Wer in seinem Eigenwerbungspamphlet einen der üblichen Fleischhauer-Focus-Artikel über einen ausgeladenen Autoren zur "Beweisführung" der Behauptung zugrundelegt, dass in diesem Land keine Meinungsfreiheit herrsche, und im selben Satz auf die eigene Bandhistorie und auf die Diktatur sowie nicht vorhandene Meinungsfreiheit in der DDR hinweist - wer also eine völlig haltlose Gleichmacherei betreibt - der hat den Schuss nicht gehört und betreibt inhaltlich das Geschäft von Rechtsaußen/AfD.
Das würde im zweifelsfall eine vollständige ideologische Kehrtwende der Band bedeuten, jedenfalls soweit ich die Band als Außenstehender bis hierher beurteilen kann.
Ich mag da nicht so recht dran glauben. Ich kenne die Band nicht persönlich, bis auf einen ganz kurzen Schnack mit Oli, der vollkommen nett und bodenbehaftet rüber kam, allerdings sah ich sie sich schon vielfältig gegen Krieg und Totalitarismus äußern. Sowohl auf der Bühne wie auch im Netz.
Und ja, die Songs sprechen da bislang auch immer eine ganz klare Sprache.
Wenn das jetzt all die Jahre Lippenbekenntnisse gewesen sein sollten.... Ich tu mich damit schwer.
Passt irgendwie nicht. Intuition und so.
Aber sicher kann ich da auch falsch liegen.
Ich kann das, stand jetzt, nicht zu 100% ausschließen, aber wie gesagt, mag ich es nicht so recht glauben.
Ich schätze die brutale und vollkommen unprätentiöse Darstellung der Kriegsgeschichte in Ihren Stücken, die so weit ab von irgendwelchem Pathos sind, wie es sich für so ein schreckliches und schweres Thema überhaupt nur gehört.
Dazu zählt auch eine ungeschminkte Visualisierung des Geschehenen. Die Clips sind dementsprechend teilweise echt schwer zu ertragender Tobak.
Aber genau das ist die einzige Art und Weise den Leuten aufzuzeigen, was Krieg bedeutet, der IMMER von Machtinteressen gesteuert und vom Bürger ausgetragen wird. Am Ende bekommen die Soldaten ne Medaille und Idioten wie Sabaton vertonen diese Verarschung am Menschen noch als pathetisches Geschwurbel.
Denen gehört alleine für das pietätlose Gruppenbild vor dem Beinhaus in Verdun die rote Karte von sämtlichen musikrelevanten Printmedien gezeigt.
"Causa Macbeth": Hier bleibe ich jetzt erstmal entspannt und sage in dubio pro reo, bis die Sache eindeutig geklärt ist.
Wenn irgendetwas unschönes zu Tage kommt, bin ich bereit meinen Standpunkt zur Band zu überdenken. Selbstverständlich. Aber das sehe ich hier noch überhaupt nicht.
Am Ende hast Du ja auch jedwede Möglichkeit, die Sache aufgrund Deiner Profession zu beleuchten, indem Du die Band einfach fragst. Dann sind wir alle schlauer.
Und ganz profan:
PR-technisch war es wohl nicht so verkehrt. Ob geplant oder auch nicht. Erstmals wird hier jetzt auch mal verstärkt über die Band diskutiert.