Mayhem

Ich wundere mich wirklich darüber, dass manche hier ernsthaft die letzten Alben bemängeln, gerade die "Daemon" ist das beste Album seit dem Meisterwerk DMDS und damit ein Spätwerk das seines gleichen sucht.

Mayhem ist ganz allgemein eine Band, die immer innovativ war und nie stagnierte, die sich immer wieder neu erfunden hat, keine Schema-F-Erfolgsrezept-Alben aufnimmt, und die im Black und Death Metal das doch aufsehenerregende Kunststück vollbracht hat, trotz aller Sängerwechsel immer einen absolut originellen Charismatiker mit hohem Wiedererkennungswert am Mikro zu haben, der eben nicht nach "your usual black metal nazgul" klingt. Das entspricht in Sachen Mikromann dem Niveau von Black Sabbath. Für mich ist und bleibt zudem "GDOW" bisher das beste Album des dritten Jahrtausends und eines der progressivsten Alben überhaupt.


...

Die Debatte darüber, ob die Jungs die okkultistischen Dinge verstanden haben, über die sie singen, wird auch nicht sonderlich zielführend sein, denn im Zweifel ist Okkultismus ohnehin einem logischen Zugang verschlossen, was ihn am Ende ja auch ausmacht. Jede okkulte Schule folgt am Ende einem geschlossenen System mit einer intrinsischen Logik. Man könnte Mayhem da am Ende nur des Unverständnisses überführen, wenn sie behaupten würden, eine bestimmte Schule zu vertreten (LaVey, Crowley, Lévi, etc...). Am Ende denke ich aber tatsächlich, dass es bei Mayhem insoweit graphisch und lyrisch weniger darum geht, okkultistische Lehren zu vertreten, als vielmehr sich einer kraftvollen, mystischen Symbolik zu bedienen. Ich denke nicht, dass sie den Anspruch haben, okkultistische Konzepte in sich schlüssig zu bearbeiten.
 
Mayhem ist ganz allgemein eine Band, die immer innovativ war und nie stagnierte, die sich immer wieder neu erfunden hat, keine Schema-F-Erfolgsrezept-Alben aufnimmt, und die im Black und Death Metal das doch aufsehenerregende Kunststück vollbracht hat, trotz aller Sängerwechsel immer einen absolut originellen Charismatiker mit hohem Wiedererkennungswert am Mikro zu haben, der eben nicht nach "your usual black metal nazgul" klingt. Das entspricht in Sachen Mikromann dem Niveau von Black Sabbath. Für mich ist und bleibt zudem "GDOW" bisher das beste Album des dritten Jahrtausends und eines der progressivsten Alben überhaupt.


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Die Debatte darüber, ob die Jungs die okkultistischen Dinge verstanden haben, über die sie singen, wird auch nicht sonderlich zielführend sein, denn im Zweifel ist Okkultismus ohnehin einem logischen Zugang verschlossen, was ihn am Ende ja auch ausmacht. Jede okkulte Schule folgt am Ende einem geschlossenen System mit einer intrinsischen Logik. Man könnte Mayhem da am Ende nur des Unverständnisses überführen, wenn sie behaupten würden, eine bestimmte Schule zu vertreten (LaVey, Crowley, Lévi, etc...). Am Ende denke ich aber tatsächlich, dass es bei Mayhem insoweit graphisch und lyrisch weniger darum geht, okkultistische Lehren zu vertreten, als vielmehr sich einer kraftvollen, mystischen Symbolik zu bedienen. Ich denke nicht, dass sie den Anspruch haben, okkultistische Konzepte in sich schlüssig zu bearbeiten.
Mir gehts genau so. Ich finde, Mayhem haben noch kein schwaches Album veröffentlicht und "Daemon" ist richtig gut geworden. Was für mich besonders raussticht ist, dass sich die Veröffentlichungen im Stil immer unterscheiden und der jeweilige Sänger passt immer wie Arsch auf Eimer ins Gesamtbild.
Mein Favorit wechselt je nach Stimmung, aber die "Wolfs lair abyss" ist in meiner Wertung immer auf den vorderen Plätzen, weil ich die Atmosphäre klasse finde und vermutlich auch, weil es mein erster Kontakt mit Mayhem und eins meiner ersten Black Metal Alben überhaupt war.
 
Mir gehts genau so. Ich finde, Mayhem haben noch kein schwaches Album veröffentlicht und "Daemon" ist richtig gut geworden. Was für mich besonders raussticht ist, dass sich die Veröffentlichungen im Stil immer unterscheiden und der jeweilige Sänger passt immer wie Arsch auf Eimer ins Gesamtbild.
Mein Favorit wechselt je nach Stimmung, aber die "Wolfs lair abyss" ist in meiner Wertung immer auf den vorderen Plätzen, weil ich die Atmosphäre klasse finde und vermutlich auch, weil es mein erster Kontakt mit Mayhem und eins meiner ersten Black Metal Alben überhaupt war.

Alles richtig. Die Sänger-Thematik ist für mich bei Mayhem ohnehin die Grandiosität schlechthin. Es ist im Black und Death Metal so irre schwer allein durch den Gesang für Wiedererkennungswert und Charisma zu sorgen, und Mayhem hatte auf Tonträger vier verschiedene Sänger, und alle vier sind so markant, so einzigartig und so profilscharf, dass es eine wahre Freude ist. Messiah, Maniac, Dead, Attila. Für mich ist das qualitativ die gleiche Liga wie Ozzy, Dio, Gillan, Hughes, Martin bei Black Sabbath. Immer die perfekte Stimme zum Album am Start.

Meine erste bei VÖ erstandene Mayhem war die "Live In Leipzig", und das war damals anno 1993 schon gefrierendes Blut in den Adern. Dead frisch verblichen, dann dieses Album, Euronymous' Kriegserklärung in den Linernotes, dazu der Spruch im Tray "Jag är inte en människa...", die Bilder von Dead und Euronymous. Magie pur. Doch trotz dieser Dead-Ära-Sozialisation mit "The True Mayhem" konnte mich auch danach jedes Album und jede EP voll in ihren Bann ziehen.

Für mich ist die Band stets und bis heute Magie pur.
 
Ich bin wie immer später dran als spät. Mir taugen die "neuen" Sachen von Mayhem leider überhaupt nicht und so manche Songtexte vom aktuellen 2019er Langspieler bereiten mir gar Fremdscham. Können die nicht einfach aufhören zu versuchen über irgendwelche okkulten Konzepte zu texten, die sie nie verstehen würden? Andere Bands sind da natürlich keinen Deut besser.

Kannst Du das erläutern, gerne per PM? Würde mich echt interessieren.

Die Maniac-Sachen taugen mir ja nichts, aber die Attila-Lyrics schätze ich sehr, besonders auf Esoteric Warfare und Ordo ad Chao (hier wäre ein Latein-Lektorat sicher hilfreich gewesen....). Die Daemon-Texte sind im Vergleich sicher simpler geraten, um den Oldschool-Charakter zu unterstreichen.

Mir macht Attila einen recht belesenen Eindruck und ich glaube schon, dass er ein geschlossen okkult-theosophisch geprägtes Weltbild hat, dass er ja auch bei seinen unterschiedlichen Projekten verfolgt (etwa bei Mayhem und Sunn O))), bei denen er ja zum Teil auch das gleiche Bühnenoutfit trägt). Wie bei der Theosophie im Allgemeinen oder bei seinen Exkursen etwa zu Vril kann man, wenn man will, sicher viel problematisieren (Song-Stichworte "Chemtrails" oder "hidden agenda"), aber abnehmen tue ich es ihm schon und halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass er sich eher intellektuell damit befasst. Ein Mitmusiker meinte aber auch mal zu mir, dass er wirklich an Reptiloiden glaubt...
 
Alles richtig. Die Sänger-Thematik ist für mich bei Mayhem ohnehin die Grandiosität schlechthin. Es ist im Black und Death Metal so irre schwer allein durch den Gesang für Wiedererkennungswert und Charisma zu sorgen, und Mayhem hatte auf Tonträger vier verschiedene Sänger, und alle vier sind so markant, so einzigartig und so profilscharf, dass es eine wahre Freude ist. Messiah, Maniac, Dead, Attila. Für mich ist das qualitativ die gleiche Liga wie Ozzy, Dio, Gillan, Hughes, Martin bei Black Sabbath. Immer die perfekte Stimme zum Album am Start.

Meine erste bei VÖ erstandene Mayhem war die "Live In Leipzig", und das war damals anno 1993 schon gefrierendes Blut in den Adern. Dead frisch verblichen, dann dieses Album, Euronymous' Kriegserklärung in den Linernotes, dazu der Spruch im Tray "Jag är inte en människa...", die Bilder von Dead und Euronymous. Magie pur. Doch trotz dieser Dead-Ära-Sozialisation mit "The True Mayhem" konnte mich auch danach jedes Album und jede EP voll in ihren Bann ziehen.

Für mich ist die Band stets und bis heute Magie pur.

Sehr schöner Beitrag. Auf den Namen Mayhem stiess ich 1989 in einem Fanzine, in dem gerade die Renaissance des Black Metal ausgerufen wurde (Treblinka, Sabbat, Samael... und ausserdem eine englische DM/Grind Band namens Bolt Thrower ihr Demo per Anzeige anbot - hätt ich mal zuschlagen sollen).
Gehört hab ich Mayhem dann auf dem 1991er Samples "Projections Of A Stained Mind", auf dem sie neben Entombed, Grotesque und Co vertreten waren. Die Songs mit Dead werden auch immer meine Lieblingslieder von Mayhem bleiben. Die "De Mysteriis.. " fand ich anfangs komisch. Musik super, Gesang war mir erst zu kraftlos knurrig, hat mich kurioserweise an nen heiseren Dave Mustaine (!) erinnert, warum auch immer. Nach ner Weile hatte ich mich aber dran gewöhnt und das Album wuchs und wuchs.
Und so ging's mir häufiger mit Mayhem. Erstkontakt schwierig, danach wachsen die Alben. Und das ist auch einer der Gründe, die die Band so faszinierend macht. Erwartungshaltungen werden gebrochen, man verstört - und gewinnt am Ende meist doch. Als Maniac in Oslo als Gast DJ mal ausschliesslich 70er Jahre Disco Musik auflegte, passt sogar das irgendwie. Ausseedem mag Necrobutcher die Musik von Robert Johnson und The Cult, wie er mir einst erzählte. Das gibt nochmal nen guten Geschmacks Punkt.
Und was BM angeht, seh ich bei Mayhem das Motto von Laibach.. "wir wissen nicht, was hinter uns passiert, denn wir gehen ja voran". 90er Jahre Kopie von sich selbst kann jeder...das befriedigt aber nur kurze Zeit die Erwartungshaltung, weil es bequem ist und man es kennt. Langfristig ist der Weg voran mutiger und spannender. Das verhindert, ne Altherren Retro Combo zu werden.
 
Pure Fucking Armageddon (6 Picture Disc)
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Aber irgendwer kauft das doch, sonst würde es nicht hergestellt werden.
Würde gerne mal verstehen wer so was braucht und die Kohle ausgibt.
Ich verstehe Passion für eine Band bzw. Musik aber das ist doch echt übertrieben, oder?
 
Aber irgendwer kauft das doch, sonst würde es nicht hergestellt werden.
Würde gerne mal verstehen wer so was braucht und die Kohle ausgibt.
Ich verstehe Passion für eine Band bzw. Musik aber das ist doch echt übertrieben, oder?

Wenn jemand so eher historisch unterwegs ist, kann ich das schon verstehen. Wenn ich Geld zum rauswerfen hätte, würde ich mir die evtl. auch zulegen, allerdings hauptsächlich wegen dem Buch und ja, Checker Patrol. :D
 
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