Marilyn Manson - The Pale Emperor

So jetzt mal nüchtern: Ich find das Album absolut nicht langweilig. Es scheint so eine Art halbe Kehrtwende zurück zum Sound der 90's zu sein - scheppernder Industrial, aber eher ruhig, wie zu "Mechanical Animal" Zeiten.
 
So jetzt mal nüchtern: Ich find das Album absolut nicht langweilig. Es scheint so eine Art halbe Kehrtwende zurück zum Sound der 90's zu sein - scheppernder Industrial, aber eher ruhig, wie zu "Mechanical Animal" Zeiten.

Die Mischung ist mir auch aufgefallen. Die Melodien stammen mehr von der Animals, die Instrumentierung geht eher auf die Antichrist und davor. Das hatten se auch schon auf Holy Wood versucht... Ich hatte es gestern und heute früh nicht mehr geschafft. Mal sehen ob es die Tage eher klappt, und ich mir da ein wenig Zeit nehmen kann
 
Die Mischung ist mir auch aufgefallen. Die Melodien stammen mehr von der Animals, die Instrumentierung geht eher auf die Antichrist und davor. Das hatten se auch schon auf Holy Wood versucht... Ich hatte es gestern und heute früh nicht mehr geschafft. Mal sehen ob es die Tage eher klappt, und ich mir da ein wenig Zeit nehmen kann

Jup so meinte ichs. Die zumeist angesprochenen Kritipunkte - Leidenschaftslos , langweilig etc kann ich einfach nicht sehen. Die teilweise arg blöden Lyrics allerdings schon.
 
Ich habs nu ganz durchgehört, in Ruhe und konzentriert in der Wanne. Kopfhörer auf und Augen zu. Das aktuelle Album kann nicht im geringsten an frühere Werke anknüpfen. Die Platte würde gerne das merkt man, aber sie schafft es nicht. Leidenschaftslos hatte ich hier irgendwo gelesen... Ich hab das Problem, dass ich der Band die Emotionen die wohl vermittelt werden sollen nicht abnehme. Es klingt wütend aber es fühlt sich nicht so an. Im direkten Vergleich mit ähnlichen älteren Songs ziehen die neuen durchweg den kürzeren. Mir fehlt zudem auch noch dieses verottete, was auf der Antichrist super rüber kam, gerade in Tourniquet, Minute of Decay oder Man That You Fear. Sehnsucht kann ich auch nicht hören. Das war früher ebenfalls eine dieser starken Emotionen.

Stattdessen hab ich nun nen Track der nach Depeche Mode klingt, Kill4me, was nicht schlecht sein muss, aber nicht zur Stimme passt. Threats of Romance klaut sein im ersten Moment pfiffiges Riff dann eindeutig bei Whole Lotta Love... Dat macht man doch nicht.
Mir ist der Synth-Anteil zu groß und überhaupt, hab ich oft das Gefühl, dass schon fast auf Tanzbarkeit wert gelegt wurde. Bei Say10 könnt sich auch Bushido an den Beats bedienen, und Tattoed in Reverse wirkt in Gänze wie ein Hip-Hop Track. Ich hab ständig das Gefühl die Gesangslinien in anderen, älteren Songs genauso schon x mal gehört zu haben.

Ich bleib bei dem Zeug bis zu Holy Wood, da weiß ich was ich habe, und behalt mir den Mann in guter Erinnerung. Vielleicht kommt ja nochmal die Weisheit im Alter, laut schreien reicht nicht, um Wut und Rebellion zu präsentieren. Vielleicht würden ihm neue, potente Musiker helfen. Die Gitarrenarbeit von John 5 fehlt an allen Ecken und Enden. Der aktuelle Mann soll lieber weiter Filmsoundtracks machen, bzw. Lieder für solche zusammensuchen. Ich hatte einstmals die Hoffnung, das aus dem Marylin Manson irgendwann sowas wie ein verotteter David Bowie werden könnte, wenn er seine Wut erst ablegt. Der Zug is lange abgefahren, dafür hätte er sich die Sehnsucht bewahren müssen. Davon is nix mehr übrig... Wie man hört.

Tante Edith wirft noch nen Link mit rein:
http://rockoflanell.com/2017/10/08/marilyn-manson-heaven-upside-down/
 
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Erstlauschung erfolgreich abgeschlossen.
Auch wenn es gegen Ende etwas schwächer tönt (was aber noch genauer verifiziert werden muss), finde ich das Album erfreulich stark.
 
MARILYN_MANSON_EAT%2BME%2C%2BDRINK%2BME-401743.jpg

Mit der Veröffentlichung von "Heaven Upside Down" kommt Mansons zehntes Album knapp 10 Jahre nach "Eat Me, Drink Me" heraus. Das Teil zählt ja in des Meisters Oeuvre nicht unbedingt zu seinen beliebteren. Bei diversen Rankings prügelt es sich meistens mit seinen Nachfolgern "The High End Of Low" und "Born Villain" um die drei letzten Plätze.
Mag daran liegen, dass die große Aggro Party auf diesem Album ausbleibt. Dafür enthält es aber einige von Mansons (meiner Meinung nach) besten Lyrics und emotionalsten Songs. Mehr Trauer und Düsternis als Hass und Gewalt.

Tipps: They Said That Hell's Not Hot; If I Was Your Vampire, Heart Shaped Glasses
 
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