METAL ASSAULT VIII 17.02.2018 Würzburg

Ein kleines Fazit auch meiner Seite. Vorab: Ich habe alle Bands das erste Mal gesehen, Visigoth auf dem KIT verpasst (ich kenne allerdings das Songmaterial von Titan Force in- und auswendig - sie waren auch der Grund für mein Erscheinen).

Booze Control: Mit Leidenschaft gespielt, guter Set, ein paar schöne Hooks.

Mystik: Sehr unspektakulär, hatte ein bisschen was von Proberaumperformance und wenn die meisten hier schon auf das Erscheinungsbild der Damen abheben, sagt das einiges (über die Musik und die Kritiker ;)) - stehen wohl sehr am Anfang ihrer Laufbahn.

Chrystal Viper: Ganz andere Hausnummer. Vom völlig übertriebenem Acting des Bassisten abgesehen ein toller Set mit einer tollen Sängerin/Gitarristin, die diese Bezeichnung auch verdient.

Emerald: Auf jeden Fall abwechslungsreich und mit großer Freude bei der Sache - erstaunlich, was da an Stimme aus dem grauhaarigen Buchhalter herauskam. Hat Spaß gemacht.

Visigoth: Hier kannte ich einen Song. Und auch da schwante mir schon Übles. Also bitte: Alle VG-Fans - nicht weiterlesen und meine Zeilen nicht ernst/übel nehmen.
Denn für meinen Geschmack ist das Allerweltsmetal, wie man ihn eigentlich nicht mehr braucht. Gitarrenarbeit - tausendmal gehört. Gesang - in einer Tonlage - dort zwar sicher rübergebracht, aber Melodien vom Grabbeltisch. Und wenn ich noch einmal jemanden bei einem Gig ein Schwert schwingen sehe, nehms ichs ihm ab. :) Das war schon zu Manowar-Zeiten (darf man ja jetzt sagen) nicht originell. Leute, Leute, Leute - habe die Kritik zur neuen Scheibe erst auf dem Heimweg im DF gelesen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich Götz direkt darauf angesprochen. Aber dennoch, klasse, wie die Band ihr Publikum bedient - tolle Stimmung, sympathisches Stageacting, das passt schon. Nur halt für mich nicht.

Air Raid: Ganz andere Kiste bei den Schweden. Abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, ein kehliger Hardrock/Metal-Shouter mit Jeff Young (Megadeth zu "so far" - Zeiten) - Gedächtnisfrise, Songwriting nicht von der Stange. Auch wenn der linke Gitarrist schon ganz viel Blackmore und Malmsteen in Sachen Klampfenhaltung in sich aufgesaugt haben dürfte, tat der diesmal nicht komplett verzerrte Gitarrensound der beiden Strats echt gut. Werde ich mir auf Tonträger holen.

Picture: Witziger Oldschool-Hardrockset der Holländer. Hat Spaß gemacht, auch wenn sie manches ein wenig überdehnt haben - es ist halt wie beim KIT: Es macht Laune, den alten Recken zuzusehen und ihre Begeisterung zu spüren.

At war: Fairerweise sei gesagt: Ich habe sie nur von der Ferne wahrgenommen - war soweit ok. Sicher ein wenig aus der zweiten Reihe das Ganze, aber mit Inbrunst und Motörheadschlagseite dargeboten.

Titan Force: Tja - das war dann das und viel mehr, was ich mir erhofft hatte. Wenn man ein bisschen motzen will, kann man sagen, dass die Songauswahl noch Optimierungsmöglichkeiten geboten hätte - aber dass man "dreamscape" einmal live hören wird, hätte ich auch nie gedacht. Der zweite Sabbath-Song hätte Platz machen können für "toll of pain". Sound top, Band klasse eingespielt und dann, ja der Tyrant. Unfassbar - der Mann hat stimmlich nichts verloren. Wie schon anderer Stelle gesagt: shadow of a promise - Wahnsinn. Klar ist aber auch: Die Musik sollte man kennen und man muss Harrys Gesang schon mögen, um ein TF-Konzert genießen zu können. Kann mir schon vorstellen (siehe bei mir Visigoth), dass man damit auch Probleme haben kann. Schön auch, dass der Vertreter von Bill Richardson (R.I.P.) voll im Geschehen war und genau diesen lässigen Gitarrenstil pflegte, wie man ihn auch auf den Scheiben genießen kann.

Fazit: Tolles Festival - es gab viel zu entdecken, eine gute Organisation und einen Headliner, der ein wenig den Ausfall von Ashbury auffangen konnte. Danke, Oli. :top:
 
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Zu Mystik: spielerisch ziemlich mies.
Ich hab aber nach dem gig vom Drummer erfahren, dass es auch der erste Gig in dieser Besetzung und der zweite überhaupt war. Es ist also noch Luft nach oben.

Ansonsten haben mir Picture und Air Raid am besten gefallen.
Visigoth waren auch grossartig weil das Publikum total steil gegangen ist.
Aber ich hab ein ähnliches Feeling wie mein Vorposter, vieles was die Jungs liefern fühlt sich an wie tausendmal gehört.
 
So, etwas verspätet nun auch ein Review von mir zu diesjährigen Ausgabe. War wieder ein top Festival mit gemütlicher und freundschaftlicher Atmosphäre. Nächstes Jahr gerne wieder :top:

Nun zu den Bands:
Booze Control-Ein sehr guter Opener. Toller Heavy Metal in bester Iron Maiden Manier. Werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Mystik-Hat viel Potential ist aber noch sehr ausbaufähig. Besonders die Sängerin hat glaube ich noch nicht so ganz ihren Stil gefunden und muss noch etwas daran arbeiten. Aber gut, was will ich von einer Band, die hier gerade einmal ihren 2. Live Auftritt hatte. In 2,3 Jahren werden die sicher eine großartige, eingespielte Truppe sein.

Crystal Viper-Das erste große Highlight für mich. Bin sowieso ein riesiger Fan von der Truppe. Was Marta Gabriel da aus ihrer Kehle zaubert ist einfach großartig. Vorallem sieht es bei ihr immer aus, als würden die hohen Töne überhaupt keine besonderen Anstrengungen für sie erfordern.

Emerald-Das nächste große Gesangstalent. Der hohe Gesang hat etwas komplett eigenes was mir total gefällt. Da stört es mich dann auch nicht, dass er nicht immer jeden Ton trifft. Die unverständlichen und teilweise etwas seltsamen Ansagen waren dann auch kultverdächtig. Ebenso konnte die Instrumentalfraktion überzeugen. Und mit Songs wie "Iron on Iron", "D-Day" und "Swordbrothers" hat man sowieso gewonnen.

Visigoth-Das war ein toller Auftritt. Auf jeden Fall die Band mit der größten Publikumsreaktion. Die Lieder von denen sind einfach für Live Auftritte geschaffen. Dazu hat man einen sehr charismatischen Fronter.

Air Raid-Sind dann meine Pausenband geworden. Nicht weil ich sie schlecht finde. Aber ich hab einfach eine Pause machen müssen. Und nachdem ich sie eh schon 2mal gesehen habe und ich mir sicher bin, dass ich sie demnächst irgendwo nocheinmal sehen werde, habe ich mich für Air Raid entschieden. Anscheinend sind sie beim Publikum sehr gut angekommen, was mich für die Band freut.

Picture-Das war cooler, lässig gespielter Hard Rock. Hat für gute Lautne gesorgt und die 70min Spielzeit sind wie im Flug vergangen.

At War-Waren dann genau das was ich gebraucht habe. Ich war nämlich schon etwas müde, aber deren Speed Metal, der immer auf die 12 haut, hat mich sofort aufgeweckt. War ein wirklich toller Auftritt.

Titan Force-Das war ein würdiger Headliner. Also was Harry da am Mikro abgeliefert hat, war einfach wieder göttlich. Dazu noch diese wunderschönen Gitarrenmelodien. Das war einfach ein magischer Auftritt. Hab mir danach gleich beide Alben auf Vinyl gekauft.
 
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