Melodic Hardrock Festival Rockingham 2016, 2017 und 2018, Nottingham (GB)

Tickets ab 149 Insel-Pfünder

Die spinnen da ganz schön auf dieser Insel! :thumbsdown:

Sind bei dem aktuellen Devisenkurs 179 Euronen. Nix für mich. Für drei Tage BroFest dieses Jahr in Newcastle habe ich 38 Insel-Pfünder für die Drei-Tages-Karte nur bezahlt! Kein Vergleich damit!


Grüße

babeliron :)
 
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Eine neue Runde:

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Auf Wunsch hier ein kurzer Bericht zum diesjährigen Rockingham. Im WARRANT-Thread hab ich ja schon das etwas unschöne Ende des Festivals erwähnt, aber alles der Reihe nach.

Insgesamt ist es nach dem Firefest 2014 mein zweiter Ausflug nach Nottingham und es hat sich gelohnt, wobei es schon ein kostspieliges Vergnügen ist. Flug von München nach Birmingham, dann mit dem Bus nach Nottingham, nach dem Festival mit dem Taxi zurück nach Birmingham, weil vormittags kein Bus fährt und der Zug ähnlich wie hier sehr teuer ist. Hotels findet man in der Innenstadt (allesamt kein Schnäppchen), man sollte aber hier keinen deutschen Standard erwarten, weder vom Frühstück noch von der Sauberkeit, aber darum geht es bei dem Trip auch nicht…es geht schließlich um Bands, welche man selten genug live sehen kann.

Die Halle hat sich im Vergleich zum Firefest etwas verkleinert, das Fußvolk steht und feiert unten, die VIPS schauen sich das Ganze von der Loge aus an (ob das dem Rock'n Roll-Grundgedanken entspricht sei mal dahingestellt) und man sollte bedenken, dass es kaum Sitzmöglichkeiten gibt. Getränkepreise eher im oberen Bereich (kleiner JackyCola 5 Pfund), Bier weiß ich gar nicht, da ich keins trinke. Essen gibt es in der Halle nicht, aber da sich das Festival in der Innenstadt befindet kann man sich vorher und nachher sattessen – auch hier sind die Preise über deutschen Standard, wenn man nicht zu Fast Food greifen mag (Subways gibt’s zb an jeder Ecke)

Es ist schon kurios, aber man sieht bei dieser Musikrichtung immer die gleichen Gesichter, egal ob aus UK, Deutschland oder von Übersee. Es scheint es tatsächlich eine Fangemeinde von ca. 1.000 Leuten zu geben, die dann zu den Festivals pilgert, egal wo diese auch stattfinden, was dem Ganzen schon fast einen familiären Charakter gibt.

Jetzt aber zu den ersten Bands am Freitag: MASON HILL machten den Anfang und passten mit Ihrem leicht modernen Rock so überhaupt nicht ins Programm, wobei sie etwas mehr als Höflichkeitsapplaus bekamen, die Zuschauer haben sich schon mal eingeklatscht für das was noch kommen sollte.

MASSIVE passten egtl. genauso wenig, weil das Publikum ja weitgehend wegen hochklassigen Melodicrock nach Nottingham kommt, diese aber mit ihrem durchaus gutklassiken Rotzrock im Dunstkreis von D.A.D. und AC/DC (klar, sind ja auch Australier) wie zuvor schon die Jungs von MASON HILL etwas deplaziert wirkten. Der Spielfreude tat das aber überhaupt keinen Abbruch, wobei sich der Innenraum deutlich leerte. Das waren aber auch tatsächlich die einzigen stilistischen Ausreißer am kompletten Wochenende.

PINK CREAM 69 sind egtl nie schlecht, aber Großtaten erwartet und bekommt man auch nicht (oder nicht mehr). Ich war schon immer großer Fan, aber natürlich ist es jetzt nicht die Band, weshalb man nach Nottingham reist, weil Sie hier ja auch an jeder Ecke spielen. Setlist ohne Überraschungen und zum ersten mal gibt es richtig überschwängliche Reaktionen.

Und dann kam VIXEN. Erstmal bange blicke, wie sich die Damen (und 1 Herr am Keyboard abseits) gehalten haben. Von weiten glaubt man fast in eine Zeitmaschine gefallen zu sein und mit Rev it up beginnt das Konzert auch mit einem der besten Songs von VIXEN, aber irgendwie wirkt das Ganze ein bisschen kraftlos. Das ändert sich aber von Song zu Song: Mir scheint fast, die Band wächst mit den tollen Publikumsreaktionen und am Ende wird das wirklich ein grandioser Gig, den ich so nicht erwartet habe. Alle Hits dabei und nach meinen persönlichen Favoriten „Love is a Killer“ und „Streets of Paradise“ bin auch ich überglücklich.

Ein erster kurzer Tag geht vorbei…die absoluten Highlights kommen jedoch noch.
 
FETT, Danke! Hast Du auch Bilder gemacht? Vixen habe ich auch nur 2x gesehen, 1990 als Support für Purple und dann noch woanders. Daumen hoch und ich warte auf weitere Berichte :feierei:
 
Weiter geht’s mit dem Samstag.

Es war gegen 12:30 als DEPARTED loslegten. Ah, ich hatte gestern ganz vergessen etwas über den Sound zu schreiben, der war am Freitag zu Beginn unterirdisch und im Verlauf immer noch mies. Im Laufe des Samstages wurde es etwas besser, aber Melodicrock lebt nun auch mal vom (guten) Sound und es wurde nie das Level zb eines HEAT Festivals erreicht, das war echt schade. Mit einem der besten Sänger des kompletten Festivals ausgestattet hatten DEPARTED das Publikum auch gleich voll im Griff. High Class melodischer Hardrock, gefühlvoll und unaufgeregt dargeboten genau wie man es von so einem Festival erwartet, damit hat man die Messlatte für die folgenden Bands schonmal höher gelegt, als die beiden Opener am Freitag.

Weiter gings mit WILDNESS, auf die ich mich wirklich freute, weil das Debut der jungen Schweden eines der AOR Highlights des Jahres (ok, es erschien schon Ende letzten Jahres) war. Tja, was soll man sagen, man merkt vor allem Sänger Gabriel Lindmark die Unsicherheit an und er überpaced gewaltig, was zur Folge hat, dass er nach jedem Song (und manchmal auch mittendrin) komplett außer Puste ist. Man muss bei dieser Art von Musik nicht ständig von links nach rechts laufen und posen bis der Arzt kommt, das haben DEPARTED zuvor und werden später noch CREYE eindrucksvoll beweisen. Was noch negativ auffällt ist, dass die Band keinen Keyboarder hat – aber Keyboards zu hören sind. Ganz schlecht war der Auftritt natürlich nicht, dafür sind die Songs einfach zu stark, aber ich hoffe, die Band verbringt die nächsten 6 Wochen im Probetraum (und Gabriel im Fitnessstudio), damit es beim HEAT-Festival im Dezember noch besser klappt.

BIG FOOT hab ich leider nur mit einem Ohr gehört (von draußen), insofern mag ich mir da kein Urteil bilden. Man hörte aber, dass sie recht überzeugend gewesen sein sollen.

AMMUNITON sind ja bekanntermaßen die Band um Eclipse-Chef Erik Martensson und Ex-Wig Wam-Frontsirene Age Sten Nilsen, welche bislang 2 grandiose Alben veröffentlicht haben. Nach dem Einstieg mit „Virtual Reality Boy“ wars erstmal schon wieder vorbei, weil Age’s Monitorbox nicht funktionierte („It’s like driving a car when you are blind“), ca. 5 Minuten später ging dann aber die Post ab. Erik fühlt sich sichtlich wohl, dass er mal nicht im Mittelpunkt steht und Age ist so ein präsenter und überwältigender Frontmann, dass man sich verwundert die Augen reibt und sich fragt, warum man die Band nicht öfters live sieht. Hier stimmt einfach alles von A-Z und die Songs (die ja generell etwas verspielter sind im Vergleich zu Eclipse oder W.E.T.) verlieren live nichts von Ihrer Power und Durchschlagskraft. Besser wird es die nächsten 1,5 Tage selten werden.

Später geht’s mit Samstag Abend weiter.
 
aso, was ich noch loswerden wollte: Oben steht ja, dass der Preis zu hoch sei und es ein Festival wäre, das keine Sau braucht (dann "oink" ich mal rum). Ja, der Preis ist hoch, trotzdem war es wieder mal ausverkauft. Klar gibt es Leute, die sich lieber zum 20. mal ACCEPT, BONFIRE oder TANKARD ansehen wollen oder andere die den absoluten Underground für ein paar Euro supporten, was ja auch Sinn macht. Ich finde es aber spannender Bands/Musiker in diesem engen Genre zu erleben, welche man entweder früher nie gesehen hat (zb WARRANT, wobei man im Nachhinein gerne verzichtet hätte) oder eben auch den Nachwuchs, den man vermutlich in Deutschland niemals sehen wird.
 
Danke , klingt bisher schon stark nach meinen Mailänder Frontiers-Erlebnis (Halle, VIP, Preis, Getränke, Sound, Verpflegung,...)
https://forum.deaf-forever.de/index...richt-2014-und-mehr-2015-2016-2017-2018.1728/

Aber so ist es halt. Die "AOR-Fans" nehmen es hin oder können es sich halt erlauben.

Vom Zeitpunkt war das bisher sowieso nicht passend und die 2016 er Ausgabe hätte mich mehr gereizt.

Vixen hatte ich ja im Juni beim Graspop erlebt. Mittags als Anheizer auf der großen Bühne, vor wenigen hundert Leuten. Ging da eher unter, vor allem die Drummerin musste doch sehr "kämpfen"... Als Headliner in einer kleinen Halle klappt das sicherlich schon eher.
 
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Das mit VIXEN kann ich nachvollziehen und nach dem ersten Song dachte ich mir ja auch...naja, mehr Power könnte der Song schon vertragen. Nachdem die Band aber bereits am Anfang total abgefeiert wurde ging irgendwie ein Ruck durch die Mädels - zumindest hatte es von außen den Anschein.

Samstag Abend:

BOULEVARD hatte ich seinerzeit schon 2014 beim Firefest gesehen und die erste Überraschung war, dass Sänger David Forbes jetzt lange Haare hat und deshalb ein bisschen mehr nach räudigen Rock'n Roll aussieht. Das muss aber bei der Art von Musik egtl gar nicht sein, weil es sich bei den Songs von BOULEVARD ja um hochglanzpolierten AOR handelt (inkl. Saxophon). Der Auftritt war wieder absolut fantastisch, kam aber nicht ganz an das phänomenale Konzert 2014 ran, was hauptsächlich daran liegt, dass Aufgrund der Spielzeit und eines neuen Album-Releases einige Klassiker wie zb. "Far From Over" (einer der besten AOR-Songs ever) auf der Strecke blieben. Gänsehaut gabs trotzdem, als bei "Confirmation" vom neuen Album ein 12-Köpfiger Gospel-Chor auf die Bühne kam, um Unterstützung zu leisten.

Und dann kam er: TED POLEY mit seinen TOKYO MOTOR FIST. Ich muss vorausschicken, dass ich absoluter Ted Poley-Fan bin und ich ihn innerhalb der letzen 4 Jahre jetzt zum dritten mal live sehe: 2014 als DANGER DANGER" beim Firefest, 2016 als TED POLEY beim HEAT-Festival und nun mit seiner neuen Band TOKYO MOTOR FIST. Neben Ted sind hier noch TRIXTER-Gitarrist Steve Brown, sowie Greg Smith und Chuck Burgi (beide Rainbow und noch paar andere Bands) am Bass und an den Drums dabei. Nach 5 Songs vom tollen Debut-Album (einen Nachfolger gibt es wohl auch bald), durfte erstmal Greg Smith ran, um eine wirklich umwerfende Version von RAINBOW's "Street Of Dreams" darzubieten, danach wechselten sich DANGER DANGER und TRIXTER Songs ab - wenn ich mich recht erinnere war noch was von TED NUGENT mittendrin. Die begrenzte Spieldauer war dann auch das einzige Problem, weil man (oder zumindest ich) gerne mehr DANGER DANGER Songs gehört hätte, so musste ich mich mit "Monkey Business" und "Bang Bang" zufrieden geben. Ich frage mich immer, wie eine Band, die quasi ja nie live auftritt so tight spielen kann, das war schon sehr beeindruckend, und Ted Poley ist nach wie vor einer der besten Frontmänner, den die Szene zur Zeit zu bieten hat. Beim nächsten mal will man die Band dann mindestens 2 Stunden hören.

Headliner des 2. Tages waren dann NELSON. Im Vorfeld war ich Aufgrund dieser Wahl schon bisschen verwundert, weil ich außer dem Debut und den darauf enthaltenen 3 bekannten Songs nichts kannte. Und es war dann auch ein zweischneidiges Schwert: Spieltechnisch und optisch war da alles im grünen Bereich, aber es wurde schon viel gelabert, um die Spielzeit voll zu bringen - außerdem mussten auch einige Coversongs herhalten (unter anderem eine gelungene Version von "Whole Lotta Love" - der 3. oder 4. Gitarrist klingt tatsächlich wie ein junger Plant). Es war insgesamt ein sympathischer Auftritt, den man gerne mal mitnimmt, aber ein absolutes Highlight war NELSON meiner Meinung nach nicht.

Sonntag kommt :)
 
Liest sich super, was Du schreibst, also von der Schreibe her ;) Der Inhalt macht Lust auf die Musik und eine vergleichbare Veranstaltung, danke dafür :top:
Danke :)
Kann in ein paar Wochen gern übers HEAT-Festival berichten, wobei ich finde, dass das dieses mal etwas schwächer ist wie in den Vorjahren - aber vllt gibt es dort ja auch ein paar positive Ausreißer (nach oben)
 
Sonntag:

Ich merke, dass so ein 3-Tages-Festival ziemlich schlaucht. Erstens trinkt man mehr, als man es in meinem Alter tun sollte und zweitens gibt es wie oben schon mal geschrieben kaum Sitzgelegenheiten (insgesamt nur 1 Plüschecke auf der 11 Leute Platz finden). Andererseits ist die Vorfreude auf den Sonntag viel zu groß um sich weiter damit zu beschäftigen, also erstmal einen weiteren Strongbow zum Start und mal lauschen, was die Jungs (im wahrsten Sinne des Wortes) von CREYE so auf die Beine stellen. Optisch ganz seltsam: Alle 6 mit kurzen Haaren - wenn ich mich recht erinnere ein absolutes Novum an dem Festivalwochenende, aber Achtung liebe AOR-Fangemeinde, hier kann was ganz ganz großes heranwachsen. Musikalisch fährt man zwar eigentlich ganz typischen schwedischen Melodicrock mit ordentlich Keyboardeinsatz, aber das in einer Qualität, der wirklich ganz viel für die Zukunft verspricht - so zumindest der Eindruck den die Band auf der Bühne hinterlassen hat. Ich wollte mir im Anschluss noch die CD kaufen, welche nach dem Konzert angeboten wurde, war aber zu langsam, weil das Ding ruckzuck ausverkauft war.

Weiter gings mit AGE OF REFLECTION, welche zumindest für mich komplett unbekannt waren, das wird sich aber ändern müssen. Stilistisch mehr Hardrock als CREYE überzeugten auch diese Schweden (woher auch sonst?) voll und ganz. Da reihte sich ein Ohrwurm an den nächsten und der Zuschauerraum, der zu Beginn leerer war als bei CREYE füllte sich zunehmend um die Band mit jedem Song mehr und mehr abzufeiern. Das sind genau die Augenblicke, welche ich bei einem solchen Festival liebe. Man kennt eine Band nicht, erwartet nichts und wird dann von der Qualität dermaßen geflasht, dass die Glückshormone reihenweise "Hallo" schreien.

Ich glaube, das ist das 4. mal, dass ich WHITE WIDDOW on Stage sehe und aufgrund der Qualität sowohl auf CD als auch auf der Bühne ist es für mich schwer nachzuvollziehen, dass die Band nicht erfolgreicher ist und deshalb ist es Ihnen auch hoch anzurechnen, dass sie regelmäßig hochklassige Alben veröffentlichen (mittlerweile schon 5) obwohl sie augenscheinlich irgendwie auf der Stelle treten. Nach dem überzeugenden Schweden-Doppel zu Beginn hat es die Band dann auch wirklich nicht leicht das Stimmungslevel anfangs zu halten und man merkt hier auch, dass bei einer Spielzeit von 1 Std mittlerweile einige Standards der ersten Scheiben fehlen. Aber das ist natürlich Jammern auf ganz hohem Niveau, weil die Band musikalisch voll überzeugt und Sänger Jules Millis wie immer sehr agil ist. Die Coverversion von ICON's "Danger Calling" scheint mittlerweile auch Standard zu sein. Auf jedem anderen Festival gibts hier bestimmt kollektives Schulterzucken, aber in Nottingham wird der Song lauthals mitgesungen. Anzumerken ist auch, dass sich Jules nach dem Auftritt unters normale Publikum mischt (nicht zu den VIP's), das ist mir bei früheren Konzerten auch schon aufgefallen.

der letzte Teil folgt
 
So, ich bin ja noch das Ende schuldig, war leider krank und komm erst jetzt dazu.

Nach WHITE WIDDOW waren dann erstmal FIND ME an der Reihe. Mit BLANC FACES veröffentlichte Sänger Robbie LeBlanc zwei hervorragende AOR-Scheiben und zumindest das Debut gehört für mich zu den besten Rockscheiben aller Zeiten. Bei FIND ME finden wir neben Robbie unter anderem noch Schlagzeuger Daniel Flores (ex Mind's Eye), der die Band ins Leben rief und die beiden bisher erschienen Scheiben produziert hat. Wenn man so einen stimmgewaltigen und sympathischen Frontmann hat, kann eigentlich nichts schief gehen und genau so war es dann auch. Robbie singt wie von einer anderen Welt und er müsste egtl einen viel höheren Stellenwert haben. Wir hören einen sehr gelungenen Mix der beiden FIND ME Alben, sowie eine großartige Akkustikversion von BLANC FACES' "It's a little to late". Ausserdem wurde mit "Desperate Dreams" ganz groß Jimi Jamison gehuldigt. Für mich ein sensationell guter Gig.

Ich muss gestehen, dass ich GLASS TIGER nur vom Namen her kannte, als die Band im Vorfeld angekündigt wurde. Beim checken einiger Songs wurde mir jedoch schnell klar, dass man mindestens 5-6 Songs aus dem Radio kennt und so wurde das Konzert ein richtig guter Nostalgie-Gig mit Songs, die man wahrscheinlich nie live gehört hat und vermutlich auch nie wieder live hören wird. Stilistisch und härtetechnisch befindet man sich in guter Nachbarschaft mit BOULEVARD ohne jedoch deren Live-Qualitäten zu erreichen. Das Publikum dankte es mit lautstarken Applaus ohne aber eine Party aus dem Auftritt zu machen.

Unterschiedlicher könnte der Sprung vom Plüschrock zum Melodic Metal von PRETTY MAIDS nicht sein. Wie an anderer Stelle schonmal geschrieben gab es Verzögerungen und so mussten 3 Songs der Dänen aus dem Set genommen werden, damit die anschließend auftretenden WARRANT pünktlich beginnen konnten. Es fehlten "Please Don't Leave Me" und "Red, Hot & Heavy" über den dritten kann man spekulieren. Natürlich gab es ein Hitfeuerwerk von Anfang an, auch die neueren Songs gehören ja mittlerweile zum Grundgerüst eines jeden PRETTY MAIDS Konzerts. Ich hab die Band in den letzten Jahren sehr oft live gesehen, stimmlich hat Ronnie wieder erheblich zugelegt und seit Chris Laney an den Keyboards (und manchmal an der 2. Gitarre) ist, haben die Songs meiner Meinung nach auch wieder etwas mehr Biss. Ein tolles Konzert, bis WARRANT (oder deren Management) der Band mitten in "Love Games" den Stecker zog, was einen kleinen Eklat zur Folge hatte (Näheres hierzu im WARRANT-Thread).

Abgesehen von der Arschloch-Aktion wären WARRANT sogar gut gewesen, aber irgendwie hatte ich danach keine Lust mehr die Band abzufeiern. Natürlich wurden alles Hits gespielt, aber man hatte tatsächlich das Gefühl, dass es nicht mehr ganz so voll vor der Bühne war wie bei PRETTY MAIDS. Sei's drum, ich werde die Band in Zukunft meiden.

FAZIT: Ja, ist es ein teures Vergnügen und die 3 Tage kosten mehr als ein schöner Urlaub, trotzdem war es die Reise wert. Es sind ja nicht nur die Bands, sondern man kommt mit ganz vielen Leuten ins Gespräch und kann über Musik und Bands fachsimpeln, was normalerweise nur hier im Forum möglich ist. Das musikalisch ähnlich gelagerte H.E.A.T.-Festival steht schon in den Startlöchern, mal sehen ob das genauso ein Highlight wird.
 
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