinlich ein großes Versäumnis sein wird.

Aber die Jelly Jam- und KXM-Alben kenne ich alle und das meiste von Ty´s Soloplatten. Von Jelly Jam hat mir die zweite (2004, schön sachlich einfach "2" betitelt) mit Abstand am besten gefallen. Die dürfte aber nicht leicht zu bekommen sein als Tonträger. Die immer noch "neue", "Prophet/Profit" von 2016, ist ebenfalls sehr, sehr gut; ein Konzeptalbum, wenn man so möchte, ruhig, introvertiert, obwohl mit aufrüttelndem Thema, deutlicher Classic-Rock-Vibe, John Myungs Bassspiel steht hier in denkbar größtem Kontrast zu dem, was er bei Dream Theater so macht.

Alle drei KXM-Platten sind der absolute Hammer, was an allen drei Bandmitgliedern gleichermaßen liegt, besonders aber irgendwie an Lynchs Gitarrenspiel, das deutlich experimenteller und proggiger ausfällt als das von Ty Tabor nach der Sam-Taylor-Periode von King´s X. Die KXM-Alben grooven wie die Sau, mein Favorit ist immer noch die selbstbetitelte erste. Die zweite ist etwas psychedelischer (und dennoch hart und auf den Punkt), die dritte eine Mischung der beiden ersten. Keine ist entbehrlich.

Von Ty Tabors Solooutput muß ich Dir einfach "Safety" aus dem Jahr 2002 ans Herz legen. Du hast bei Prato vielleicht gelesen, daß Ty sagt, dieses Album sei wohl das Werk seines Lebens, auf keine andere Platte werde er so häufig angesprochen. Das kommt nicht von ungefähr, denn er verarbeitet hier in zehn Songs die Trennung von seiner Frau Wanda, die ihm mehr als arg zugesetzt haben muß (die Trennung, nicht notwendigerweise die Dame). Wer jetzt aber eine totale Depri-Scheibe erwartet, liegt gewaltig daneben. Es ist feinster, wundervollster Akustikgitarren-Pop mit sehr starken Beatles-Anleihen. Ty spielt fast alle Instrumente selbst und singt auch die Harmony-Vocals. Songs wie "In your eyes" und "Missing love" rühren mich auch heute noch zutiefst, nachdem ich die Platte mindestens vierzig-, fünfzigmal gehört habe. Es ist unbeschreiblich, wie Ty hier seinen Schmerz in leichtfüßige, fast überirdische Schönheit übersetzt hat! Musikalisch jedenfalls, die Texte sind deutlich geerdeter. Allein der letzte Song, "I don´t mind", ist in seiner bodenlosen Hoffnungslosigkeit kaum zu ertragen.

Das andere herausragende Soloalbum von ihm heißt meiner Ansicht nach "Balance" aus dem Jahr 2008. Der letzte Track, "I´m o.k. with you", ist eine vollkommen rückhaltlose Selbstaussprache die Existenz Gottes betreffend und ist für mich eines der unfaßbarsten Produkte der Rockmusikgeschichte. So schonungslos haben sich nicht viele Musiker geöffnet. Wer bei YT einmal reinhören möchte, sollte das nicht nebenbei tun, sondern alles andere ausblenden und es am besten am späten Abend bei nur wenig oder gar keinem Licht tun. Man muß nicht selbst mit der Frage nach Gott ringen, um von Ty´s Musik und Lyrics ergriffen zu werden.

Was Du zur Bandbiographie gesagt hast, teile ich übrigens weitgehend. Prato macht ja fast nur diese Sammelsachen, das hat seine Berechtigung, ist aber mit den von Dir angesprochenen Defiziten verbunden. Obwohl... wenn irgendjemand Lobhudeleien verdient hat, bis der Arzt kommt, dann King´s X. ;)
 
Ich habe die Konzeptstory hinter dem Gretchen-Album immer noch nicht kapiert.
Es gibt keine, Jerry hat schlicht einen Schwank, den er eh fertig hatte, auf ein ominöses "Gretchen" umgeschrieben, weswegen GGTN auch kein Konzeptalbum ist - es sei denn, man möchte den Begriff völlig entwerten. Keine musikalischen Zusammenhänge (nicht motivisch, nicht von der Tonartenfolge...). "Gretchen" braucht das Prädikat "Konzeptalbum" auch gar nicht, um eines der genialsten Alben aller Zeiten zu sein.
 
King´s X - Gretchen Goes To Nebraska / Faith Hope Love (1989/90)

Für mich sind das zwei Alben, die untrennbar zusammengehören, zwei Seiten einer und derselben Medaille, mithin eine Art aus Versehen separat veröffentlichtes Doppelalbum.

Nachdem ich sehr lange Zeit ausschließlich sog. klassische Musik gehört hatte, habe ich vor wenigen Jahren durch das Gitarrenspiel wieder zurück zum Rock gefunden - ich wußte nur nicht, was zum Teufel man da hören sollte. Die alten Sachen wollten nicht mehr richtig funzen und was Neues kannte ich irgendwie nicht. Meine musikalische Sozialisierung war alles andere als ein geschmackssicherer Siegeszug, es gab viele Verluste zu verzeichnen und oft wenig Heldenhaftes zu berichten.

Als Kind überwies ich mein Taschengeld solchen Granaten wie Duran Duran und Jennifer Rush, leider im Zuge meiner infantilen Umnachtung auch einem gewissen Dieter Bohlen, aus dem ich meine verirrten Pfennige heute am liebsten herausprügeln würde. In Whitney Houston konnte man dann etwas später immerhin verknallt sein, aber es war nicht vor meinem 11. Lebensjahr, daß ich einen einzigen vernünftigen Song zu hören bekam. Das waren Heart mit ihrem selbstbetitelten Album, und auch wenn darauf viele Fremdkompositionen waren, so nahm mich doch der Gesang und die Energie im positiven Sinne extrem mit. Nur war auch da der fürchterliche Hall, in dem die Drums ertranken, und die vielen sinnbefreiten Keyboards. Gab es eigentlich überhaupt Musik, in denen keine Keyboards waren? Metal-Paten fehlten mir, in meiner Familie war so gut wie niemand irgendwie musikaffin. Doch ich mußte jetzt ganz rasch diese vermaledeiten Keyboards lossein.

Die Rettung hieß: The Beatles. Omas Plattenspieler, den ich geerbt hatte, brauchte eine neue Nadel, damit ich meine Whitney-Houston-Platten hören konnte, und in dem kleinen, familienbetriebenen Elektro-Fachhandel gab es, wie damals üblich, auch die Software mitzukaufen. Hand selected sozusagen vom Lötkolben-Papst persönlich. Ich stand ratlos vor dem Regal, in dem die LPs lagerten. Was ich davon dem Namen nach schon kannte, machte mich nicht an, und was mir nicht viel sagte, dem traute ich nicht übern Weg. Dann blickten plötzlich vier albern aussehende Jungs von ziemlich früher auf mich herab und grinsten. Meine Mutter kaufte mir nicht bloß die Plattenspielernadel, sondern auch das rote Beatlesalbum, das wir alle kennen und einmal besaßen, ich hörte es zuschanden, mein bester Freund bekam zur selben Zeit das blaue Album, ohne daß sich unsere Familien verständigt hätten, ein älterer Freund lieh mir kurz darauf dann seine alten Beatles(original)alben - und ich war für die nächsten vier Semester ausschließlich mit diesen Leuten befasst, Julian, Paul, George und Anne, glaub´ ich.

Danach die Stones und dann die Who. Immer schön ein Schüppchen mehr. Der Tennisschläger flog in die Ecke und Mutters olle Höfner-Gitarre mußte herhalten. Der erste Tag, an dem ich Gitarre zu spielen versuchte, sah meinen besten Freund und nachmaligen Schlagzeuger und mich dabei, wie wir versuchten "No expectations" vom Beggar´s Banquet-Album zu spielen. Das waren zwei Akkorde und ein dritter, der aber nicht ohne weiteres ersichtlich wurde. Davon gibt es sogar noch eine TDK-Kassette, ich denke, dunkler, schmerzvoller, weltabgewandter und einfach gruseliger klangen die Stones nie. Unsere Band wurde gegründet und der erste Song hieß "I saw her standing there", der klang nach ein paar Wochen gar nicht mal soo übel.

Jahre lang stand ich danach mit beiden Beinen tief im gloriosen Gestern der Rockmusik. Und ich darf sagen, daß mir damals auch nichts fehlte. Mir war schon klar, daß andere in unserm Alter diese hippen, neuen Nölfritzen hörten, Guns mit Roses und Nirvana und wie die alle hiessen, aber außer nachts beim Weggehen kamen mir die nicht in die Tüte. Ich war viel zu überzeugt, daß nach ca. 1976 kein einziger relevanter Ton mehr gespielt worden war. Insbesondere Led Zeppelin waren für mich Gott und Van Halen, deren Debut zu diesem Zeitpunkt immerhin schon vierzehn, fünfzehn Jahre alt war, sozusagen die Speerspitze der Moderne. Doch Onkel Eddie flashte mich und deshalb machte ich ne Ausnahme, um seine Songs zu lernen.

Kurz vor meinem Absprung in die Klassische Musik bekam ich aber Living Colour mit und das war endlich eine Band, die mir gefallen konnte. Dennoch war der Ruf der alten Seppel wieder einmal lauter, Beethovens Gesamtwerk wurde angeschafft und ich versuchte, Brahms´ erstes Klavierkonzert für E-Gitarre zu arrangieren. Womit ich selbstverständlich nur scheitern konnte.

Und als ich vor vier Jahren überlegte, was im Rockbereich zu hören sei, da fiel mir Living Colour wieder ein. Meine alten Helden konnte ich beim besten Willen nicht mehr hören, erst recht die Beatles nicht, die Stones... laaaangweilig, bei "Quadrophenia" war mir so, als würde ich wieder Clerasilgeruch in der Nase haben, und selbst Led Zep waren erledigt, einfach ausgewrungen, leblos, überhört.

Ich kaufte mir die "Stain" nochmal und sah danach ins blöde Internet, was andere zu dieser Band zu sagen hatten. Eine Bemerkung bei... einem großen, monopolistisch agierenden, ausbeuterischen Internetanbieter in den Rezensionen zu einer Living-Colour-Platte brachte mich dann zu King´s X. Ich schrob gerade am Rechner einen Text, der fertig werden mußte, und rief so nebenbei "King´s X full album" bei YT auf. Das Cover zu "Gretchen" gefiel mir gut und so klickte ich das Album an. Die ersten beiden Songs waren recht nett, doch rauschten sie auch ein wenig an mir vorbei, denn noch war ich zu sehr mit meinem Text beschäftigt. Dann kam der dritte Song und der hatte einen Mittelteil, in dem die Gitarre plötzlich gegen den Rhythmus von Drums, Bass und Gesang riffte.

"Summerlääänd... in my päääst... dadadadam...". Dieses "dadadadam" hat mich zu King´s X gebracht. Heute würde "Summerland" nichtmal in meiner Top30 der besten King´s X-Songs auftauchen, aber ich werde dem Song ewig dankbar sein oder genauer Ty Tabor für sein cooles Riffing.

Sofort ließ ich die Arbeit sein und konzentrierte mich auf dieses Album, hörte zunächst die ersten beiden Songs nochmal, bestellte dann sofort die CD (via Discogs) und recherchierte, weas man haben mußte, um mit dieser Band zu starten. Alle englischsprachigen Foren sahen "Gretchen" und die "Faith Hope Love" weit vorne. Das sah ich bald und sehe ich bis heute genauso.

Es gibt noch zwei andere Alben, die mir genauso viel bedeuten wie GGTN und FHL, "Perfect Symmetry" und "A Social Grace". Aber auf "Gretchen" und "Faith Hope Love", da ist so ziemlich alles, was ich wirklich nötig habe. Da ist soviel Seele drin, so viele Zwischentöne, so viele verschiedene Stimmungen und musikal. Ansätze. So viel Verrücktheit und Idiosynkrasie. So viel Welt, mit einem Wort.

"Gretchen" ist etwas rockiger als FHL, dafür ist letztere ein bißchen proggier. Die zweite Hälfte von FHL ist eine tour de force durch das musikalische Gedächtnis der rockenden Menschheit, immer aber total originell und bis zur Parodie absurd. Allein, wie sie gegen Ende von "We were born to be loved" alle möglichen und unmöglichen Varianten des Grundrhythmusses durchdeklinieren, ist zum Niederknien.

ALLE Songs auf diesen beiden LPs sind anbetungswürdig, wenn man aber auf eine Art Hitsammlung erpicht ist, wird man an diesen Alben vorbeihören, denn es sind dezidiert als Albummaterial konzipierte Stücke, die ihre volle Kraft und Schönheit erst entfalten, wenn man nicht nach Mitsingmelodien sucht, sondern sich in den Sog des Extraordinären hineinziehen läßt, der sich da bietet.

King´s wurden und werden oft mit einer Art Rezeptur charakterisiert: Man nehme eine gehörige Portion Hendrix und eine Prise Led Zeppelin und gebe Beatles-Harmonien drauf und fertig sei King´s X. Ganz falsch ist das natürlich nicht, aber es bleibt so sehr an der Oberfläche als wenn man sagen würde, Slayer hätten quasi die Shadows als Vorbild gehabt, weil da ja auch Gitarren waren. King´s X haben ihren eigenen Stil kreiert und nichts, absolut gar nichts war, ist oder wird jemals sein wie sie.


[habe das mal aus dem RH-Forum hierherkopiert, weil zwei (sic) armselige Seiten KX-Fred eine Schande für das DFF sind]
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist nicht der erste, der die beiden Alben so empfindet. Obwohl ich beide Scheiben sehr mag, höre ich halt doch einen Schnitt zwischen Gretchen und seinem Nachfolger. Ich kann das gar nicht so richtig greifen, aber ich glaube, mir fehlt es der latente Folk-Einschlag auf "Faith". Außerdem bin ich mit dem Anti-Hendrix-Gen ausgestattet und irgendwie höre ich zu viel Jimi auf dem dritten Album des Trios. Ich müsste die mal wieder auflegen, denn diese Aussage spiegelt eine lange nicht geprüfte Empfindung wieder. Ich lege die gleich mal raus.

Vielen Dank fürs Erinnern!
 
Ich kann das gar nicht so richtig greifen, aber ich glaube, mir fehlt es der latente Folk-Einschlag auf "Faith".
"Legal kill"?

Außerdem bin ich mit dem Anti-Hendrix-Gen ausgestattet und irgendwie höre ich zu viel Jimi auf dem dritten Album des Trios.
Nicht "zu" viel. Nicht mehr als sonst auch, würde ich sagen. FHL ist die abgefahrenste Platte der Band, da kann man alles mögliche raushören. Genausogut zu viel Zep oder viel zu viel Beatles. Ich höre eigentlich nur noch King´s X. Davon aber nie genug...

O, wie freue ich mich auf das neue Album, das jetzt recht bald angekündigt werden müßte. Europadaten haben sie für Sept./Okt. schon bekanntgegeben. Welchen Wert die ggw. haben, sei mal dahingestellt.
 
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