Lords of Chaos – der Black-Metal-Film

Ich hab mir die DVD letzten Sonntag ein zweites mal angeschaut, dieses mal in Anwesenheit einer Dame die zwar u.a. Metal hört, aber sich nur bedingt auskennt
und in der nowegischen BM-Szene von Anfang der Neunziger wohl fast gar nicht.

Die Dame hat an ziemlich vielen Stellen gelacht die ich (als so "Halbinsider") jetzt gar nicht so witzig fand o_O.
War mal interessant mitzukriegen, wie das Machwerk auf "normale" Zuschauer ohne BM-Hintergrund wirkt.
Hab dann auch oft erwähnt, wer in welcher Band der Typ auf der Leinwand gerade war, das kapiert auch fast niemand der Zuschauer ohne Hintergrundwissen ist
und der Film erklärt da ja auch praktisch nix....
 
Ich hab mir die DVD letzten Sonntag ein zweites mal angeschaut, dieses mal in Anwesenheit einer Dame die zwar u.a. Metal hört, aber sich nur bedingt auskennt
und in der nowegischen BM-Szene von Anfang der Neunziger wohl fast gar nicht.

Die Dame hat an ziemlich vielen Stellen gelacht die ich (als so "Halbinsider") jetzt gar nicht so witzig fand o_O.
War mal interessant mitzukriegen, wie das Machwerk auf "normale" Zuschauer ohne BM-Hintergrund wirkt.
Hab dann auch oft erwähnt, wer in welcher Band der Typ auf der Leinwand gerade war, das kapiert auch fast niemand der Zuschauer ohne Hintergrundwissen ist
und der Film erklärt da ja auch praktisch nix....

Komisch... wird doch alles erklärt, wer da wer ist...
 
Mein letzter Stand von ca. 2014 war, dass er komplett aufgehört hat mit dem Musik machen. Habe ich aber von jemand anderem erzählt bekommen. Von daher ohne Gewehr. Er soll jetzt in Koblenz wohnen.
Metal Archives spuckt aus, das der in Fronhofen (ein winzigkleines Kaff im Hunsrück, bei mir in der Nähe) wohnt? Ist die Angabe ernst zu nehmen?[/QUOTE]
Wer eigentlich?
 
Na gut, nur Spaß: Werner Linke von Götterdämmerung. Wie wir jetzt auf den gekommen sind, ging mir aber auch zu schnell. :feierei:
 
sorry, bin ich mitschuld. hab mit der forensuche geschaut obs irgenwo einen
thread darüber gibt... und dann einen post wo er vorkommt hier zitiert.
 
Mein letzter Stand von ca. 2014 war, dass er komplett aufgehört hat mit dem Musik machen. Habe ich aber von jemand anderem erzählt bekommen. Von daher ohne Gewehr. Er soll jetzt in Koblenz wohnen.
Metal Archives spuckt aus, das der in Fronhofen (ein winzigkleines Kaff im Hunsrück, bei mir in der Nähe) wohnt? Ist die Angabe ernst zu nehmen?[/QUOTE]
Oh, ist ja gar nicht sooo weit von mir entfernt!
 
Ich habe den Film soeben gesehen und denke doch überwiegend positiv darüber. Ich vermute dass die Entscheidung, konsequent aus der Sicht von Euronymus zu erzählen, getroffen wurde, damit der Film sich nicht wie eine Dokumentation anfühlt, die sich um eine "objektive" Betrachtung bemüht. Und dass man Euronymus als Protagonisten gewählt hat, ist wohl durch seine zentrale Rolle bei den Ereignissen bedingt.

An einigen Stellen bleibt mir unklar, ob das gezeigte nun eine freie Ausschmückung der Ereignisse ist, oder tatsächlich eine Faktengrundlage hat (Interviewaussagen, Tagebücher, ...). So z.B. wirken die Rückblenden und "Fieberträume" von Euronymus beim Gedanken an Dead zwar faszinierend, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es dazu wirkliche Informationen gibt. Auch finde ich einige der zahlreichen Sexszenen deplatziert - ich kann mir nicht vorstellen, dass es genaue Aufzeichnungen darüber gibt, mit welchen Frauen Varg wie oft Sex hatte; so macht es einen halbherzig-provokanten, etwas albernen Eindruck...

Grobe inhaltliche Fehler konnte ich nicht feststellen, und so ist Lords of Chaos für mich eine an einigen Stellen sicher "begradigte", aber umso eindringlichere Darstellung der Ereignisse. Da kann man noch so viel bei den Metal Archives und in Szenebüchern lesen - die Brutalität der Ereignisse und die dramatische Entwicklung sind im Film einfach intensiver erfahrbar.
 
Hatte hier nicht irgendjemand (@Lobi?) einen Link oder die Niederschrift der Euronymous-Voice Overs am Anfang und Ende des Films gepostet? Kann das gerade hier und im Internet nicht finden. Hätte da eine abseitige cineastische Theorie, die ich gerne verifizieren würde.
 
OK, ich habe vor ein paar Tagen nach fast 20 Jahren wieder American Beauty gesehen. Was das mit Lords of Chaos zu tun hat?

Erklärt mich für verrückt, aber die Komposition beider Filme ähneln sich in meinen Augen sehr: Das spätere Mordopfer eröffnet und schließt die jeweiligen Filme mit Voice-Over-Monologen, die beide sehr lakonisch und humoristisch mit dem eigenen Tod umgehen und direkt den Zuschauer ansprechen.

Beide Filme greifen am Anfang auch den Mief bürgerlicher Vorstädte auf, hinter deren Kulissen es dann im folgenden hoch hergeht.

Mal zum Vergleich der Anfangsmonolog von American Beauty:

"My name is Lester Burnham. This is my neighborhood. This is my street. This is my life. I am 42 years old. In less than a year, I will be dead."

Zum Vergleich der Anfangsmonolog in Lords of Chaos:

"Norway, 1987 (....) This is where I live with my typical Norwegian family.
That's my dad's Volvo in the driveway.
My home country... gray, boring, seal
clubbing, and a very high suicide rate.
And that's me. An average teenager,
you may think, but you couldn't be more wrong. I am Oystein Aarseth,
A.K.A. Euronymous. (....) This is my story, and it will end badly."
 
Und die Endsequenzen:

American Beauty
"I guess I could be pretty pissed off about what happened to me, but it's hard to stay mad when there's so much beauty in the world. (...) And then I remember to relax and stop trying to hold on to it. And then it flows through me like rain, and I can't feel anything but gratitude for every single moment of my stupid little life. You have no idea what I'm talking about, I'm sure. But don't worry: you will someday."

Lords of Chaos
"Stop this sentimental shit. Stop! There's nothing sad about my death or my life.
I'm Euronymous, founder of Mayhem,
the most infamous Black Metal band in the world. I had my own record store. I had my own record label. I created a whole new musical genre, true Norwegian Black Metal, and I created Mayhem.
What the fuck have you done lately? Poser."

Hier könnte man natürlich einwenden, dass Euronymous eben nicht von den schönen Dingen des Lebens sinniert und vorgibt, nicht sentimental zu sein, aber er zieht eben auch eine positive Bilanz (in American Beauty zählt der Familienvater Familiäres auf) und natürlich ist BM für Euro und uns alle ja auch was Schönes. Sprich: Die Perspektive ist die Gleiche, auch wenn der Inhalt ein anderer ist: Der Eine führt eine Ehehölle, der andere das Helvete.
 
Ich finde until the light takes us ( die doku, nicht das Album) ziemlich unnötig. Erstmal der komische Künstler der nix beiträgt und dazu das dumme Gesabbel von Hellhammer und Varg.

Was meinst du genau mit dummem Gesabbel? Ich fand da eigentlich nichts fehl am Platz, egal wie unsympathisch man die Leute findet. Das ist ja der Sinn hinter einer Doku: das ungeschauspielerte Beleuchten einer Sache. Und wenn Hellhammer jetzt sagt: "Schwule sind scheiße" o.ä., dann ist das vielleicht dumm und unsympathisch, aber halt ein Teil der Geschichte. Salopp gesagt. Fand das jedenfalls für das Gesamtbild alles ganz interessant.

Sehe gerade, dass der Post schon recht alt ist, aber er wurde hier eben auch wieder zitiert, daher sah ich ihn.

Zum LoC: Habe Lust mir den Film noch einmal anzugucken, aber nicht weil ich ihn besonders gut finde. Irgendwas zieht mich an dem Quatsch an! :D
 
Einige Reviews haben bereits auf die Ähnlichkeiten zw. American Beauty und Lords Of Chaos hingewiesen. Ist also nicht abwegig.
 
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