Metallica - 72 Seasons (14.04.2023)

Witzigerweise haben Metallica mit St. Anger das Album aufgenommen, dass Sound- und Songfetischisten gleichermaßen zu beschäftigen vermag.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Album zu der Zeit genauso klingen musste. Es ist keine Glanztat, keine Frage. Aber für die Zeit um die Band war es in Ordnung. Und der Sound war mal ...... Was neues ;)
 
Hatte eigentlich irgendwer die Chance, den Song zu hören ohne zu wissen, dass er von Metallica ist? Ernsthafte Frage, weil ich sie nicht hatte und mich seit gestern frage, ob das was an meinem Urteil geändert hätte.

Song ist ok, Riff ist lässig, Solo ist prima. Aber ob ich tatsächlich aufgehorcht und bei ner Random-Playlist auf Repeat gestellt oder die Band gecheckt hätte? Keine Ahnung, leider.
 
Wie an jede andere Band, dass sie Musik fabriziert die mir zusagt. Von der alten Garde gibt es unzählige Bands die das auch noch hinbekommen und auch noch so bissig wie in den 80ern klingen.

Hm...da bin ich doch jetzt ins Grübeln gekommen ob dieser Aussage. Spontan fallen mir Queensryche ein, die mich doch in diesem Jahr massivst positiv überrascht haben mit ihrer "DNA".

Ansonsten kommen die "Old Guys" durchaus passabel rüber und bieten, was man hören möchte (Saxon), wer sich verändert macht es sich in der Fanschicht nicht leichter (Maiden, Kreator), wer in seiner Karriere in vielen Töpfen rührte, der versucht dieses Gemisch nun konsequent auf ein Album zu packen (was die aktuelle Megadeth zwiespältig zwischen "GEIL!" und "Naja" pendeln lässt), andere gehen mit einem neuen Ansatz ein wenig "Back to the Roots" (Blind Guardian).

Hinzu kommt, dass speziell Gesang eine Sache ist, die einfach dem Alterungsprozess unterworfen ist: die Einen tragen dem Rechnung (Fates Warning), die anderen ignorieren es (Maiden), wieder Andere haben Stimmbänder aus Eisen, die nicht mal Herzinfarkte beeinträchtigen können (Biff).

Großartigst in ihrer langjährigen Paradedisziplin bleiben Magnum, die einfach kein schlechtes Album machen können, Kalkül pur ist bei mir die letzte Helloween.

Metallica platzieren sich zumindest mit dieser Single am ehesten Richtung des Blind-Guardian-Wegs, denn natürlich klingt es nicht wie in den 80's und auf eine bestimmte Art und Weise auch doch wieder back in Time.

Nach der Zeit des Experimentierens glaube ich, dass man im "Herbst" seiner Karriere (nur die Stones sind schon im gefühlt 242. Winter....) das macht, worauf man Bock hat - und das ist der Grund, warum ich meiner Wahrnehmung nach Metallica den Spirit hier nicht abspreche, nicht absprechen kann. Neben Maiden (und AC/DC) dürften die Herren Hetfield & Co. wohl die am prallsten gefüllten Geldbeutel haben - und könnten notfalls auch bis zum 242. Winter mit den Standards und der ein- oder anderen Überraschung auf Tour gehen.

Ironie des Schicksals, das ausgerechnet die Inspirationsgeber Diamond Head selbst im Grunde eine nahezu makellose Diskografie aufbieten....das allerdings nur so am Rande und zum Abschluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte eigentlich irgendwer die Chance, den Song zu hören ohne zu wissen, dass er von Metallica ist? Ernsthafte Frage, weil ich sie nicht hatte und mich seit gestern frage, ob das was an meinem Urteil geändert hätte.

Song ist ok, Riff ist lässig, Solo ist prima. Aber ob ich tatsächlich aufgehorcht und bei ner Random-Playlist auf Repeat gestellt oder die Band gecheckt hätte? Keine Ahnung, leider.
Ist das nicht oft so, wenn man einen "Namen" hat. Oder immer?!?
 
Wie an jede andere Band, dass sie Musik fabriziert die mir zusagt. Von der alten Garde gibt es unzählige Bands die das auch noch hinbekommen und auch noch so bissig wie in den 80ern klingen.
"Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann" ;)
Verstehe dich ja, dennoch würden mich hier mal ein paar Beispiele interessieren um das mal für mich selber einordnen und vergleichen zu können.
 
  • Like
Reaktionen: aks
Meine Frage an die Kritiker, wenn man spätestens bei RTL raus war, oder sogar schon bei MOP, welche Erwartungen hat man denn nach mehr als 30 Jahren an die Band noch? Ist es vielleicht einfach die verschmähte Liebe und Enttäuschung?

Wer sagt denn, dass die Kritiker alle bei RTL oder MOP raus waren? Meine Liebe zu Metallica ist/war so gross, dass sie mich auch durch die dunklen Jahre getragen hat (gut bei der St. Anger war es nicht ganz so leicht und Lulu, da reden wir mal gar nicht drüber). Die Death Magnetic finde ich immer noch gut, leider ist halt der Sound so dermassen beschissen und bei der Hardwired fand ich die drei Vorab-Songs durchweg ziemlich stark (es kam halt dann nur noch Spit Out The Bone hinterher).

Warum darf man denn nicht einfach einen Song belanglos finden, ohne dass man gleich auf die virtuelle Couch beim Psychologen gelegt wird?
Denn das ist er, auch wenn ich natürlich nicht For Whom The Bell Tolls oder Master Of Puppets als Maßstab anlege, sondern lediglich Hardwired oder Moth Into Flame.
 
Wer sagt denn, dass die Kritiker alle bei RTL oder MOP raus waren? Meine Liebe zu Metallica ist/war so gross, dass sie mich auch durch die dunklen Jahre getragen hat (gut bei der St. Anger war es nicht ganz so leicht und Lulu, da reden wir mal gar nicht drüber). Die Death Magnetic finde ich immer noch gut, leider ist halt der Sound so dermassen beschissen und bei der Hardwired fand ich die drei Vorab-Songs durchweg ziemlich stark (es kam halt dann nur noch Spit Out The Bone hinterher).

Warum darf man denn nicht einfach einen Song belanglos finden, ohne dass man gleich auf die virtuelle Couch beim Psychologen gelegt wird?
Denn das ist er, auch wenn ich natürlich nicht For Whom The Bell Tolls oder Master Of Puppets als Maßstab anlege, sondern lediglich Hardwired oder Moth Into Flame.
Hättest du meinen Post aufmerksam gelesen, hättest du festgestellt, das eben jene Kritiker angesprochen wurden, die eben nach den ersten 3 oder 4 Alben raus waren. Außerdem darfst du ihn belanglos finden, siehe meinen ersten Satz.
 
Ich finde den Song nach wie vor gut. Und das Hetfield hier zahmer klingt ist, weil er hier tatsächlich mal kleinere Melodien singt. Also das, was er auf den '82er Demos probiert hat halt jetzt in nicht schief und nicht scheiße.

In dem Sinne: "It's electr.... äh... Lux Aeternaaa!"
 
Hatte eigentlich irgendwer die Chance, den Song zu hören ohne zu wissen, dass er von Metallica ist? Ernsthafte Frage, weil ich sie nicht hatte und mich seit gestern frage, ob das was an meinem Urteil geändert hätte.

Song ist ok, Riff ist lässig, Solo ist prima. Aber ob ich tatsächlich aufgehorcht und bei ner Random-Playlist auf Repeat gestellt oder die Band gecheckt hätte? Keine Ahnung, leider.
Diese Frage ist gerade im Zusammenhang mit Metallica immer interessant. Wäre der neue Song von einer unbekannten Gruppe auf Bandcamp veröffentlicht worden, wäre das Internet wohl nicht so steil gegangen wir gestern Abend. Ich finde LA eher mittelmäßig und zu gefällig. Bei einer weniger bekannten Band hätte ich nach einmaligem Hören wohl nicht auf Repeat geschaltet. Aber da haben alle großen Bands einen riesigen Bonus bei den Hörern.
 
Meine Frage an die Kritiker, wenn man spätestens bei RTL raus war, oder sogar schon bei MOP, welche Erwartungen hat man denn nach mehr als 30 Jahren an die Band noch? Ist es vielleicht einfach die verschmähte Liebe und Enttäuschung?
Ich gehöre zu der Gruppe die nach AJFA raus war. Das ist nicht schlimm, Musiker und Hörer gehen mehr oder weniger lange zusammen einen gemeinsamen Weg, und diese trennen sich halt irgendwann wieder. Ja, ich war ab der Black erst ziemlich enttäuscht, habe aber mittlerweile meinen Frieden gefunden. That's life. Ich werden online sicherlich in die Neue mal reinhören, kaufen wohl zu 99% nicht.
 
Ich hab den Song in der Pause noch mal gehört. Mehrfach. Das gab es bei Metallica noch nie (bin ja zu jung für die Klassikeralben).

Was ich an dem Song extrem mag, ist, wie gut die Parts ineinandergreifen. Da sitzt wirklich jeder Wechsel, da ist kein Gramm zu viel dran. Und genau das ist für mich der Grund, warum der Song deutlich über allem von "Death Magnetic" oder "Hardwired" steht - selbst die besten Songs dieser beiden Alben schlingern irgendwann oder ziehen sich. Das haben sie diesmal abgestellt, und wenn die Bedingung dafür ist, dass sie komplett zu den Basics zurückkehren und im Grunde ein "Garage Inc." mit eigenen Songs machen, kann ich damit ausgezeichnet leben.
 
Ich glaube, du hast dich mit der Hardwired nicht allzu lange beschäftigt oder? Die ist vor allem so lang, weil die Riffs ewig und noch mal wiederholt wurden. Das Album zeugte nicht viel von Kreativität. Bist auf den Titelsong und Bones ist zudem alles im gleichen Beat. Aber jetzt erwartest Du einen kreativen Schub.:acute::D

Ich erwarte gar nichts von Metallica. Aber genau das - nämlich nichts - ist der Song halt auch. Ein einziges Riff über das 1 1/2 Töne gesungen und konstant ein einziger Drumbeat gespielt wird. Aus. Mehr passiert halt nicht.

Hardwired war nun ganz sicher keine Offenbarung. Aber halt auch kein Offenbarungseid wie dieser "Song".
 
Hmm ja ganz nett, aber ist das ein Maßstab an dem man eine Band wie METALLICA messen sollte? Die Jungs waren mal Wegbereiter für ein ganzes Genre! Heutzutage ist man schon froh, wenn es einigermaßen "frisch" klingt, Hammet sein Solo nicht verhunzt, und die Produktion nicht (wieder) vergurkt wurde. Das Artsy-Fartsy Albumcover vergrößert meine Vorfreude auch nicht gerade. Aber warten wir es mal ab.

An welchem Maßstab sollte man denn eine Band wie Metallica überhaupt messen? Sie waren Wegbereiter, ja. Vor ~35 Jahren. Genügt das nicht, also hätten sie noch weitere Wege bereiten sollen? Das ist, als hätte man Thomas Edison gesagt, dass seine Erfindungen nach der Glühbirne nur noch Quatsch waren, weil sie möglicherweise nicht ganz so interessant/wichtig für einen selbst waren. Ist nicht böse gemeint, aber manchmal kann ich mir hier nur an den Kopf packen, wenn ich lese, wie über Kunstschaffende gesprochen wird. Ich betone ausdrücklich: Man kann etwas definitiv nicht gut finden und das auch sagen, vollkommen in Ordnung. Das hier aber suggeriert: Es gibt kein Genug, jemals. Was genau sollen Metallica in ihrem fortgeschrittenen Alter denn noch Bahnbrechendes beitragen? Zumal dann ja sowieso wieder an allem rumgenörgelt wird, weil's dann wiederum nicht wie früher klingt. Ist doch'n Song, der nach Metallica klingt, im Guten wie im Schlechten (der Drumsound). Kann man langweilig finden, kann man gut finden. Für's "neue Wege bereiten" sind nun andere Künstler an der Reihe, Metallica haben für mehrere Leben genug für "unser" Genre geleistet.
 
Wir haben ja gerade mal einen Song gehört, vielleicht überrascht das Gesamtwerk ja doch auch den ein oder anderen Kritiker. Mir gefällt der neue Song ja, was aber nicht automatisch der Freifahrtsschein für das ganze Album ist, vielleicht finde ich es ja am Ende auch kacke. Die Hardwired finde ich auch nicht perfekt, die Tendenz ging aber wieder in die richtige Richtung.
 
Mir alles Latte, Diskussion ist eh immer die Gleiche. Aus diesem Grund: ich bin mit sicher das das Hamburg Konzert geil wird und wer unfassbar viel Spaß haben werden. Beim Rest halte ich mir einfach die Ohren zu hier ;)
 
"Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann" ;)
Verstehe dich ja, dennoch würden mich hier mal ein paar Beispiele interessieren um das mal für mich selber einordnen und vergleichen zu können.

Overkill, Exodus, Testament, Death Angel, Onslaught, Tankard, Kreator, usw., fast alle Bands die Anfang bis Mitte der 80er dabei waren haben ihre Bissigkeit nicht verloren, oder zumindest wiedergefunden, und konnten mit ihren letzten Platten überzeugen.

Ehrlichgesagt erwarte ich das aber auch gar nicht mehr von Metallica, da sie mit ihren letzten Platten und deren back to the Roots Versuch kläglich gescheitert sind und wenn ich mir James Gesang an höre wünsche ich mir tatsächlich eine rockige Platte die an die selbstbetitelte anknüpfen würde.


Die hier gezogenen Vergleiche zu Diamond Head und Night Demon kann ich nachvollziehen, da ich beide Bands gähnend langweilig finde, wobei Metallica auf ihrem Debüt gezeigt haben, wie man aus den Versatzstücken von Diamond Head geile Musik machen kann.
 
Ich hab den Song in der Pause noch mal gehört. Mehrfach. Das gab es bei Metallica noch nie (bin ja zu jung für die Klassikeralben).

Was ich an dem Song extrem mag, ist, wie gut die Parts ineinandergreifen. Da sitzt wirklich jeder Wechsel, da ist kein Gramm zu viel dran. Und genau das ist für mich der Grund, warum der Song deutlich über allem von "Death Magnetic" oder "Hardwired" steht - selbst die besten Songs dieser beiden Alben schlingern irgendwann oder ziehen sich. Das haben sie diesmal abgestellt, und wenn die Bedingung dafür ist, dass sie komplett zu den Basics zurückkehren und im Grunde ein "Garage Inc." mit eigenen Songs machen, kann ich damit ausgezeichnet leben.

Genau dieses Garage-Days-Flair gefällt mir an dem Song auch sehr gut. Luftig arrangiert, straight runtergekloppt, unverstellte Reminiszenzen an die Ursprünge und vor allem eine geile, simple, aber deswegen umso packendere Bridge - Schmeckt wie früher...!
 
Zurück
Oben Unten