LUTHOR - Circles End (VÖ: bereits veröffentlicht)

Black Pearl

Till Deaf Do Us Part
LUTHOR - Circles End (VÖ: bereits veröffentlicht)

Bei LUTHOR handelt es sich um eine australische Power-Metal-Band härteren Zuschnitts. Vom Stil her sind sie ganz klar dem US Power Metal zuzuordnen. Nähen zum europäischen Power Metal bestehen keine. (Mein sensibles Gehör erschreckt sich bei so etwas nämlich immer sehr schnell, so als würde mir jemand einen nasskalten Waschlappen in den Nacken klatschen.)

Kennzeichen von LUTHORs Sound sind ein eher dunklerer Grundton, wie man ihn bspw. bei Bands wie DESTINY'S END oder ICED EARTH vorfindet, ohne Gemeinsamkeiten zu den genannten Bands erkennen zu lassen. Wenn überhaupt, dann doch eher zu den Werken von James Rivera, als zu denen von Herrn Schaffer. Zudem ist das Material anspruchsvoll. Wobei Entwarnung gegeben kann: die Jungs aus Melbourne gehen mit ihren technischen Fähigkeiten nicht hausieren, wie manch verpeilte Traumtänzer. Man gibt sich relativ straight, mit ein paar Schlenkern in verspieltere Gefilde, baut gerne auch längere Soli ein, variiert innerhalb der Songs öfter das Tempo, ohne den roten Faden zu verlieren.

Ganz im Sinne des Mottos: der Song ist der König, nicht unsere Wichskenntnisse.

Ein weiteres Merkmal ist die dann und wann ausgelebte Nähe zum Thrash. Zwar wird kein reiner Thrash angespielt, doch wenn die Jungs mal das Gaspedal durchtreten, was nicht selten geschieht, wie zum Ende des grandiosen Titelsongs, fehlt nicht viel und man wäre im Thrash angekommen. Besorgte Thrash-Nicht-Möger dürfen jedoch aufatmen, da LUTHOR trotz aller Härte wunderbare Melodien in ihre Kompositionen einfließen lassen. Und zwar solche, die nicht beliebig sind, sondern nachhaltig im Ohr hängen bleiben.

So, der Knackpunkt: ist der Sound modern? Tja, ist er leider, aber mit einer Einschränkung. Trotz recht moderner Produktion klingt der Sound ziemlich warm und nicht kalt. Ich bin da immer sehr kritisch, doch das hier, das geht so in Ordnung. Weitere Auffälligkeiten sind der sehr markante Gesang von Dean Burgess. Der Kauzigkeitsfaktor ist minimal, aber er besitzt dennoch ein ausdrucksstarkes und mit Wiedererkennungswert ausgestattetes Organ und scheut nicht vor Variationen in der Tonlage zurück (ohne zu growlen, keine Sorge). Auch bei einer tollen Ballade wie ''Rain'' hinterlässt er einen guten Eindruck.

Der größte Pluspunkt ist vielleicht die Leichtigkeit, mit der LUTHOR ihren Power Metal eben mit diesen Elementen des Progressive-, und Thrash Metals und sogar Hardrocks anreichern. Es klingt wie aus einem Guss und ist erfrischend. Langweilig wird mir zumindest nicht bei der ''Circles End''.
Es gibt zwar Qualitätsunterschiede zu vermelden, da nicht alle Tracks gleich stark sind, doch unter dem Strich bleibt bei mir eine kleine 8 hängen. Die leider physikalisch nicht zu erwerbende Platte gibt es unter anderem bei CDBaby für €9 zu erwerben.

Reinhören schadet für Anhänger traditionellen US Metals aus Australien ;) nicht. So, nun muss ich mich dringend mit den früheren Veröffentlichungen der Band beschäftigen. Nach yt-Clips der neuen Scheibe braucht Ihr nicht zu gucken. Mehr als ein Teaser ist nicht zu finden. Erforderliche Infos bekommt man am besten über die fb-Seite der Band.

https://www.facebook.com/Luthor.Official
 
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