Mgła

Es liest aber auch nicht jeder, der erst jetzt durch das Interview auf die Problematik aufmerksam geworden ist, 100 Seiten Diskussion nach. Vor allem nicht, wenn die sich dann noch über verschiedene Stellen verteilt. Das ist für diejenigen, die die Diskussion schon mehrfach geführt haben, selbstverständlich anstrengend. Aber das hat eben nicht jeder. Diejenigen per se auszuschließen, die nicht auf demselben Stand sind, kann auch nicht die Antwort sein.
Danke dafür, da fühle ich mich gleich angesprochen.
Und das war es dann auch schon von mir.

Bin raus.
 
Jetzt hab ich hier soviel quergelesen, dass ich tatsächlich Lust bekomme, mir die Band mal anzuhören.... *selber kneif*
Das ist musikalisch ganz nett, sogar live kurzzeitig unterhaltsam, aber nach einigen Songs eben fürchterlich einschläfernd, weil gleichförmig in meinen Ohren. Spieltechnisch sicherlich top und notch, aber eben für mich nichts, was mich auch nur 15 Minuten lang bei der Stange halten kann.
War da jetzt ausreichend Bezug zur Musik drin? Darf ich jetzt auch was zum Drumherum schreiben? Ich lass' es lieber.

Die Fragen im Interview sind auf jeden Fall klug gestellt.

Bei the way: Ohne dieses Forum hätte ich von dem ganzen Klimbim auch nichts mitbekommen, obwohl ich täglich im Netz musiktechnisch unterwegs bin. Vielleicht habe ich aber auch einfach eine Meister-Propper-Blase im Netz um mich gebastelt, die mich davon fern hält.
 
Nun endlich mal Zeit gefunden mich mit der neuen Scheibe zubefassen.

Ich finde sie sehr gut. an dem Vorgänger kommt sie (noch nicht) ran aber das ist schon Black Metal vom feinsten!
 
Das ist musikalisch ganz nett, sogar live kurzzeitig unterhaltsam, aber nach einigen Songs eben fürchterlich einschläfernd, weil gleichförmig in meinen Ohren. Spieltechnisch sicherlich top und notch, aber eben für mich nichts, was mich auch nur 15 Minuten lang bei der Stange halten kann.
War da jetzt ausreichend Bezug zur Musik drin? Darf ich jetzt auch was zum Drumherum schreiben? Ich lass' es lieber.

Die Fragen im Interview sind auf jeden Fall klug gestellt.

Bei the way: Ohne dieses Forum hätte ich von dem ganzen Klimbim auch nichts mitbekommen, obwohl ich täglich im Netz musiktechnisch unterwegs bin. Vielleicht habe ich aber auch einfach eine Meister-Propper-Blase im Netz um mich gebastelt, die mich davon fern hält.


Oder es liegt daran, dass du wenig BM hörst und mit der Szene daher nichts zu tun hast? Reine Vermutung von mir...
Ich "musste" mich spätestens nach den Konzertabsagen nämlich mehrfach vor anderen Heavy Metal Fans rechtfertigen, warum ich MGLA mag.
In Blackmetalhausen haben wir die Verbindungen spätestens seit der WHTN diskutiert.
 
Natürlich liegt es daran. Aber es wurde ja vorher behauptet, dass man auch dann ganz automatomatisch von der Thematik eingeholt worden sein müsste.
 
Natürlich liegt es daran. Aber es wurde ja vorher behauptet, dass man auch dann ganz automatomatisch von der Thematik eingeholt worden sein müsste.

Zumindest in meinem Umfeld scheint das so gewesen zu sein, da ich von nicht BM-Hörer*innen (ich hab einen etwas weiter gefassten Musikgeschmack und dementsprechend eine andere Blase) darauf angesprochen wurde.
 
Das ist musikalisch ganz nett, sogar live kurzzeitig unterhaltsam, aber nach einigen Songs eben fürchterlich einschläfernd, weil gleichförmig in meinen Ohren. Spieltechnisch sicherlich top und notch, aber eben für mich nichts, was mich auch nur 15 Minuten lang bei der Stange halten kann.
War da jetzt ausreichend Bezug zur Musik drin? Darf ich jetzt auch was zum Drumherum schreiben? Ich lass' es lieber.

Die Fragen im Interview sind auf jeden Fall klug gestellt.

Bei the way: Ohne dieses Forum hätte ich von dem ganzen Klimbim auch nichts mitbekommen, obwohl ich täglich im Netz musiktechnisch unterwegs bin. Vielleicht habe ich aber auch einfach eine Meister-Propper-Blase im Netz um mich gebastelt, die mich davon fern hält.
Oder es liegt daran, dass du wenig BM hörst und mit der Szene daher nichts zu tun hast? Reine Vermutung von mir...
Ich "musste" mich spätestens nach den Konzertabsagen nämlich mehrfach vor anderen Heavy Metal Fans rechtfertigen, warum ich MGLA mag.
In Blackmetalhausen haben wir die Verbindungen spätestens seit der WHTN diskutiert.
Natürlich liegt es daran. Aber es wurde ja vorher behauptet, dass man auch dann ganz automatomatisch von der Thematik eingeholt worden sein müsste.

Da hatte ich Albi aber auch missverstanden! Der meinte tatsächlich, dass das hiesige Forianer schwer nicht hätten mitkriegen können.
 
ACHTUNG:

Folgende Zeilen waren Teil des Interviews, ich musste sie aber aus Platzgründen weglassen...

Die Stücke ‘Age Of Excuse III’ und ‘Age Of Excuse IV’ dürften die vielleicht aggressivsten Kompositionen in der Geschichte der Band sein, und die Basis für diese aggressive Atmosphäre finden wir vor allem in der ungestümen Gitarrenarbeit. Bitte beschreibe diese beiden Songs. Wie wirken sie auf dich und welche Rolle spielen sie in deinem Gesamtschaffen?


»‘III’ nähert sich dem Gebiet, das wir mit Kriegsmaschine durchstreift haben, bevor wir mit besagter Band zu mehr beunruhigenden Kompositionen übergegangen sind. Es handelt sich wahrscheinlich um den – ich nenne es mal – Punk-Rock-Song auf dem Album, der mit seinem hochsarkastischen Text und dem “Engineering von Meinungsverschiedenheiten”-Ansatz eine wirkungsvolle Ausstrahlung hat. ‘IV’ ist musikalisch wahrscheinlich am dunkelsten und gradlinigsten, zumindest seit den frühen EPs. Lyrisch warten wir auch hier mit nichts Angenehmem auf: Der Text geht aus dem Vorschlag von S. Žižek zur Interpretation von Laibach hervor und verläuft parallel zum Inhalt des Black Metal oder der transgressiven Kunst im Allgemeinen, verbunden mit einer gesunden Dosis an kulturellem Terrorismus, und führt schlussendlich zur Travestie des christlichen “Die Wahrheit wird euch frei machen” und zu den “prelestischen Propheten”. Prelest – damit ist eine geistige Wahnvorstellung in der orthodoxen Kirche gemeint.«


Die Zeichnung auf dem Frontcover reiht sich stilistisch in euer bisheriges Schaffen ein und zeigt eine Person, die sich weigert, jene Menschen anzusehen, die sie mit einer zweischneidigen Klinge angreift – und damit symbolisiert die Coverfigur den Albumtitel. Das von Zbigniew Bielak gezeichnete Bild lässt vermuten, dass er das lyrische Konzept kannte, denn die zweischneidige Klinge und der Reiter führen uns durch die Geschichte, die du im ersten Stück des Albums erzählst.


»Die Grundidee für die Cover-Illustration stammt aus J. Ensors Grafik “Exterminating Angel”. Wir haben sie zum ersten Mal im Montrealer “Museum für Bildende Kunst” gesehen, einige Tage nach dem “Messe des Morts”-Festival im Jahr 2016. Ursprünglich habe ich “Exterminating Angel” als merkwürdigen Zufall wegen seiner Bezugnahme auf den Text von ‘With Hearts Toward None VI’ wahrgenommen, aber je öfter ich die Grafik betrachtete, desto mehr begann sie, als mögliche Grundlage für ein Albumcover Gestalt anzunehmen. Zbigniew kannte den eigentlichen lyrischen Inhalt vorher nicht, aber wir haben klare Anweisungen in Bezug auf das Hauptmotiv und den Gesamtstil gegeben. Der Rest ist seine Interpretation. Unnötig zu sagen, dass seine Arbeit hervorragend war. Die Illustration ist auch rauer und mutiger als das, was er normalerweise tut, was perfekt zum Album-Vibe passt.«


Soll der Wortlaut “Eine Spezies war…” bedeuten, dass du eine Geschichte aus der Sicht eines Chronisten erzählst, der seinen Text rückwirkend nach dem erfolgten Ende der gesamten Menschheit geschrieben hat?


»Diese Zeile ist ein Zitat aus Peter Zapffes Essay “The Last Messiah”, und wir haben die ursprüngliche Phrasierung unberührt gelassen.«


Du beziehst dich oft auf Orte, die für das Ende einer Dynastie stehen, so auch die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon. Ist Babylon die ideale Umschreibung für den großen Themenkomplex Schicksal, Scheitern und Verfall?


»Der genannte Verweis in ‘Age Of Excuse I’ – und übrigens auch in ‘Mdłości II’, dort genannt als “The Gardens” – ist Teil einer poetischen Beschreibung der Geschichte der Menschheit, und zwar von den höchsten schöpferischen Gipfeln bis zur tiefsten Gosse, die später in der Zeile “The wonders / the misery / the ascent / the emptiness” zusammengefasst wird.«
 
Zuletzt bearbeitet:
ACHTUNG:

Folgende Zeilen waren Teil des Interviews, ich musste sie aber aus Platzgründen weglassen...
Wie darf man sich das eigentlich praktisch vorstellen: Hast Du da ne vorherige Zeichenvorgabe oder kommen Götz oder Albrecht nachträglich zu Dir und sagen, Du musst das runter kürzen da zu lang?
 
Wie darf man sich das eigentlich praktisch vorstellen: Hast Du da ne vorherige Zeichenvorgabe oder kommen Götz oder Albrecht nachträglich zu Dir und sagen, Du musst das runter kürzen da zu lang?

<Rock'n'Rolf-Modus on>Das sind Produktions-Interna!<Rock'n'Rolf-Modus off>


















Anhand unseres Seitenplans und vor dem Hintergrund, dass die Running Wild-Story ganz massiv Überlänge hatte, wusste ich von Beginn an, wieviel Platz mir für Mgla in etwa zur Verfügung steht. Nach Erfassen des Textes war klar, dass ich den Text ein bisschen kürzen muss...
 

Siehste, ich hatte schon immer das Gefühl, dass sich die textliche Umsetzung des inhaltlichen Konzepts Mglas zum großen Teil ganz konkret philosophischen Pessimisten wie Zapffe oder auch Thomas Ligotti verdankt. Gerade auch in Bezug auf die, bei aller Trostlosigkeit der verhandelten Thematik, oftmals sehr romantisch konnotierte bis fast schon kitschige Bildersprache. Ich finde übrigens genau das im ästhetischen Sinne reizvoll an dieser Band, nämlich die Verwebung von karger, bitterer Hoffnungslosigkeit mit einer rauschhaften Lebendigkeit, die der Sinnlosigkeit und der inhärenten Niedertracht der menschlichen Existenz wie zum Trotze mit einem flammenden Ausdruck lodernder Vitalität und Dringlichkeit begegnet und somit ihre eigene Weltaneignung zugleich ad absurdum führt und mit einer grausamen Note pointiert: Alles ist vergeblich, aber lasst uns diese Erkenntnis wenigstens in schönen Worten und wirkmächtigen Bildern ein Denkmal setzen. Und dann brennen wir es nieder, so wie der Mensch irgendwann alles niederbrennt.

Diese Band ist so konkret und klar umrissen und dabei wenig greifbar zugleich, sie hätten sich wirklich keinen passenderen Namen zulegen können. Du glaubst, du hast sie erkannt und schon verschwindet das klare Bild wieder im klammen Dunst der Ambiguität - das ist schon faszinierend und verdammt gewichtig für ein Projekt, das letztendlich der (ambitionierten) Unterhaltungsmusik zuzuordnen ist...!
 
Kurzer Einwurf meinerseits...

Angeregt durch die Diskussion, die mich ja hierher lockte, habe ich mir gestern mal das aktuelle Nebel-Werk (als Non-Black Metal-Fan) angehört. Einerseits habe ich dabei nichts gehört, was ich "überraschend", "neuartig" oder einfach "anders" fand. Klang für mich halt nach Black Metal... Andererseits waren die Gitarrenmelodien in weiten Teilen angenehm melodisch, ja fast schon "schön", und das Drumming hat einen recht eigenwilligen Charakter, der durchaus Wiedererkennungswert hat. Auf die Dauer habe ich das Werk aber dann doch als recht monoton und wenig dynamisch erlebt. Mit den Texten habe ich mich nicht befasst. Solch philosophiosch aufgeladene, konzeptionelle Lyrics sind mir beim Musikhören viel zu anstrengend. Da bevorzuge ich eindeutig eine Trennung von "Unterhaltungsmusik" und "schwerer Literatur". Möglicherweise mangelt es mir dabei auch einfach an ausreichender Ambiguitätstoleranz... :)

Fazit: interessantes Werk, aber der Herr links von diesem Post arbeitet auf anderen Baustellen.
 
»‘III’ nähert sich dem Gebiet, das wir mit Kriegsmaschine durchstreift haben, bevor wir mit besagter Band zu mehr beunruhigenden Kompositionen übergegangen sind...«
Mein erster Gedanke bei dem Stück war auch gleich das klingt fast eher nach Kriegsmaschine, allerdings nach einer melodischeren Version des Stils der letzten zwei Alben. Auch bei "AOE V" muss ich immer ein wenig an Kriegsmaschine denken.
Aber ist ja auch nicht so abwegig bei quasi der selben Besetzung (außerdem finde ich auch, dass Mgła eh von Anfang an einen Stil hatten, der dem Debüt von Kriegsmaschine ähnlicher ist, als die beiden letzten Alben von Kriegsmaschine selbst).
 
  • Like
Reaktionen: wrm
Hm, muss ich mal mehr drauf achten.
Mir läuft von KGM eigentlich nur die "Enemy of Man" richtig gut rein, die anderen zwei geben mir deutlich weniger als jede der mgla-Scheiben.
 
Hm, muss ich mal mehr drauf achten.
Mir läuft von KGM eigentlich nur die "Enemy of Man" richtig gut rein, die anderen zwei geben mir deutlich weniger als jede der mgla-Scheiben.
Interessant, ich finde "Enemy of Man" und "Apocalypticists" klingen wie aus einem Guss, da sticht das Debüt in der Diskografie total heraus.
 
  • Like
Reaktionen: wrm
Als Kiosk-Käufer bin ich mal wieder hoffnungslos hinterher und hab das Interview erst heute lesen können. Ich finde, Wolf hat das gut gemacht und die richtigen kritischen Fragen gestellt. Die Antworten sind halt Genre-typisch einigermaßen unbefriedigend, was ich aber ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet habe. Radikaler Individualismus harmoniert generell nicht so wirklich mit linker Solidarität und ich kann mir schon vorstellen, dass es vor diesem weltanschaulichen Hintergrund nicht leicht ist, sich in dem großen politischen Konflikt unserer Tage klar zu positionieren. Irgendwie ist es da schon folgerichtig, wenn Mikolaj sich zwar klar gegen den rechten Populismus ausspricht, gleichzeitig aber sagt, dass er mit dessen Gegnern in ihrem Großteil letztlich auch nicht viel mehr anfangen kann. Ich denke, für ein Interview, in dem das Politische nur ein Thema unter einigen ist, kann man das so stehenlassen. Wäre dasselbe z.B. hier im Politik Thread gesagt worden, gehe ich davon aus, dass Mikolaj sich noch einer ganzen Menge unangenehmer Folgefragen hätte erwehren müssen.
Wo er sich aus meiner Sicht wirklich nicht gut schlägt, ist bei der Sache mit ihrem Label. Da ist mir das Bild letztlich doch zu eindeutig, um es mit einem kryptischen: "Ihr versteht ihn nur nicht richtig, aber weil ich hier nur für mich selbst und nicht auch für ihn spreche, müsst ihr das schon mit ihm persönlich klären." abzuarbeiten wäre. Wenn das ganze nur ein großen Missverständnis wäre, dann wäre es auch nicht so kompliziert, dieses eben aufzuklären. Wenn es einen aber schlichtweg nicht interessiert, ob/dass der Typ ein Nazi ist, solange er seine Arbeit gut macht und man auf persönlicher Ebene miteinander klar kommt, dann sollte man zumindest ehrlich dazu stehen. Ansonsten darf man sich nicht wundern, wenn das ganze auf den unbeteiligten Beobachter wie ein ziemlicher Eiertanz wirkt, bei dem man es sich nur mit niemandem verderben will.
Aber wie gesagt: Daumen hoch für ein gutes Interview! Und sorry dafür, dass ich hier höchstwahrscheinlich auch nur wiederhole, was schon zehnmal gesagt worden ist. Ich wollte das Interview erst mal lesen, bevor ich mich in die Diskussion stürze, und bin jetzt zu faul gewesen, mich rückwärts durch den bisherigen Threadverlauf zu wühlen. o_O
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf mich wirkt es so, als wäre er der Ansicht, dass man mit faschistoiden und rassistischen Inhalten, Personen und Strukturen in Berührung sein kann, ohne die Inhalte zu propagieren oder sich mit ihnen gemein zu machen. Mit dieser Sichtweise habe ich ein großes Problem, weil das für mich nicht funktioniert. Selbst wenn es so sein sollte, dass MA gar keine rechtsradikale Agenda vertritt (sondern ein sehr schräger Typ ist oder was auch immer) - im Ergebnis passiert genau das: er propagiert eine rechtsextreme Gesinnung und fördert deren Verbreitung und die Stärkung der Strukturen dahinter. Wer daran teilnimmt, der wird automatisch ebenfalls ein Protagonist davon. Es spielt keine Rolle, ob er das will oder nicht oder ob er sich dessen bewusst ist oder nicht.

Ich glaube ihm, dass er selber mit diesen Sachen nichts am Hut hat. Aber in der Realität funktioniert das einfach nicht. Man kann sich in dieser Situation nicht "nicht positionieren" und heraus halten. Das Nicht-Positionieren wird da selber zu einer Position. Und zwar zu einer sehr problematischen.
 
Zurück
Oben Unten