Lords of Chaos – der Black-Metal-Film

Wenn man sich davon befreien kann, dass der Film etwa die ultinmative Story des norwegischen BM erzählen könnte, was never ever dessen Anspruch war, und ihn auch nicht verbissen-orthodox sieht von wegen "was, so ein Quatsch, der Keller zum Proberaum hatte eine Treppenstufe mehr" etc., funktioniert der Film als Film eben, schon ganz gut. Wieder vor Kurzem mit paar Freunden, die mit BM nix am Hut ham, geschaut und soweit ganz gut unterhalten gefühlt. Handwetklich gut, paar Schauspieler auch besser als erwartet.
 
Fallen Idol 666 schrieb:
Wenn man sich davon befreien kann, dass der Film etwa die ultinmative Story des norwegischen BM erzählen könnte, was never ever dessen Anspruch war, und ihn auch nicht verbissen-orthodox sieht von wegen "was, so ein Quatsch, der Keller zum Proberaum hatte eine Treppenstufe mehr" etc., funktioniert der Film als Film eben, schon ganz gut. Wieder vor Kurzem mit paar Freunden, die mit BM nix am Hut ham, geschaut und soweit ganz gut unterhalten gefühlt. Handwetklich gut, paar Schauspieler auch besser als erwartet.
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Hab das glaub ich oben schon mal geschrieben, aber solch ein Geschichte kann und wird es nicht geben. Die Vögel widersprechen und inszensieren sich schon in den Interviews Mitte der 1990er permanent und mittlerweile liegen da noch Jahrzehnte an Bullshit, Interpretation und Erinnerung drüber. Insofern finde ich beide Ansätze – mehrfach subjektiv in UTLTU und fiktionalisiert in LoC – eigentlich sehr brauchbar.
Vielleicht kann man in 10-20 Jahren mit den Leuten mal eine Oral History machen und die mit den geöffneten Akten der Polizei abgleichen. Bis dahin wird vieles neblig bleiben, was Einzelne nicht davon abhalten wird zu behaupten die eine echte Wahrheit zu kennen.
only death is real
 
Panzergeneral schrieb:
Darum meine Frage.
Ist der Film gut gemacht und informativ oder eher nicht?
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Es kommt ganz darauf an, mit welcher Intention man an diesen Film geht.
Gerade im Black Metal gibt es viele Leute, die das Thema viel zu ernst nehmen, die Szene zu verbissen sehen und vielleicht sogar eine Mystifizierung der damaligen Zeit beibehalten (wollen).
Menschen, die das Thema ernst nehmen, sollten die Finger davon lassen.

Wer aber einen Verfilmung des Buchs haben möchte, der bekommt eine visuelle Darstellung dessen, was man im Buch und durch Recherchen gezeigt bekommt. Selbstverständlich inklusive einiger Freiheiten bei der Erzählung. Die Grund-Geschichte ist aber, sofern es bei den drölfzig verschiedenen Interpretationen und Aussagen überhaupt Möglich ist, recht ähnlich und bekannt. Klar, bei manchen Details wie der Anzahl der Messerstiche, hat man geschlampt und die Darstellung der beiden Hauptpersonen ist fragwürdig. Aber am Ende zeigen sie doch eigentlich die Geschichte des Ganzen.

Der Film kann unterhalten, Spaß machen und auch schockieren (gute Darstellung der Gewaltsszenen).
Aber ernst nehmen sollte man diesen nicht.

Ich habe den Film übrigens mit einem Freund geschaut, der von der Musik und der Szene - bis auf Erzählungen von mir - keinerlei Ahnung hat. Uns Beiden hat der Film gefallen und es hat Spaß gemacht auch im Nachhinein noch die ein oder andere Geschichte aufzufrischen. Als Unterhaltung reicht mir der Film, bin aber auch nicht der typische Szene-Gänger, der alles zu ernst nehmen muss.
 
Mal ne blöde Frage (keine Lust jetzt durch den Thread zu browsen), aber gibt es denn den Film auch bei nen paar Streaming-Plattformen zwischenzeitlich?
 
Douggie schrieb:
Seh ich ein bisschen anders.
Der Film nimmt sich sicherlich seine erzählerischen Freiheiten aber darauf wird am Anfang ja schon hingewiesen.
Der hat halt keinen Eigenanspruch auf ne Doku und soll unterhalten, was bei mir auf jeden Fall gelingt.
Im Originalton sicherlich besser aber die Synchro an sich ist auch nicht soo schlecht.
Negativ: keine Originalmusik
vielleicht zu sehr in Richtung Abendunterhaltung
Hab wirklich schon viel schlechtere Film gesehen die höher angepriesen waren.

7,5/10
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Fand den Film auch recht gut und würde mit der Bepunktung konform gehen. Klar gibt die ganze Geschichte eigentlich nicht viel mehr her. Und da groß dramaturgisch aufzubereiten, um potentiell mehr Publikum zu generieren, hätte mir gar nicht gefallen. Bliebe die Figuren noch realistischer zu machen. Hmm,... und wer sagt, was "realistischer" ist. Varg selber? Weiß nicht. Ich fand die Art des Verfilmens elegant gelöst.
 
Ich fand den Stoff insgesamt zu komprimiert. Hab im Nachhinein gedacht, dass man lieber eine Miniserie hätte draus machen sollen. 6 Folgen vielleicht. Da hätte man mehr Zeit für den Charakteraufbau und könnte auch andere wichtige Figuren der Szene mehr ins Licht rücken. Darkthrone, Enslaved usw... So sind alle außer Mayhem bloß Randfiguren. Man hätte auch in jeder Folge den Fokus auf ein anderes wichtiges Ereignis legen können. So kam es mit alles viel zu schnell abgehandelt vor. Der Selbstmord von Dead, die Radikalisierung von Varg, Kirchenbrände, Mord an Euronymous, zwischendurch der Mord von Faust. Alles im "fast forward".
 
Roland_Deschain schrieb:
Ich fand den Stoff insgesamt zu komprimiert. Hab im Nachhinein gedacht, dass man lieber eine Miniserie hätte draus machen sollen.
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Das war mein erster Gedanke. Viele Dinger passieren viel zu schnell, ohne größere Erklärung oder selbige wird nur kurz angerissen. Dann sofort zum nächsten Geschehen. Eine Miniserie hätte hier wirklich mehr Sinn gemacht, grad im Hinblick auf einzelne Personen.
 
rapanzel schrieb:
Das war mein erster Gedanke. Viele Dinger passieren viel zu schnell, ohne größere Erklärung oder selbige wird nur kurz angerissen. Dann sofort zum nächsten Geschehen. Eine Miniserie hätte hier wirklich mehr Sinn gemacht, grad im Hinblick auf einzelne Personen.
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Die Finanzierung war, wie man hört eher prekär. Ansonsten klingt Mini-Serie gut für die versch. Spannungsbögen.
 
Roland_Deschain schrieb:
Ich fand den Stoff insgesamt zu komprimiert. Hab im Nachhinein gedacht, dass man lieber eine Miniserie hätte draus machen sollen. 6 Folgen vielleicht. Da hätte man mehr Zeit für den Charakteraufbau und könnte auch andere wichtige Figuren der Szene mehr ins Licht rücken. Darkthrone, Enslaved usw... So sind alle außer Mayhem bloß Randfiguren. Man hätte auch in jeder Folge den Fokus auf ein anderes wichtiges Ereignis legen können. So kam es mit alles viel zu schnell abgehandelt vor. Der Selbstmord von Dead, die Radikalisierung von Varg, Kirchenbrände, Mord an Euronymous, zwischendurch der Mord von Faust. Alles im "fast forward".
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rapanzel schrieb:
Das war mein erster Gedanke. Viele Dinger passieren viel zu schnell, ohne größere Erklärung oder selbige wird nur kurz angerissen. Dann sofort zum nächsten Geschehen. Eine Miniserie hätte hier wirklich mehr Sinn gemacht, grad im Hinblick auf einzelne Personen.
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Diese Kritikpunkte kann ich gut nachvollziehen und auch ein bißchen so bestätigen, die Version Miniserie wäre vielleicht wirklich gut gekommen.
 
Grundsätzlich bin ich ja ein Freund von Serien.
Aber dieses Thema sehe ich wirklich nicht als Serie. Ein knapper Film, der das Thema umreißt, reicht da vollkommen aus.

Eine Mehrteilige Dokumentation/Mini-Serie über Black Metal wäre da schon eher nachzuvollziehen.
 
Black_Veil schrieb:
So etwas kann ich mir auch vorstellen. Vielleicht in einer ähnlichen Herangehensweise wie die Doku-Serie "POP 2000 Jugendkultur in Deutschland".
Diese Serie auf DVD wäre mal was.
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...bzw. in der Art wie "Evolution of Hip Hop" bei Netflix. Hab da letztens mal reingeschaut, um zu sehen, wie das aufgezogen ist. Dazu brauchts halt einen "Insider", der die Leute interviewt, dann könnt ich mir genau sowas zum Thema BM auch vorstellen.
 
vortex of shadows schrieb:
...bzw. in der Art wie "Evolution of Hip Hop" bei Netflix. Hab da letztens mal reingeschaut, um zu sehen, wie das aufgezogen ist. Dazu brauchts halt einen "Insider", der die Leute interviewt, dann könnt ich mir genau sowas zum Thema BM auch vorstellen.
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Ja genau. Wie Du schon sagst, müssten alle Protagonisten bei einem Serienprojekt mitmachen. Ob das, theoretisch zu realisieren wäre,
kann ich mir eher weniger vorstellen. Aber eine schöne Vorstellung wär´s doch. Vor allem eine interessante.
 
Fallen Idol 666 schrieb:
dafür! Würde ich mir sogar holen, da ich doch überrascht war, dass da einiges ziemlich gut rüberkam.
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Wahnsinnig tolle Doku. Alleine Otto Sander als Sprecher/Erzähler.
Vor längerer Zeit gab es noch vereinzelt Schnipsel auf youTube.
Weiß aber nicht ob das noch abrufbar ist.
Für mich einer schon legendäre Doku. Was bin ich da beim Anschauen
dahingeschmolzen, weil einige Erinnerungen wieder geweckt wurden.
 
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